-
Die Erfindung bezieht sich auf Kragträger aus
gelochten und gebogenen Blechen zur horizontalen freikragenden
Montage an Stützen, Hängeträgern oder anderen vertikalen
Trägern, die nachstehend zur Vereinfachung als "Stützen"
bezeichnet werden, wobei die Montage jedes Kragträgers an
der betrachteten Stütze mit Hilfe zumindest eines
Befestigungssystemes, vorzugsweise vom Typ Schraube/Mutter,
gewährleistet wird, welches hintereinander ein in der Stiitze
ausgespartes Loch und ein im Kragträger ausgespartes Loch
durchsetzt.
-
Die Erfindung zieht insbesondere, weil in diesem Fall
ihre Anwendung den größten Vorteil bieten müßte, aber nicht
ausschließlich den Fall in Betracht, daß die Kragträger zum
Abstützen von Kabeltrögen bestimmt sind, d.h. von
metallischen Rinnen, die elektrische Kabel od.dgl. enthalten.
-
Bei den bekannten Ausführungsarten von Kragträgern der
in Rede stehenden Art sind die Lasten, die von diesen
Kragträgern getragen werden können, in der Praxis durch die
Verformungs- und Reißfestigkeit bestimmt, welche die Ränder
der in diesen Kragträgern ausgesparten und von den
Befestigungssystemen durchsetzten Löcher aufweisen.
-
Um diese Festigkeit zu erhöhen, wurde bereits
vorgeschlagen, diese Ränder zu verstärken, indem sie senkrecht
zur Blechebene flanschartig umgebördelt werden.
-
Diese Maßnahme gestattet es, die maximal mögliche Last
zu vergrößern, die von den betrachteten Kragträgern
getragen werden kann, wenn alle anderen Parameter gleich
bleiben, d.h. insbesondere bei einer gegebenen Blechdicke.
-
Die Erfindung hat vor allem zum Ziel, die
Verformungsfestigkeit der Ränder der Befestigungslöcher von
Kragträgern weiter zu erhöhen, wenn diese Kragträger belastet
werden, wobei alle anderen Parameter gleich bleiben.
-
Zu diesem Zweck weisen die Kragträger der in Rede
stehenden Art gemäß der Erfindung ferner zumindest ein
Befestigungsloch auf, dessen Rand als zylindrischer Flansch
umgebördelt ist und über das Blech vorsteht, und sie sind
im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß sie
darüberhinaus zumindest eine Blechlasche aufweisen, in der
zumindest eine Durchbrechung ausgespart ist, welche in der
Lage ist, einen derartigen Flansch gleichsam eng angrenzend
aufzunehmen, wobei auf jeden Flansch eine solche Lasche
direkt flach umgeschlagen ist, so daß dieser Flansch vom
Rand einer derartigen Durchbrechung umgeben ist.
-
Bei bevorzugten Ausführungsformen wird auf die eine
und/oder andere der folgenden Maßnahmen zurückgegriffen:
-
- der Kragträger weist ein vertikales Stegblech auf, in dem
zwei Befestigungslöcher ausgespart sind, wobei das
Stegblech am Rand von zumindest einem dazu senkrecht
verlaufenden Seitenblech eingefaßt ist und die
umgeschlagene Blechlasche einstückig aus einer Verlängerung
des Stegbleches gebildet ist, und wobei jedes Seitenblech
am Ansatzort dieser Verlängerung unterbrochen ist, um
deren Umschlagen zu ermöglichen,
-
- der Kragträger weist ein vertikales Stegblech auf, in dem
zwei Befestigungslöcher ausgespart sind, wobei das
Stegblech von zwei dazu senkrecht verlaufenden
Seitenblechen eingefaßt ist, und wobei zwei umgeschlagene
Blechlaschen vorgesehen und aus den Enden der
Seitenbleche gebildet sind, welche zu beiden Seiten der
Befestigungslöcher liegen,
-
- der Kragträger weist ein horizontales Stegblech auf, das
von zwei vertikalen, parallelen Seitenblechen eingefaßt
ist, in denen je zumindest ein Befestigungsloch
ausgespart ist, wobei zwei umgeschlagene Blechlaschen
vorgesehen und aus Verlängerungen der beiden Seitenbleche
gebildet sind, und wobei das Stegblech am Ansatzort
dieser Verlängerungen unterbrochen ist, um deren
Umschlagen zu gestatten,
-
- jeder Flansch ist vom Rand der entsprechenden
Durchbrechung eng umgeben,
-
- die Flansche werden nach dem Umschlagen der Laschen
direkt im Inneren der Durchbrechungen dieser Laschen
geformt, deren Ränder dazu bestimmt sind, diese Flansche
eng zu überdecken.
