DE3900244A1 - Verfahren zum herstellen eines elektrochromen bauelements - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines elektrochromen bauelementsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
reflektierenden elektrochromen Bauelements.
Als Elektrochromie bezeichnet man das Phänomen der reversib
len Farberzeugung durch reversible elektrolytische Oxidation
oder Reduktion unter Anlegung einer Spannung. Es gab mehr
als zwanzig Jahre zurückreichende Versuche zum Herstellen
von elektrochromen Bauelementen (ECDs) mit einer Dünnschicht
aus einem elektrochromen (EC) Material, das dieses Phänomen
zeigt und zwischen einem Paar von Elektrodenschichten an
geordnet wird, um unter Steuerung durch eine an die Elektro
denschicht angelegte Spannung Farbe zu erzeugen und zu
verlieren. Solche Bauelemente sollten eingesetzt werden
als Lichtstärken-Steuerelement, z. B. als nicht-leuchtender
Spiegel, oder als numerische Sieben-Segment-Anzeige.
Die US Patentschriften 35 21 941 und 38 29 196 zeigen ein
vollständig als Festkörper ausgebildetes elektrochromes
Bauelement (ECD), bestehend aus einer Laminatstruktur mit
einer transparenten Elektrodenschicht, einer Dünnschicht
aus Wolfram-Trioxid und einer Isolierschicht, z. B. einer
Siliciumdioxid-Schicht, die auf einem Glassubstrat ausge
bildet ist. Durch Anlegen einer Farbbildungsspannung Vc
erzeugt das ECD blaue Farbe in der Dünnschicht aus Wolfram
trioxid (WO3), die ihre Farbe durch Anlegen einer Lösch
spannung Vb entgegengesetzter Polarität verliert.
Obschon der Mechanismus der Farbgebung und Farblöschung
noch nicht vollständig geklärt ist, wird angenommen, daß
ein geringer Anteil von Wasser innerhalb der WO3-Schicht
und der Isolierschicht (der Ionenleiterschicht) die Farb
erzeugung und -löschung des WO3 beherrscht. Die Farbbil
dungsreaktion hängt folgendermaßen zusammen:
Aus den obigen Reaktionsgleichungen entnimmt man, daß das
WO3 ein reduktives Farbbildungs-EC-Material ist, welches
durch Reduktion Farbe erzeugt. MoO3 zeigt ein ähnliches
Verhalten.
Die Reduktion wird jedoch stets von einer Oxidations-
Reaktion begleitet. Im obigen Fall handelt es sich um
folgende Oxidation, die in dem ECD stattfindet:
2 OH- → H₂O + 1/2 O₂ + e -.
Damit leidet das EC-Bauteil an dem Nachteil, daß das in
dem Bauelement enthaltene Wasser bei der Farbbildungs
reaktion aufgrund einer unerwünschten Reaktion verbraucht
wird, wobei Sauerstoffgas erzeugt wird. Da bei der Lösch-
Reaktion kein Wasser erzeugt wird, ergibt sich eine Auf
füllung von nicht-zersträubarem Wasser aus der Luft zur
Wiederholung des Farbbildungsvorgangs. Bei diesem Typ von
EC-Bauelement wird aufgrund der letztgenannten Umstände
die Reproduzierbarkeit des Farbbildungsvorgangs einfach
durch das in der Luft enthaltene Wasser bewirkt.
Andererseits zeigt die US-PS 43 50 414 ein Festkörper-EC-
Bauelement, das die Farbbildung und -löschung ohne die
Wasser-Nachfüllung von außerhalb zu wiederholen vermag,
und bei dem die Farbdichte bei wiederholten Farbbildungs
vorgängen nicht durch Randbedingungen beeinflußt wird, da
das Wasser in der Löschreaktion in der gleichen Menge er
zeugt wird, wie es bei der Farbbildungsreaktion verbraucht
wird.
Ein solches EC-Bauelement setzt sich typischerweise folgen
dermaßen zusammen:
A: eine Elektrodenschicht;
B: eine reduktive Farbbildungs-EC-Schicht, z. B. aus WO₃ oder MoO₃;
C: eine ionisch leitende Schicht, z. B. aus SiO₂ oder Ta₂O₃;
D: eine oxidative farbbildende EC-Schicht, z. B. aus Cr₂O₃, IrO x oder Ir(OH) y ; und
E: eine Elektrodenschicht.
B: eine reduktive Farbbildungs-EC-Schicht, z. B. aus WO₃ oder MoO₃;
C: eine ionisch leitende Schicht, z. B. aus SiO₂ oder Ta₂O₃;
D: eine oxidative farbbildende EC-Schicht, z. B. aus Cr₂O₃, IrO x oder Ir(OH) y ; und
E: eine Elektrodenschicht.
Zumindest eine der Elektrodenschichten A und E muß selbst
verständlich durchsichtig sein. Eine von beiden Schichten
kann auch als reflektierende Schicht ausgebildet sein.
Das in der erwähnten US-PS 43 50 414 offenbarte EC-Bau
element zeichnet sich von den bislang bekannten EC-Bau
elementen besonders aus. Es verwendet Iridiumhydroxid Ir(QH)y
(wie bei gewöhnlichen Hydroxiden läßt sich Iridiumhydroxid
als ein Hydrat von Iridiumoxid IrO x betrachten. Im vor
liegenden Zusammenhang soll deshalb ein Ausdruck wie
"Oxid von Iridium", "Iridiumoxid" oder "IrO x " so ver
standen werden, daß dieses Material Hydroxid oder ein Hydroxid
enthaltendes Gemisch enthält, je nach Einzelfall.)
