DE3900276C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Beatmungsgerät mit einem
geschlossenen oder halbgeschlossenen Atemkreislauf
gemäß dem jeweiligen Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 4.
Beatmungsgeräte mit geschlossenem Atemkreislauf werden
bevorzugt in Anästhesiebehandlungen eingesetzt, weil
durch eine solche Gerätebauweise sichergestellt ist,
daß ein geringstmöglicher Verbrauch an Frischgas, z.B.
mit Sauerstoff angereicherte Atemluft, oder an
Narkosegasen und -mitteln, sowie der Erhalt von
Atemgasfeuchtigkeit und Atemgastemperatur während
einer Narkose verwirklicht werden können. Aus dem vom
Beatmeten ausgeatmeten Atemgas wird das CO2 entfernt
und der Verbrauch z.B. an Sauerstoff und evtl.
zusätzlich an Narkosegas durch eine Frischgaszufuhr
kompensiert. Dazu ist es notwendig, nur soviel
Frischgas zuzuführen, wie es dem tatsächlichen
Verbrauch und eventuell auftretenden Leckagen
entspricht.
Bei Beatmungsgeräten mit halbgeschlossenem
Atemkreislauf wird hingegen nur ein Teil der vom
Beatmeten ausgeatmeten Atemgase wieder zurückgeführt.
Hierzu wird der Frischgasstrom wesentlich höher als
der tatsächliche Verbrauch eingestellt, was eine
Verdünnung der ausgeatmeten Atemgase bewirkt. Der
Überschuß, bestehend aus einem Gemisch von Frischgas
und ausgeatmetem Atemgas, wird nach jedem Atemzug über
ein Ventil abgegeben. Das Überschußgas geht somit
verloren und muß über aufwendige
Entsorgungseinrichtungen wie beispielsweise
Absaugeeinrichtungen beseitigt werden. Die Abgabe von
Überschußgas schlägt sich auch nieder in einem
übermäßigen Verbrauch von Narkosegasen und
Narkosemitteln.
Ein bekanntes Narkosebeatmungsgerät mit geschlossenem
Atemkreislauf aus der EP-1 21 255, von dem der Gegenstand des Patentanspruches 1 ausgeht, benutzt für diese
Zudosierung von frischem Atemgas einen aufwendigen
Regelkreis, in welchem dieAtemgasbestandteile durch
entsprechende Sensoren abgefühlt und zur Ansteuerung
einer Dosiereinheit benutzt werden. Somit wird zu
jeder Zeit während einer Beatmung der Füllzustand des
das Atemgas führenden Kreislaufes bestimmt und die
erforderlichen Frischgasmengen zusammen mit dem
Narkosegas zugeführt.
Eine derartige Dosierung ist jedoch aufwendig und
teuer, da für jede der in der Atemgaszusammensetzung
bestehenden Gaskomponente ein Meßfühler notwendig ist,
damit nach erfolgter Messung die entsprechende
Atemgasmenge wieder aufgefüllt werden kann. Da in
einem geschlossenen Atemkreislauf pro Atemzug nur
einige 100 mL Atemgas verbraucht werden, das gesamte
Atemgassystem jedoch in seinem Volumen weit mehr
Inhalt besitzt, ist es für eine genaue Zudosierung
solcher geringer Mengen notwendig, daß sich die
Compliance (Nachgiebigkeit) im Laufe einer Beatmung
möglichst wenig ändert. Eine vergrößerte Compliance
würde zur Folge haben, daß nur eine geringe zudosierte
Menge derjenigen entspricht, die tatsächlich
verbraucht wurde, der Überschuß würde das Atemsystem
regelrecht aufpumpen. Eine solche
Compliance-Veränderung ist bei dem bekannten
Beatmungssystem dadurch begünstigt, daß ein
volumenveränderliches Reservoir ständig während des
gesamten Atemzyklus an die Atemgasleitung
angeschlossen ist und somit seinen Inhalt je nach
Verbrauch variiert. Eine weitere Volumenänderung tritt
dadurch ein, daß die elastischen Komponenten im
Atemkreis, wie beispielsweise Atemschläuche, durch den
Beatmungsdruck ihr Volumen vergrößern. Dieser Effekt
ist besonders während der Inspirationsphase zu
beobachten. Die Zudosierung des verbrauchten Atemgases
findet somit in einem Atemkreislauf von variabler
Compliance statt.
