DE3900884A1 - Vorrichtung zum bestrahlen von operativ freigelegten tumoren und/oder tumorgebieten im koerperinneren - Google Patents
Vorrichtung zum bestrahlen von operativ freigelegten tumoren und/oder tumorgebieten im koerperinnerenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bestrahlen
von operativ freigelegten Tumoren und/oder Tumorgebieten im
Körperinneren.
Es ist bekannt, zum Beispiel mit Elektronenstrahlen intraoperativ
Bestrahlungen vorzunehmen. Dabei wird gesundes Gewebe geschont,
und die Bestrahlung kann mit höheren Einzeldosen und gezielter
erfolgen. Während des Bestrahlungsvorgangs, zum Beispiel mit
Hilfe eines Elektronenstrahlbeschleunigers, ist es unumgänglich,
daß sich außer dem Patienten Menschen im Bestrahlungsraum nicht
aufhalten. Eine Beobachtung der Bestrahlung der offenen Tumor
region war bisher nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Bestrahlen von operativ freigelegten Tumoren und/oder
Tumorgebieten zu schaffen, die bei gezielter wirksamer
Bestrahlung mit gewünschter Strahlungsleistung gleichzei
tig die Beobachtung des bestrahlten Gebietes gestattet.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merk
malen des Kennzeichnungsteils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei der Erfindung wird dem Elektronenstrahlbeschleuniger
ein Vorsatzgerät nachgeschaltet, das eine in einem Gehäuse
ausgebildete Kammer aufweist. Die Kammer besitzt eine zur
Strahlenaustrittsöffnung des Beschleunigers ausgerichtete
Eintrittsöffnung sowie auf der gegenüberliegenden Seite
einen rohrförmigen Strahlenaustrittskanal. Erfindungswe
sentlich ist, daß der Durchmesser der Eintrittsöffnung und
des Strahlenaustrittskanals kleiner ist als die Querab
messungen der Kammer. Zu dem Strahlenaustrittskanal aus
gerichtet ist ein Tubus, der im Körper des Patienten ober
halb des zu bestrahlenden Gebietes versenkt angeordnet
wird und einen entsprechenden axialen Abstand vom freien
Ende des Austrittskanals aufweist. Der Innendurchmesser
des Tubus ist annähernd gleich dem Innendurchmesser des
Austrittskanals. Schließlich ist in der Kammer ein Umlenk
spiegel schräg zur Strahlungsrichtung angeordnet, und in
der Kammer ist eine seitliche Öffnung vorgesehen, der ein
außerhalb der Kammer angeordnetes Objektiv einer optischen
Aufnahmevorrichtung, beispielsweise einer Videokamera,
zugeordnet ist zur Betrachtung des bestrahlten Gebietes
über den Umlenkspiegel, den Strahlenaustrittskanal und den
Tubus.
Bei der Erfindung wurde erkannt, daß ein Umlenkspiegel
zwar eine gewisse Abschwächung der Elektronenstrahlen be
wirkt, diese jedoch im zulässigen Rahmen bleibt, wenn der
Spiegel entsprechend dünn ausgeführt ist, beispielsweise
aus dünnem Glas. Der Spiegel führt zu einer Aufstreuung
der Elektronenstrahlung, die zwar eine Verringerung der
Dosisleistung im Gefolge hat, jedoch andererseits in einer
Homogenisierung der Elektronenstrahlung resultiert. Dadurch,
daß über den Strahlenaustrittskanal nur der mittige Be
reich der Elektronenstrahlung austritt, werden die übrigen
Strahlenbereiche ausgeblendet und ein homogener, im Quer
schnitt begrenzter Elektronenstrahl erhalten, mit dem eine
wirksame Bestrahlung durchgeführt werden kann.
Der Umlenkspiegel dient gleichzeitig zur Betrachtung des
bestrahlten Gebietes, zum Beispiel mit Hilfe einer Video
kamera, deren Bildsignale auf einen außerhalb des Bestrah
lungsraums stehenden Monitor geleitet werden.
Zwischen dem freien Ende des Strahlenaustrittskanals und
dem zugeordneten Ende des Tubus ist ein gewisser axialer
Abstand notwendig. Er verhindert, daß durch mechanische
Berührung der Tubus auf den Patienten bzw. die Wunde ein
wirkt. Er stellt ferner eine Entkopplung im Hinblick auf
die sterilen Bereiche dar. Der Patient bzw. seine unmittel
bare Umgebung sind steril zu halten. Diese Anforderung
läßt sich an den Elektronenstrahlbeschleuniger bzw. an das
erfindungsgemäße Vorsatzgerät nicht unbedingt stellen.