Die als oxidative farbbildende EC-Schicht fungierende
Iridiumhydroxid-Schicht läßt sich herstellen nach einem Ver
fahren wie es z. B. in der US-PS 43 50 414 beschrieben ist.
Dabei wird zunächst eine metallische Iridiumschicht mit
Hilfe eines Dünnschicht-Niederschlagungsverfahrens unter
Vakuum gebildet, z. B. mit Hilfe der Vakuumverdampfung des
Sprühverfahrens oder des Ionenplattierens. Diese Schicht wird
anschließend durch anodische Oxidation in einer Elektrolyt
lösung, z. B. in Schwefelsäure, umgesetzt in eine Iridium
oxidschicht. Man kann auch gemäß der US-PS 42 58 984 direkt
eine Iridiumoxidschicht bilden durch reaktives Zerstäuben
mit Hilfe eines Targets aus metallischem Iridium in einer
Sauerstoffatmosphäre. Weiterhin läßt sich mit dem in der
JP-OS 58-70 215 beschriebenen Verfahren (als EC-Vorläufer
bauelement) folgende fünf-schichtige Struktur herstellen:
A: eine Elektrodenschicht;
B: eine reduktive farbbildende EC-Schicht;
C: eine transparente, ionisch leitende Schicht;
D 0: eine metallische Iridium-Dünnschicht; und
E: eine Elektrodenschicht.
B: eine reduktive farbbildende EC-Schicht;
C: eine transparente, ionisch leitende Schicht;
D 0: eine metallische Iridium-Dünnschicht; und
E: eine Elektrodenschicht.
An die so vorbereitete Schicht wird über die Elektroden A
und E ein Wechselstrom in einer Wasserdampf enthaltenden
Gasatmosphäre angelegt, um dadurch die D 0-Schicht (metalli
sches Iridium) umzusetzen in Iridiumoxid oder Iridium
hydroxid.
Bei all diesen Verfahren jedoch setzt sich die D-Schicht
lediglich aus Iridiumoxid oder -hydroxid zusammen, und das
EC-Bauelement nach der US-PS 43 50 414, welches eine solche
D-Schicht enthält, ist gegenüber hohen Temperaturen kaum
widerstandsfähig.
Um diesem Nachteil zu begegnen, ist in der US-PS 46 52 090
ein EC-Bauelement vorgeschlagen, welches einen in der
US-PS 43 50 414 vorgeschlagenen fünfschichtigen Aufbau auf
weist, jedoch durch die Besonderheit gekennzeichnet ist,
daß die oxidative farbbildende EC-Schicht nicht aus purem
Iridiumoxid oder -hydroxid zusammengesetzt ist, sondern sich
aus einer Dispersion dieses Materials mit einem disper
gierenden Medium, z. B. SnO2, zusammensetzt.
Die Dispersionsschicht läßt sich nach einem der folgenden
drei Verfahren herstellen: (1) Zuerst wird eine dispergierende
Schicht hergestellt, die sich aus metallischem Iridium und
einem dispergierenden Medium zusammensetzt, und dann wird
diese Schicht durch Oxidation des metallischen Iridiums um
gesetzt in eine Dispersionsschicht, welche sich aus Iridium
oxid oder -hydroxid und dispergierendem Medium zusammen
setzt, wobei die Oxidation eine (i) thermische Oxidation
oder (ii) eine anodische Oxidation ist; (2) die Disper
sionsschicht wird direkt durch Aufbringen einer nicht
reaktiven Dünnschicht unter Vakuum hergestellt, wobei
Iridiumoxid und ein dispergierendes Medium als Verdampfungs
quellen oder Targets verwendet werden; und (3) durch
reaktive Dünnschicht-Niederschlagung unter Vakuum mit
Hilfe von Iridiumoxid und einem dispergierenden Medium als
Verdampfungsquellen oder Targets wird die Dispersions
schicht direkt erhalten.
In jedem Fall liegt Iridiumoxid oder -hydroxid in Partikeln
auf Molekülebene oder in superfeinen Partikeln in der
Dispersion vor.
Das Verfahren (1)(i), welches mit thermischer Oxidation
arbeitet, kann niemals eine vollständige Oxidation des
metallischen Iridiums herbeiführen, so daß die nach diesem
Verfahren erhaltene Dispersionsschicht nicht vollständig
transparent ist und eine Grauschattierung aufweist.
Das Verfahren (1) (ii), welches mit der anodischen Oxidation
arbeitet, ist mit einer signifikanten Beeinträchtigung der
Produktions-Effizienz der EC-Bauelemente verbunden. Das
Verfahren führt zu erhöhten Kosten, und zwar aufgrund der
als Naßverfahren durchgeführten anodischen Oxidation, im
Gegensatz zu anderen Verfahren, die lediglich Trocken
verfahrensschritte umfassen.
Das Verfahren (2) verwendet Iridiumoxid als Verdampfungs
quelle oder Target und hat den Nachteil, daß es schwierig
ist, die Verdampfungsquelle oder das Target vorzubereiten.
