DE3900593A1 - Elektrolysevorrichtung - Google Patents
ElektrolysevorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Elektrolysieren
eines Bauteiles aus glasartigem Siliciumdioxid oder Quarzglas.
Beispiele für Bauteile aus Quarzglas sind Prozeßrohre oder
Tiegel zum Herstellen von Silicium-Einkristallen. Ein derartiges
Bauteil wird durch Elektroschmelzen von Quarzkristallpulver
hergestellt, das aus feinstpulverisiertem natürlichem Berg
kristall erhalten wird.
Um eine hohe Packungsdichte an integrierten Schaltkreisen
hervorbringen zu können, müssen in der Halbleiterindustrie
Silicium-Einkristalle hoher Qualität hergestellt werden. Die
Qualität von Silicium-Einkristallen wird durch Verunreinigungen,
wie z.B. Kupfer und Alkalimetalle wie Na, K und Li ernsthaft
beeinträchtigt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Elektrolysevorrich
tung zu schaffen, mir der Verunreinigungen aus einem Bauteil
aus glasartigem Siliciumdixoid oder Quarzglas wirksam entfernt
werden können.
Erfindungsgemäß enthält eine Elektrolysevorrichtung einen
Ofen, um darin ein Bauteil, das aus Quarzglas oder glasartigem
Siliciumdioxid hergestellt ist, einzubringen, ferner Mittel
zum Erwärmen des in den Ofen gebrachten Bauteiles, sowie eine
Anode und eine Kathode, um über das Bauteil zu Elektrolyse
zwecken eine vorbestimmte Spannung anzulegen, falls das Bauteil
zwischen der Anode und der Kathode in Stellung gehalten ist,
so daß das Bauteil im Ofen elektrolysiert werden kann.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
enthält eine Elektrolysevorrichtung einen Ofen, ein Heizgerät
zum Erwärmen eines Quarzglasbauteiles im Ofen, Temperaturmeß
mittel zum Messen von Temperaturen eines vorbestimmten Bereiches
des Ofens, eine Anode und eine Kathode, die in vertikaler
Richtung koaxial ausgerichtet sind, um über das Quarzglas
bauteil zu Elektrolysezwecken eine Spannung anzulegen, eine
an den Ofen angebrachte Halteröhre, um die Anode und/oder
Kathode zu halten, und Mittel zum Zuführen eines Inertgases
in einen Raum zwischen der Anode und/oder Kathode und der
Halteröhre.
Vorzugsweise wird die Anode derart von der Halteröhre gehal
ten, daß das Inertgas durch einen Raum zwischen der Anode
und der Halteröhre strömen kann. Die Anode und die Kathode
sind mit einer Gleichstromquelle verbunden.
Vorzugsweise ist ein Quarzglasbauteil zwischen einer Kathoden
und einer Anodenplatte, die mit der Kathode bzw. mit der Anode
verbunden sind, in Stellung gebracht. Es ist beispielsweise
ein Paar an ebenen Platten in paralleler Ausrichtung angeordnet.
Falls das Bauteil die Form eines Tiegels aufweist, kann eine
ebene Kathodenplatte in Verbindung mit einer tiegelförmigen
Anodenplatte verwendet werden.
Falls die Elektrolysevorrichtung in Betrieb ist, wird eine
hohe Spannung über das Quarzglasbauteil zwischen der Anode
und der Kathode angelegt, so daß das Bauteil elektrolysiert
werden kann. Während der Elektrolyse wird der Ofen durch das
Heizgerät auf 1000°C oder darüber erwärmt. Ferner wird das
Inertgas mit einer vorbestimmten Durchflußgeschwindigkeit in
den Raum zwischen der Anode und der Halteröhre von den Inert
gaszuführmitteln zugeführt, um dadurch eine Isolierung zwischen
der Anode und der Halteröhre sicherzustellen.
Verunreinigungen wie Alkalimetalle und Kupfer, die in dem
Quarzglasbauteil enthalten sind, wandern in Richtung Kathode.
