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Antriebvorrichtung für eine Naschine zum Gießen von Stereotypplatten.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Antriebvorrichtung für eine Maschine zum
Gießen von Stereotypplatten, bei der die Bewegung der Gießschale bzw. des Kükens
von einem sich drehenden Maschinenteil abgeleitet wird. Derartige Antriebvorrichtungen
kommen beispielsweise bei Maschinen in Betracht, bei denen das flüssige Metall aus
dem Kessel unmittelbar in die Gießform strömt. Die bekannten Einrichtuugen dieser
Art zeigen den Nachteil, daß die Gießschale oder auch das Küken mitunter nicht vollkommen
dicht abschließt. Die Folge hiervon ist ein Ausfließen von Metall, das große Unannehmlichkeiten
zur Folge hat, insbesondere eine Verschmutzung der Maschine und des Maschinenraumes
und Betriebsstörungen, die gerade bei diesen Maschinen, die im . allgemeinen nur
kurze Zeit, dann aber vollkommen zuverlässig und genau arbeiten sollen, besonders
unangenehm sind. Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, diesen Nachteil zu
beheben. Er ist dabei von der Erkenntnis ausgegangen, daß die Ursache des mangelhaften
Abschlusses in der Art der Verbindung zwischen der Gießschalenwelle und der Kükenwelle
einerseits und der Hauptantriebwelle andererseits zu suchen ist. Bei den bekannten
Maschinen ist nämlich zum mindesten eine dieser beiden Wellen mit der Hauptantriebwelle
durch eine Reibungskupplung verbunden. Wenn diese Kupplung nicht sehr sorgfältig
gewartet wird, oder wenn sie sich abnützt, tritt der erwähnte Nachteil ein. Erfindungsgemäß
werden nun beide Wellen von der Hauptantriebwelle zwangläufig mitgenommen, und zwar
wird dieses in der Weise ausgeführt, daß auf der Gießschalen- oder der Kükenantriebswelle
eine Trommel lose drehbar angeordnet ist, die von der Hauptantriebwelle zwangläufig
angetrieben wird und die eine Klinkenkupplung zur Kupplung der Trommel mit der Welle
trägt, die durch rotierende, von der Trommel aus angetriebene Steuernocken in bestimmten
Abständen ein-bzw. ausgeschaltet wird. Da das Getriebe der Gießschale und des Kükens,
die von ihrer Antriebwelle durch Kurbeltrieb angetrieben werden, als selbstsperrend
zu bezeichnen ist, so erreicht man hierdurch einen Antrieb der Gießschale bzw. des
Kükens, bei dem Fehler, die durch unbeabsichtigte Bewegungen der Übertragungsglieder
gegeneinander und ähnliche Ungenauigkeiten hervorgerufen werden, vermieden werden.
Derartige Fehler hätten zur Folge, daß die Gießschale bzw. das Küken nicht vollständig
geöffnet oder geschlossen werden und sehrunangenehme Betriebsstörungen auftreten.
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Die Zeichnung zeigt, ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar
zeigt Abb. i die neue Antriebvorrichtung in Ansicht; die Abb. 2 und 3 zeigen sie
in Längs-und Querschnitt ; Abb. 4. zeigt einen Schnitt nach E-F der Abb. 2; die
Abb. 5 und 6 stellen Einzelheiten der Maschine dar.
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Die Hauptantriebwelle i, die ihren Antrieb durch den Motor 2 erhält,
der durch die Spreizringkupplung 3 mit der Welle i verbunden wird, treibt durch
die Schnecke q. ein auf der Trommel 5 sitzendes Schneckenrad an. Die Trommel 5 ist
lose drehbar auf der Welle 6 angeordnet, von der die Bewegung der Gießschale durch
Kurbeltrieb abgeleitet wird, bzw. auf der mit der Welle verkeilten Mitnehmerbüchse
7. Ein auf ihrem Umfang sitzendes Zahnrad kämmt mit einem auf der Trommel 8 sitzenden
Zahnrad; die Trommel 8 ist auf der Welle g lose drehbar angeordnet. Von der Welle
g wird die Bewegung des Kükens in entsprechender Weise abgeleitet. Auf der Trommel
5 ist eine Klinke io drehbar gelagert, die mit zwei Steuernocken ii und 12 versehen
ist. Die Klinke io wird nun durch die auf der Trommel 8 fest angeordnete Steuernocke
13 derart nach innen gedrückt, daß ihre Nase 14 die auf der Welle 6 angeordnete
Mitnehmerbüchse 7 mitnimmt. Eine weitere, ebenfalls auf der Trommel & angeordnete
Steuernocke 15 tritt nach einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen der beiden Trommeln
mit der Steuernocke 12 in Berührung und schaltet dadurch die Klinkenkupplung io
wieder aus, so daß die Gießschale stillsteht. In gleicher Weise ist auf der Trommel
8 eine Klinke 16 angeordnet, die durch zwei entsprechende, auf der Trommel 5 angeordnete
Steuernocken 17 und 18 eingeschaltet wird. Ausgeschaltet wird die Klinke 16 durch
eine am Gehäuse ig angeordnete Abstreifplatte 2o, die gegen einen der beiden auf
der Klinke 16 angeordneten Steuernocken trifft. Das Übersetzungsverhältnis der beiden
auf den Trommeln 5 und 8 sitzenden Stirnräder ist so gewählt, daß die auf der Trommel
8 sitzenden Steuernocken nach einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen beider Räder
mit der Einschalt- bzw. Ausschaltsteuernocke der Klinke io in Berührung treten.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt das Übersetzungsverhältnis beispielsweise
g : 8; die beiden
Steuernocken werden daher nach je 8 Umdrehungen
des größeren Rades einander wieder berühren.