Durch den Abstand zwischen Bestrahlungsquelle und Tubus
wird eine direkte Keimwanderung unterbunden. Schließlich
bewirkt der axiale Abstand auch eine elektrische bzw. elek
tromagnetische Entkopplung; der Elektronenstrahlbeschleu
niger bzw. das Vorsatzgerät sind an eine elektrische Ener
giequelle angeschlossen, und es muß verhindert werden, daß
im Körper des Patienten ein Strom erzeugt bzw. induziert
wird.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Strahlen
austrittskanal von einem Rohr gebildet, das lösbar in der
betreffenden Wand des Gehäuses befestigbar ist, vorzugs
weise über ein Schraubgewinde. Der Innendurchmesser des
Tumors ist an die Größe des zu bestrahlenden Gebietes an
gepaßt. Entsprechend ist eine Anpassung des Innendurch
messers des Rohres erforderlich. Daher liegen nach einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung jeweils ein Satz Rohre
bzw. ein Satz Tuben abgestuften Durchmessers vor, um die
gewünschte Anpassung zu erreichen.
Über die beschriebene Bildbetrachtung läßt sich auch kon
trollieren, ob der Tubus koaxial zum Strahlenaustritts
kanal ausgerichtet ist. Wird letzterer von einem Rohr
gebildet, liegt eine koaxiale Ausrichtung vor, wenn die
zugeordneten Enden von Rohr und Tubus zum Beispiel kreis
förmig abgebildet und konzentrisch zueinander angeordnet
sind. Der Tubus besteht vorzugsweise aus Kunststoff, zum
Beispiel aus Acrylglas. Eine bessere Beobachtung bzw. Kon
trolle der Lage des Tubus läßt sich nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung dann erreichen, wenn das dem
Vorsatzgerät zugeordnete Ende einen Metallring aufweist,
der beispielsweise in das Kunststoffmaterial eingebettet
werden kann.
Der Spiegel besteht, wie erwähnt, aus relativ dünnem Glas.
Um zu verhindern, daß bei Glasbruch Glassplitter in die
geöffnete Wunde hineinfallen, sieht eine weitere Ausge
staltung der Erfindung vor, daß der Spiegel auf der der
Eintrittsöffnung zugekehrten Seite mit Kunststoff be
schichtet ist. Die Kunststoffbeschichtung dient allein der
Sicherheit.
Um die gewünschten Strahlenwerte zu erhalten, ist der Ab
stand zwischen dem freien Ende des Strahlenaustrittskanals
und dem zugewandten Ende des Tubus nach Möglichkeit ver
hältnismäßig genau einzuhalten. Er darf vor allen Dingen
nicht zu groß werden, da sonst Streustrahlung austritt.
Daher sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß an
der dem Tubus zugewandten Außenseite des Gehäuses minde
stens ein Abstandsanzeiger angebracht ist zur Einstellung
des vorgegebenen Abstands zwischen dem freien Ende des
Strahlenaustrittskanals und dem zugekehrten Ende des
Tumors.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung
näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt äußerst schematisch eine Vorrich
tung nach der Erfindung.
Ein Patient 10 liegt rücklings auf einer schematisch ange
deuteten Liege 11, die um eine zur Zeichenebene senkrechte
Achse 12 schwenkbar gelagert ist. Außerdem kann die Liege
senkrecht dazu verschwenkt werden. Die hierzu erforder
lichen Betätigungsvorrichtungen sind nicht dargestellt. Im
operativ geöffneten Bauch des Patienten 10 ist ein Tubus
14 aus Acrylglas versenkt angeordnet, der an seinem oberen
freien Ende versenkt einen Metallring 15, zum Beispiel aus
Aluminium, aufweist.
Oberhalb des Patienten 10 ist ein Elektronenstrahlbe
schleuniger 20 angeordnet. Dem Gehäuse des Elektronen
strahlbeschleunigers 20 ist ein Gehäuse 30 nachgeordnet,
das mit Hilfe geeigneter Befestigungsmittel befestigt ist,
vorzugsweise mit leicht lösbaren Verschlüssen (nicht ge
zeigt). Das Gehäuse 30 weist eine Kammer 31 auf, die eine
obere zum Elektronenstrahlbeschleuniger 20 ausgerichtete
Eintrittsöffnung 32 aufweist, über die ein von einer
schematisch angedeuteten Blende 21 gerichteter Elektronen
strahl 22 in die Kammer 31 eintritt.
Die untere Seite der Kammer 31 ist durch eine verhältnis
mäßig dicke Wand 33 abgeschlossen, die eine Gewindebohrung
34 aufweist, in die ein Rohr 35 mit Außengewinde ein
schraubbar ist, wobei ein radialer Flansch 36 in eine ent
sprechende Ausnehmung der Wand 33 eingreift. Das Rohr 35
steht axial über die Wand 35 vor, wobei sein freies unteres
Ende vom oberen Ende des Tubus 15 einen vorgegebenen
axialen Abstand a aufweist. Der Innendurchmesser des Rohres
35 entspricht dem Innendurchmesser des Tubus 14. Das Rohr
35 kann durch ein anderes mit einem anderen Innendurch
messer ausgewechselt werden, wobei in diesem Fall der Tubus
14 den entsprechenden Innendurchmesser aufweist. Ver
schwenkbare Abstandsanzeiger 37, 38 sind an der äußeren
Seite der Wand 33 angebracht und ermöglichen beim Justie
ren das Einhalten des Abstands a.
