DE3900122C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rammbohrgerät mit einem rohrför
migen Gehäuse, einer Schlagspitze und einem Sender zur
Laufrichtungskontrolle.
Selbstgetriebene Rammbohrgeräte, wie sie beispielsweise aus
der deutschen Patentschrift 21 57 295 bekannt sind, dienen
in erster Linie dazu, Versorgungsleitungen, wie beispiels
weise Wasserleitungen oder Kabel unter Straßen, Dämmen oder
Gebäuden und Hindernissen zu verlegen, ohne daß gleichzei
tig die Straßendecke bzw. die Erdoberfläche aufgerissen
werden muß. Dies geschieht in der Weise, daß das sich im
Erdreich vorwärtsbewegende Rammbohrgerät das Erdreich nach
der Seite verdrängt und einen Kanal hinterläßt, in das
gleichzeitig oder später die Versorgungsleitung eingezogen
wird. Die gegebenenfalls bewegliche Schlagspitze oder ein
an der Gerätespitze angeordneter Meißel dient dazu, während
der Vorwärtsbewegung des Rammbohrgerätes Steine oder andere
Hindernisse zu zertrümmern und zusammen mit dem Erdreich
zur Seite zu drücken, d. h. den Weg für das nachrückende
Gehäuse freizuschlagen. Jedoch besteht die Gefahr, daß das
Rammbohrgerät auf ein Hindernis trifft und aus der gewoll
ten Richtung läuft.
Ein Rammbohrgerät mit gezielter Laufrichtung ist aus der
deutschen Offenlegungsschrift 22 42 605 bekannt und weist
an seinem rückwärtigen Ende eine rohrförmig gebogene Ver
längerung auf, die mit gebogenen Leitflächen versehen ist,
um auf diese Weise eine Bahnkrümmung und einen bogenförmi
gen Verlauf der Erdbohrung zu erreichen. Derartige bogenför
mig verlaufende Erdbohrungen herzustellen, ist beispielswei
se dann erforderlich, wenn in engen Straßen mit schmalen
Bürgersteigen keine Möglichkeit besteht, Start- und Ziel
gruben auszuheben, die wenigstens so tief sein müssen, daß
das Rammbohrgerät in der Startgrube waagerecht angesetzt
werden kann und dabei noch sämtliche, unterhalb der Straßen
decke liegende Leitungen unterfährt. Die starren Leitflä
chen dienen folglich dazu, einen bereits vor dem Ansetzen
des Gerätes beabsichtigten bogenförmigen Verlauf der Erdboh
rung zu ermöglichen; während des Betriebes läßt sich die
Richtung nicht beeinflussen und lassen sich insbesondere
Richtungsänderungen nicht feststellen.
Zur Laufrichtungskontrolle und damit zur Erhöhung der Rich
tungsstabilität wurden bereits Versuche mit einem Ortungsge
rät durchgeführt, wie in der Firmenzeitschrift "Tractuell"
der Firma Tracto-Technik GmbH, Ausgabe Nr. 1, Juli 1988,
beschrieben. Derartige Ortungsgeräte arbeiten nach dem Sen
der-Empfänger-Prinzip. Jedoch haben Versuche bestätigt, daß
beispielsweise außerhalb des Gehäuses vor dem rückwärtigen
Gehäuseende oder im Gerätegehäuse angeordnete Sender eine
aufwendige Montage erfordern, und außerdem das Feststellen
von Laufrichtungsänderungen noch verbesserungsbedürftig
ist. Ein über die Maßen hoher Montage- und Herstellungsauf
wand ergibt sich insbesondere dann, wenn ein von einer
Batterie gespeister Sender in einer Bettungsmasse aus einem
elektrisch isolierenden, d. h. für elektromagnetische Wellen
durchlässigen Werkstoff angeordnet ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Ramm
bohrgerät zu schaffen, mit dem sich
die Richtungsstabilität auf ein
fache Weise verbessern läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Sender in der Schlagspitze angeordnet ist. Auf diese Weise
läßt sich ein Rammbohrgerät mit einem in Vortriebsrichtung
weitestmöglich vorne angeordneten Sender versehen. Wenn die
Schlagspitze mit einem Meißel bestückt ist, kann der Sender
gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung im Meißel
angeordnet sein. Bei diesen Ausführungen hat sich überraschend
herausgestellt, daß sich Laufrichtungsänderungen
unmittelbar am Ort des Geschehens feststellen lassen, nämlich
an der Spitze bzw. dem Meißel, d. h. unmittelbar dort,
wo die Ablenkung des Gerätes aus seiner gewünschten Laufrichtung
zuerst auftritt. Damit ist es möglich, die außerhalb
des Erdreichs mittels eines Empfängers festgestellte
Laufrichtungsänderung entsprechend schnell zu beeinflussen,
beispielsweise durch Steuerungsmaßnahmen, um damit die Vortriebsrichtung
wieder einzustellen, bevor es überhaupt zu
einer größeren Abweichung kommt. Demgegenüber gestatten im
Gerätegehäuse, insbesondere am Schwanzende angeordnete Sender
allenfalls ein nacheilendes Korrigieren der Laufrichtung,
wenn es gegebenenfalls bereits zu erheblichen Richtungsabweichungen
gekommen ist, die um so größer sind, je
näher sich der Sender am rückwärtigen Gehäuseende befindet.