Ferner bilden sich grobe Partikeln in der Dispersions
schicht aufgrund eines plötzlichen Aufkochens im Zuge der
Herstellung.
Das Verfahren (3) mit der reaktiven Niederschlagung hat
den Nachteil eines begrenzten dynamischen Bereichs der
Farbbildung und Farblöschung in dem EC-Bauelement. Die Re
produzierbarkeit beim Betrieb des Bauelements ist neben
verschiedenen Herstellungsschwierigkeiten schlecht.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen
eines elektrochromen Bauelements anzugeben, bei dem die oben
aufgeführten Wachteile, wenn nicht vollständig beseitigt, so
doch weitestgehend abgemildert sind.
Es soll ein Verfahren geschaffen werden, mit dem ein EC-
Bauelement erzeugt wird, welches sich durch hohe Transparenz
im Löschzustand und durch einen weiten Farbänderungsbereich
zwischen Löschzustand und Farbzustand auszeichnet. Das Ver
fahren soll keine Naßverfahrensschritte enthalten und auch
ein plötzliches Aufkochen des Materials vermeiden.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebene
Erfindung gelöst.
Die Erfinder haben herausgefunden, daß ein EC-Bauelement
trotz gleicher Zusammensetzung und Struktur wie das Bau
element gemäß der US-PS 46 52 090 die obigen Nachteile
nicht aufweist, wenn eine fünfschichtige Laminatstruktur
gebildet wird, in der die Schicht D ersetzt wird durch
eine "Dispersionsschicht D 0, bestehend aus metallischem
Iridium (disperse Phase) und einem Dispersionsmedium" und
durch Anlegen einer Wechselspannung an die Elektroden
schichten A und E der Laminatstruktur in einer Sauerstoff
gas oder Wasserdampf enthaltenden Gasatmosphäre, um das
metallische Iridium innerhalb der Schicht D 0 umzusetzen in
Iridiumoxid oder -hydroxid, um so ein fünfschichtiges EC-
Bauelement zu erhalten, welches folgenden Aufbau besitzt:
A: eine Elektrodenschicht;
B: eine reduktive farbbildende EC-Schicht;
C: eine ionisch leitende Schicht;
D: eine Dispersionsschicht, bestehend aus Iridiumoxid oder -hydroxid (disperse Phase) und einem Dispersionsmedium; und
E: einer Elektrodenschicht.
B: eine reduktive farbbildende EC-Schicht;
C: eine ionisch leitende Schicht;
D: eine Dispersionsschicht, bestehend aus Iridiumoxid oder -hydroxid (disperse Phase) und einem Dispersionsmedium; und
E: einer Elektrodenschicht.
Erfindungsgemäß können bei Bedarf außerhalb der Elektroden
schichten Substrate vorhanden sein. Die Substrate müssen
aus einem transparenten und festen Material bestehen, z. B.
aus Glas, Keramik oder Kunststoff, während bei einem re
flektierenden EC-Bauelement das der Betrachtungsseite ab
gewandte Substrat nicht transparent sein muß.
Die Elektrodenschichten A und E können z. B. aus Zinnoxid
(SnO2), Indium-Zinn-Oxid (ITO: Indiumoxid, welches SnO2 in
einer Menge von etwa 5% enthält; dieses Material besitzt
gute Transparenz), Indiumoxid (In2O3), Kupferiodid,Chrom,
Zinn, Zink, Nickel, Gold, Platin, Paradium, Rhodium,
Aluminium, Silber oder leitendem Kunststoff bestehen, wobei
aber zumindest eine der Elektroden durchsichtig sein muß,
und zwar die auf der Betrachtungsseite. Die Dicke der Elektro
denschicht kann in einem Bereich von 0,01 bis 0,5 µm liegen,
kann bei Bedarf jedoch auch dicker sein. Auch die Elektroden
schicht auf der der Betrachtungsseite abgewandten Seite kann
als Reflexionsschicht dienen.
Die reduktive farbbildende EC-Schicht B kann sich z. B. aus
Wolfram-Trioxid oder Molybdän-Trioxid, vorzugsweise aus
erstgenanntem Material, zusammensetzen.
Die ionische leitende Schicht C kann aus folgendem Material
bestehen:
(1) flüssigem Elektrolyt: z. B. einer Säure wie Schwefel
säure oder Salzsäure oder einer wäßrigen Lösung dieser
Säuren; einer wäßrigen Lösung eines Alkalis, z. B. Kalium
hydroxid; oder einer wäßrigen Lösung eines starken Fest
körperelektrolyts, z. B. Natriumchlorid, Lithiumchlorid,
Kaliumchlorid oder Lithiumsulfat;
(2) ein halbfestes Gel-Elektrolyt: z. B. eine wäßrige
Lösung eines Elektrolyts, welches mit einem Geliermittel in
einen Gelzustand gebracht wird, z. B. mit Hilfe von Poly
vinylalkohol, Carboxymethylcellulose, Agar oder Gelatine;
(3) Fest-Elektrolyt: z. B. HVP, B-Al₂O₃, Na₃Zr₂Si₂PO₁₂,
Na1+x Zr2Si x P3-x O12 oder Na5YSi4O12 oder RbAg4I5;
(4) ein Fest-Kunstharz, welches Wasser oder Ionen enthält:
z. B. ein Wasser enthaltendes Vinylpolymerisat oder ein
Wasser enthaltender Polyester, wie beispielsweise ein
Copolymerisat von β-Hydroxylethylmethacrylat und 2-Acryl
amid-2-methylpropansulfonsäure oder eines wasserhaltigen
Methylmethacrylat-Copolymerisats; oder
(5) andere Stoffe: Tantaloxid (Ta2O5), Nioboxid (Nb2O5),
Zirkonoxid (ZrO2), Titanoxid (TiO2), Hafniumoxid (HfO2),
Yttriumoxid (Y2O5), Lanthanoxid (La2O3), Siliciumoxid
(SiO2) Magnesiumfluorid, Zirkonphosphat oder Gemische aus
diesen Stoffen, welche sich gegenüber Elektronen isolierend
verhalten, jedoch Protonen (H) und Hydroxyl-Ionen (OH⁻)
leitend sind.
