DE389536C

DE389536C - Verfahren zur Herstellung von Pappe unter Zusatz von Wasserglas

Info

Publication number: DE389536C
Application number: DES60412D
Authority: DE
Original assignee: NIKOLAUS SANDOR DIPL ING
Current assignee: NIKOLAUS SANDOR DIPL ING
Priority date: 1922-07-22
Filing date: 1922-07-22
Publication date: 1924-02-02

Description

Verfahren zur Herstellung von Pappe unter Zusatz von Wasserglas. Bei der Herstellung von Papier, Pappe o. dgl. hat man für die Leimung gebräuchlichen Harzzusatz zum Teil durch Wasserglas ersetzt, um eine größere Härte und Festigkeit zu erzielen. Die Verwendung von Wasserglas als Ersatz für Harz geschah jedoch nur in geringen Mengen.
Nach vorliegender Erfindung wird bei der Herstellung von Pappe Wasserglas in größeren Mengen von io Prozent des. Pappengewichtes aufwärts der Pappe oder dem Pappenstoff zugesetzt, um entsprechend der großen Wasserglasmenge die Menge des Holzstoffes prozentual zu verringern, so daß als Endprodukt eine Pappe erzielt wird, welche in betreff der Festigkeit, Steifigkeit, Wasserundurchlässigkeit und Feuersicherheit trotz der verringerten Holzstoffmenge den bisher bekannten Pappen nicht nur vollkommen gleichwertig ist, sondern in bezug auf Festigkeit und 'Steifigkeit dieselben noch hoch übertrifft.
Das neue Verfahren kann insbesondere in der Weise ausgeführt werden, daß zwei oder mehrere Pappenbahnen miteinander verklebt werden und als Klebemittel Wasserglas verwendet wird. Das Wasserglas dient aber nicht nur als Klebemittel und wird nicht nur wie bisher in kleinen Mengen, soweit es die Klebekraft bedingt, der Pappenbahn zugeführt, sondern, wie oben ausgeführt, in derartig großen Mengen von io Prozent aufwärts, daß die miteinander verklebten Pappenbahnen oder Tafeln bei Reduzierung der Menge an Holzschliff oder Zellstoff große Steifigkeit, große Wasserundurchlässigkeit und große Feuersicherheit erhalten. Hierbei kann bei der Ausführung des. neuen Verfahrens verhältnismäßig poröse Pappe verwendet werden, um die Menge des aufzunehmenden Wasserglases zu erhöhen.
Beim Zusammenkleben z. B. von drei Pappenbahnen oder -tafeln kann die mittlere Bahn poröser als die äußeren Bahnen oder Tafeln sein, und es dient die mittlere Bahn oder Tafel gleichsam als Träger für die großen Wasserglasmengen.
Das Wasserglas kann entweder auf die zu verklebenden Flächen aufgebracht werden, oder die Pappenbahnen oder -tafeln können durch ein Wasserglasbad, hindurchgeführt und mit Wasserglas getränkt werden; das Wasserglas kann auch der Holzstoffmenge in der Papiermaschine zugesetzt werden.

Claims

PATENT-ANspRÜcnn i. Verfahren zur Herstellung von Pappe unter Zusatz von Wasserglas, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserglas in großen Mengen von io Prozent des Pappengewichtes äufwärts der Pappe oder dem Pappenstoff zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verklebung dreier oder mehrerer Pappenbahnen oder -tafeln mit Wasserglas die mittlere oder mittleren Lagen aus poröserem Material als die übrigen Lagen bestehen.