Ein Beatmungsgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 4
ist beispw. aus der DE 29 45 485 A1 bekannt.
Die Erfindung geht somit von der Aufgabe aus,
Beatmungsgeräte der genannten Art so zu verbessern, daß
zur Ermöglichung einer Zudosierung auch sehr geringer
Mengen an Atemgas, bei dabei notwendigerweise
gleichbleibend geringer Compliance des gesamten
Atemsystems, ein einfach zu steuerndes Gerät mit
möglichst geringem Bauumfang und wenig aufwendiger
Meßsensorik erhalten wird, wobei betriebsbedingte Verluste
an Frischgas oder Narkosemitteln minimiert
werden sollen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die in
den Patentansprüchen 1 und 4 dazu jeweils angegebenen Merkmale.
Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Der Vorteil der Erfindung liegt im wesentlichen darin,
daß bei einem Beatmungsgerät mit geschlossenem
Atemkreislauf die Dosiereinheit durch die
Absperrvorrichtung von dem Atemkreislauf selbst
abgekoppelt werden kann und lediglich bei Bedarf
während des Exspirationszyklus der Beatmung an den
Atemkreislauf angeschlossen werden kann, um aus dem
mit Frischgas gefüllten Reservoir diejenige
Frischgasmenge zu entnehmen, welche durch den
vorangegangenen Verbrauch ersetzt werden muß. Die dem
Reservoir entnommene Frischgasmenge entspricht diesem
Verbrauch, und der Bediener des Geräts kann an der
entnommenen Menge den Verbrauch feststellen und
entsprechend in das Reservoir Frischgas auffüllen. Der
Inspirationszyklus kann dann bei abgetrennter
Dosiereinheit und abgesperrtem Reservoir mit stets
gleichbleibender Compliance erfolgen, und lediglich
während der Exspiration wird das Reservoir mit dem
Atemkreislauf verbunden, so daß das Beatmungsgerät
sowohl die Ausatemluft als auch das zur Auffüllung des
Beatmungshubes notwendige verbrauchte Volumen aus dem
Reservoir entnimmt, wonach die Dosiereinheit wiederum
abgesperrt wird und eine nachfolgende Inspiration vom
Beatmungsgerät mit dem dazugehörigen notwendigen
Inspirationshubvolumen ausgeführt werden kann.
Es ist zweckmäßig, den Inhalt über einen
Füllstandsanzeiger festzustellen, damit der Bediener
des Gerätes leicht erkennen kann, wann das Reservoir
durch die Dosiereinheit wieder aufgefüllt werden muß.
Eine besonders einfache und leicht zu bedienende
Ausführungsform wird dadurch verwirklicht, daß eine
ballonartige Ausdehnungskammer als Reservoir über eine
Abzweigleitung an die Atemgasleitung angeschlossen
wird, wobei an der Abzweigleitung ebenfalls ein
Drucksensor als Füllstandsanzeiger abgreift.
