DE19533391C1 - Schwenkbare Bestrahlungseinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine schwenkbare Bestrahlungseinrichtung, insbesondere zur Wärmeversorgung einer Person auf einer Liegefläche, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Derartige Bestrahlungseinrichtungen werden zur Warmhaltung von Frügeborenen, Säuglingen oder Kleinkindern verwendet, welche auf einer von mehreren Seiten zugänglichen Liegefläche liegen und durch das Pflegepersonal möglichst ohne Behinderung gepflegt und versorgt werden müssen. Es ist bekannt, zur Warmhaltung der Patienten Infrarotstrahler einzusetzen, fallweise kombiniert mit geeigneten Lichtstrahlern für Phototherapie und Beleuchtung.

Eine gattungsgemäße Bestrahlungseinrichtung mit Infratorstrahler zur Wärmeversorgung einer Person auf einer Liegefläche ist im Gebrauchsmuster DE 76 02 145 beschrieben worden.

Aus dem Gebrauchsmuster DE 78 14 168 ist eine schwenkbare Bestrahlungseinrichtung mit vorzugsweise Solariumlampen bekanntgeworden, mit welcher über zwei Gelenke ein Gehäuse mit Bestrahlungsröhren in eine gewünschte Position für die Bestrahlung einer Person gebracht werden kann.

Im Falle von Früh- und Neugeborenen ist es erforderlich, eine möglichst gleichförmige Bestrahlung der Liegefläche ohne zeitliche Unterbrechung und ohne wesentliche Schwankung in der vom Patienten empfangenen Strahlungsleistung sicherzustellen.

Als Gütekriterium für die gleichförmige Bestrahlung der Liegefläche wird angestrebt, daß der Mittelpunkt der Linien gleicher Energiedichte und der Mittelpunkt der Liegefläche idealerweise zusammenfallen. Die Energiedichteverteilung im Bereich der Liegefläche und damit für den Patienten soll möglichst gleichmäßig sein, und ein möglichst hoher Anteil der Strahlung soll auf die Liegefläche treffen. In der Praxis erhält man in der Regel elliptische, konzentrische Linien gleicher Energiedichte auf der Liegefläche.

Wenn die Patienten geröntgt werden müssen, wird das Röntgengerät mit dem Emissionskopf in etwa über dem Zentrum der Liegefläche plaziert. Da sich hier normalerweise die Bestrahlungseinrichtung zur Wärmeversorgung befindet, muß diese während des Röntgens einschließlich der Vor- und Nachbereitungszeit entfernt werden. Dabei ist es aber sehr wichtig, daß die Wärmestrahlung den Patienten ohne zeitliche Unterbrechung weiter erwärmt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bestrahlungseinrichtung vorzuschlagen, welche es erlaubt, ohne zeitliche Unterbrechung und mit weitgehend gleichförmiger Bestrahlung der Liegefläche die Bestrahlungseinrichtung aus einer Ausgangsposition zu entfernen, um Raum für zusätzliche Untersuchungen oder Handreichungen am Patienten zu schaffen.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen von Patentanspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.

Durch den Gegenstand der Erfindung ist eine konstruktiv überraschend einfache, aber wirksame Lösung eines bisher auf dem vorliegenden Anwendungsgebiet nicht gelösten Problems gelungen. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß mit Hilfe eines Drehgelenkes mit einer definierten Drehachsenrichtung die Bestrahlungseinrichtung aus einer Ausgangsposition über der Liegefläche in mindestens eine weitere Position schwenkbar ist, wobei gleichzeitig die Bestrahlung der Liegefläche weitgehend gleichförmig fortgesetzt wird, so daß der Patient kontinuierlich warmgehalten wird.

