DE3902182C2 - Vorrichtung zum Steuern des Antriebs einer Treibwalze an einer Spulstelle eines Spulautomaten - Google Patents
Vorrichtung zum Steuern des Antriebs einer Treibwalze an einer Spulstelle eines SpulautomatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern der Ro
tation einer Treibwalze an einer Spulstelle eines Spulauto
maten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Die DE-AS 17 60 243 beschreibt eine Vorrichtung, mit der an
einer Spulmaschine, an der eine Auflaufspule durch Berührung
mit einer angetriebenen Treibwalze gedreht wird, am Ende ei
nes Spulvorganges eine Fadenreserve im Bereich des Kopfendes
der Auflaufspule aufbringbar ist. Unmittelbar vor der Treib-
Walze erstreckt sich unterhalb von der Fadenführungsebene und
parallel zu dieser eine außerhalb des Kopfendes der Auflauf-
Spule ortsfest angelenkte, bis zu einer Schräglage nach oben
schwenkbare Leiste. Wenn die Auflaufspule voll bewickelt wor
den ist, wird die Leiste von einer Feder nach oben ge
schwenkt, so daß eine mitgenommene Fadenschleife entlang der
Leiste in eine Kerbe hinabgleitet und gleichzeitig an das
Kopfende der Auflaufspule gebracht wird. Da sich die Spule
weiter dreht, wird der Faden als Fadenreserve entweder auf
das Ende der Fadenlagen oder auf das Ende der Spulenhülse
aufgewickelt, wonach das Antriebsorgan der Auflaufspule still
gesetzt wird. Es kann eine Einrichtung vorgesehen sein, die
danach den Faden durchschneidet.
Die DE 36 02 574 A1 bezeichnet eine Vorrichtung der in der
DE-AS 17 60 243 beschriebenen Art als aufwendig und teuer,
weil sie an jeder Auflaufspule einer Spulmaschine vorhanden
sein muß. Zur Überwindung dieses Nachteiles wird eine Spulma
schine mit einem fahrbaren Bedienungsaggregat, das ein Spu
lenwechsler sein kann, für eine bereits von ihrem Antrieb
gelöste, aber noch in einer Spulstelle drehbar gehalterte
Kreuzspule beschrieben. Auf dem Bedienungsaggregat befindet
sich am Ende eines schwenkbaren, gegen die Kreuzspule konkav
gekrümmten Saugkrümmers eine schlitzartige Saugdüse, die über
eine Stirnseite der Kreuzspule hinausragt. Ein mit dem Saug
krümmer verbundener Halter oder Schwenkarm trägt einen Elek
tromotor und eine von diesem wahlweise in die eine oder an
dere Richtung antreibbare Antriebsrolle oder Hilfswalze,
mit der die Kreuzspule durch Friktion mit den Fadenlagen zu
erst gegen die Aufwickelrichtung und nach Ansaugen und Abzie
hen des Fadens in die Saugdüse in normaler Richtung gedreht
wird. Hierbei folgt der Faden dem Verlauf des Schlitzes und
wird an die Stirnseite der Kreuzspule geführt, an der er zur
Bildung einer Fadenreserve auf das Ende der Spulenhülse auf
gewickelt wird.
Eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Pa
tentanspruchs 1 ist in der DE-OS 29 27 742 beschrieben. Diese
bekannte Vorrichtung dient zum Herstellen einer Fadenreserve
auf einer durch einen Spulenrahmen auswechselbar gehaltenen,
durch eine Wickelwalze antreibbaren Spulenhülse für Textil
spulen zu Beginn des Wickelns einer Auflaufspule und besteht
aus einer Rotationsvorrichtung mit einem gegen die Oberfläche
der Spulenhülse anlegbaren Reibradantrieb zum kurzzeitigen
Antrieb der Spulenhülse mit einer Drehzahl, die niedriger ist
als die Betriebsdrehzahl. Zur Verringerung des technischen
und wirtschaftlichen Aufwandes und der Störungsanfälligkeit
ist vorgesehen, daß anstelle der Verwendung eines dem
Reibradantrieb zugeordneten Getriebemotors der zwischen die
Wickelwalze und die Spulenhülse einschwenkbare Reibradantrieb
durch die Wickelwalze antreibbar ist, und die Wickelwalze
während der Herstellungsphase der Fadenreserve mit verminder
ter Drehzahl entgegen ihrer Betriebsdrehrichtung antreibbar
ist, so daß die Auflaufspule bei der verminderten Drehzahl
über den Reibradantrieb in ihrer Aufwickelrichtung gedreht
wird. Der Wickelwalze ist ein steuerbarer, durch einen An
triebsmotor angetriebener Reversierantrieb zugeordnet, und
der Reibradantrieb ist dem Hülsenzubringer einer fahrbaren
Spulenwechselvorrichtung zugeordnet, die einen steuerbaren
Fadenführer zum Legen der Fadenreserve besitzt. Sobald die
fahrbare Spulenwechselvorrichtung zwecks Spulenwechsels an
einer Wickelvorrichtung, d. h. Spulstelle, anhält, senkt sich
eine an der Spulenwechselvorrichtung befestigte Schaltschiene
auf einen Umschalter des Reversierantriebs, wodurch die Wic
kelwalze auf verminderte Drehzahl geschaltet wird.