Vorzugsweise ist zwischen dem Bauteil und der Kathodenplatte
eine vorbestimmte Menge an Quarzglaspulver vorgesehen. Ferner
ist zwischen dem Bauteil und der Anodenplatte eine vorbestimmte
Menge an Kohlenstoffpulver vorgesehen. Es ist nicht notwendig,
die Form der Anode und/oder Kathode zu ändern, sogar, falls
das Quarzglasbauteil die komplexe Form eines Tiegels aufweist.
In einem solchen Fall nimmt das Quarzglaspulver die in dem
Bauteil enthaltenen Verunreinigungen auf.
Ein Quarzglasbauteil, das durch ein Drehschmelzverfahren aus
einem Quarzglasrohmaterial hergestellt wurde, kann derart in
den Ofen eingebracht werden, daß ein nicht-geschmolzener Teil
sich in Kontakt mit der Kathodenplatte befindet, und daß sich
der andere Teil in Kontakt mit der Anodenplatte befindet.
Zwischen die Elektroden und das Quarzglasbauteil können
Kohlenstoffilze zwischengelegt sein. Das Quarzglasbauteil
wird auf 1000°C oder darüber erwärmt, während über das Bauteil
eine hohe Spannung angelegt wird. Die Elektrolyse des Quarz
glasbauteils verursacht, daß metallische Verunreinigungen,
wie Alkalimetalle und Kupfer, die im Quarzglasbauteil enthalten
sind, sich in Richtung auf den nicht geschmolzenen Teil an
der Kathodenplatte bewegen oder driften, so daß die Verun
reinigungen von dem nicht geschmolzenen Teil aufgenommen oder
aufgefangen werden können. Nach der Elektrolyse wird der nicht
geschmolzene Teil durch Abschleifen oder dgl. entfernt.
Eine Kathode wird vorzugsweise derart in einer Halteröhre in
Stellung gebracht, daß ein Inertgas mit vorbestimmter Durch
flußgeschwindigkeit in einen Raum zwischen der Halteröhre und
der Kathode von Inertgaszuführmittel zugeführt werden kann.
Verunreinigungen können entsprechend der vorliegenden Erfindung
durch Elektrolyse wirksam aus einem Quarzglasbauteil entfernt
werden.
Das Inertgas verhindert, daß ein elektrischer Strom zwischen
den Elektroden und dem Ofen fließen kann.
Falls Temperaturmeßmittel in Kombination eine Schutzröhre und
ein in die Schutzröhre eingeschobenes Thermoelement aufweisen,
ist das Thermoelement im Ofen nicht freiliegend, so daß keine
Entladung am Thermoelement erfolgen kann. Das Thermoelement
ist demzufolge frei von Zerstörungen durch Entladung, was zu
einer wirksamen Elektrolyse führt.
Falls der Ofen aus Siliciumdioxidziegeln hergestellt ist, die
mehr als 20 Gew.-% SiO 2 enthalten, so halten die Ziegel Alkali
metalle in sich und verhindern, daß Alkalimetalle in den
Innenraum des Ofens eintreten. Demzufolge kann verhindert
werden, daß das Quarzglasbauteil, das elektrolysiert wird,
entglast wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger ausgewählter
Ausführungsbeispiele in Zusammenhang mit den
Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines ersten Ausfüh
rungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Elektrolyse
vorrichtung;
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines zweiten Ausfüh
rungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Elektrolyse
vorrichtung; und
Fig. 3 eine schematische Ansicht eines dritten Ausfüh
rungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Elektrolyse
vorrichtung.
In Fig. 1 bezeichnet die Bezugsziffer 1 einen Ofen, der ein
Gehäuse und ein Isolationsmaterial zum Bedecken der Innenwandung
des Gehäuses aufweist. Zwischen ein Paar an Elektrodenplatten
10, 11, die mit einer stabförmigen Anode 8 bzw. mit einer stab
förmigen Kathode 9 verbunden sind, ist ein Bauteil 16, das
aus Quarzglas oder glasartigem Siliciumdioxid in zylindrischer
Form hergestellt ist, in Stellung gebracht. Im Ofen 1 sind
Heizgeräte 2, 3 angeordnet, die aus Siliciumcarbid hergestellt
sind, um das zwischen den Elektrodenplatten 10, 11 angeordnete
Bauteil 16 zu erwärmen. Die oberen und unteren Enden der
Heizgeräte 2, 3 erstrecken sich aus dem Ofen 1 in vertikaler
Richtung hinaus und sind mit Temperaturregelmittel 4, die
konventioneller Art sein können, verbunden.