Die Schicht C wird, wenn sie flüssig oder ein halbfestes
Gel ist, zwischen den Schichten B und D 0 angeordnet, handelt
es sich jedoch um einen Wasser oder Ionen enthaltenden Kunst
harz, so kann das Material als Klebstoff für die Schichten
B und D O dienen, wie es z. B. in der JP-OS 58-1 130 be
schrieben ist. In diesem Fall liegt die Dicke der Schicht C
in einem Bereich von 0,1 bis 1000 µm.
Die Verwendung eines sogenannten Festisolators, wie er oben
unter (5) beschrieben ist, ist zu bevorzugen, wenn es darum
geht, die Schicht C dünner auszubilden und ein Lecken der
Flüssigkeit zu vermeiden. In diesem Fall kann die Dicke der
Schicht in einem Bereich von 0,001 bis 10 µm liegen.
Soll ein Durchlicht-EC-Bauelement erzeugt werden, so muß
die Schicht C so transparent wie möglich sein.
Die Schicht D 0 enthält metallisches Iridium oder ein niederes
Oxid davon. Die Schicht kann sich zusammensetzen aus einer
Disperson metallischen Iridiums oder dessen niederem Oxid,
dispergiert in einem Dispersionsmedium. Das Dispersions
medium kann sein: (1) ein transparentes, leitendes anorga
nisches Oxid wie z. B. SnO2, In2O3, ITO oder ZnO, oder
ein transparentes anorganisches Oxid wie Ta2O5, TiO2, SiO2
WO3, MoO3 oder Sb2O3; oder (2) ein transparentes anorgani
sches Fluorid wie z. B. MgF2 oder CaF2. Von diesen Stoffen
sind insbesondere SnO2, In2O3, ITO, ZnO und Ta2O5 zu bevor
zugen.
Metallisches Iridium, welches die disperse Phase bildet,
ist vorzugsweise in einer Menge von 15 bis 25 Gew.-% inner
halb der Dispersionsschicht D 0 vorhanden.
Auch die disperse Phase und das Dispersionsmedium können
in einer umgekehrten Beziehung vorhanden sein, und man kann
die Dispersionsschicht D 0 als Gemisch betrachten. Wichtig
ist, daß das metallische Iridium, bestehend aus der dispersen
Phase, auf der atomaren Ebene oder im superfeinen Partikel
zustand dispergiert ist.
Eine solche Dispersionsschicht D 0 läßt sich durch Dünnschicht
niederschlagung im Vakuum herstellen.
Wie die Schicht B, kann die Schicht D 0 eine Dicke von 0,001
bis einige Mikrometer aufweisen.
Die Schichten A bis E lassen sich herstellen durch Dünn
schicht-Niederschlagung in Vakuum, z. B. mit Hilfe der
Vakuumverdampfung oder der Zerstäubung, wenn die Schicht C
nicht flüssig ist, kein halbfestes Gel ist oder sich aus
Kunstharz zusammensetzt.
Ist eine gemusterte Anzeige gewünscht, kann man ein ge
wünschtes Muster in jeder dieser Schichten, ausgenommen
die Schicht C, erzeugen, oder man kann eine lichtabschirmende
Schicht oder eine elektronen-/ionen-isolierende Schicht auf
jeder der Schichten oder zwischen beliebigen Schichten an
ordnen.
Die fünfschichtige Vorläufer-Laminatstruktur läßt sich her
stellen, indem man je nach Auswahl der Schicht C die Schichten
A - E nacheinander laminiert, oder indem man die Schicht C
zwischen einer laminierten Struktur der Schichten A und B und
einer laminierten Struktur der Schichten D 0 und E, die jeweils
vorab herzustellen sind, einschließt.
Erfindungsgemäß wird die Vorläufer-Laminatstruktur in eine
Sauerstoffgas oder Wasserdampf enthaltende Gasatmosphäre ge
bracht, z. B. in Luft, und es wird an die Elektroden A und E
eine Wechselspannung gelegt. Der Wechselstrom kann eine
Frequenz im Bereich von 0,01 bis 10 Hz haben, die Spannung
kann im Bereich von 0,5 bis 3 Volt liegen, es kann sich um
eine Dreieckwelle, eine Rechteckwelle, einen Sägezahn oder
um eine Sinuswelle handeln.