Da bei den bekannten Anordnungen mit Antriebsrollen und
Hilfswalzen verwendet werden, deren Durchmesser und Kontaktbereiche mit der
Auflaufspule klein sind, entsteht der Nachteil, daß bei einem
zum einwandfreien Drehen der Auflaufspule erforderlichen Kon
taktdruck die Auflaufspule beschädigt werden kann.
Da weiterhin die Antriebsrolle oder Hilfswalze und der
schwenkbare Halter oder Schwenkarm der Antriebsrolle geson
dert vorgesehen sein müssen, ergibt sich eine Komplikation
der Anordnung auf dem Bedienungsaggregat oder Fahrwerk.
Aus der DE 37 14 320 A1 geht weiterhin eine Vorrichtung zum
Steuern der Rotation einer Walze an einer Spulstelle eines
Spulautomaten hervor, bei der nach Eintritt eines die Faden
ablösespannung erhöhenden Ereignisses die Umspulgeschwindig
keit abgesenkt wird, um ein Reißen des Fadens zu vermeiden.
Beispielsweise kann das die Fadenspannung erhöhende Ereignis
gegen Ende des Umspulvorganges einer Spinnspule eintreten, d.
h., wenn die Spinnspule nur noch eine geringe Fadenmenge auf
weist.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruchs für einen
Spulautomaten vorzusehen, an dessen Spulstellen beim Spulen
wechsel die Spulen von der zum Aufspulen verwendeten Treib
walze ohne Hilfswalzen mit der verringerten Geschwindigkeit
mittels einer Steuerung drehbar sind.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus
den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs.
Erfindungsgemäß umfaßt eine Vorrichtung zum Steuern der Rota
tion einer Treibwalze, die an einer Spulstelle eines Spulau
tomaten mit einer Spule in Kontakt gebracht werden und letz
tere drehen kann, eine Steuereinrichtung, die während des
Wickelns einen Invertor (Frequenzumrichter) steuert, so daß ein Motor zum Antrei
ben der Treibwalze mit einer optimalen Drehgeschwindigkeit
gemäß den Spulenbedingungen der Spulstelle drehbar ist, wobei
bei einem Spulenwechsel der Invertor so steuerbar ist, daß
die Rotation der Auflaufspule, die gebraucht wird, um das Ende eines
Fadens einer Ablaufspule um die Auflaufspule zu wickeln, von
der Treibwalze ausgeführt werden kann und daß der die Treibwalze
antreibende Motor mit einer geringen Drehgeschwindigkeit ge
dreht werden kann.
Da die Treibwalze, die bei dem Wickeln eingesetzt ist, auch
beim Spulenwechsel verwendet wird, wird eine besondere,
die Spule drehende Hilfswalze zum Wechseln überflüssig. Da
der Durchmesser und der Kontaktbereich der Treibwalze mit der
Spule groß sind, wird die Spule nicht beschädigt.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Spulstelle eines Spulautoma
ten mit einem Fahrwerk; und
Fig. 3 eine Ausführungsform des Standes der Technik.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Steuern der Rotation
einer Treibwalze 6 gezeigt. Ein Motor 10 zum Antreiben der
Treibwalze 6, die eine Spule 4 berühren und drehen kann, ist
an jeder Spulstelle 2 einer automatischen Spulmaschine vor
gesehen. Die Rotationsgeschwindigkeit des Motors 10 wird von
einem Inverter bzw. Invertor 11 gesteuert, der für jede der
Spulstellen 2 vorgesehen ist. Insbesondere ist jede
Spulstelle 2 mit einer Steuereinrichtung 12 zum Steuern des
Motors 10 beim Aufwickelvorgang vorgesehen, um den Motor 10 mit
einer zweckmäßigen Drehgeschwindigkeit entsprechend den
Spulanforderungen der Spulstelle 2 zu drehen, wobei die
Drehgeschwindigkeit des die Treibwalze 6 antreibenden Motors
10 von dem Invertor 11 in Ansprechen auf ein Steuersignal a
einstellbar ist, welches von der Steuereinrichtung 12
geliefert wird.
In Fig. 2 ist eine Seitenansicht einer Spulstelle 2 einer
automatischen Spulmaschine gezeigt, die aus einer großen An
zahl von nebeneinander angeordneten Spulstellen 2 und einem
Fahrwerk 3 besteht, welches sich längs der einzelnen Spul
stellen 2 bewegt. Jede Spulstelle 2 weist eine Auflaufspule
4, eine Treibwalze 6 und dergleichen auf.
