DE3900330A1 - Rohrbuegel fuer fahrradlenker - Google Patents
Rohrbuegel fuer fahrradlenkerInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
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- B62K21/00—Steering devices
- B62K21/26—Handlebar grips
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen geformten
Rohrbügel für Fahrradlenker. Nach dem Stand der Technik
werden Fahrradlenkerbügel in der Regel aus Stahlrohr oder
aus Aluminiumrohr mit kreisrundem Querschnitt hergestellt.
Das Rohr wird dabei zum Beispiel durch Biegen oder
Drücken in die für den Lenkerbügel gewünschte Form
gebracht. Bei diesen bekannten Verformungsverfahren
bleibt der kreisrunde Rohrquerschnitt in der Regel
erhalten. Die so erhaltene Form eines geschwungenen
Rohrbügels mit kreisrundem Querschnitt geht auf später
anzubringende Fahrradlenkeranbauteile, wie zum Beispiel
Griffe, Bremsgriffe, Fahrradklingeln, Schalthebel,
Korbhalter, Kartenhalter nicht ein. Dies bedeutet, diese
Lenkeranbauteile müssen später mit Hilfe zusätzlicher
Befestigungselemente, wie zum Beispiel Schellen oder
Bandagen angebracht werden. Die Befestigung über solche
zusätzlichen Befestigungselemente wie Schellen bringt
verschiedene Nachteile mit sich. Einerseits ist die
erforderliche Verdrehfestigkeit solcher Anbauteile auf
dem Fahrradlenkerbügel häufig nicht gegeben.
Andererseits bergen am Fahrradlenker vorstehende
Teile mit scharfen Kanten immer eine Verletzungsgefahr.
Schließlich wird durch die Verwendung solcher bekannter
Befestigungselemente auch das Gesamtbild des
Fahrradlenkers optisch beeinträchtigt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit
darin, einen geformten Rohrbügel für Fahrradlenker zu
schaffen, der nach der Formgebung eine Form aufweist,
die bereits funktionell an die später anzubringenden
Lenkeranbauteile angepaßt ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß man zur
Herstellung dieses geformten Rohrbügels für Fahrradlenker
von einem Metallrohr ausgeht und dieses mittels der an
sich bekannten sogenannten hydrostatischen Umformung
verformt. Bei diesem Verfahren wird zunächst das Rohr
mit herkömmlichen Methoden grob vorgebogen, so daß man
in etwa die Linienführung in der Form des Fahrradlenkers,
die dieser später erhalten soll, erkennen kann. Das so
vorgeformte Rohr wird dann in eine Stahlform eingelegt.
Während diese Stahlform zufährt, wird ein hoher
Wasserdruck aufgebaut. Durch den hohen Wasserdruck
beginnt das Rohrmaterial regelrecht zu fließen und erhält
die gewünschte Verformung. Mit dem Verfahren der
hydrostatischen Umformung lassen sich sehr präzise und
maßgenaue Biegungen in mehreren Ebenen erzielen. Außerdem
können in einem Arbeitsgang an einem Werkstück gleichzeitig
Querschnittserweiterungen, Querschnittsverengungen und
Querschnittsverformungen durchgeführt werden. Es lassen
sich somit mit diesem Verfahren Rohre formen, deren
Herstellung aus einem Rohr mittels der herkömmlichen
Biegetechnik nicht möglich war. Bauteile mit derart
komplexen Formen konnten ohne diese Technik bislang
lediglich als Gußteile geformt werden.
Die Anwendung der Technik der hydrostatischen Umformung
für die Herstellung von Rohrbügeln für Fahrradlenker
liefert überraschenderweise die Lösung einer Vielzahl
technischer Schwierigkeiten und bietet eine Reihe von
Vorteilen. Zum einen verlangt der aktuelle Markttrend
ein immer aufwendigeres Design für Fahrradlenkerbügel
mit anspruchsvollen und komplexen Formen.
Fahrradlenkerbügel mit einem solchen anspruchsvollen
Design konnten bislang aus dem Werkstoff Metall mit
angemessenem Aufwand nicht hergestellt werden. Mittels
der hydrostatischen Umformung können solche
Fahrradlenkerbügel erfindungsgemäß in zwei Arbeitsgängen,
nämlich grobe Vorformung und anschließend hydrostatische
Umformung, hergestellt werden. Gegebenenfalls wird je
nach Schwierigkeit der Verformung die hydrostatische
Umformung in zwei oder mehreren Stufen vorgenommen.