Im Ofen 1 sind Temperaturmeßmittel 5 angeordnet, um in einem
vorbestimmten Abschnitt des Ofens 1 Temperaturen zu messen.
Ein Beispiel an Temperaturmeßmittel 5 enthält in Kombination
ein Thermoelement 6 und eine Schutzröhre 7, die aus Silicium
carbid hergestellt ist. Die Schutzröhre 7 ist so in den Ofen
1 eingeschoben, daß sie das Thermoelement 6 bedeckt. Das obere
Ende der Schutzröhre 7 springt nach oben von der Oberseite
des Ofens 1 vor. Das untere Ende der Schutzröhre 7 reicht bis
zum Boden des Ofens 1. Das Thermoelement 6 ist mit den Tempe
raturregelmitteln 4 elektrisch verbunden. Der Innenraum des
Ofens 1 wird durch die Heizgeräte 2, 3 erwärmt. Das Thermoele
ment 6 erfaßt die Ofentemperaturen, wobei Temperaturmeßsignale
zu den Temperaturreglermitteln 4 gesendet werden, so daß der
Ofen 1 bei 1000°C oder mehr gehalten werden kann.
Dadurch, daß die Schutzröhre 7 das Thermoelement 6 schützt,
kann am unteren Ende des Thermoelements 6 keine Entladung
stattfinden, da eine solche Entladung stattinden könnte,
falls das Thermoelement 6 nicht durch die Schutzröhre 7 im
Ofen 1 geschützt wäre. In anderen Worten ausgedrückt, es wird
in der Hochtemperatur- und Hochspannungsatmosphäre im Ofen 1
keine Entladung induziert.
Die Anode 8 und die Kathode 9 sind aus Kohlenstoff hergestellt.
Sie sind in vertikaler Richtung koaxial angeordnet. Die Anode
8 ist mit der Anodenplatte 10 verbunden. Die Kathode 9 ist
mit der Kathodenplatte 11 verbunden. Die Platten 10 und 11
verlaufen in einer horizontalen Richtung parallel zueinander.
Das Quarzglasbauteil 16 kann zwischen diesen beiden gehalten
werden. In anderen Worten ausgedrückt, es befindet sich, wie
dies aus Fig. 1 zu entnehmen ist, die Anodenplatte 10 in Kontakt
mit dem oberen Ende des Quarzglasbauteiles 16, wohingegen
die Kathodenplatte 11 mit dem unteren Ende des Quarzglasbau
teiles 16 in Kontakt steht.
An einen oberen Abschnitt des Ofens 1 ist eine kappenförmige
Halteröhre 12 befestigt. Die Anode 8 erstreckt sich nach oben
in die Halteröhre 12 hinein und reicht durch diese hindurch.
Die Anode 8 wird in der Halteröhe 12 durch hier nicht näher
dargestellte Haltemittel, die aus einem Isolationsmaterial
hergestellt sind, gehalten. Die Kathode 9 wird im Boden des
Ofens 1 mittels eines Isolationsmaterials getragen.
Die Halteröhre 12 ist über eine Gasblasleitung 13 mit Mittel
14 a zum Steuern der Durchflußgeschwindigkeit eines Inertgases
verbunden, das von Inertgaszuführmittel 14 in die Gasblasleitung
13 zugeführt wird. Die Inertgaszuführmittel 14 enthalten eine
vorbestimmte Menge an Inertgas, wie beispielsweise Stickstoff
gas. Ein Beispiel eines Steuermittels 14 a ist ein Durchfluß
messer. Das Inertgas kann mit einer Durchflußgeschwindigkeit
von 10 bis 15 mm/sec zugeführt werden.
