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Galilei-Doppelfernrohr. Zusatz zum Patent 359385. Gegenstand des Patentes
359385 bildet ein Galilei-Doppelfernrohr mit Scharfeinstellung durch Verschieben
der Objektive, dessen Geliäuse aus einem kastenförmigen, den Ob j ektivträger aufnehmenden
Teil von brillenförmigem Querschnitt besteht, in dessen okularseitige Öffnungen
Okularkonen eingesetzt sind, -wobei die Okularkonen im besonderen in Hohltvulstringen
des kastenförmigen Gehäuseteils eingebörtelt sein können.
Vorliegende
Erfindung betrifft die weitere Durchbildung und die Herstellung dieser Instrumententeile
und besteht, soweit ihre Gestaltung in Frage kommt, darin, daß die Hohlwulste des
Objektivgehäusekastens nicht nur die die Okularkonen aufnehmenden Öffnungen umschließen,
sondern auch den Brückenteil ;wischen den Okularkonen einfassen, aus welchem außerdem
noch ein Buckel als Lager für (lie Triebschraube des Objektivträgers herausgeprägt
ist. Diese Gestaltung des Deckels des kastenförmigen Gehäuseteils gibt dem Instrtiment
eine große Steifigkeit und gestattet die Herstellung des kastenartigen Gehäuseteils
aus Leichtmetall durch billige Ziehoperationen, wobei das Leichtmetall in federliartein
Ztistande in Glas Endprodukt eingeht.
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Die Herstellung des kastenförlnigen Gehäuseteils erfolgt dabei gemäß
der Erfindung in der Weise, daß von einem :Metallblech ausgegangen wird, das durch
Stanz- und Ziehoperationen in einen kastenartigen Körper von brillenförmigem Querschnitt
umgewandelt wird, dessen Boden konzentrisch zu seinen Zv-1?nderabsclinitten gebracht
wird, und daß in die alsdann eingebrachten Öffnungen die Okularkonen eingesetzt
und mit ihren Rändern durch Lngerzielien der Zylinderabschnitte des Gehäusekastens
befestigt werden.
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Das neue Instrument und die Art der Hersiellung seines Gehäuses sind
auf der beilie-Z, g e nden Zeichnun- z# veranschaulicht.
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Abb. i zeigt ein fertiges Galilei-Doppelfernrohr gemäß der Erfindung
in der einen Hälfte in Seitenansicht, in der anderen Hälfte im achsialen Schnitt.
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Abb. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie 2-2 der Abb. i.
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Die Abb. 3 bis 8 veranschaulichen die charakteristischen Stadien in
der Herstellung des Objektivgehäusekastens.
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Abb. 9 und i o zeigen einen Überwurf aus Edelmetall für Luxusausführungen
des Instruinentes und Abb. i i die Anordnung desselben am Instrument.
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Die Objektive sitzen an einem gemeinsamen Träger i. Abb. i läßt nur
das eine Objektiv 2 erkennen. Träger und Objektive sitzen in einem kastenartigen
Gehäuse 3, das bei dein dargestellten Ausführungsbeispiel objektseitig durch einen
Deckel q. verschlossen ist, der sich in seiner Forin der Form des Gehäuses 3 anpaßt
und das letztere zugleich versteift. Das Gehäuse 3 besitzt doppelzylindrische Grundform,
wobei jedes der Objektive 2 in einem Kreiszylinderabschnitt verschiebbar untergebracht
ist. Die beiden Gehäuseabschnitte sind durch einen Raum verbunden, in dein sich
der Brückenträger i der Objektive verschieben kann. Okularseitig besitzt das Gehäuse
3 zwei Wulstringe 5, welche das Gehäuse versteifen, und in welche die Okulartuben
6 eingesetzt sind. Der Abschluß des Gehäuses wird objektseitig durch Deckgläser
7 bewirkt, die Planscheiben sein, aber auch Linsenform haben können. Mit 8 ist eine
Okularlinse bezeichnet. #lie mit dem zugehörigen Tubus 6 in bekannter Weise verbunden
ist. 9 bezeichnet eine im mittleren Hohlraum des Kastengehäuses 3 1111-verschiebbar
gelagerte Antriebsschraube für die Objektivbrücke i, die außerhalb des Gehäuses
einen Einstellknopf io trägt. Um den Objektivgehäusekasten nicht höher machen zti
müssen, als es für das Einstellen der Objektive erforderlich ist, wird der Deckei
des Gehäusekastens mit einer buckelförmigen Ausbeulung i i versehen, deren Höhlung
als Lager für die Triebschraube 9 benutzt wird.
