DE38908C

DE38908C - Herstellung des Bleigerüstes für Accumulatoren

Info

Publication number: DE38908C
Application number: DENDAT38908D
Authority: DE
Original assignee: PH. BAILLY in Paris, 48 Rue de Bondy
Anticipated expiration: 1906-05-05

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21: Elektrische Apparate.

PHILIMOND BAILLY in PARIS. Herstellung des Bleigerüstes für Accumulatoren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Mai 1886 ab.

Mit den bisher gebräuchlichen oder vorgeschlagenen Methoden zur Herstellung der Platten für primäre und secundäre Batterien sucnt man bei einem gegebenen Volumen und Gewicht der Masse — unter Wahrung des für ein gutes Functioniren der Batterien nöthigen elektrischen Leitungsvermögens sowie der Porosität derselben — das Maximum an activer Fläche zu erzielen.

Obgleich besonders bei secundären Batterien die Anwendung von chemisch präparirten Bleiplatten (System F a ure) wie auch die auf chemischem wie mechanischem Wege erfolgende Bildung der Elektroden (System Plante) prak-, tisch schätzbare Resultate ergeben haben, so ist doch ihre Anwendung einerseits durch die äufserst leichte Zerbrechlichkeit solcher Elemente, andererseits durch deren viel Zeit in Ansprach nehmende und theure Herstellung und Präparirung eine begrenzte.

Durch die nachstehend beschriebene Herstellungsweise für elektrische Accumulatoren soll eine sehr grofse Theilung der activen Masse in Verbindung mit dem nöthigen Leitungsvermögen und einer vollkommenen Festigkeit erzielt werden, so dafs das Functioniren der Accumulatoren ein sicheres, deren Leistungsfähigkeit eine vollkommene und deren Benutzungsdauer eine lange ist.

Die Herstellungsweise der Elektroden ist folgende:

Bleiplatten von etwas starker Dimension werden mit Hülfe eines geeigneten Schneidinstrumentes kamm- oder fransenartig angeschnitten, wie dies in Fig. 1 bei α ersichtlich ist. Zwischen diese so gebildeten Zinken oder Fransen a werden Bleifasern oder Bleistreifen b von der nachstehend beschriebenen Anordnung dergestalt hineingewebt oder verflochten, dafs die Fasern oder Streifen abwechselnd über und unter den Zinken hinweggeführt werden. Das Durchziehen der Zinken α mit solchen Streifen b kann regelmäfsig, d. h. abwechselnd darüber und darunter hinweg, oder unregelmäfsig erfolgen, wie dies beispielsweise in Fig 1 angegeben ist.

Die Bildung der Fasern oder Streifen b erfolgt in der Weise, dafs ausgewalzte Bleiblechblätter zusammengeprefst werden, die durch Abhobeln ihrer schmalen Seite zu Spänen umgewandelt werden.

Durch das »Verweben« der Zinken oder Fransen α mit den Fasern oder Streifen b wird das elektrische Leitungsvermögen der Masse gewahrt bezw. erhöht; an den nicht angeschnittenen Theil der Bleiplatte α schliefst sich ein gemeinschaftlicher Leitungsdraht c an, durch welchen beim Laden des Accumulators die Elektricität hindurchströmt; letztere sammelt sich in dem aus den Zinken und Streifen gebildeten Bleigewebe an, wie sie andererseits beim Entladen auch durch den Draht c wieder abgeleitet wird.

Um ein etwaiges Kurzschliefsen sowie ein Auseinanderfallen des wirkenden Materials solcher Bleigewebe zu verhindern, werden die so gebildeten Platten in beliebig gestaltete, am besten cylindrische Gefäfse eingesetzt und von den Elektroden der entgegengesetzten Elektricität durch ein poröses Gefäfs, eine Scheidewand aus Filz, Terracotta, Porcellan oder der-

gleichen Material getrennt, so dafs sich die Masse, wie in Fig. 2 angegeben, zwischen Gefäfs- und poröser Scheidewand befindet.

Die Anordnung der so gebildeten Accumulatoren kann je nach Bedarf eine verschiedene sein: so können beispielsweise die positiven oder negativen Elemente innerhalb oder aufserhalb der porösen Scheidewände angeordnet werden.

Die beliebig gestalteten Apparate können aus Blei und Blei, oder, wenn eine grofse elektrische Stärke sowie Leichtigkeit des Apparates gewünscht wird, aus Blei und Zink hergestellt werden. .

Claims

Pa tent-Ansprüche:

Die Bildung von Accumulator-Elektroden in der Weise, dafs Bleiplatten (a) fransen- oder zinkenartig angeschnitten und zwischen diese Fransen. oder Zinken Bleifasern oder Bleistreifen (b) von der unter 2. genannten Präparirung gleichmäfsig oder ungleichmäfsig eingewebt werden.
Die Bildung der Bleifasern oder Bleistreifen (b) durch Zusammenlegen von Bleispänen , welche durch Abhobeln der schmalen Kanten von ausgewalzten und zusammengeprefsten Bleiblechplatten gewonnen werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.