DE38542C - Apparat zur selbstthätigen Aufzeichnung von Wassert-iefen - Google Patents

Description

PATENTAMT.

An der durch zwei Räder α α getragenen Achse b hängt lose der Apparat, welcher zur graphischen Aufzeichnung der Wassertiefen dienen soll. Diese Einrichtung wird an der Stange k, welche beweglich ist und mit der Achse b verschiedene Winkel bilden kann, unter Anwendung von Zugtauen oder dergleichen durch das aufzunehmende Wasser gezogen.

Die Achse b ist mit einem der Räder α fest verbunden, so dafs dieselbe sich mit diesem Rade umdrehen mufs. Die Radumdrehungen werden durch die Zahnräder d¹ d"² . . . d^x auf die im Innern des Apparates befindliche, mit einem Papierstreifen versehene Trommel e übertragen; der Apparat ist nämlich so aufgehängt, dafs derselbe die Umdrehung der Achse nicht mitmacht, vielmehr durch entsprechend angebrachte Gewichte stets in verticaler Lage erhalten wird. Die Trommel e wird demnach proportional dem von dem ganzen Apparat zurückgelegten Weg gedreht.

Die Trommelachse ist gegen den Innenraum des wasserdicht verschlossenen Kastens c durch eine Stopfbüchse abgedichtet.

Die Trommel e kann von der Achse, um einen neuen Papierstreifen aufzulegen, mit der Hand abgenommen werden. Um den Papierstreifen möglichst oft benutzen zu können, ist derselbe verschieblich angeordnet, wie die vordere Ansicht der Trommel ergiebt, unter Zuhülfenahme eines Sperrkegels. Die Verschiebung des Papierstreifens (Veränderung des Coordinatenanfanges) geschieht mit der Hand.

Das Antriebsrad rf¹, welches auf der Achse b sitzt, ist zum Ausrücken eingerichtet, um den Kasten c von der Achse abhängen zu können. Es ist rechtsläufig auf einer die Achse b umfassenden Hülse drehbar; eine Drehung des Rades rf¹ nach links wird durch einen an demselben befindlichen Sperrkegel, der in Zähne an der Hülse greift, verhindert. Die Hülse macht., da dieselbe auf einem Keil sitzt, die Drehungen der Achse b mit, es werden daher die Umdrehungen der Räder α auf das Rad rf² und somit auf die Trommel e nur dann übertragen, wenn der Apparat in der Pfeilrichtung bewegt wird. Die Hülse mit dem Rad rf¹ kann seitlich so weit verschoben werden, dafs das Rad rf¹ aufser Eingriff mit dem Rad rf² kommt.

Gegen einen ebenfalls durch eine Stopfbüchse abgedichteten, geschlossenen Cylinder f wirkt eine Feder g, die entsprechend dem auf den Querschnitt des Cylinders f wirkenden Wasserdruck zusammengedrückt wird, so dafs der Cylinder f innerhalb bestimmter Grenzen je nach den wirksamen Drücken in den Kasten c vom Wasser hineingedrückt oder, wenn der Wasserdruck sich vermindert, durch die stärkere Federkraft wieder hinausgedrückt wird. Der mit dem Cylinder f verbundene Schreibstift h, welcher in Berührung mit dem auf der Trommel e befindlichen Papierstreifen sich befindet, wird also, da Federdruck und Wasserdruck sich für jede Wassertiefe ins Gleichgewicht setzen werden, den jedesmaligen herrschenden Wasserdruck und, da dieser proportional der Wassertiefe ist, die Tiefe, in welcher der Cylinder f des Apparates sich unter der Wasseroberfläche befindet, unter gleichzeitiger Angabe des zurückgelegten Weges

continuirlich aufzeichnen; es entstehen Curven, welche den durchfahrenen Wasserprofilen entsprechen. Die Entfernung des Cylinders f vom Grunde, auf welchem die Räder a a laufen, bleibt constant, die absoluten Wassertiefen sind daher um die Höhe, um welche der Cylinder f vom Grunde entfernt ist, gröfser als die aufgezeichneten Ordinaten (Wassertiefen).

Der Apparat kann für die Aufzeichnung jeder beliebigen Tiefe eingerichtet werden, da die Federn beliebig stark genommen werden können.

Der Kasten c des Apparates besteht aus zwei Theilen, welche wasserdicht auf einander passen. Der eine mit Schreibapparat versehene Theil kann nach jeder Fahrt aufgeklappt werden , um auf dem Papierstreifen der Trommel e die erforderlichen Anmerkungen machen zu können.

Die Bleche ii haben die Aufgabe, für den Fall, wo der Apparat senkrecht zum Stromstrich in Flüssen benutzt wird, denselben möglichst in die Strömungsrichtung zu stellen und darin zu erhalten. Bewegt sich der Apparat mit der Strömung oder gegen dieselbe, oder im Wasser ohne Strömung, so werden die Bleche i i die im Grundrifs punktirt angegebene Stellung einnehmen, sobald der dieselbe zusammenhaltende Haken gelöst ist.

Statt die Feder, die dem Wasserdruck entgegen wirken mufs, unmittelbar an den Cylinder f angreifen zu lassen, könnte man unter Zuhülfenahme von Uebersetzungen auch eine oder mehrere stärkere Federn mit geringerem Ausschlage benutzen. Auch können die Federn anstatt auf Druck auf Zug in Anspruch genommen werden.

Der Wasserdruck kann auch durch andere Mittel gemessen werden, beispielsweise durch Membranen, gewellte Bleche, Dosen oder Röhren des Aneroidbarometers. Die Vergröfserung und Aufzeichnung der bei diesen Mitteln durch den Wasserdruck hervorgerufenen Aenderungen auf die mit Papier, überzogene Trommel kann in derselben Weise erfolgen, wie sie bei selbstregistrirenden Manometern in Anwendung ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein selbstzeichnender Peilapparat, d. h. ein Apparat, welcher Wasserprofile derart selbstthätig aufzeichnet, dafs durch die Drehung eines mit Papier überzogenen Cylinders, die durch die Vorwärtsbewegung des Apparates selbst, und zwar proportional derselben erfolgt, sowie durch Verschiebung eines Schreibstiftes , welche durch den gegen einen mit widerstandsfähiger Feder verbundenen Cylinder ausgeübten Wasserdruck hervorgerufen wird, beim Vorwärtsbewegen des Apparates eine Curve entsteht, deren Abscissen der Weglänge und deren Ordinaten den Wassertiefen entsprechen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.