Bei einem halbgeschlossenen Atemkreislauf ist es
vorteilhaft, die Atemgasfördereinheit mit einer
Druckmeßeinrichtung als Füllstandsanzeiger für die
Atemgasmenge im Atemkreislauf zu versehen und ein
Ablaßventil im Atemkreislauf vorzusehen. Mit dem
Ablaßventil wird die Atemgasmenge im Atemkreislauf
begrenzt und ein "Aufpumpen" verhindert. Die
Zudosierung des Frischgases findet somit in einen
Atemkreislauf mit etwa konstantem Atemgasvolumen
statt. Das Ablaßventil ist während der
Inspirationsphase geschlossen und in der
Exspirationsphase nur dann geöffnet, wenn der in den
Atemkreislauf einströmende Frischgasstrom größer ist
als der Gasverlust durch den Verbrauch des Beatmeten
oder Leckagen. In diesem Fall steigt nämlich der
endexspiratorische Druck an. Übersteigt dieser mit der
Druckmeßeinrichtung an der Atemgasfördereinheit
gemessene Druck eine obere vorgewählte Druckgrenze,
wird das Ablaßventil geöffnet. Ist der Druck unter
eine untere vorgewählte Druckgrenze abgesunken, wird
das Ablaßventil wieder geschlossen. Je nach Wahl der
Druckgrenzen und des eingestellten Frischgasstromes
kann das Ablaßventil auch über mehrere Atemhübe
geschlossen sein. Man kann so auch bei einem
halbgeschlossenen Atemkreislauf in hohem Maße die
Vorteile des geschlossenen Atemkreislaufes ausnutzen,
nämlich hohe Frischgasausnutzung und gute Anfeuchtung
und Erwärmung des Inspirationsgases. Bei hoch
eingestelltem Frischgasstrom wird das Ablaßventil nach
jedem Atemzug öffnen.
Soll bei einem geschlossenen Atemkreislauf die
Zudosierung nicht von Hand geschehen und soll der
Gerätebetreiber von einer Überwachung des Füllstandes
des Reservoirs befreit werden, ist es zweckmäßig, die
Dosiereinheit, den Füllstandsanzeiger, die
Absperrvorrichtung und das Beatmungsgerät mit seiner
Atemgasfördereinheit an eine gemeinsame Steuereinheit
anzuschließen. Die Zudosierung kann nunmehr
automatisch erfolgen, entweder pro Atemzyklus
lediglich mit der jeweils verbrauchten Atemgasmenge,
oder auch, wie bei den vorgenannten Ausführungsformen
ebenfalls möglich, nach einer gewünschten Anzahl von
Atemhüben mit der inzwischen insgesamt verbrauchten
Atemgasmenge, sofern der Inhalt des Reservoirs dazu
ausreicht. Wird der Inhalt des Reservoirs genügend
groß ausgeführt, kann auch bei plötzlich notwendigen
größeren Atemzughüben der im Augenblick notwendige
größere Atemgasbedarf aus dem Inhalt des Reservoirs
bedient werden. Bei abgesperrter Dosiereinheit kann
dann das entleerte Reservoir während des Einatemzyklus
aufgefüllt werden. Sein Inhalt steht dann für die
nachfolgenden Beatmungshübe wieder zur Verfügung.
Bei einem halbgeschlossenen Atemkreislauf wird die
Zudosierung auf einen vorzugsweise konstanten Wert
eingestellt und in dem Reservoir gespeichert. Während
des Einatemzyklus sind das Absperrventil und das
Ablaßventil geschlossen und die Atemgasfördereinheit
führt einen Atemhub aus. Die Exspirationsphase wird
eingeleitet durch Öffnen des Absperrventils, worauf
Frischgas aus dem Reservoir und ein Teil
Exspirationsgas vom Beatmeten in die sich erweiternde
Kammer der Atemgasfördereinheit gelangt. Das
Ablaßventil öffnet am Ende der Exspirationsphase,
sofern die an der Steuereinheit eingegebene obere
Druckgrenze überschritten wurde. Bleibt der mit der
Druckmeßeinrichtung gemessene Druck innerhalb der
vorgewählten Grenzen, ist das Ablaßventil geschlossen.
Betriebsbedingte Verluste an Frischgas oder
Narkosemitteln werden hierdurch minimiert. Weiter
besteht die Möglichkeit, mit der Steuereinheit die
Frischgaszudosierung in den Atemkreislauf zu
beeinflussen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
schematischen Zeichnungen dargestellt und im folgenden
näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Beatmungsgerät mit geschlossenem
Atemkreislauf,
Fig. 2 ein Beatmungsgerät mit halbgeschlossenem
Atemkreislauf.