Die Anode 8 und die Kathode 9 sind an eine Gleichstromquelle
mit einer Kapazität von 20 kV und 200 mA verbunden.
Ein Beispiel für ein Quarzglasbauteil 16 ist ein Prozeßrohr.
Im Betrieb wird das Bauteil 16 zwischen die Anodenplatte 10
und die Kathodenplatte 11 gebracht und anschließend durch die
Heizgeräte 2 und 3 im Ofen 1 auf 1000°C oder darüber erwärmt.
Eine Gleichspannung von 1 bis 10 kV wird für 3 Stunden oder
mehr über die Elektrodenplatten 10 und 11 angelegt, so daß
eine Elektrolyse des Bauteils 16 durchgeführt wird, wobei die
in dem Bauteil 16 enthaltenen Verunreinigungen auf die Kathoden
platte 11 zu bewegt werden oder auf diese hin driften. Beispiele
für Verunreinigungen sind Alkalimetalle (Li, K und Na) und
Kupfer.
Nach der vollständigen Elektrolyse des Bauteiles ist es wün
schenswert, einen Endabschnitt des Bauteils 16, der sich an
der Kathodenplatte 11 befindet, abzuschneiden, da dieser
Endabschnitt die gedrifteten und gesammelten Verunreinigungen
enthält.
Während des zuvor beschriebenen Vorganges wird das Inertgas
kontinuierlich mit einer Durchflußgeschwindigkeit von 10 bis
15 mm/sec über die Gasblasleitung 13 und die Halteröhre 12 in
den Ofen 1 längs der Anode 8 zugeführt. Das Inertgas kühlt
nicht nur die Halteröhre 12, so daß diese bei einer Temperatur
von etwa 400°C gehalten wird, sondern stellt auch eine
Isolierung zwischen der Halteröhre 12 und der Anode 8 sicher,
wobei ein Isolationswiderstand von etwa 108 Ohm cm erhalten
wird.
Ist die Durchflußgeschwindigkeit des Inertgases geringer als
10 mm/sec, so wird die Halteröhre 12 nicht ausreichend gekühlt,
und die Isolation der Halteröhre 12 wird schlecht. Ist die
Durchflußgeschwindigkeit größer als 15 mm/sec, wird die Anode 8
und der obere Abschnitt des Bauteiles 16 zu stark gekühlt,
wodurch die Wirksamkeit der Elektrolyse verringert wird.
Falls das Inertgas zwischen der Anode 8 und der Halteröhre 12
strömt, ist die Isolierung derart verbessert, daß ein elektri
scher Stromfluß zwischen der Halteröhre 12 und dem Ofen 1
vollständig verhindert wird. Es ist somit eine insgesamte
Isolation des Ofens 1 sichergestellt, so daß jeglicher Strom
verlust durch Unfälle verhindert wird, woraus eine wirksame
Elektrolyse des Bauteiles 16 resultiert.
Obwohl während der Elektrolyse zwischen der Anode 8 und der
Kathode 9 über das Bauteil eine Hochspannung angelegt wird,
findet am unteren Ende des Thermoelements 6 keine Entladung
statt, da das Thermoelement 6 durch die Schutzröhre 7 geschützt
ist.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Der Aufbau der in Fig. 2 dargestellten
Elektrolysevorrichtung ist im wesentlichen gleich wie der der
in Fig. 1 gezeigten, jedoch mit der Ausnahme der Isolations
materialien 20, 30 und 31. Demzufolge werden gleiche oder
entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
Diese werden auch nicht erneut erläutert.
Der in Fig. 2 dargestellte Ofen 1 enthält Isolationsmaterialien
20, 30 und 31. Das Isolationsmaterial 30 ist am Isolationsma
terial 20 befestigt. Das Isolationsmaterial 31 ist am Boden
des Ofens 1 befestigt, so daß diese das Bauteil 16 umrunden.