Die Steuereinrichtung 12 hat die Funktion am Ende einer Spulreise, nach einem Seit
wärtsbewegen eines Fadens Y aus dem Changierbereich heraus den Motor 10 so zu steuern, daß
sich die Auflaufspule 4 mit einer verringerten Geschwindigkeit
dreht. Hierbei wird die Drehgeschwindigkeit des die Treib
walze 6 antreibenden Motors 10 mittels des Invertors 11 in
Reaktion auf ein Rotationssteuersignal c eingestellt, welches
von der Steuereinrichtung 12 in Reaktion auf eine Information
b abgegeben wird. Die Information b wird von dem Fahrwerk 3
zur Steuereinrichtung 12 über eine zentrale Steuervorrichtung
13 geführt, welche am Ende eines Maschinenrahmens der
Spulmaschine angeordnet ist. Ein (nicht gezeigter)
Adressensensor, der die Position einer Spulstelle 2 anzeigt,
an die das Fahrwerk 3 bewegt wird, ist an dem Fahrwerk 3
vorgesehen. Informationsdaten hinsichtlich der Lage des Fahrwerkes 3
(Nummer einer Spulstelle 2), die von dem Adressensensor
erfaßt werden, werden der zentralen Steuervorrichtung 13 mit
Hilfe einer elektrischen Leitung oder einer optischen
Verbindung übermittelt. Die zentrale Steuervorrichtung 13
liefert ein Signal, um eine Torschaltung der entsprechenden
Spulstelle 2 zu öffnen, in welcher der Spulenwechselvorgang
eingeleitet wird, und zwar aufgrund der übermittelten
Information hinsichtlich der Nummer der Spulstelle. Demzu
folge kann der betreffenden Spulstelle das Signal c zum Dre
hen der Treibwalze 6 mit einer geringen Drehgeschwindigkeit in An
sprechen auf die Steuerung des Wechselvorganges durch das
Fahrwerk eingegeben werden.
In der Fig. 1 sind der Faden Y, eine Fadenspleißvorrichtung
14, ein Fadenwächter 15, eine Fadenspannvorrichtung 16, ein
Ballonbegrenzer 17, eine Feinspinnspule 18 und eine Vorrich
tung 19 zum Erzeugen eines Impulses gezeigt, um die Rotation
der Treibwalze 6 anzuzeigen. Eine Steuereinrichtung 20 hat
die Funktion, ein Stoppsignal für den die Treibwalze 6 an
treibenden Motor 10 zur Steuereinrichtung 12 zu senden, wenn
von dem Fadenwächter 15 ein Fadenbruch oder dergleichen er
faßt worden ist.
Wenn eine Spule 4 einer der Spulstellen 2 vollständig bewic
kelt ist, bewegt sich das Fahrwerk 3 in die Position der
Spulstelle 2, um den Faden Y zwecks Ausführens eines Wechsels
seitwärts aus dem Changierbereich zu bewegen. Die Rotation
der Spule 4 nach einer solchen Seitwärtsbewegung des Fadens Y
wird von der Treibwalze 6 ausgeführt, die in Ansprechen auf
ein Signal b von dem Fahrwerk 3 vom Invertor 11 der dazu ge
steuert wird, sich mit einer verringerten Geschwindigkeit zu dre
hen. Da die Rotation der Auflaufspule 4 beim Spulenwechselvorgang un
ter Verwendung der Treibwalze 6 ausgeführt wird, ist eine die
Auflaufspule 4 drehende Hilfswalze zum ausschließlichen Ein
satz während des Wechselns nicht erforderlich, und es wird
eine Vereinfachung der gesamten Konstruktion erreicht. Da
weiterhin die Auflaufspule 4 von der Treibwalze 6 gedreht
wird, kann sie nicht beschädigt werden.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Steuern des Antriebs einer Treibwalze an
einer Spulstelle eines Spulautomaten, an der ein Faden von
einer Feinspinnspule auf eine Auflaufspule umgespult wird, die
von der von einem Motor angetriebenen Treibwalze gedreht wird,
wobei ein längs den Spulstellen des Spulautomaten verfahrbares
Fahrwerk vorgesehen ist, das zu einer Spulstelle fährt, an der
eine Auflaufspule voll bewickelt ist, und an dieser Spulstelle
einen Spulenwechselvorgang steuert, und wobei an der Spulstelle
eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die den Motor der
Treibwalze beim Aufspulvorgang mit einer zweckmäßigen Drehge
schwindigkeit steuert,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zentrale Steuervorrichtung (13) des Spulautomaten
vorhanden ist, die dazu ausgelegt ist, ein Signal zum Öffnen
einer Torschaltung der entsprechenden Spulstelle (2) zu lie
fern, in welcher ein Spulenwechselvorgang eingeleitet wird,
demzufolge die Drehgeschwindigkeit des Motors (10) der Treib
walze (6) von einem an der Spulstelle (2) vorgesehenen Invertor (Frequenzumrichter)
(11) in Ansprechen auf ein Steuersignal (a) einstellbar ist,
welches von der Steuereinrichtung (12) der Spulstelle (2) ge
liefert wird, zum Drehen der Treibwalze (6) mit verringerter
Geschwindigkeit.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Fahrwerk (3) ein Adressensensor vorgesehen ist, der
Informationsdaten zur Lage des Fahrwerks (3) erfaßt, und daß die
Daten mit Hilfe einer elektrischen Leitung oder einer optischen
Verbindung der zentralen Steuervorrichtung (13) des Spulau
tomaten (1) übermittelbar sind.
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