In der Fig. 1 ist ein Beatmungsgerät 1 mit einer
zugehörigen Atemgasfördereinheit 2, welche beispielsweise
aus der Kombination eines Zylinders mit einem darin
gleitenden Kolben ausgebildet sein kann, an einen
geschlossenen Atemkreislauf 3 angeschlossen. Der
Atemkreislauf 3 sorgt für eine Beförderung des
Atemgases während der Inspiration zu einem nicht
dargestellten Patienten (Inspirationspfeil 4) und
während der Exspiration von dem Patienten zu der
Fördereinheit 2 zurück (Exspirationspfeil 5). Der
Kreislauf des Atemgases wird durch die Fördereinheit
2 aufrechterhalten und durch die Richtungsventile
6 in dem durch die Pfeile 4, 5 dargestellten
Kreislauf gehalten. In dem Atemkreislauf 3 befindet
sich zur Reinigung des Atemgases ein CO2-Absorber
7. Über eine Frischgasleitung 8 ist in dem
Atemkreislauf 3 das während eines Beatmungszyklus
verbrauchte oder durch eventuelle Leckagen
entweichende Atemgas nachfüllbar. Dazu ist in der
Frischgasleitung 8 eine Dosiereinheit 9 und ein
elektrisch ansteuerbares Absperrventil 101 einer Absperrvorrichtung
10, 101 eingeschaltet. Zwischen Dosiereinheit 9 und Ventil
101 ist im Zuge der Frischgasleitung 8 eine
Abzweigleitung 11 vorgesehen, an welche sich ein in
seinem Volumen veränderbarer Ballon als Reservoir 12
anschließt. Von der Abzweigleitung 11 ist ein als
Füllstandsanzeiger 13 ausgebildeter Drucksensor
angeschlossen, dessen Drucksignal über eine
Signalleitung 14 an eine Steuer- und Regeleinheit
15 angeschlossen ist. An dieselbe Steuereinheit 15
ist eine Steuerleitung 16 an die Fördereinheit 2,
sowie eine Ventilsignalleitung 17 zu dem Steuerteil
10 des Absperrventils 101 angeschlossen. Ebenfalls
von der Steuereinheit 15 ausgehend beginnt die
Frischgasleitung 8 und führt weiter zu der
Dosiereinheit 9. Somit beinhaltet die Steuereinheit
15 ebenfalls die Möglichkeit, die Frischgaszufuhr
von einer nicht dargestellten oder in der
Steuereinheit 15 integrierten Frischgasquelle zu
steuern.
Zum Betrieb des Beatmungsgerätes 1 zusammen mit dem
Atemkreislauf 3 und den dazugehörigen dargestellten
Komponenten entsprechend der Fig. 1 sei angenommen,
daß der Kolben der Fördereinheit 2 gerade einen
Inspirationshub gemäß Inspirationspfeil 4 ausübt.