Da sich die Bestrahlungseinrichtung nach ihrem Wegschwenken nicht mehr senkrecht über der Liegefläche befindet, ergibt sich ein weiterer Effekt:
Zwar bleibt der Abstand der Bestrahlungseinrichtung zum Mittelpunkt der Liegefläche konstant, nicht aber zu den Außenbezirken der Liegefläche. Wenn man davon ausgeht, daß aus der Bestrahlungseinrichtung die Strahlen nicht parallel, sondern mit einem Öffnungswinkel austreten, dann verringert sich die Energiedichte mit dem Abstand von der Bestrahlungseinrichtung. Damit erhalten die der Bestrahlungseinrichtung zugewandten Bezirke der Liegefläche eine höhere Strahlungsdichte als die abgewandten Bezirke. Dieser Nachteil kann dadurch korrigiert werden, daß die Drehachse des Drehgelenks nicht genau auf die Mitte der Liegefläche zeigt, sondern auf eine Stelle, die etwas oberhalb der Liegeflächenmitte liegt. Mit dieser Korrektur kann eine ähnlich gleichmäßige Energiedichteverteilung auf der Liegefläche wie bei der nicht weggeschwenkten Bestrahlungseinrichtung erreicht werden.

Bei vorliegender Erfindung wird die schwenkbare Bestrahlungseinrichtung von einem Befestigungselement gehalten, das seinerseits fest mit der Liegefläche, einer diese tragenden Halterung, einem Gestell oder auch einer ganzen Intensivpflegeeinheit verbunden ist. Alternativ ist es auch denkbar, daß die Bestrahlungseinrichtung an einem Fahrstativ oder an einer Raumwand über ein Drehgelenk befestigt ist. Wichtig ist in jedem Fall, daß die Drehachse des Drehgelenkes außerhalb der Mittelachse des Bestrahlungsstromes und der Schnittpunkt dieser beiden Achsen im Mittelpunkt der Liegefläche oder in dessen Nähe liegt.

Das Gehäuse der Bestrahlungseinrichtung enthält im allgemeinen mehrere Infrarotstrahler, die nebeneinander angeordnet sind und von oben die Liegefläche und damit den Patienten möglichst gleichförmig bestrahlen und erwärmen.

Zum Zwecke der Phototherapie und für eine Ausleuchtung des Patienten im sichtbaren Wellenlängenbereich für diagnostische Zwecke können sich im Gehäuse zusätzliche Lichtquellen geeigneter Anzahl, Leistung und Frequenz befinden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der beiden schematischen Fig. 1 und 2 erläutert.

Die Liegefläche 1 mit dem daraufliegenden Patienten (nicht dargestellt) wird mit Hilfe von sich darüber im Gehäuse 2 befindenden Strahlern durch Wärmestrahlung warmgehalten. Die Strahlungswirkachse der Wärmestrahlung ist auf einen zentral gelegenen Punkt der Liegefläche 1, in diesem Falle auf den geometrischen Mittelpunkt, eingestellt, so daß ein Muster aus symmetrischen Linien gleicher Energiedichte der Wärmestrahlung auf der Liegefläche 1 zustande kommt. Fig. 1 stellt die normale Ausgangsposition für die Wärmebestrahlung des Patienten dar. Üblicherweise ist das Gehäuse 2 starr oder nur seitlich um eine senkrechte Drehachse schwenkbar, so daß bei Wegschwenken die Wärmebestrahlung der Liegefläche ganz oder zumindest partiell unterbrochen wird, was unerwünscht ist.

Durch die Erfindung ist nun das Gehäuse 2 über ein Drehgelenk 3 mit einem Befestigungselement 4 verbunden. In der schematischen Darstellung ist das Befestigungselement 4 in Form eines Rahmens 5 direkt mit der Liegefläche 1 verbunden. Üblicherweise ist die Liegefläche 1 Teil einer offenen Intensivpflegeeinheit oder eines geöffneten Inkubators, der Rahmen 5 ist dann beispielsweise in Form eines Rohres oder Stativs ausgebildet.