Durch Anlegen der Wechselspannung reagiert das metallische
Iridium in der Schicht D 0 mit dem in der Luft enthaltenen
Sauerstoff oder Wasser oder mit dem Sauerstoff oder Wasser
aus einer anderen Schicht, und es wird in Oxid oder Hydroxid
umgesetzt, so daß nach und nach die metallische Farbe ver
schwindet und das Material transparent wird, bis sich
schließlich die Elektrochromie ausbildet.
Auf diese Weise erhält man ein EC-Bauelement mit gegenüber
den herkömmlichen Bauelementen verbessertem Kontrast.
Weiterhin haben die Erfinder herausgefunden, daß sich die
Herstellungszeit beim Herstellen eines Auflicht-EC-Bauelements,
bei dem eine der Elektrodenschichten A und E eine transparente
Elektrodenschicht, die andere Schicht hingegen eine reflektie
rende metallische Schicht ist, reduzieren läßt und sich Un
gleichmäßigkeiten im Farbzustand unterdrücken läßt, wenn man
mit einem fünfschichtigen Aufbau beginnt, in welchem die
Reihenfolge der Laminierung so modifiziert ist, daß die
Schicht D 0, die metallisches Iridium oder ein niederes Oxid
davon enthält, in Berührung steht mit der reflektierenden
metallischen Elektrodenschicht.
Deshalb schafft die Erfindung auch ein Verfahren zum Her
stellen eines Auflicht-EC-Bauelements (eines reflektierenden
Bauelements) mit den Merkmalen des Anspruchs 6.
Der Grund für die einfachere Oxidation von Iridium beim
Beginnen mit einem fünfschichtigen Aufbau, in welchem die
metallisches Iridium oder ein niederes Oxid des metallischen
Iridiums enthaltende Schicht D 0 neben der reflektierenden
metallischen Elektrodenschicht A liegt, ist vermutlich
folgender:
1.: In dem Fall, daß die Schicht D 0 neben einer transpa
renten Elektrode E liegt, die einen relativ hohen elektrischen
Widerstand besitzt, erzeugt die über eine externe Verdrahtung
F angelegte Wechselspannung einen Spannungsgradienten inner
halb der transparenten Elektrodenschicht E, so daß in einem
Teil der transparenten Elektrodenschicht E in der Nähe der
Verdrahtung F eine ausreichende Menge positiver Ladung an
gelegt wird, um die Oxidation der Schicht D 0 zu beschleunigen,
wodurch das metallische Iridium oder dessen niederes Oxid
umgesetzt wird in Oxid (oder Hydroxid, wie es oben erläutert
wurde), oder aber in ein höheres Oxid (oder Hydroxid), wel
ches elektrochromes Verhalten zeigt.
Die Schicht D 0 ist ursprünglich ziemlich opak und besitzt
ein grau-metallisches Reflexionsvermögen, wenn sie jedoch
umgesetzt wird in Oxid oder ein höheres Oxid, wird sie
farbig und transparent, und ihre Dicke nimmt etwa auf das
Fünffache zu.
Bei weiterer Zufuhr von positiven Ladungen erreicht das
Iridium einen noch höheren Oxidationszustand und die Schicht
wird ohne Reflexion durchsichtig grau. Also wird durch An
legen einer Wechselspannung die Schicht wiederholt den Zu
stand ändern zwischen farblos und transparent und einem
transparenten Grauzustand, so daß sich Elektrochromie zeigt.
Andererseits wird in einem Teil fern von der externen Ver
drahtung die Oxidation der Schicht D 0 langsamer stattfinden,
weil die Anlieferung von Ladungen nicht ausreichend ist.
Es dauert also beträchtliche Zeit, bevor die gesamte Schicht
D 0 in ein Oxid oder ein höheres Oxid umgewandelt ist, und
es können lokal nicht-oxidierte Zonen verbleiben, die eine
ungleichmäßige Farberzeugung verursachen können.
Es ist ebenfalls schwierig, einen gleichmäßigen Widerstand
innerhalb der gesamten transparenten Elektrode E zu realisie
ren, und diese Tatsache erhöht noch die Ungleichmäßigkeit
der Farbgebung.
2.: Der bei der Oxidation in der Schicht D 0 verwendete
Sauerstoff oder der dazu verwendete Wasserdampf wird
schätzungsweise von außerhalb durch die metallische Elektro
denschicht A hindurch geliefert, da er nicht von der Seite
des Substrats S herkommen kann. Wenn daher die Schicht D 0
sich in einer Laminatstruktur A/B/C/D 0/E/S befindet, muß
der Sauerstoff oder der Wasserdampf durch drei Schichten
A/B/C kommen, und die sich daraus ergebende unzureichende
Zufuhr von Sauerstoff oder Wasserdampf verzögert die Oxida
tion der Schicht D 0.
Wenn andererseits die Schicht D 0 erfindungsgemäß in einen
Laminataufbau A/D 0/C/B/E/S vorhanden ist, muß der Sauer
stoff oder der Wasserdampf von außerhalb lediglich die
Schicht A passieren, so daß dadurch die Oxidation gefördert
wird.
3.: Im oxidierten Zustand schwillt die Schicht D 0 auf etwa
das Fünffache an. Befindet sich die Schicht D 0 in einem
Laminataufbau A/B/C/D 0/E/S, wird die Oxidation verzögert,
da sich die Schicht D 0 aufgrund der auf ihr liegenden
Schichten A/B/C nicht frei ausdehnen kann.