Das Isolationsmaterial 20 ist aus Glasfasern oder dgl. herge
stellt. Die Isolationsmaterialien 30 und 31 bestehen aus
Aluminiumsilikatziegeln, die 20 Gew.-% oder mehr an SiO2
enthalten. Ist der SiO2-Anteil geringer als 20 Gew.-%, so
sind die Aluminiumsilikatziegel in der Lage, Alkalimetalle
freizusetzen, was in einer Entglasung des Bauteiles 16 resul
tiert. Aluminiumsilikat-(Mullit-)Ziegel, die etwa 28 Gew.-%
an SiO2 enthalten, halten Alkalimetalle darin gefangen und
kontaminieren den Ofen 1 nicht mit Alkalimetallen. Demzufolge
kann das Bauteil 16 frei von Entglasung gehalten werden.
Die Aluminiumsilikatziegel halten die Alkalimetalle aufgrund
des in ihnen enthaltenen SiO2. Sie verhindern somit, daß der
Ofen 1 mit Alkalimetallen verunreinigt wird, und halten das
Bauteil 16 frei von Entglasung.
Andererseits kann in den in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausfüh
rungen vor der Elektrolyse zwischen das untere Ende des Bauteils
16 und der Kathodenplatte 11 eine bestimmte Menge eines Glas
pulvers, wie beispielsweise Quarzglaspulver, in Form einer
Schicht zwischengelegt werden, die eine Dicke von vorzugsweise
5 bis 20 mm aufweist. Ist die Schicht dünner als 5 mm, so
kann der kathodenseitige Abschnitt des Bauteils entglast werden.
Entgegengesetzt kann, falls die Schicht dicker als 20 mm ist,
diese einen extrem hohen elektrischen Widerstand aufweisen,
wodurch die für die Elektrolyse benötigte Zeit verlängert
wird. Wird das Bauteil 16 auf 1000°C oder höher erwärmt, während
über das Bauteil zwischen den Elektroden 8 und 9 eine Hoch
spannung angelegt wird, bewegen sich die in dem Bauteil 16
enthaltenen Verunreinigungen auf die Kathodenplatte 11 zu, so
daß diese durch das zwischen der Kathodenplatte 11 und dem
Bauteil 16 angeordnete Glaspulver aufgefangen werden. Demzufolge
wird das Bauteil 16 als Ganzes gesehen hochrein. Es kann
sofort als Endprodukt verwendet werden. Dadurch wird Abfall
ausgeschlossen.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Ein Bauteil 46 in Form eines Tiegels
ist aus Quarzglas oder glasartigem Siliciumdioxid hergestellt.
Ausgangsmaterial ist ein fein gekörntes Pulver, das aus natür
lichem Bergkristall hergestellt wird. Ein bevorzugtes Pulver
hat einen mittleren Partikeldurchmesser von 100 bis 200 µm.
Nachdem das Pulver einer Enteisenungsbehandlung unterzogen
wurde, wird das Pulver durch eine Flotation gereinigt und es
wird anschließend weiter dadurch gereinigt, daß es für 20
Stunden bei 50°C oder mehr in 10%ige Fluorwasserstoffsäure
eingetaucht wird. Das gereinigte Pulver wird durch ein Dreh
schmelzverfahren in einen Tiegel geformt. Das Bauteil 46 wird
zwischen ein Paar an Elektrodenplatten 40, 41, die mit einer
Anode 48 bzw. mit einer Kathode 49 verbunden sind, in Stellung
gebracht. Die Elektrodenplatte 41 ist eben, wohingegen die
andere Elektrodenplatte 40 als Kern mit der Form eines Tiegels
ausgebildet ist. Im Ofen 1 ist ein spiral- oder spulenförmiges
Heizgerät 42, das aus Siliciumcarbid hergestellt ist, angeord
net, um das zwischen den Elektrodenplatten 40, 41 in Stellung
gebrachte Bauteil 46 zu erwärmen. Das Heizgerät 42 ist mit
den Temperaturregelmitteln 4 verbunden, und im Ofen 1 sind
Temperaturmeßmittel 5 angeordnet (in Fig. 3 nicht dargestellt),
um an einer vorbestimmten Stelle im Ofen 1 Temperaturen zu
messen.
