Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Herstellung von Münzenrollen gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE 19 46 278
vorbekannt. Bei dieser werden die flachliegenden Münzen
über eine Münzenrutsche mehreren Kanälen zugeführt, welche
in Kippzonen enden. In diesen wird den Münzen einseitig der
Kanalboden entzogen, so daß die Münzen nach einer Seite
abkippen und in eine Hochkantlage geraten. Hierbei befinden
sich die Münzen in Förderbahnen, in denen sie hochkant
stehend bis zu einer Sammelstation weitergefördert werden,
in der die Münzen zu einem Münzenstapel zusammengefaßt
werden. Dieser Münzenstapel wird anschließend in der
Wickelstation zur Münzenrolle in eine Folie eingewickelt.
Die bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß die Münzen
nur mit relativ geringer Geschwindigkeit zugeführt und
zu Münzenstapeln zwecks Verpackung in Münzrollen zusammen
gestellt werden können. Darüber hinaus benötigt die
bekannte Vorrichtung ein erhebliches Bauvolumen, so daß
diese nicht als Tischgerät eingesetzt werden kann.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art dahingehend
zu verbessern, daß bei geringem Bauvolumen eine hohe
Stückzahl an Münzen pro Zeiteinheit zu Münzenstapeln
zusammengestellt und in Münzenrollen verpackt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1. In die Vorrichtung laufen die
Münzen unmittelbar von der Förderbahn einer bekannten, mit
einem horizontalen Drehteller arbeitenden Münzzähl-und
Münzsortiervorrichtung mit hoher Stückzahl von bis zu
3000 Münzen pro Minute ein und gelangen in schneller Folge
auf die beiden parallelen Schienen der Kippstation. Hier
wird die zuerst ankommende Münze unter Wirkung der schräg
gegen die Förderrichtung der Münzen gerichteten Anstell
fläche des ersten Münzen-Rückhalters unter einem Winkel
von etwa 45 bis 60° schräg gestellt, wobei die erste Münze
quer zur Förderrichtung und damit quer zu den Schienen
steht. Die nächste und jede folgende Münze stößt gegen den
unteren Flächenbereich der entsprechend schräg gestellten
Münzen, so daß die mit hoher Geschwindigkeit ankommenden
Münzen nacheinander schuppenförmig aufgereiht werden.
Somit ergibt sich innerhalb kürzester Zeit ein geschuppter
Münzenstapel auf den parallelen Schienen der Kippstation.
Der Münzenstapel wird anschließend in die in der gleichen
Ebene gelegene Wickelstation weitergefördert und dort in
eine Folie zu einer Münzenrolle verpackt. Die Vorrichtung
benötigt nur ein kleines Bauvolumen, da die Vorrichtung
nicht wesentlich länger ist als die doppelte Länge des
längsten zu bildenden Münzenstapels. Durch die Schuppung
der Münzen auf den parallelen Schienen der Kippstation
erfolgt die Bildung des Münzenstapels mit hoher Arbeits
geschwindigkeit von bis zu 3000 Münzen pro Minute.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen. So ist der Abstand der
Schienen symmetrisch zur Längsachse eines Förderbandes für
die Münzen einstellbar, so daß die Vorrichtung auf unter
schiedliche Durchmesser von Münzen einstellbar ist. Ferner
ist ein Transportschieber in Verbindung mit einem vorderen
Münzenrollen-Gegenhalter vorgesehen, wobei diesem ein
hinterer Münzenrollen-Gegenhalter zugeordnet ist, der die
Haltefunktion des Transportschiebers innerhalb der Wickel
station übernimmt. Die Wickelstation dient zum Einrollen
des Münzenstapels in eine Folie und somit zur Bildung der
Münzenrolle. Die Wickelstation ist mit zwei im Abstand
voneinander befindlichen Gummiwalzen, mit einem Folien
spender und mit einer Andrückeinrichtung für die Folie
sowie ferner mit Warmluftdüsen zum Schrumpfen der Folien
kanten versehen.