Wenn andererseits die Schicht D 0 Teil der Laminatstruktur
A/D 0/C/B/E/S gemäß der Erfindung ist, ist die Ausdehnung
einfacher, da die Schicht D 0 auf sich lediglich die Schicht
A trägt, so daß dadurch die Oxidation erleichtert ist.
Das transparente Substrat S, welches die transparente
Elektrodenschicht E trägt, setzt sich zusammen aus einem
zähen Material, wie z. B. Glas, Keramik oder Kunststoff.
Die transparente Elektrodenschicht E kann sich z. B. aus
Zinnoxid (SnO2), ITO (Indiumoxid, welches SnO2 in einem
Anteil von etwa 5% enthält und gute Transparenz aufweist),
Indiumoxid (In2O3), Kupferiodid oder Zinkoxid zusammensetzen.
Die metallische Elektrodenschicht A kann sich z. B. aus
Chrom, Zinn, Zink, Nickel, Gold, Platin, Paradium, Rhodium,
Aluminium oder Silber zusammensetzen.
Die Dicke der Elektrodenschicht A oder E kann in einem Be
reich von 0,01 bis 0,5 µm liegen, bei Bedarf kann die
Schicht jedoch auch dicker sein.
Die Zusammensetzung und die Dicke der Schichten B und C
sowie das Treiberverfahren zum Hervorrufen der Elektro
chromie sind im wesentlichen die gleichen wie bei dem zuerst
erläuterten Ausführungsbeispiel.
Die Schicht D 0 enthält metallisches Iridium oder ein niederes
Oxid des metallischen Iridiums. Die Schicht kann eine Dis
persionsschicht sein, in der metallisches Iridium oder
dessen niederes Oxid die disperse Phase bildet, dispergiert
in einem Dispersionsmedium. In diesem Fall setzt sich das
Dispersionsmedium beispielsweise zusammen aus einem anorga
nischen Oxid oder einem anorganischen Fluorid.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die Vereinfachung
der Produktionsanlagen und der Durchführung der Produktion
und führt damit zu einer spürbaren Herabsetzung der Pro
duktionskosten, insbesondere im Vergleich zu dem Verfahren,
welches von einer elektrolytischen-Oxidation in Säure oder
einer Alkalilösung Gebrauch macht.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte EC-
Bauelement vermag die Farbbildung und das Löschen mit
einer niedrigen Spannung zu wiederholen, das Bauelement kann
eingesetzt werden in alphanumerischen Anzeigen von Rechnern
und Uhren, Alarm-/Anzeige-Einrichtungen im Sucher einer
Kamera oder in Meßinstrumenten, das Bauelement kann ausge
bildet werden als Anzeigevorrichtung im Armaturenbrett von
Fahrzeugen, in Anzeigetafeln, Vorführgeräten und dergleichen,
wobei die Lichtdurchlässigkeit variabel ist. Das Bauelement
kann als Spiegel mit variablem Reflexionsvermögen einge
setzt werden. Das Bauelement kann als Fenster mit variabler
Lichtdurchlässigkeit verwendet werden.
Im folgenden werden Beispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer Ausgangs-
Laminatstruktur (Vorläuferstruktur) gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer Ausgangs-
Laminatstruktur (Vorläuferstruktur) gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
(1) Es wurde ein Glassubstrat S von 8 cm Länge, 15 cm Breite
und 2 mm Dicke hergestellt, und auf diesem Substrat wurde
eine aus ITO bestehende transparente Elektrodenschicht E mit
einer Dicke von 0,15 µm ausgebildet.
(2) Das Substrat wurde in eine elektronenstrahlgeheizte
Vakuumverdampfungsapparatur eingebracht, in der metallisches
Iridium und Zinnoxid als zwei Verdampfungsquellen vorhanden
waren. Es wurde eine Vakuumverdampfung (nicht-reaktiv) unter
Vakuum von 1-5 × 10-5 Torr bei einer Verdampfungsge
schwindigkeit von 10 Å/sec durchgeführt, um eine Dispersions
schicht D 0 mit einer Dicke von 700 Å auf der Schicht E zu
bilden.
Die Analyse der Dispersionsschicht D 0 zeigte, daß die
Schicht metallisches Iridium in einer Menge von 20 Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Dispersionsschicht, enthielt.
(3) Anschließend wurde eine Vakuumverdampfung unter einem
Vakuum von 1-2 × 10-4 Torr mit einer Verdampfungsge
schwindigkeit von 2- 3 × 10-4 µm/sec durchgeführt, um auf
der Schicht D 0 eine transparente, ionisch leitende Schicht
C mit einer Dicke von 0,25 µm zu bilden, die sich aus
Tantalpentoxid zusammensetzte.
(4) Dann wurde eine Vakuumverdampfung unter einem Druck von
1-2 × 10-4 Torr und bei einer Verdampfungsgeschwindigkeit
von 5-10 × 10 µm/sec durchgeführt, um auf der Schicht C
eine reduktive Farbbildungs-EC-Schicht B mit einer Dicke
von 0,25 µm zu bilden, die sich aus Wolfram-Trioxid zusammen
setzte.