-
Die Erfindung umfaßt abgesehen von diesen
Hauptmerkmalen bestimmte weitere Merkmale, die bevorzugt
gleichzeitig
angewandt werden und von denen nachstehend
ausführlicher die Rede sein wird.
-
Im folgenden werden drei bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigeschlossene
Zeichnung in einer selbstverständlich nicht einschränkenden
Weise beschrieben.
-
Die Fig. 1 und 2 dieser Zeichnung zeigen in
Seitenansicht bzw. im Horizontalschnitt gemäß der Linie II-II,
Fig. 1, einen Teil eines erfindungsgemäß verstärkten
Kragträgers anliegend an einem gelochten Stützträger in der
gegenseitigen Aufnanmestellung für die
Schrauben/Mutter-Befestigungssysteme.
-
Die Fig. 3 und 4 zeigen in Seitenansicht bzw. in
vertikalem Teilschnitt gemäß der Linie IV-IV, Fig. 3, einen
weiteren erfindungsgemäß verstärkten Kragträger.
-
Die Fig. 5 und 6 zeigen in Perspektivansicht bzw. im
Horizontalschnitt einen weiteren Kragträger, der gemäß der
Erfindung verstärkt und an einem gelochten Stützträger
befestigt ist.
-
Bei den beiden ersten Ausführungsformen wird der
Kragträger 1 durch ein metallisches U-Profil gebildet,
-
- dessen flacher Steg bzw. dessen Stegblech 2 vertikal
liegt und die Form eines gleichschenkeligen Trapezes
aufweist, das in Richtung seiner Symmetrieachse
langgestreckt ist,
-
- und dessen zwei Seitenbleche 3 senkrecht zum Stegblech 2
stehen und eine konstante Höhe aufweisen.
-
Dieses Profil wird vorteilhaft aus galvanisiertem
Stahl gebildet, oder auch aus rostfreiem Stahl, Aluminium,
einer Aluminiumlegierung etc.
-
Es wird im allgemeinen durch Biegen eines Bleches mit
einer Dicke von 1 bis 4 mm gebildet und gegebenenfalls mit
einer schützenden Farbschicht od.dgl. beschichtet, die vor
oder nach dem Biegen aufgebracht wird.
-
Der Kragträger 1 muß an einer gelochten Stütze 4
(Fig. 1 und 2) mit Hilfe zweier Schrauben/Mutter-Systeme
od.dgl. (Nieten, Stifte, ...) befestigt werden können, die
in der Lage sind, mit zwei entsprechenden, übereinander
angeordneten, im Stegblech 2 des Kragträgers ausgesparten
Löchern 5 und mit zwei entsprechenden, übereinander
angeordneten Löchern 6 der Stütze zusammenzuwirken, welche
horizontal zu den Löchern 5 angeordnet sind.
-
Diese verschiedenen Löcher 5 und 6 sind im allgemeinen
kreisförmig, könnten aber auch langgestreckt sein.
-
Die Orte der Löcher 5 des Kragträgers werden so
gewählt, daß nach dessen Montage an der Stütze sein oberes
Seitenblech 3 horizontal ist, was es ihm ermöglicht,
Kabeltröge in an sich bekannter Weise abzustützen.
-
Es sind die Ränder dieser Löcher 5 des Kragträgers,
für die vorgeschlagen wird, sie erfindungsgemäß zu
verstärken, weil es ihre Verformungsfestigkeit ist, welche die
Last beschränkt, die vom Kragträger getragen werden kann.
-
Zu diesem Zweck wird eine Anordnung mit den folgenden
zwei Merkmalen verwendet:
-
- es wird die Kante jedes Loches 5 so umgebördelt, daß ein
zylindrischer Flansch bzw. Stutzen 7 gebildet wird, der
horizontal über das vertikale Stegblech 2 vorsteht,
-
- im Kragträger wird in der Nähe der Flansche 7 eine
Blechlasche 8, 9 vorgesehen, in der vorher zumindest eine
Durchbrechung 10 ausgespart worden ist, die gleichsam eng
angrenzend von den Flanschen 7 durchsetzt werden kann,
und es wird diese Lasche um 180º auf das Stegblech 2 so
umgeschlagen, daß jeder Flansch 7 definitiv vom Rand
einer Durchbrechung 10 umgeben ist.