Dabei ist das Ventil 101 durch die Steuereinheit
15 geschlossen und das Reservoir 12 mit Frischgas
gefüllt. Der Drucksensor 13 registriert einen
entsprechenden Innendruck des Ballons 12 und gibt
ihn als Meßsignal an die Steuereinheit 15 ab. Nach
Beendigung des Inspirationshubes meldet die
Fördereinheit 2 über die Steuerleitung 16 an die
Steuereinheit 15 die Umkehrung zum Exspirationshub
gemäß Exspirationspfeil 5, so daß nunmehr die
Ausatemluft aus dem Atemkreislauf 3 in das durch den
zurückfahrenden Kolben vergrößerte Volumen der
Fördereinheit 2 zurückströmt. Gleichzeitig wird das
Ventil 101 über die Ventilsignalleitung 17
geöffnet, so daß der zurückfahrende Kolben der
Fördereinheit 2 zusätzlich aus dem Reservoir 12
Frischgas in den Atemkreislauf 3 saugt, sofern das
Hubvolumen während des Exspirationshubes nicht
vollständig aus dem Atemkreislauf 3 bedient werden
kann. In diesem Fall hat nämlich der nicht
dargestellte Patient Atemgas verbraucht, oder es sind
zusätzlich Leckagen aufgetreten, durch die bei dem
vorangegangenen Inspirationshub Atemgas an die
Umgebung verlorengegangen ist. Nachdem der
Exspirationshub abgeschlossen ist, wird dieser Zustand
wiederum von dem Beatmungsgerät 1 an die
Steuereinheit 15 gemeldet, worauf die Umkehrung in
den Inspirationshub erfolgt und gleichzeitig das
Absperrventil 101 geschlossen wird. Im geschlossenen
Zustand der Frischgasleitung wird nun das teilweise
oder gar gänzlich entleerte Reservoir 12 über die
Dosiereinheit 9 mit Frischgas gefüllt, und zwar
solange, bis der Füllstandsanzeiger 13 den vorher
bestimmten und von der Steuereinheit 15 überwachten
Druck im Reservoir 12 feststellt. Zu diesem
Zeitpunkt wird von der Steuereinheit 15 die
Frischgaszufuhr über die Dosiereinheit 9 abgesperrt
und der gefüllte Ballon 12 steht für weitere
Entnahmen während des nachfolgenden Exspirationshubes
der Fördereinheit 2 zur Verfügung.
In Fig. 2 ist ein Beatmungsgerät 1 mit
halbgeschlossenem Atemkreislauf 31 dargestellt.
Gleiche Teile wie in Fig. 1 sind mit gleichen
Bezugsziffern bezeichnet. An die Atemgasfördereinheit 2 ist
eine Druckmeßeinrichtung 18 angeschlossen, die als
Füllstandsanzeiger für die Atemgasmenge im
Atemkreislauf 31 dient. Weiter ist ein elektrisch
ansteuerbares Ablaßventil 20 vorgesehen, das über
ein Steuerteil 19 und eine Signalleitung 21 an die
Steuereinheit 15 angeschlossen ist. Die
Druckmeßeinrichtung 18 ist über die Signalleitung
22 mit der Steuereinheit 15 verbunden.
Zum Betrieb des Beatmungsgerätes 1 zusammen mit dem
Atemkreislauf 31 und den dargestellten Komponenten
entsprechend der Fig. 2 sei angenommen, daß die
Fördereinheit 2 gerade einen Inspirationshub gemäß
Inspirationspfeil 4 ausführt. Die Dosiereinheit 9
sei auf einen konstanten Frischgasstrom von
beispielsweise 4 L/min eingestellt. Das Absperrventil
101 ist geschlossen, so daß das Frischgas in das
Reservoir 12 einströmt. Das Ablaßventil 19 im
halbgeschlossenen Atemkreislauf 31 ist ebenfalls
geschlossen. Während des Inspirationshubes befördert
nun der Kolben der Fördereinheit 2 das Atemgas zum
Patienten.