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Die Maschine arbeitet folgendermaßen: Sie wird durch den Einschalthebel
21, der die Muffe 22 auf der Hauptantriebwelle = verschiebt und dadurch die Spreizringkupplung
3 in Tätigkeit setzt, eingeschaltet. Die Nase 14, die beim vorhergehenden Arbeitsvorgang
durch die Einschaltnocke nach innen gedrückt worden ist, befindet sich im Eingriff
mit der Mitnehmerbüchse 7 und nimmt infolgedessen die Welle 6 mit, so daß die Gießschale
an den Gießmantel anfährt. Kurz bevor die Schale vollkommen angefahren ist, wird
die Klinke io durch die Ausschaltnocke r5 ausgeschaltet, so daß die Gießschale stehenbleibt.
Um den vollkommenen Schluß der Gießschale zu sichern, ist auf der Gießschalenwelle
6 eine mit einem Ausschnitt 23 versehene Mitnehmerscheibe 24 angeordnet. In dem
kreisrunden Ausschnitt 23 kann sich bei entsprechender Stellung der Scheibe 24 eine
auf der Kükenwelle sitzende Verriegelungsscheibe 25 bewegen. Wenn nun die Gießschale
noch nicht ganz geschlossen ist, wird der vollständige Schluß dadurch bewirkt, daß
die Verriegelungsscheibe 25 gegen den ausgeschnittenen Teil der Scheibe 24 drückt
und diese so lange verschiebt, bis sie an ihr vorübergehen kann; die Gießschale
wird dadurch vollständig geschlossen.
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Hierauf tritt der auf der Trommel 5 angeordnete Steuernocken 17 in
Tätigkeit, der durch Einschalten der Klinke 16 die Trommel 8 mit der Kükenwelle
9 kuppelt; hierdurch wirrt die Öffnungsbewegung des Kükens eingeleitet. Nach einer
halben Umdrehung der Trommel 8 wird die Klinke 16 durch die Abstreifplatte 2o wieder
entkuppelt, so daß das Küken stehen bleibt. Nach Füllung der Gießform wird die Klinke
16 durch Steuernocke 18 wieder eingeschaltet und dadurch die Schlußbewegung des
Kükens eingeleitet. Die Ausschaltung der Kükenwelle geschieht nach einer halben
Umdrehung wieder durch die Abstreifplatte 2o, die gegen die Ausschaltsteuernocke
der Klinke 16 stößt. Nach Ablauf der für das Erstarren der Platte erforderlichen
Zeit wird die Klinke io durch Zusammentreffen der Steuernocken 13 und i= wieder
eingeschaltet und dadurch die Trommel 5 wieder mit der Gießschalenwelle 6 gekuppelt,
so daß nunmehr die Öffnungsbewegung der Gießschale beginnt.
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Nach Beendigung der Abfahrbewegung der Gießschale stößt der auf der
Mitnehmerscheibe 24 angeordnete Abstellbolzen 26 in der in Abb. i gestrichelt angedeuteten
Lage gegen die Nase 27 des Abstellhebels 28. Hierdurch wird die Sperrung des Abstellhebels
28 gegenüber dem Einschalthebel 21: gelöst; der Einschalthebel wird durch die Feder
29 nach oben gerissen und löst durch Verschieben der Muffe 22 die Spreizringkupplung
3, so daß dadurch die Maschine ausgeschaltet wird. Gleichzeitig wird die Muffe 22
in den konischen Teil 3o des Gehäuses eingedrückt, hierdurch wird die Hauptantriebwelle
festgebremst. Die Klinke io bleibt hierbei im Eingriff mit der Mitnehmerbüchse 7,
so daß sie beim Wiedereinschalten der Maschine die Welle 6 mitnimmt. Das Absperrglied
des Schmelzkessels ist im vorstehenden als Küken bezeichnet, an Stelle eines Kükens
kann auch ein anderes Absperrglied -treten.