Wesentlich für die Erfindung ist, daß die Verlängerung der Drehachse des Drehgelenkes 3 die Liegefläche 1 in der Mitte trifft und die Mittelachse des Strahlungsstromes auf die Liegefläche 1 ebenfalls durch den Mittelpunkt der Liegefläche 1 geht, wobei die Drehachse des Drehgelenkes 3 und die Mittelachse des Strahlungstromes nicht parallel zueinander verlaufen und sich in der Mitte der Liegefläche 1 treffen. Beim Wegdrehen des Gehäuses 2 in die in Fig. 2 dargestellte Position, beispielsweise um 90 Grad gegenüber der Ausgangsposition geschwenkt, ergeben sich folgende Effekte: Das Gehäuse 2 der Bestrahlungseinrichtung gibt den Raum über der Liegefläche 1 frei, um zum Beispiel ein Röntgengerät hier einsetzen zu können; das Gehäuse 2 hat sich in drei Ebenen gedreht, und dabei zeigt die Strahlungswirkachse weiterhin zum Mittelpunkt der Liegefläche 1; der Abstand zwischen dem Gehäuse 2 mit Bestrahlungslampen und dem Mittelpunkt der Liegefläche 1 hat sich nicht verändert; die Energiedichte auf der Mitte der Liegefläche 1 ist lediglich durch den Cosinus des veränderten Einfallswinkels der Strahlen auf die Liegefläche 1 verändert; das Muster der Linien gleicher Strahlungsenergiedichte auf der Liegefläche 1 hat sich um 90 Grad gedreht.

Vorzugsweise ist das Drehgelenk 3 als Hohlachse ausgebildet, so daß die Anschlußkabel für die Strahler und Lampen im Gehäuse 2 vom Rahmen 5 und letztlich von einer entsprechenden Versorgungs- und Steuereinheit 6 durch die Hohlachse durchlaufen können. Als eine konstruktiv einfache Ausgestaltung des Drehgelenkes 3 mit wenigen Teilen hat sich eine Anordnung als ineinanderdrehende Hohlmutter und Hohlschraube erwiesen. Dabei dient das Feingewinde als Drehlager. Mit einer Rasteinrichtung, beispielweise in Form von federbelasteten Kugeln, können die Normalstellung des Gehäuses sowie definierte Ausschwenkstellungen sichergestellt werden. Die Erfindung läßt sich außer für eine Wärmebestrahlung auch für eine Bestrahlung mit elektromagnetischen Wellen anderer Wellenlängen für Diagnose oder Therapie verwenden.

Claims (7)

1. Schwenkbare Bestrahlungseinrichtung für eine Person auf einer Liegefläche, aufweisend mindestens einen Strahler in einem Gehäuse (2), welches über ein Drehgelenk (3) mit einem Befestigungselement (4) schwenkbar verbunden ist, wobei die Drehachse des Drehgelenks (3) außerhalb der in Strahlrichtung weisenden Mittelachse des Gehäuses (2) der Bestrahlungseinrichtung liegt dadurch gekennzeichnet, daß sich diese beiden Achsen schneiden, wobei der Schnittpunkt im Bereich des Mittelpunktes der Liegefläche (1) liegt.

2. Schwenkbare Bestrahlungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittpunkt der beiden Achsen etwas oberhalb des Mittelpunkts der Liegefläche (1) liegt.

3. Schwenkbare Bestrahlungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk (3) hohl ausgebildet ist und Anschlußkabel für den oder die Strahler enthält.

4. Schwenkbare Bestrahlungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk (3) als ineinander drehende Hohlmutter und Hohlschraube ausgebildet ist.

5. Schwenkbare Bestrahlungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk (3) eine Bremse und/oder einen Dämpfer aufweist.

6. Schwenkbare Bestrahlungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk (3) mit einer Rasteinrichtung zur definierten Positionierung der Bestrahlungseinrichtung in verschiedenen Schwenkstellungen ausgestattet ist.

7. Schwenkbare Bestrahlungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement (4) fest mit der Liegefläche (1) verbunden ist oder in einer in bezug auf die Liegefläche (1) festen räumlichen Position angeordnet ist.