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Die Ausbildung des Gehäuses hängt eng mit seiner Herstellung zusammen.
Bestimmend hierfür ist der kastenartige, die Objektive aufnehmende Teil des Instrumentgehäuses.
Zur Herstellung desselben geht man von einer vorzugsweise in derMitte gelochtenPlatte
(Abb.3) aus, die einen brillenähnlichen; Umriß zeigt. Aus dieser Platte wird zunächst
durch ein Ziehwerkzeug die Oberflächenform der Decke Ales zur Aufnahme der Objektive
dienenden Gehäusekastens lierausgepreßt, wie Abb. d. und 5 zeigen. Durch äufeinanderfolgende
Zielic:perationen wird der nach Abb. 4. verbliebene Plattenrand zu einem zylindrischen
Mantel ausgezogen, wie er aus Abb.6 ersichtlich ist. Darauf wird die Decke des so
gebildeten Kastens konzentrisch zu den seitlichen Zylinderabschnitten gelocht, wie
Abb. 7 zeigt.
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In so gebildete Öffnungen des Kastens werden darauf die0kularkonen
6 eingesetzt,welche in passenden Abmessungen ebenfalls aus Blech gezogen sind. Diese
Okularkonen «-erden mit dem Gehäus,-kasten dadurch fest verbunden, daß die zylindrische
Wand des Gehäusekastens enger gezogen wird, wobei sich das Material der Kastenwand
von unten her gegen die Ränder der eingesetzten Okularkonen schiebt und auf diese
Weise die Konen festlegt. Es ergibt sich so am oberen Rande des Objektivgehäusekastens
ein Wulstrand, der durch das untere Ende der Okulartuben doppelwandig ist.
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Nach der Darstellung der Abb. 8 ist auch der zwischen den seitlichen
Zylinderabschnitten des Objektivgehäusekastens liegende Brückenteil in der gleichen
Weise eingezogen wie die zvlindrischeg; Wandabschnitte, wodurch auch für diesen
Brückenteil eine besondere Versteifung erzielt wird.
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In (las auf die vorstehend beschriebeneWeise hergestellte Gehäuse
wird nunmehr die Optik eingebaut und zum Schluß auch das objektseitige Ende des
Objektivgehäusekastens verschlossen.
Dieser Verschluß erfolgt durch
den aus Abb. i und 2 ersichtlichen Deckel 4, welcher um die Wandung ,des Gehäusekastens
herumgreift und ebenso wie der Wulstrand am oberen Ende des Gehäusekastens versteifend
wirkt. Auch der Deckel ¢ wird als Preßteil aus Blech hergestellt. Der Deckel 4.
kann zugleich zum -Festhalten der Abschlußgläser 7 oder deren Fassungen dienen.
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Die beschriebene Art der Herstellung des Instrumentgehäuses läßt erkennen,
daß auch bei Anwendung von Leichtmetall eine bedeutende Starrheit erzielt wird,
da sowohl die einzeInenGehäuseteile durch denZiehprozeß federhart werden, als auch
die Wulstanordnung am oberen Ende des Objektivgehäusekastens und der Verschlußdeckel
am unteren Ende das Gehäuse versteifen.
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Die Anwendung. von Leichtmetall würde aber die Anbringung von verzierenden
galvanischen Überzügen in Edelmetall praktisch ausschließen, wie man sie für Luxusinstrumente
wünscht. Es besteht aber ohne weiteres dieMöglichkeit, denAnforderungen fürLuxusinstrumente
auch bei dem neuen Instrument zu genügen, ohne daß man gezwungen ist, an Stelle
von Leichtmetall zur Herstellung des Gehäuses Schwermetall zu verwenden, das eine
galvanische Vergoldung o. dgl. zuläßt. Das kann geschehen, indem nach Abb. 9 und
io für die Decke des Objektivgehäusekastens ein dünner Überzug aus Edelmetall oder
mit solchem plattierten dünnen Blech vorbereitet und dieser Stanzteil über die Okularkonen
auf die Decke des Gehäuses aufgesetzt wird. Der Rand dieses Stanzteils wird dann
um den Wulstrand 5 des Gehäuses herumgefalzt. Diese Art der Verzierung bietet den
Vorzug, daß dem Instrument der Vorteil des geringen Gewichts infolge Herstellung
seines Gehäuses aus Leichtmetall erhalten bleibt.
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Ebenso wie die Decke des Objektivgehäusel;astens kann auch der objektivseitige
Deckel mit einem dünnen Stanzteil aus Edelmetall oder mit Edelmetall plattiertem
Blech überzogen werden.