Mit Hilfe des Senders ist sowohl eine Tiefen- als auch eine
Seitenortung möglich; außerdem läßt sich die Geräteneigung
und - insbesondere bei Geräten mit drehbarer Schlagspitze -
auch die Dreh- bzw. Winkellage der Schlagspitze, unter
Umständen auch eines Teils der Schlagspitze, in bezug auf
die Längsachse des Gerätegehäuses bestimmen.
Die Anordnung des Senders weitestmöglich vorne ermöglicht
es vorteilhaft, die Schlagspitze oder einen Meißel mit
einer axialen Stirnbohrung zu versehen, in die sich der
Sender und gegebenenfalls eine Spannungsquelle anordnen las
sen, wobei ein Deckel die Stirnbohrung verschließen kann.
Ein Sender und die zu dessen Stromversorgung erforderlichen
Batterien lassen sich somit in einer durch einfaches Aufboh
ren herzustellenden Kammer unterbringen. Um die Kammer zu
gänglich zu machen, beispielsweise zum Erneuern der Batte
rien oder zum Austauschen des Senders, braucht lediglich
der Deckel entfernt zu werden; er sollte wegen der höheren
Verschleißfestigkeit ebenso wie der Meißel bzw. die Schlag
spitze aus gehärtetem Material bestehen.
In einem in die Stirnbohrung einsetzbaren Batteriegehäuse
lassen sich die Batterien schonend unterbringen. Es em
pfiehlt sich, daß der Sender mit einem Zapfen in das
Batteriegehäuse eingreift und vorzugsweise das Batterie
gehäuse und der Sender zwischen einer sich am blinden Ende
der Stirnbohrung und einer sich am Deckel abstützenden Fe
der eingespannt sind. Damit ergibt sich neben einer Kompakt
bauweise der Sendereinheit einerseits durch die Federn auch
ein ausreichender elektrischer Kontakt zwischen den Batte
rien und dem Sender und andererseits eine federnd nachgie
bige, Erschütterungen aufnehmende und ausgleichende Halte
rung der Sendereinheit in der Stirnbohrung.
Wenn die Wandung der Stirnbohrung mit nach außen offenen
Schlitzen versehen ist, wird der Austritt der von dem
Sender abgegebenen Wellen und damit der Empfang dieser Wel
len oberhalb des Erdreiches begünstigt. Da der Sender in
der vorkragenden Schlagspitze bzw. dem vorkragenden Meißel
ende angeordnet ist, können die Wellen folglich unmittelbar
nach außen in das Erdreich eintreten, d. h. sie müssen
beispielsweise nicht erst auch noch einen möglicherweise
großen Teil des Gehäusequerschnitts durchdringen.
Der Deckel kann mit einem Wellenzapfen in die Stirnbohrung
eingreifen und mittels Spannstiften gesichert sein, die
durch Radialbohrungen der Meißelwandung und des Wellen
zapfens gesteckt sind. Zur Montage brauchen somit lediglich
die Spannstifte aus den Bohrungen herausgezogen zu werden,
danach liegt die Stirnbohrung frei und Sender sowie Batte
riegehäuse bzw. Batterien sind für eine Bedienungsperson
damit frei zugänglich.
Die Schlagspitze kann Schlitze aufweisen, die vorzugsweise
mit einer für elektromagnetische Wellen durchlässigen, ab
riebfesten Masse, beispielsweise einem vorzugsweise kaltaus
härtenden Kunststoff/Metall- oder Keramikpulver-Gemisch ver
schlossen sind. Die Schlagspitze kann auch zumindest teil
weise aus einem magnetischen Stahl bestehen und dann gegebe
nenfalls eine hinreichend verschleißfeste Panzerung, bei
spielsweise eine Außenschicht aus abriebfestem Material
besitzen, die den Wellendurchgang nicht oder nur wenig
beeinträchtigt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläu
tert. Es zeigt
Fig. 1 in der Längsansicht ein im Erdreich ein Erdloch
herstellendes, erfindungsgemäß an seinem in Vor
triebsrichtung vordersten Ende einen Sender auf
weisendes Rammbohrgerät; und
Fig. 2 als Einzelheit das vordere Geräteende des Ramm
bohrgerätes gemäß Fig. 1 als Explosionsdarstellung.