Die Anode 48 und die Kathode 49 sind aus Kohlenstoff herge
stellt. Sie sind in vertikaler Richtung koaxial angeordnet.
Die Anode 48 reicht geringfügig durch die Anodenplatte 40
hindurch und ist mit einem Bodenbereich dieser verbunden. Die
Kathode 49 ist mit der Kathodenplatte 41 verbunden. Die Anoden
platte 40 ist innerhalb des Bauteiles 46 angeordnet. Der Raum
zwischen der Anodenplatte 40 und dem Bauteil 46 ist mit Koh
lenstoffpulver 50 aufgefüllt, das einen mittleren Teilchen
durchmesser von 5 bis 40 µm aufweist. Eine zylindrische Haupt
form 51 und eine scheibenförmige Bodenform 52, die beide aus
Kohlenstoff oder Siliciumcarbid hergestellt sein können, und
sind auf einem Bodenbereich des Ofens 1 in Form einer Tasse
zusammengesetzt. Das Bauteil 46 ist innerhalb der Hauptform
51 derart angeordnet, daß der Raum zwischen den Formen 51 und
52 und dem Bauteil 46 mit Quarzglaspulver 53 aufgefüllt ist.
Die Kathodenplatte 41 ist derart unterhalb des Bauteiles 46
zwischen der Bodenform 52 und dem Bodenabschnitt des Ofens 1
angeordnet, daß die Kathodenplatte 41 und die Kathode 49
elektrisch isoliert vom Ofen sind.
Die Glaspulverschicht 53 weist vorzugsweise eine Dicke zwischen
5 und 30 mm auf.
Die kappenförmige Halteröhre 12, die Gasblasleitung 13, die
Inertgaszuführmittel 14 und die Durchflußgeschwindigkeitsteuer
mittel 14 a sind wie in Fig. 1 angeordnet und funktionieren
auf die gleiche Art und Weise. Die Anode 48 und die Kathode
49 sind mit einer Gleichstromquelle 55, die eine Kapazität
von 1,5 kV und 200 mA aufweist, verbunden.
Im Betrieb ist das tiegelförmige Bauteil 46 zwischen der
Anodenplatte 40 und der Kathodenplatte 41 angeordnet und ist
durch das Heizgerät 42 im Ofen auf 1200°C erwärmt, währenddessen
für 45 Minuten oder mehr eine Gleichspannung von 1,5 kV über
das Bauteil zwischen den Elektroden 48 und 49 angelegt ist,
um dadurch die Elektrolyse des Bauteiles 46 durchzuführen,
wobei die in dem Bauteil 46 enthaltenen Verunreinigungen sich
auf das Quarzglaspulver 53 zu bewegen bzw. verschieben, bis
die Verunreinigungen von diesem in ausreichender Art und Weise
aufgenommen oder aufgefangen werden können.
Während des Betriebes wird das Inertgas in der zuvor beschriebe
nen Art und Weise kontinuierlich zugeführt.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die zuvor erwähnten
Ausführungsbeispiele beschränkt. Das Quarzglasbauteil 16 ist
nicht auf die Form eines Tiegels oder eines Prozeßrohres
beschränkt. Die Temperaturmeßmittel können auch andersartige
Meßvorrichtungen sein. Das Heizgerät kann durch eine Bedienungs
person manuell gesteuert werden.
Claims (20)
1. Elektrolysevorrichtung, mit einem Ofen (1), in den ein
Bauteil (16, 46), das aus Quarzglas oder glasartigem
Siliciumdioxid hergestellt ist, einbringbar ist, mit
einem Heizgerät (2, 3, 42) zum Erwärmen des in den
Ofen (1) eingebrachten Bauteiles (16, 46), mit einer
Anode (8, 48) und mit einer Kathode (9, 49) zum Anlegen
einer vorbestimmten Spannung über das Bauteil (16, 46)
für eine Elektrolyse, mit Mitteln zum Halten der Anode
(8, 48) und der Kathode (9, 49) und mit einer mit der
Anode (8, 48) und der Kathode (9, 49) verbundenen
Energiequelle (15, 55), damit eine Spannung über das
Bauteil (16, 46) angelegt werden kann, falls das Bauteil
(16, 46) zwischen der Anode (8, 48) und der Kathode
(9, 49) in Stellung gehalten ist, so daß das Bauteil
(16, 46) im Ofen (1) elektrolysiert werden kann.
2. Elektrolysevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ferner eine am Ofen (1) angebrachte
Schutzröhre (7) vorgesehen ist, und daß in die Schutz
röhre (7) ein Thermoelement (6) eingeschoben ist, um
Temperaturen im Ofen (1) zu messen.
3. Elektrolysevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anode (8, 48) mit einer Anoden
platte (10, 40) und daß die Kathode (9, 49) mit einer
Kathodenplatte (11, 41) verbunden ist, und daß das
Bauteil (16, 46) zwischen der Kathodenplatte (11, 41)
und der Anodenplatte (10, 40) für eine Elektrolyse in
Stellung gehalten ist.
4. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (8, 48) und
die Kathode (9, 49) in vertikaler Richtung koaxial
zueinander verlaufend angeordnet sind.
5. Elektrolysevorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anodenplatte (10) und die
Kathodenplatte (11) eben sind und daß sie parallel
zueinander verlaufend angeordnet sind.
6. Elektrolysevorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kathodenplatte (41) eben ist
und daß die Anodenplatte (40) in Form eines Tiegels
ausgebildet ist.
7. Elektrolysevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß Formmittel (51, 52) vorgesehen sind, die
aus Kohlenstoff oder Siliciumcarbid hergestellt sind,
daß die Formmittel (51, 52) mit der Kathodenplatte
(41) verbunden sind, und daß die Anodenplatte (40)
innerhalb der Formmittel (51, 52) angeordnet ist.
8. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Halten
eine an den Ofen (1) angebrachte Halteröhre (12) auf
weisen, um die Anode (8, 48) zu halten.
9. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Zuführen
eines Inertgases in einen Raum zwischen der Anode (8,
48) und den Mitteln zum Halten vorgesehen sind.
10. Elektrolysevorrichtung von Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß ferner Mittel (14, 14 a) zum Steuern der
Strömungsgeschwindigkeit des zuzuführenden Inertgases
vorgesehen sind.
11. Elektrolysevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß Mittel zum Zuführen eines Inertgases in
einen Raum zwischen der Anode (8, 48) und der Halteröhre
(12) vorgesehen sind.
12. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofen (1) Isolier
mittel (20, 30, 31) aufweist, die das Bauteil (16) im
Ofen (1) umrunden.
13. Elektrolysevorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Isoliermittel Aluminiumsilikatziegel
enthalten, die zumindest 20 Gew.-% an SiO2 enthalten.
14. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Bauteil
(16, 46) und der Kathodenplatte (11, 41) ein Glaspulver
zwischengelegt ist.
15. Elektrolysevorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Glaspulver eine Schicht bildet, die
eine Dicke von 5 bis 20 mm aufweist.
16. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (8, 48) und
die Kathode (9, 49) aus Kohlenstoff hergestellt sind.
17. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Halten
eine Halteröhre aufweisen, in die sich die Kathode
derart hinein erstreckt, daß die Kathode von der Halte
röhre getragen wird.
18. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel eine
Halteröhre (12) aufweisen, in die sich die Anode (8, 48)
derart hinein erstreckt, daß die Anode (8, 48) von
der Halteröhre (12) getragen wird.
19. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Anodenplatte
(40) und das Bauteil (46) eine Schicht aus Kohlenstoff
pulver (50) gelegt ist.
20. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis
18, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das Bauteil
und die Anode oder die Kathode ein Kohlenstoffilz gelegt
ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB8900635A GB2227026B (en) | 1989-01-12 | 1989-01-12 | Electrolysis apparatus |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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