(5) Schließlich wurde auf der Schicht B durch Vakuumauf
dampfung eine reflektierende Aluminium-Elektrodenschicht A
mit einer Dicke von 1000 Å gebildet, wobei die Bedingungen
während der Vakuumaufdampfung folgende waren:
Quelle: Aluminium;
Vakuum: 5×10-6 Torr;
Substrattemperatur: Zimmertemperatur.
Vakuum: 5×10-6 Torr;
Substrattemperatur: Zimmertemperatur.
(6) Zwischen die Elektrodenschichten A und E des so erhalte
nen fünfschichtigen Laminataufbaus (siehe Fig. 1) wurde
eine Wechselspannung von ±1,35 V bei einer Frequenz von
0,05 Hz 10 Stunden lang angelegt, um das metallische
Iridium in der Schicht D 0 umzusetzen in Iridiumoxid oder
-hydroxid, und dadurch ein Auflicht-EC-Bauelement mit einer
fünfschichtigen Struktur zu erhalten.
(1) Wie in Beispiel 1 wurde ein Glassubstrat mit den Abmes
sungen 8 cm (Länge) × 15 cm (Breite) × 2 mm (Dicke) herge
stellt, welches mit einer transparenten ITO-Elektroden
schicht E einer Dicke von 0,15 µm versehen war.
(2) Das Substrat wurde in eine elektronenstrahlgeheizte
Vakuumaufdampfapparatur eingebracht, die als Verdampfungs
quelle WO3 enthielt. Die Vakuumverdampfung wurde durchge
führt unter einem Vakuum von 1-2 × 10-4 Torr bei einer
Aufdampfgeschwindigkeit von 5-10 × 10-4 µm/sec, um eine
reduktive Farbbildungs-EC-Schicht B einer Dicke von 0,25 µm
zu bilden, bestehend aus Wolframtrioxid.
(3) Anschließend wurde eine Vakuumaufdampfung auf der
Schicht B bei einem Vakuum von 1-2 × 10-4 Torr und einer
Aufdampfgeschwindigkeit von 2-3 × 10-4 µm/sec durchge
führt, um eine aus Tantalpentoxid bestehende, transparente
und ionisch leitende Schicht C mit einer Dicke von 0,25 µm
zu bilden.
(4) In der gleichen elektronenstrahlgeheizten Vakuum-Auf
dampfapparatur wurden als Verdampfungsquellen metallisches
Iridium und Zinnoxid vorgesehen, und es wurde eine (nicht
reaktive) Vakuumaufdampfung bei einem Vakuum von
1-5 ×10-5 Torr und einer Geschwindigkeit von 10 Å/sec
durchgeführt, um auf der Schicht E eine Dispersionsschicht
D 0 mit einer Dicke von 700 Å zu bilden.
Die Analyse der Dispersionsschicht D 0 zeigte, daß die
Schicht metallisches Iridium in einer Menge von 20 Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Dispersionsschicht, enthielt.
(5) Schließlich wurde auf der Schicht D 0 durch Vakuum-Auf
dampfung eine reflektierende Aluminium-Elektrodenschicht
mit einer Dicke von 1000 Å gebildet, wobei die Bedingungen
folgende waren:
Quelle: Aluminium;
Vakuum: 5×10-6 Torr;
Substrattemperatur: Zimmertemperatur.
Vakuum: 5×10-6 Torr;
Substrattemperatur: Zimmertemperatur.
(6) Über eine externe Verdrahtung F wurde zwischen die Elek
trodenschichten A und E des so erhaltenen fünfschichtigen
Laminataufbaus (Fig. 1) während einer Zeitspanne von 1 bis
2 Stunden eine Wechselspannung von ±1,35 V bei einer Fre
quenz von 0,05 Hz angelegt, um dadurch das metallische
Iridium in der Schicht D 0 umzusetzen in dessen Oxid. Auf
diese Weise wurde ein Auflicht-EC-Bauelement mit fünfschichti
ger Struktur erhalten. Die Zeit, innerhalb der die Spannung
angelegt wurde, ist extrem kurz im Vergleich zu den 10 Stun
den, in denen gemäß Beispiel 1 die Oxidation der Schicht D 0
durchgeführt wurde.
Wie im Beispiel 1 wurde ein EC-Bauelement hergestellt, wobei
jedoch die Dispersionsschicht D direkt in der unten beschrie
benen Weise vorbereitet wurde und nicht die Schicht D 0 in
der beschriebenen Weise gebildet wurde. Weiterhin wurde am
Schluß des Herstellungsverfahrens keine Wechselspannung an
gelegt.
Durch (reaktives) Hochfrequenz-Ionenplattieren wurde eine
transparente Dispersionsschicht D mit einer Dicke von 700 Å
gebildet, die sich aus Iridiumoxid als die disperse Phase
und Zinnoxid als Dispersionsmedium zusammensetzte, wobei
folgende Bedingungen vorlagen:
Verdampfungsquelle: SnO₂ und metallisches Iridium;
Vakuum: 5×10-6 Torr;
O₂-Partialdruck: 3×10-4 Torr;
Substrattemperatur: 20°C.
Vakuum: 5×10-6 Torr;
O₂-Partialdruck: 3×10-4 Torr;
Substrattemperatur: 20°C.