Das Rammbohrgerät 1 besitzt ein insgesamt rohrförmiges Ge
häuse 2 und ist mit einem am rückwärtigen Ende angeschlos
senen Druckmittelschlauch 3 mit einer nicht dargestellten
Druckmittelquelle wie insbesondere einem Kompressor verbun
den. Vorne ist im Gehäuse 2 eine mit ihrem aus dem Gehäuse
2 vorragenden Teil als Stufenkopf ausgebildete, mit einem
Meißel 4 bestückte Schlagspitze 5 axial verschiebbar gela
gert. Die Schlagspitze 5 wird mit dem Meißel 4 unter der
Wirkung eines nicht dargestellten, axial in dem Gehäuse 2
geführten Schlagkolbens nach vorne gestoßen und arbeitet
sich dabei im Erdreich 6 voran. Der Meißel 4 zerschlägt
dabei Steine bzw. andere Hindernisse und verdrängt das Erd
reich 6; erst danach wird das Gehäuse 2 in Vortriebsrich
tung 7 nachgezogen und auf diese Weise im Erdreich 6 eine
Erdbohrung 8 hergestellt. An dem in Vortriebsrichtung 7
vordersten Ende des Rammbohrgerätes 1, d. h. im Meißel 4,
ist eine Sendereinheit 9 angeordnet, die mit einem Empfän
ger 10 oberhalb des Erdreichs 6 zusammenarbeitet.
In Fig. 2 sind Einzelheiten der Sendereinheit 9 darge
stellt. Diese besteht aus einem Sender 11 und zwei Batte
rien 12, die unter Zwischenschaltung einer sich an den
Pluspol der einen Batterie 12 anlegenden Kegelstumpffeder
13 in einem Batteriegehäuse 14 angeordnet sind, wobei der
Sender 11 mit einem Zapfen 15 in das Batteriegehäuse 14
eingreift. Der Meißel 4 ist mit einer Stirnbohrung 16
versehen, und nimmt die Sendereinheit 9, d. h. das Batterie
gehäuse 14 und den darin eingerasteten Sender 11 auf; das
Batteriegehäuse 14 und der Sender 11 sind dabei zwischen
einer sich am blinden Ende 17 der Stirnbohrung 16 abstützen
den ersten Druckfeder 18 und einer zweiten, sich an einem
verschließenden Deckel 19 abstützenden Druckfeder 20 einge
spannt. Die sichere Einbaulage der Sendereinheit 9 in der
Stirnbohrung 16 des Meißels 4 wird durch Spannstifte 21
erreicht, die durch Radialbohrungen 22 der Meißelwandung 23
und nach dem Aufsetzen des Deckels 19 damit fluchtenden
Radialbohrungen 24 eines Wellenzapfens 25 des Deckels 19
gesteckt werden.
Dadurch, daß das Rammbohrgerät 1 den Sender 11 an seinem in
Vortriebsrichtung 7 weitestmöglich vordersten Ende, nämlich
dem aus der Schlagspitze 5 vorkragenden Meißel 4 aufweist,
werden Richtungsabweichungen des Rammbohrgerätes 1 örtlich
entsprechend frühzeitig festgestellt, nämlich am Meißel 4,
so daß sich korrigierende bzw. die Richtung stabilisierende
Maßnahmen schon unmittelbar nach dem Auftreten einer Ab
lenkung einleiten lassen. Damit die Wellen 26 der Senderein
heit 9 möglichst ungehindert in das Erdreich 6 und dann bis
an die Oberfläche dringen können (vgl. Fig. 1), besitzt die
Meißelwandung 23 in ihrem dem Sender 11 in seiner Einbaula
ge benachbarten Wandungsbereich Axialschlitze 27, durch die
die Wellen 26 ungehindert durchtreten.
Claims (11)
1. Rammbohrgerät mit einem rohrförmigen Gehäuse, einer
Schlagspitze und einem Sender zur Laufrichtungskontrol
le, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (11) in der
Schlagspitze (5) angeordnet ist.
2. Rammbohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlagspitze (5) mit einem den Sender (11)
aufnehmenden Meißel (4) bestückt ist.
3. Rammbohrgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schlagspitze (5) axialbeweglich ange
ordnet ist.
4. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, gekennzeichnet durch eine Schlagspitze (5) mit
einer Stirnbohrung (16).
5. Rammbohrgerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sender (11) und eine Spannungsquelle
(12) in der Stirnbohrung (16) angeordnet sind und ein
Deckel (19) die Stirnbohrung (16) verschließt.
6. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 5, gekennzeichnet durch ein in der Stirnbohrung
(16) angeordnetes Batteriegehäuse (14).
7. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (11) mit
einem Zapfen (15) in das Batteriegehäuse (14) ein
greift.
8. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Batteriegehäuse
(14) und der Sender (11) zwischen einer sich am blin
den Ende (17) der Stirnbohrung (16) und einer sich am
Deckel (19) abstützenden Feder (18 bzw. 20) einge
spannt sind.
9. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (23)
der Stirnbohrung (16) mit nach außen offenen Schlit
zen (27) versehen ist.
10. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (19) mit
einem Wellenzapfen (25) in die Stirnbohrung (16) ein
greift und mittels Spannstiften (21) gesichert ist,
die durch Radialbohrungen (22; 24) der Meißelwandung
(23) und des Wellenzapfens (25) gesteckt sind.
11. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß Schlitze (27) in der Schlag
spitze mit einer abriebfesten Pulver/Kunststoffmasse
verschlossen sind.
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8363 | Opposition against the patent | ||
8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
8305 | Restricted maintenance of patent after opposition | ||
D4 | Patent maintained restricted | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: TRACTO-TECHNIK PAUL SCHMIDT SPEZIALMASCHINEN, 5736 |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |