DE389522C - Einrichtung zum Ziehen von ebenen Glastafeln unmittelbar aus geschmolzener Glasmasse - Google Patents

Einrichtung zum Ziehen von ebenen Glastafeln unmittelbar aus geschmolzener Glasmasse

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DE389522C
DE389522C DEV15513D DEV0015513D DE389522C DE 389522 C DE389522 C DE 389522C DE V15513 D DEV15513 D DE V15513D DE V0015513 D DEV0015513 D DE V0015513D DE 389522 C DE389522 C DE 389522C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B15/00Drawing glass upwardly from the melt
    • C03B15/02Drawing glass sheets
    • C03B15/04Drawing glass sheets from the free surface of the melt

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Joining Of Glass To Other Materials (AREA)

Description

  • Einrichtung zum Ziehen von ebenen Glastafeln unmittelbar aus geschmolzener Glasmasse. Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zum Ziehen von ebenen Glastafeln unmittelbar aus geschmolzener Glasmasse, im wesentlichen bestehend aus einem Hafen und einer zugehörigen Heftstange, beide von besonderer Ausbildung. Ein wesentlicher Mangel der bisher zu diesem Zweck verwendeten Geräte besteht darin, daß es nicht möglich war, derartige Glastafeln mit ihnen vollständig gleichmäßig dick und schlierenfrei herzustellen. Besonders war es insofern nicht möglich, Glastafeln über cine bestimmte nicht sehr bedeutende T.än"e unmittelbar aus dem Hafen zu ziehen, weil beim Fortschreiten des Ziehvorganges die Glastafel die Neigung zeigte, sich nahe der Heftstange seitlich einzuschnüren, ein Vorgang, der sich unter dem Gewicht der sich verlängernden Tafel mehr und mehr verstärkte, so daß er bis zum Abreißen der gezogenen Platte gehen konnte. @ ersuchte man diesen Fehler durch Verstärkung der Glasränder zu begegnen, so litt natürlich hier die G@eichinäßigkeit der Tafeldicke. Auch hatte die an der Heftstange hängende Tafel bei wachsender Länge die Neigung, sich zu verdrehen.
  • Das neue Gerät soll diese Mißstände beseitigen, und zwar dadurch, daß durch besondere 1-iusbiidung des Hafens das Gias nahe den Enden der rieitstange stärker aLgeküh.t wird als in der --litte, wobei ein Hatten der Seitenkanten der Tafel an der riafenwand gesichert wird, wenn der Glasspiegel im Z.eligetäß sinkt.
  • Diese 1Virkung wird nach der Erfindung dadurch erreicht, dats der Hafen im wagerezhten Querschnitt im wesentlichen elliptisch mit nach oben erweiterten und nach unten verengten Enden ausgebildet ist, und daß die Iieftstange parallel der gröberen Eiiipsenachse venäuft und ungefähr die gleiche ränge hat wie der Hafen, so daß die Breite des Hafens unter den Enden der Heftstange wesentlich geringer ist als unter der Mitte.
  • In der "Zeichnung ist beispielsweise ein derartiges Ziehgerät dargesteiit; es zeigen Abb. i die Gesamtanordnung von der feite bei Beginn des Ziehens, :M)b. -2 einen Schnitt der U_uere nach bei nahezu beendetem Ziehen, Atlb. 3 einen Schnitt entsprechend Abb. i durch den Glashafen bei nahezu beendetem Ziehen, Abb. q. den Glashafen von oben mit geschnittener Glastafel.
  • Bei Benutzung des neuen Gerätes im Dauerbetrieb wird zweckmäljig eine Mehrzahl von. Häfen a verwendet, deren jeder eine genügende Glasmenge für einen einzigen Z.ehvorgang enthält. Die Charge wird in den Haten eingebracht, und die Häfen werden in einen Schnietzofen be.iebiger Anordnung eingesetzt. Von dort aus werden sie nach beendeter Schmelzung herausgehoben, ohne den Glasfluß irgendwie zu stören, und in den Ziehofen b gesetzt. Vorzugsweise wird eine Mehrzahl solcher Ziehöfen benutzt, und jeder der Ziehöfen besitzt eine Vorrichtung zum Ziehen je einer Glasplatte, bestehend aus einer Heftstange c und einer Vorrichtung, um sie langsam und gleichmäßig anzuheben. Beispielsweise ist in der Zeichnung zum Anheben und Senken der Heftstange ein Läufer d gezeigt, der an senkrechten Schienen e läuft und durch ein Seil f angehoben und gesenkt werden kann. Das Seil läßt sich durch ein beliebiges nicht dargestelltes Getriebe langsam und gleichmäßig nach oben ziehen. Um eine Platte herzustellen, wird das Heftwerkzeug in den Glasfluß getaucht, wobei das Glas an dem Werkzeug haftet; wenn man dann langsam die Heftstange anhebt, wird eine Glastafel h. aus dem Hafen gezogen. Es ist wünschenswert, den Ofen b stets auf der Ziehtemperatur zu erhalten, die 565' C beträgt. Hierzu dienen Gasbrenner g oder ähnliche Einrichtungen.
  • Ein wesentliches Merkmal der neuen Einrichtung besteht nicht nur darin, daß die Häfen im Querschnitt annähernd elliptisch, also seitlich abgeflacht sind, vielmehr soll der größere Durchmesser des Hafenquerschnitts am oberen Ende etwas größer als die Breite der zu ziehenden Platte sein. Hierbei wird man zweckmäßig eine Mehrzahl von verschiedenen Hafengrößen mit verschiedenen Fassungsvermögen bereithalten, um für jede besondere Art und Größe von herzusteLenden Tafeln einen entsprechenden Satz von Häfen auszuwählen; desgleichen entspricht jeder Hafengröße eine Anzahl von Heftstangen von geeigneter Länge. Indem man eine Heftstange verwendet, deren Länge ein wenig kleiner ist als der größere Durchmesser des Hafens am oberen Ende, wird das Anhaften der Kanten der entstehenden Glastafel an den Hafeilenden gesichert. Hierbei wandern die Haftpunkte der Glastafel an den Hafenwänden an entgegengesetzten Seiten abwärts, indem das Sch.neizgut allinähiich aus dem Hafen herausgezogen wird. Abb. 1, zeigt den Beginn des Ziehens, Abb. :., die Höhe der Glasmasse in dem Hafen am Haftpunkt der Tafe.kanten ungefähr bei Beendigung des Ziehvorganges. Hierbei ist es nicht nur wünschenswert, sondern sogar notwendig, eine geringe Menge Glas am Boden des Hafens zurückzulassen. Indem man so das Haften der Kanten der sich bildenden Tafel an den Wänden des Hafens Lei i aufi-e;hterliält und einen Hafen verwendet, dessen größerer Durchmesser am oberen Ende ,etwas größer ist als die Breite der Tafel, erreicht man, daß der auf die Tafel ausgeübte Zug während des Ziehvorganges nicht die Kanten der Tafel einwärts ziehen kann, so daß die voraus bestimmte Breite der Tafel ohne Einschnürung während des ganzen Ziehvorganges aufrechterhalten wird.
  • Nach der Erfindung müssen die Hafenwände-an den-Enden des elliptischen Hafens nach oben zu erweitert und nach unten zu so verjüngt sein, däß der obere Hafendurchmesser die Breite der Tafel ein wenig übersteigt. Hierdurch wird während der Abwärtsbewegung der anhaftenden Kanten der Tafel jede Neigung zur Einschnürung der Tafel vermieden. Da die Haftpunkte der Seitenkanten der Tafel an den Seitenwänden des Hafens nach Maßgabe des Fortschreitens des Ziehvorganges abwärts wandern, wird auf die sich bildenden Seitenkanten der Tafel ein seitlicher Zug ausgeübt, der die Tafel gewissermaßen ausspannt und ihre Einschnürung verhindert.
  • Auch etwa sich in den Winkeln zwischen den Tafelkanten und der Hafenwand bildende sägezahnartige Häutchen können erfahrungsgenäß die Genauigkeit der Tafelbreite nicht beeinträchtigen, sie verschwinden beim Aufsteigen der Tafel durch Zusammenfließen in den Tafelkanten von selbst.