Bei Einleitung der Exspirationsphase
(Exspirationspfeil 5) wird das Absperrventil 101
geöffnet. Durch den zurückfahrenden Kolben der
Fördereinheit 2 strömt Atemgas aus dem Reservoir
12 und dem Atemkreislauf 31 in die Fördereinheit
2. Mit der Druckmeßeinrichtung 18 wird ständig der
Druck im Atemkreislauf (31) an der Fördereinheit 2
gemessen und am Ende der Exspirationsphase mit einer
an der Steuereinheit 15 ebenfalls vorgewählten
oberen Druckgrenze verglichen. Übersteigt er diese
obere Druckgrenze (z.B. 1 mbar), wird das Ablaßventil
20 geöffnet und ein Teil des Atemgases an die
Umgebung abgegeben. Bei Erreichen einer an der
Steuereinheit 15 ebenfalls vorgewählten unteren
Druckgrenze (z.B. 0.5 mbar) wird das Ablaßventil 20
geschlossen. Anschließend kann ein neuer
Inspirationshub durchgeführt werden. Bleibt der mit
der Druckmeßeinrichtung 18 gemessene Druck unterhalb
der oberen Druckgrenze, bleibt das Ablaßventil 20
geschlossen. Je nach an der Dosiereinheit 9
eingestellter Frischgasmenge kann das Ablaßventil 20
auch über mehrere Beatmungshübe geschlossen bleiben,
wenn nämlich die zuströmende Frischgasmenge in etwa
gleich der vom Patienten aufgenommenen Gasmenge und
Leckagen ist. Durch das bedarfsweise Öffnen des
Ablaßventils 20 erreicht man, daß betriebsbedingte
Verluste an Frischgas oder Narkosemitteln minimiert
werden und in hohem Maße auch im halbgeschlossenen
Atemkreislauf 31 die Vorteile des vollständig
geschlossenen Atemkreislaufes 3 (ohne Ablaßventil)
erhalten bleiben, nämlich die hohe Frischgasausnutzung
und die damit verbundene gute Anfeuchtung und
Erwärmung des Inspirationsgases.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die Beatmung
mit Frischgas alleine, sondern dem Frischgas können
mehrere flüchtige Narkosemittel beigemengt sein, die
zusammen mit zusätzlichem Sauerstoffgas auf dieselbe
Art in den Atemkreislauf 3, 31 dosierbar sind.
Claims (5)
1. Beatmungsgerät mit einem geschlossenen
Atemkreislauf, in welchen die für die Beatmung
notwendigen Gaskomponenten durch eine
Steuereinheit und eine Dosiereinheit über eine Frischgasleitung, an die
ein in seinem Volumen veränderbares, der Dosiereinheit nachgeschaltetes, mit einem Füllstandsanzeiger versehenes Reservoir
angeschlossen ist, zudosiert sind, wodurch
zumindest die verbrauchte Menge Atemgas wieder
auffüllbar ist, wobei das Füllstandssignal des Füllstandsanzeigers als Istwert an die Steuereinheit
abgegeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Reservoir
(12) von der Frischgasleitung (8) abzweigt, daß in der Steuereinheit
(15) ein Vergleich des Füllstandssignales als Istwert
mit einem vorgebbaren Sollwert
durchgeführt ist, und daß vor der Einmündung der
Frischgasleitung (8) in den Atemkreislauf (3) eine
Absperrvorrichtung (10, 101) vorgesehen ist.
2. Beatmungsgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Füllstandsanzeiger (13) ein
Drucksensor ist, der an die Abzweigleitung
(11) einer ballonartigen Ausdehnungskammer
als Reservoir (12) angeschlossen ist.
3. Beatmungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosiereinheit (9), die Absperrvorrichtung
(10, 101) und der Füllstandsanzeiger (13) gemeinsam
an die Steuereinheit (15) angeschlossen sind.
4. Beatmungsgerät mit einem halbgeschlossenen Atemkreislauf, in welchen
die für die Beatmung notwendigen Gaskomponenten
durch eine Steuereinheit und eine Dosiereinheit über eine
Frischgasleitung, an die ein in seinem Volumen
veränderbares Reservoir angeschlossen ist,
zudosiert sind, wodurch zumindest die
verbrauchte Menge Atemgas wieder auffüllbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Atemgasfördereinheit (2) im
Atemkreislauf vorgesehen ist, daß
die
Atemgasfördereinheit (2) mit einer
Druckmeßeinrichtung als Füllstandsanzeiger (18) für
die Atemgasmenge im Atemkreislauf (31) versehen
ist, dessen Signal an die Steuereinheit (15)
abgegeben ist, wobei ein Vergleich mit einem vorgebbaren Sollwert
durchgeführt ist, und daß im Atemkreislauf (31)
ein mit der Steuereinheit (15) verbundenes
Ablaßventil (20) vorgesehen ist.
5. Beatmungsgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dosiereinheit (9), das
Ablaßventil (20), der
Füllstandsanzeiger (18) und das Beatmungsgerät
(1) mit seiner Atemgasfördereinheit (2) gemeinsam an die
Steuereinheit (15) angeschlossen sind.
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