-
Bei einer ersten, in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform bildet die Lasche 8, die dazu bestimmt ist,
auf das Stegblech 2 umgeschlagen zu werden, anfänglich eine
Verlängerung dieses Stegbleches, und die Seitenbleche 3 des
Kragträgers werden dann über die gesamte Länge dieser
Verlängerung "ausgeklinkt" bzw. entfernt, um ihr Umschlagen
zu ermöglichen.
-
In dieser umgeschlagenen Stellung ist die Lasche 8 in
den Fig. 1 und 2 dargestellt.
-
Es ist ersichtlich, daß in der umgeschlagenen Stellung
der Lasche 8 jeder Flansch 7 in gleichsam eng angrenzender
Weise vom Rand einer Durchbrechung 10 umgeben ist.
-
Mit anderen Worten wird jeder Flansch 7 von dem die
umgeschlagene Lasche bildenden Blech aufgenommen bzw.
"eingefaßt", welches Blech für diesen Flansch eine überaus
verformungsfeste Verstärkungsarmierung bildet.
-
Die Widerstandsfähigkeit der Flansche 7 gegenüber
Verformungen auf Grund von auf den Kragträger 1
aufgebrachten Uberlasten wird daher wesentlich erhöht.
-
Die Erfahrung hat außerdem gezeigt, daß die Last, ab
der der Kragträger nachzugeben beginnt, für einen
Kragträger, welcher die oben beschriebene Verbesserungsmaßnahme
(eingefaßte Flansche) aufweist und durch ein Blech gebildet
wird, dessen Dicke lediglich 1,7 mm beträgt, um ungefähr
30 % höher ist als für einen Kragträger, der sich von
diesem nur durch eine geringfügig stärkere Blechdicke,
nämlich 2 mm, und das Fehlen der die Befestigungslöcher
umgebenden Flansche unterscheidet. Die Nennlast ist für den
oben genannten ersten Kragträger ebenfalls höher als für
einen Kragträger, der sich von diesem lediglich durch eine
Blechdicke von 3 mm, d.h. eine viel stärkere Blechdicke,
und durch das Fehlen der Verstärkungsflansche
unterscheidet.
-
Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Variante
wird die Verstärkung der Flansche wieder mit Hilfe von
durchbrochenen und umgeschlagenen Blechlaschen
gewährleistet, aber diese Laschen stammen nun nicht mehr von
einer Verlängerung des Stegbleches des Kragträgers: Sie
werden durch die Enden 9 der Seitenbleche des Kragträgers
selbst gebildet, die jeweils oberhalb und unterhalb der
Löcher 5 liegen, wobei diese Enden durch Biegen und
Verwinden in Richtung auf das Stegblech 2 so umgeschlagen
werden, daß sie die Flansche mit Hilfe der Ränder 10 der
Durchbrechungen eng überdecken, welche in diesen Enden
zuvor hergestellt worden sind.
-
Diese Variante weist gegenüber der vorhergehenden den
Vorteil auf, daß die Kontinuität der Metallfasern des
Kragträgers über die gesamte Länge seiner Seitenbleche 3
bzw. seines Querschnittes beibehalten und die Erzeugung von
scharfen Kanten in jenen Bereichen vermieden wird, wo die
Umschlaglaschen mit dem restlichen Kragträger verbunden
werden.
-
Sie weist auch den Vorteil auf, Montagen des
Kragträgers an einer Stütze in zwei verschiedenen Richtungen zu
ermöglichen, wobei jedesmal dasselbe Seitenblech 3 oben
liegt.
-
Der in den Fig. 5 und 6 dargestellte Kragträger 11
wird weiterhin, wie die vorhergehenden, durch ein
metallisches U-Profil gebildet, aber sein Stegblech bzw. sein
flacher Steg 12 ist rechteckig und horizontal und er wird
von zwei vertikalen, trapezförmigen Seitenblechen 13
eingefaßt, die sich nach unten erstrecken.