  • Die zusammenlaufenden Wände des Hafens bilden also an jedem Ende eine senkrechte Führungsmut i, in welcher die anhaftende Kante der Tafel abwärts wandern muß, wodur,:h Einschnurung und Verdrehung der entstehenden Tafel vermieden wird.
  • Durch die besondere Form des Hafens wird eine Masse von kälterem Glas an jedem Ende des Hafens, d. h. in den verengten 1 eilen i. bereitgehalten und dadurch offensichtlich eine grölbere Steihgkeit der Glastafeln erzielt und ein festeres Haften der Tafekanten an der Hafenwund längs der Sohle der schma.en Rinne i gesichert. Diese verhältnismäßig große Steifigkeit des Glaswerkstückes wird während des ganzen Ziehvorganges aufrechterhalten. Die besondere Vorsorge für einen höheren Grad von Viskosität in den schmalen seitlichen Rinnen des Hafens ist ein wichtiges Merkmal, weil hierdurch die unteren Ecken der Glastafel veranlaßt wenden, im Augenblick der Entstehung an den Wänden des Hafens auf ihrem ganzen Weg abwärts bis zum Endpunkt festzuhaften, während, wenn die Kanten der Tafel in flüssigerem Zustand wären, diese weichen Kanten von der Hafenwand weggezogen und hierdurch zu einer Einengung der Tafel führen würden, bis sch'ießlich eine seilförmige schmale Masse in der Mitte des Hafens entstehen würde.
  • Wie sich bei der praktischen Ausübung herausgestellt hat, Lesteht trotz der geringen Vergrößerung des Hafendurchmessers am Anfangspunkt keine Neigung, die Tafel an diesem Punkt zu verbreitern, indem die Tafel aas Bestreben hat, eine Breite anzunehmen, welche gleich ist der Länge der Heftstange. Natürlich muß der Ziehvorgang abgebrochen werden, `nenn der Glasspiegel in dem Hafen einen Querschnitt des Hafens erreicht, wo der Durchmesser des Hafens gleich der Länge der Heftstange ist (Abb. 3). Wollte man den Ziehvorgang an diesem Punkt fortsetzen, so würde natürlich eine Einengung der Tafel erfolgen.
  • Die Heftstange verjüngt sich im Querschnitt nach ihrer eintauchenden Unterkante hin und ist dort abgerundet. Bei der Verwendung pflegt man diese Heftstange bis zur Kirschröte zu erhitzen, wodurch sie annähernd die Ziehtemperatur erreicht. Bei dieser Temperatur haftet das Glas fest an dem Heftwerkzeug auf der ganzen Länge der Stange, so düß ein gerader und gleichmäßiger Zug auf die ganze Tafel während des ganzen Verfahrens ausgeübt wird. Es wird empfehlenswert sein, während des Ziehens immer einen gewissen Vorrat von Heftstangen auf der nötigen Temperatur zu halten, so daß eine frische Heftstange schnell an dem Läufer d befestigt werden künn, nachdem die fertige Tafel mit der daran hängenden Heftstange abgenommen ist. Durch sorgfältige Einstellung des Hafens unter der Ziehvorrichtung und durch die sorgfItige Einstellung der Fuhrungsschienen kann eine vollständige Gleichmäßigkeit des Ziehvorganges erreicht werden, wodurch eine gleichmäßige Ware erzeugt und Ausschsß durch Bruch oder Verdrehen der Platten vermieden wird.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcH: Einrichtung zum Ziehen von ebenen Glastafeln unmittelbar aus geschmolzener Glasmasse mit einem Hafen und einer zugehörigen Heftstange, dadurch gekennzeichnet, daß der Hafen im wagerechten Querschnitt im wesentlichen elliptisch mit nach oben erweiterten und nach unten verengten Enden ausgebildet ist, und daß die Heftstange paral.el der größeren Ellipsenachse verläuft und ungefähr die gleiche Länge wie der Hafen h-Lt.
DEV15513D 1919-04-17 1920-05-06 Einrichtung zum Ziehen von ebenen Glastafeln unmittelbar aus geschmolzener Glasmasse Expired DE389522C (de)

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