Zum anderen kann mittels der hydrostatischen Umformung
ein Fahrradlenkerbügel hergestellt werden, der bereits
nach der Umformung eine solche Form aufweist, daß die
einfache Anbringung von Lenkeranbauteilen ohne Verwendung
zusätzlicher Befestigungselemente, wie Schellen und
Bandagen möglich ist. Bereits mit dem Arbeitsgang der
hydrostatischen Umformung können an der Mantelfläche
des Lenkerrohrbügels ebene Befestigungsflächen ausgebildet
werden, wohingegen nach dem Stand der Technik die
Ausbildung solcher ebener Befestigungsflächen durch
Quetschen des Rohrs die Gefahr mit sich brachte, daß das
Rohr beschädigt wurde. Außerdem war es bislang nicht
möglich solche Befestigungsflächen mit der erforderlichen
Präzision auszubilden, ohne den übrigen Rohrkörper zu
verändern. In eine ebene Befestigungsfläche kann eine
radiale Bohrung eingebracht werden, die einen Zapfen oder
ähnliche Befestigungselemente für Anbauteile wie
Einkaufkörbe, Kartenhalter etc. aufnimmt.
Erfindungsgemäß können bei der hydrostatischen
Umformung an den Enden des Fahrradlenkerbügels aus dem
Rohrmaterial bereits die Handgriffe vorgeformt werden.
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Aus dieser
Detailbeschreibung ergeben sich weitere Vorteile der
vorliegenden Erfindung. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Ansicht eines geformten Rohrbügels für
Fahrradlenker gemäß der Erfindung.
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II von
Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III von
Fig. 1;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von
Fig. 1;
Fig. 5 das Mittelstück eines Rohrbügels für
Fahrradlenker gemäß einer Variante der
Erfindung;
Fig. 6 zeigt ein Endstück eines erfindungsgemäßen
Fahrradlenkers mit angeformtem Griffteil;
Fig. 7 zeigt einen Fahrradlenker, der aus mehreren
Rohrteilen zusammengesetzt ist.
Es wird zunächst auf Fig. 1 Bezug genommen. Die
Darstellung zeigt einen geformten Rohrbügel 10 für
Fahrradlenker, der mittels der hydrostatischen Umformung
hergestellt wurde. Der Rohrbügel besteht aus zwei schräg
abgewinkelten Endabschnitten 11, 12, zwischen denen sich
ein mittlerer Abschnitt 13 befindet, so daß der Rohrbügel
insgesamt etwa die Form einer Schwinge hat. Der mittlere
Abschnitt 13 ist dabei gegenüber den Endabschnitten 11,
12 etwas querschnittserweitert und weist eine mittige
Aufdornung 14 auf, an der später die Vorbauklemme (nicht
dargestellt) befestigt wird. Die Rohraufdornung 14 kann
mit einer Rändelung 15 oder Einkerbungen oder Sicken die
in radialer oder axialer Richtung verlaufen, versehen sein.
Rechts und links von der mittigen Aufdornung 15 sind
jeweils etwa kreisrunde ebene Befestigungsflächen 16, 17
in der Mantelfläche des Rohrs ausgebildet. In diese
Befestigungsflächen 16, 17 kann eine Bohrung 18 eingebracht
werden, die zum Beispiel einen Niet mit Innengewinde
aufnimmt.
Aus der Schnittdarstellung von Fig. 4 geht hervor, daß
die Bohrung 18 einen Gewindeniet 19 mit Innengewinde 20
aufnimmt. In diesen Gewindeniet kann nun eine Schraube
21 eingeschraubt werden, mit der ein Anbauelement, wie
zum Beispiel eine Fahrradklingel oder ein Bremsgriff
befestigt wird. Eine Schelle ist somit zur
Befestigung dieser Anbauteile nicht mehr erforderlich.
Die Befestigung der Anbauelemente ist einfach und rasch
möglich, wobei die Schelle mit unschönem Aussehen und
scharfen Kanten entfällt.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Rohrbügels für Fahrradlenker im Schnitt.
Bei dieser Variante ist in Höhe einer Befestigungsfläche
17 direkt ein Gewinde 22 in den Rohrkörper geschnitten,
so daß eine Schraube 23 zur Befestigung eines Anbauteils
eingeschraubt werden kann.
In Höhe einer Befestigungsfläche 17 kann eine
Durchgangsbohrung in das Rohr eingebracht werden, die
einen Zapfen oder dergleichen für einen Einkaufskorb
aufnehmen kann. In diese Bohrung kann auch ein Niet oder
ein Kunststoffröhrchen eingesetzt werden, das dann den
Zapfen aufnimmt, wenn man verhindern will, daß Wasser in
das Rohr läuft.
Fig. 5 zeigt ein Mittelstück 24 eines erfindungsgemäßen
Rohrbügels für Fahrradlenker. Gemäß einer Variante der
Erfindung ist das Rohr dort, wo die Vorbauklemme befestigt
wird, als Wellrohr 25 ausgebildet. Die Ausformung des
Wellrohrs ist mit dem erfindungsgemäßen hydrostatischen
Umformungsverfahren ohne weiteres möglich. Der
Wellrohrabschnitt 25 dient für den stark mechanisch
beanspruchten Fahrradlenker als Schwingungsdämpfung und
fängt Stöße, die vom Vorderrad über die Gabel auf den
Lenker übertragen werden, ab und stabilisiert die
Klemmstelle für die Vorbauklemme gegen Bruch.
