DE38536C - Neuerung an geschlossenen Heifsluftmaschinen - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT

Die bisher bekannt gewordenen geschlossenen Heifsluftmaschinen eignen sich im allgemeinen nur für kleine Kraftmaschinen, da es bei gröfseren Ausführungen schwierig und fast unmöglich ist, das geschlossene Luftvolumen schnell und intensiv zu erhitzen und abzukühlen. Um Heifsluftmaschinen für gröfsere Leistungen mit gutem Nutzeffekt ausführen zu können, wird bei dieser Erfindung an Stelle eines einzigen Erhitzungs- und Kühlungscylinders mit darin befindlichem Verdränger eine ganze Serie derartiger Cylinder benutzt, so dafs das zur Wirkung kommende Luftvolumen in mehreren Cylindern getrennt der Einwirkung der Hitze und des Kühlwassers ausgesetzt werden kann. Bei der Kraftwirkung vereinigt sich dieses getrennt gewesene Luftvolumen im Arbeitscylinder und kehrt beim Rückgang des Arbeitskolbens in die einzelnen Kühl- und Erhitzungscylinder zurück, um durch wiederholte getrennte Erhitzung und Abkühlung einen erneuten Impuls für die Kraftäufserung im Arbeitscylinder zu erhalten.

Durch diese Trennung des geschlossenen Luftvolumens während der Erhitzungs- und Abkühlungsperiode ist erreicht, dafs dasselbe in kleinen Mengen der Erhitzung und der Abkühlung ausgesetzt wird, dafs diese Einwirkung der Hitze und Kälte auf das geschlossene Luftvolumen eine wesentlich intensivere sein mufs, als wenn dasselbe Luftvolumen sich in einem einzigen Erhitzungs- und Kühlungscylinder, wie dies bisher benutzt wurde, befindet. Die Luft ist bekanntlich ein schlechter Wärmeleiter, und es ist daher sehr schwer, ein grofses Luftvolumen in einem einzigen Gefäfs in allen seinen Theilen schnell und gleichmäfsig zu erhitzen und abzukühlen. Durch die Trennung dieses Luftvolumens und durch Erhitzung und Abkühlung desselben in mehreren kleineren Gefäfsen findet eine schnelle und gleichmäfsige Einwirkung der Hitze und Kälte auf ein beliebig grofses Luftvolumen statt, so dafs man bei der Ausführung von Heifsluftmaschinen nicht mehr an eine Grenze gebunden ist, sondern solche Maschinen in jeder beliebigen Gröfse und Kraftwirkung zur Ausführung bringen kann, ohne den Nutzeffect desselben zu verringern.

Durch zweckmäfsige Wahl der Anzahl der getrennten Erhitzungs- und Kühlungscylinder und der Dimensionen ist man in der Lage, den Nutzeffect der grofsen Heifsluftmaschinen demjenigen der kleinen Heifsluftmaschinen vollkommen gleich zu halten, da hierbei die Erhitzung und Abkühlung des geschlossenen Luftvolumens bei grofsen und kleinen Heifsluftmaschinen stets unter demselben Verhältnifs stattfinden kann.

In beiliegender Zeichnung ist in Fig. 1 ein Verticalschnitt der vorbeschriebenen Maschinenanlage dargestellt; Fig. 2 zeigt den Grundrifs und Fig. 3 den gemeinsamen Antrieb der Verdrängerkolben.

In einen Ofen bekannter Construction, Fig. 1, ist eine Anzahl Erhitzungscylinder A mit darüber befindlichen Kühlcylindern L und darin befindlichen Verdrängern R eingehängt. Diese Cylinder stehen am oberen Ende mit einander in Verbindung, so dafs die einzelnen und getrennten Luftvolumen sich vereinigen und ge-,meinsam im Arbeitscylinder K zur Wirkung

gebracht werden können. Sämmtliche Erhitzungscylinder A werden demnach der Einwirkung einer gemeinsamen Feuerung ausgesetzt und das eingeschlossene Luftvolumen Iu kleineren getrennten Abrheilmngen erwärmt .und in den einzelnen Kühlcylindern L gekühlt.

Der Arbeitscylinder K kann durch Deckel d abgeschlossen oder nach aufsen hin offen gelassen werden. In letzterem Falle wirkt nur der einfache atmosphärische Luftdruck beim Rückgang des Kolbens; in ersterem Falle kann man beim Rückgang des Kolbens erhöhten Druck benutzen, indem man die vordere Kolbenseite mit einem Druckreservoir B, welches durch eine besondere Luftpumpe von der Maschine aus für den Ausgleich der verloren gegangenen Luft gespeist wird, in Verbindung bringt. In diesem Falle ist man in den Stand gesetzt, mit Luft von beliebiger Spannung arbeiten zu können.

Zu bemerken ist noch, dafs der Arbeitskolben eine einseitig wirkende Dichtungsman schette besitzt, die nach der Kühlcylinderseite zu sich öffnet, um bei verloren gegangenem Luftquantum dasselbe durch den atmosphärischen Druck oder Luftdruck des Reservoirs B ersetzen zu können.

Die Verdrängerkolben R werden von der Schwungradwelle aus gemeinsam bewegt, und zwar geschieht dies durch Hebel h, welcher das Hebelparallelogramm ikIm, Fig. 3, in Bewegung setzt, von welchem aus die die Angriffspunkte für die Verdrängerpleuelstangen r tragende Angriffsplatte ρ bewegt wird.

Die Triebcylinder werden bei den gröfseren Maschinen mit Kühlwasser umgeben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei geschlossenen Heifsluftmaschinen die Anordnung von mehreren Erhitzungscylindern A mit daran befindlichen Kühlcylindern L und darin befindlichen Verdrängern R, die nach dem Arbeitscylinder zu vereinigt sind und von gemeinsamer Feuerung beheizt werden.

   !Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

   Berlin, gedruckt in der reichsdruckerei.