Der Anteil von Iridium (umgesetzt als Metall) in der Dis
persionsschicht D betrug 20 Gew.-%.
Die gemäß Beispiel 1 und 2 hergestellten EC-Bauelemente und
das gemäß Vergleichsbeispiel hergestellte Bauelement wurden
abgedichtet, indem ein dichtendes Glassubstrat mit (abdich
tendem und klebendem) Epoxyharz verklebt wurden. Die Bau
elemente wurden dann folgendermaßen getestet:
Bei Anlegen einer Farbgebungsspannung von +1,35 V zwischen
die Elektrodenschichten A und E zeigten die EC-Bauelemente
gemäß Beispiel 1 und 2 eine rasche Abnahme des Reflexions
vermögens und erreichten den Sättigungspegel innerhalb von
10 Sekunden. Dieser Zustand blieb auch erhalten, nachdem
das Anlegen der Spannung beendet wurde. Bei dem EC-Bau
element gemäß Beispiel 1 zeigte sich jedoch eine Ungleich
mäßigkeit der Farbgebung.
Bei dauerndem Anlegen einer Löschspannung nahm die
Reflexion in sämtlichen Fällen wieder rasch zu und er
reichte innerhalb von 10 Sekunden wieder den Sättigungs
zustand. Allerdings beobachtete man bei dem EC-Bauelement
nach Beispiel 1 eine Ungleichmäßigkeit der Farbe.
Die Reflexion wurde in der Mitte des EC-Bauelements mit
monochromatischem Licht einer Wellenlänge von λ = 600 nm
gemessen.
Bei jedem EC-Bauelement wurde die Reflexion Rc nach Anlegen
der Farbbildungsspannung +1,35 V während 10 Sekunden ge
messen, und in ähnlicher Weise wurde die Reflexion Rb ge
messen, nachdem die Löschspannung -1,35 V 10 Sekunden lang
angelegt wurde. Die Resultate sind in der nachstehenden
Tabelle 1 zusammengefaßt:
Die EC-Bauelemente gemäß Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel
wurden mit 105 Zyklen einer Rechteckwelle zwischen den
Elektrodenschichten A und E beaufschlagt, wobei ein Zyklus
eine Spannung von +1,35 V während 10 Sekunden und eine
Spannung von -1,35 V während 10 Sekunden umfaßte. Die Re
flexion wurde wie im obigen Beispiel gemessen. Die Ergeb
nisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt:
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen eines elektrochromen Bauelements,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Herstellen einer fünfschichtigen Laminatstruktur,
bestehend aus:
A: einer Elektrodenschicht;
B: einer reduktiven, farbbildenden, elektrochromen Schicht;
C: einer ionisch leitenden Schicht;
D₀: einer Dispersionsschicht, die aus metallischem Iridium und einem Dispersionsmedium besteht; und
E: einer Elektrodenschicht;wobei zumindest eine der beiden Elektrodenschichten A und E transparent ist; und - b) Anlegen einer Wechselspannung zwischen die Elektroden schichten A und E in einer Gasatmosphäre, die Sauer stoff oder Wasserdampf enthält, um dadurch das me tallische Iridium in der Schicht D 0 umzusetzen in Oxid oder Hydroxid.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem das Dispersionsmedium sich aus einem anorganischen
Oxid zusammensetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
bei dem das anorganische Oxid mindestens ein aus folgender
Gruppe ausgewähltes Mitglied enthält: SnO2, In2G3, ITO und
ZnO.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem das Dispersionsmedium sich aus einem anorganischen
Fluorid zusammensetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem das metallische Iridium in der Dispersionsschicht
in einer Menge von 15 bis 25 Gew.-% enthalten ist.
6. Verfahren zum Herstellen eines elektrochromen Bauelements,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Herstellen eines fünfschichtigen Laminataufbaus, der
- nacheinander von oben betrachtet - besteht aus:
A: einer reflektierenden,metallischen Elektrodenschicht;
D₀: einer Schicht, die metallisches Iridium oder ein niederes Oxid desselben enthält;
C: eine ionisch leitende Schicht;
B: eine reduktive, farbbildende, elektrochrome Schicht;
E: eine transparente Elektrodenschicht; und
S: ein transparentes Substrat; und - b) Anlegen einer Wechselspannung zwischen die Elektroden schichten A und B in einer Gasatmosphäre, die Sauer stoff oder Wasserdampf enthält, um dadurch das me tallische Iridium oder dessen niederes Oxid in der Schicht D 0 umzusetzen in Oxid oder dessen höheres Oxid.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
bei dem die metallisches Iridium oder dessen niederes
Oxid enthaltende Schicht sich zusammensetzt aus einer
Dispersion, welche metallisches Iridium und ein Dispersions
medium enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
bei dem das Dispersionsmedium sich aus einem anorganischen
Oxid zusammensetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
bei dem das anorganische Oxid mindestens ein aus folgender
Gruppe ausgewähltes Mitglied enthält: SnO2, In2O3, ITO
und ZnO.
10. Verfahren nach Anspruch 6,
bei dem das Dispersionsmedium sich aus einem anorganischen
Fluorid zusammensetzt.
11. Verfahren nach Anspruch 6,
bei dem das metallische Iridium in der Dispersionsschicht
in einer Menge von 15 bis 25 Gew.-% enthalten ist.
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