Die Darstellung gemäß Fig. 6 zeigt, daß es erfindungsgemäß
möglich ist, durch die hydrostatische Umformung den
Rohrbügel für Fahrradlenker an den Enden als Handgriff 26
auszubilden und mit Fingermulden 27 zu versehen. Die
Befestigung eines Griffteils, wie nach dem Stand der
Technik üblich, erübrigt sich somit. Es genügt, wenn auf
das Griffende 26 eine Schrumpffolie 28 aufgeschrumpft
wird, um die gewünschte ergonomische Grifform zu
erhalten. Alternativ hierzu ist es erfindungsgemäß auch
möglich, im mittleren quer zur Fahrtrichtung verlaufenden
Abschnitt des Fahrradlenkers zusätzliche Griffmulden
auszuformen, so daß der Fahrradfahrer bei Bedarf seine
Haltung wechseln und eine Griffstellung wählen kann, bei
der die beiden Hände dichter nebeneinanderliegen. Die
Ausformung der Griffmulden in diesem mittleren Abschnitt
des Fahradlenkers erfolgt in analoger Weise, wie in Fig. 6
für die seitlichen Griffteile 26 dargestellt ist.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist es
vorgesehen, einen Fahrradlenkerbügel herzustellen, der
aus mindestens drei durch hydrostatische Umformung
hergestellten Rohrteilen 11, 12, 13 besteht, die durch
ineinanderstecken zu einem Fahrradlenkerbügel
zusammengefügt werden. Die Verbindung der einzelnen
Rohrteile kann zum Beispiel durch Kleben hergestellt
werden. Bei dieser Variante ergibt sich der Vorteil, daß
aus einer begrenzten Anzahl einzelner jeweils durch
hydrostatische Umformung hergestellter Rohrteile durch
unterschiedliche Kombination der einzelnen Rohrteile
Fahrradlenkerbügel in einer großen Zahl von Varianten
herstellbar sind. Zum Beispiel kann eine geringere
Anzahl von Standardmittelteilen 13 mit jeweils anderen
seitlichen Griffteilen 11, 12 kombiniert werden.
Da in der Regel die Hersteller von Fahrradlenkerbügeln
eine Vielzahl unterschiedlicher Varianten anbieten müssen,
bringt dies eine erhebliche Vereinfachung in der Fertigung
und Lagerhaltung. An den Enden der einzelnen Griffteile
sind dabei jeweils Verbindungsmuffen 29 angeformt, die
eine formschlüssige Verbindung der einzelnen Rohrteile
ermöglichen.
Claims (10)
1. Geformter Rohrbügel für Fahrradlenker, dadurch
gekennzeichnet, daß dieser aus einem Metallrohr mittels
der hydrostatischen Umformung hergestellt ist.
2. Rohrbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
an dessen Mantelfläche ebene Befestigungsflächen,
ausgebildet sind.
3. Rohrbügel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in eine solche ebene Befestigungsfläche eine radiale
Bohrung eingebracht wird.
4. Rohrbügel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bohrung zur Aufnahme eines Gewindeniets, einer
Gewindebüchse mit Innengewinde, eines Zapfens oder
dergleichen dient.
5. Rohrbügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß dieser in einem mittleren
Abschnitt eine Rohraufdornung mit Querschnittserweiterung
zur Aufnahme einer Vorbauklemme oder dergleichen aufweist.
6. Rohrbügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohraufdornung Sicken oder eine
Rändelung aufweist.
7. Rohrbügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Enden aus dem Rohrmaterial
jeweils ergonomisch ausgeformte Handgriffe vorgeformt sind.
8. Rohrbügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr in einem mittleren Abschnitt
als Wellrohr ausgebildet ist.
9. Rohrbügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem mittleren quer zur
Fahrtrichtung verlaufenden Abschnitt des Fahrradlenkers
zusätzliche Griffmulden ausgeformt sind.
10. Fahrradlenkerbügel, dadurch gekennzeichnet, daß dieser
aus mindestens drei hydrostatisch geformten Rohrteilen
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche besteht und
zwar einem Mittelteil und zwei seitlichen Griffteilen,
wobei am Mittelteil oder an den Griffteilen jeweils
Verbindungsmuffen angeformt sind, in die das Ende des
jeweils anderen Rohrteils einsteckbar ist, wobei die
Rohrteile formschlüssig zusammengefügt und insbesondere
durch Kleben verbunden werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893900330 DE3900330A1 (de) | 1989-01-07 | 1989-01-07 | Rohrbuegel fuer fahrradlenker |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893900330 DE3900330A1 (de) | 1989-01-07 | 1989-01-07 | Rohrbuegel fuer fahrradlenker |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3900330A1 true DE3900330A1 (de) | 1990-07-12 |
Family
ID=6371695
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893900330 Withdrawn DE3900330A1 (de) | 1989-01-07 | 1989-01-07 | Rohrbuegel fuer fahrradlenker |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3900330A1 (de) |
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