-
Jedes dieser Seitenbleche ist in der Nähe der großen
Basis des Trapezes und des Stegbleches 12 von zumindest
einem Loch 12 durchbrochen, das zu einem auf ähnliche Weise
im anderen Seitenblech vorgesehenen Loch koaxial ist, und
jedes dieser Löcher 14 hat einen Rand, der zu einem Flansch
15 umgebördelt ist.
-
Die zum Einfassen der Flansche 15 vorgesehenen
Umschlaglaschen 16 werden ausgehend von Verlängerungen der
Seitenbleche 13 gebildet, wobei das Stegblech 12 am
Ausgangsort dieser Verlängerungen unterbrochen bzw.
"ausgeklinkt" ist, um ihr Umschlagen zu ermöglichen.
-
Der Stützträger 17 ist hier ein U-Profil, das den
Kragträger 11 umfassen kann, und seine Seitenbleche sind
von Befestigungslöchern 18 durchbrochen.
-
Das Befestigungssystem, das in den Fig. 5 und 6
verwendet worden ist, ist ein Stift 19, welcher
hintereinander zwei Löcher 18 des Trägers 17 und zwei
randverstärkte Löcher 13 des Kragträgers 11 durchsetzt.
-
In der Folge verfügt man, was auch immer die gewählte
Ausführungsform sei, über einen Kragträger, dessen Aufbau
und Vorteile - insbesondere die beträchtliche Erhöhung
seiner Verformungsfestigkeit unter Last - sich ausreichend
aus dem Vorangehenden ergeben.
-
Die Herstellung der oben beschriebenen verstärkten
Kragträger ist verhältnismäßig einfach, auf Grund der
Tatsache, daß sie nur Verformungen einteiliger Stücke
anwendet: Es ist daher nicht notwendig, Elemente aus
verschiedenen Quellen zu entnehmen, um sie
zusammenzustellen.
-
Wenn die Flansche 7, 15 vor dem Umschlagen der
Verstärkungslaschen 8, 9, 16 hergestellt werden, kann es
passieren, daß ein solches Umschlagen einige
Schwierigkeiten bereitet, insbesondere wenn die Axiallänge eines
Flansches verhältnismäßig groß ist, wenn die Kante, um die
das Umschlagen der zum Überdecken eines solchen Flansches
vorgesehenen Verstärkungslasche vorgenommen wird, diesem
Flansch nahe ist, und/oder wenn die von der Durchbrechung
einer Lasche freigegebene Fläche, in welche ein Flansch
eingeführt werden muß, nur wenig größer als die
Außenquerschnittsfläche dieses Flansches ist.
-
Aus diesem Grund wird vorgezogen, mit dem Umschlagen
der zuvor gelochten Verstärkungslaschen auf das Stegblech
des Kragträgers zu beginnen: Die zum Einführen in diese
Durchbrechungen bestimmten Flansche werden dann direkt im
Inneren dieser Durchbrechungen erzeugt, insbesondere durch
Perforierung, was im allgemeinen zu einem engen Kontakt
zwischen jedem Flansch und dem Rand der Durchbrechung
führt, in der er gebildet wird, u.zw. über die gesamte
Länge dieses Randes.
-
Wie sich von selbst und außerdem aus dem Vorangehenden
ergibt, ist die Erfindung keineswegs auf diese ihrer
Anwendungs- und Ausführungsarten beschränkt, die spezieller
in Betracht gezogen worden sind; sie umfaßt vielmehr alle
Varianten, insbesondere:
-
- jene, wo der Kragträger ein einziges Seitenblech
aufweist, das zu seinem Stegblech senkrecht steht, wobei
sich dieser Kragträger dann als Winkelprofil darstellt,
-
- jene, wo die umgeschlagene Verstärkungslasche anfänglich
durch eine Verlängerung des Stegbleches des Kragträgers
gebildet wird und die Seitenbleche dieses Kragträgers
nicht auf Höhe der Umschlagkante dieser Lasche, wie bei
der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform,
sondern geringfügig weiter zur Mitte des Kragträgers hin
unterbrochen sind, um dessen Montage in zwei
verschiedenen
Richtungen zu ermöglichen, bei denen jeweils dasselbe
Seitenblech oben liegt,
-
- und jene, wo die im Kragträger ausgesparten Löcher einen
Rand mit einer anderen Form als der Kreisform aufweisen,
wobei dieser Rand beispielsweise langgestreckt sein kann,
wie im französischen Patent Nr. 82 11508 beschrieben ist.