Schräg zur Strahlungsrichtung ist in der Kammer 31 ein Um
lenkspiegel 40 angeordnet, der zum Beispiel aus dünnem
Glas besteht, das auf der der Eintrittsöffnung 32 zuge
kehrten Seite mit Kunststoff beschichtet ist. Die Kammer
31 weist eine seitliche Öffnung 41 auf, der ein Objektiv
42 einer Videokamera 43, beispielsweise einer CCD-Kamera,
zugeordnet ist. Schematisch angedeutete Lichtquellen 44
bzw. 45 beleuchten die Kammer 31 bzw. richten eine Licht
strahlung über das Rohr 35 und den Tubus 15 auf das zu
bestrahlende Gebiet, so daß mit Hilfe der Kamera 43, die
einem Monitor außerhalb des Bestrahlungsraums angeschlossen
ist, das bestrahlte Gebiet ständig beobachtet werden kann.
Durch die Art der Beobachtung läßt sich auch kontrollieren,
ob Rohr 35 und Tubus 14 koaxial ausgerichtet sind.
Die Elektronenstrahlung 22 durchdringt zwar den Spiegel 40,
wird von diesem jedoch aufgestreut, wobei durch das Rohr
35 nur ein mittlerer Teil der Strahlung ausgeblendet und
zum Patienten hin gerichtet wird. Die Kammerwände sind so
ausgeführt, daß außen über das Rohr 35 Elektronenstrahlung
nicht austritt.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Betrachten von operativ freigelegten
Tumoren und/oder Tumorgebieten im Körperinneren mit
Hilfe eines Elektronenstrahlbeschleunigers, dadurch
gekennzeichnet, daß der Strahlenaustrittsöffnung des
Elektronenstrahlbeschleunigers (20) ein Gehäuse (30)
nachgeordnet ist mit einer Kammer (31), die eine zur
Strahlenaustrittsöffnung ausgerichtete Eintrittsöffnung
(32) sowie auf der gegenüberliegenden Seite einen rohr
förmigen Strahlenaustrittskanal (35) aufweist, wobei
der Durchmesser der Eintrittsöffnung (32) und des
Strahlenaustrittskanals (35) kleiner ist als die Ab
messungen der Kammer (31) quer zur Strahlungsrichtung
und der Strahlenaustrittskanal (35) mit einem in dem
Körper des Patienten (10) versenkten, axial im Abstand
angeordneten Tubus von annähernd gleichem Innendurch
messer ausrichtbar ist, daß ferner in der Kammer (31)
ein für Elektronenstrahlen durchlässiger Umlenkspiegel
(40) schräg zur Strahlungsrichtung angeordnet ist und
die Kammer (31) seitlich eine weitere Öffnung (44) auf
weist, der außerhalb der Kammer (31) das Objektiv (42)
einer optischen Aufnahmevorrichtung (43) zugeordnet ist
zur Betrachtung des bestrahlten Gebietes über den Um
lenkspiegel (40), den Strahlenaustrittskanal (35) und
den Tubus (14).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strahlenaustrittskanal von einem Rohr (35) gebildet
ist, das lösbar in der betreffenden Wand (33) des Ge
häuses (30) befestigbar ist, vorzugsweise über ein
Schraubgewinde (34).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Spiegel (40) aus dünnem Glas besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Spiegel (40) auf der der Eintrittsöffnung (32) zu
gewandten Seite mit Kunststoff beschichtet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Tubus (14) aus Kunststoff, vor
zugsweise aus Acrylglas besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tubus auf dem dem Gehäuse (30) zugewandten Ende
einen Metallring (15) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß vom Strahlenaustrittsrohr (35) und
vom Tubus (14) ein Satz abgestufter Innendurchmesser
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß an der dem Tubus (14) zugekehrten
Außenseite des Gehäuses (30) mindestens ein Abstands
anzeiger (37, 38) angebracht ist zur Einstellung des
vorgegebenen Abstands zwischen dem freien Ende des
Strahlenaustrittskanals (35) und dem zugeordneten Ende
des Tubus (14).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893900884 DE3900884C2 (de) | 1989-01-13 | 1989-01-13 | Vorrichtung zum Bestrahlen von operativ freigelegten Tumoren und/oder Tumorgebieten |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19893900884 DE3900884C2 (de) | 1989-01-13 | 1989-01-13 | Vorrichtung zum Bestrahlen von operativ freigelegten Tumoren und/oder Tumorgebieten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3900884A1 true DE3900884A1 (de) | 1990-07-26 |
DE3900884C2 DE3900884C2 (de) | 1994-03-03 |
Family
ID=6372040
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893900884 Expired - Lifetime DE3900884C2 (de) | 1989-01-13 | 1989-01-13 | Vorrichtung zum Bestrahlen von operativ freigelegten Tumoren und/oder Tumorgebieten |
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Also Published As
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