Es ist zwar aus der DE 12 91 153 bereits bekannt, einen
Münzenstapel auf zwei parallelen Aufreihstangen zu bilden
und den so gebildeten Münzenstapel dann mittels Greifern
auf zwei unter den Aufreihstangen befindliche Einrollwalzen
zu überführen, auf welchen der Münzenstapel zwecks Bildung
der Münzenrolle in ein Papierblatt eingewickelt wird.
Hierbei werden die Münzen jedoch über einen Fallschacht
einzeln und hochkantstehend den Aufreihstangen zugefördert,
so daß diese bekannte Vorrichtung nur mit relativ geringer
Geschwindigkeit arbeiten kann. Durch die übereinander
liegende Anordnung von Aufreihstangen und Einrollwalzen
ergibt sich darüber hinaus ein großes Bauvolumen, so daß
diese bekannte Vorrichtung ebenfalls nicht als Tischgerät
verwendbar ist.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungs
beispieles der Vorrichtung zur Herstellung von Münzen
rollen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Vorrichtung,
Fig. 2 einen Längsschnitt gemäß der Linie II-II
in Fig. 1 durch die Kippstation der Vor
richtung mit einer Münze,
Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Längsschnitt
durch die Kippstation der Vorrichtung mit
bereits elf zu einem Münzenstapel zusammen
gestellten Münzen,
Fig. 4 einen der Fig. 2 entsprechenden Längsschnitt
durch die Kippstation der Vorrichtung mit
einem fertigen, zur in gleicher Ebene gelegenen
Wickelstation überführt werdenden Münzenstapel,
Fig. 5 einen der Fig. 2 entsprechenden Längsschnitt
durch die Kipp-und Wickelstation der Vorrichtung
mit einem in der Wickelstation befindlichen
Münzenstapel,
Fig. 6 eine in vergrößert dargestellte Seitenansicht
eines in zwei Arbeitsstellungen gezeigten
Transportschiebers,
Fig. 7 einen Querschnitt gemäß der Linie VII-VII in
Fig. 2 durch die Kippstation,
Fig. 8 eine Detaildarstellung einer brückenartigen
Wippe zwischen Zuführungsbahn und Kippstation,
Fig. 9 eine Draufsicht auf die Wippe,
Fig. 10 eine der Fig. 8 entsprechende Darstellung bei
hochgeschwenkter Wippe,
Fig. 11 eine Draufsicht auf die Wickelstation,
Fig. 12 einen Schnitt gemäß der Linie XII-XII
in Fig. 11 durch den Zuführtisch der
Wickelstation,
Fig. 13 einen vereinfachten Querschnitt durch
die Wickelstation bei eingelegter Folie,
Fig. 14 den vereinfachten Querschnitt gemäß
Fig. 13 nach dem Einbringen eines Münz
stapels,
Fig. 15 den vereinfachten Querschnitt nach
Fertigstellung der Münzenrolle und
Fig. 16 einen vergrößerten dargestellten
Querschnitt durch den Folienspender.
Die Vorrichtung 1 zur Herstellung von Münzenrollen ist im
Ausführungsbespiel Bestandteil einer Münzzähl- und
Münzsortiervorrichtung 2. Diese umfaßt innerhalb eines
Gehäuses 3 einen horizontalen Drehteller 4, der um seine
vertikale Drehachse 5 motorisch in der Drehrichtung 6 dreh
angetrieben ist. Die auf den Drehteller 4 über eine nicht
näher dargestellte Rutsche aufgegebenen Münzen 7 werden
mittels eines Transportbandes 8 tangential vom Drehteller 4
in die Zuführungsbahn 9 gefördert, über welche die Münzen 7
die Vorrichtung 1 zur Herstellung von Münzenrollen erreichen.
In der Zuführungsbahn 9 sind nicht näher dargestellte Ein
richtungen zur Zählung und Sortierung der Münzen angeordnet.
Am Ende der Zuführungsbahn 9 ist unterhalb des vorderen
Umlenkrades 10 für das Transportband 8, das in Pfeilrichtung
11 umläuft, eine Wippe 12 angeordnet, die bei einem Zähl-
und Sortiervorgang ohne Benutzung der Vorrichtung 1 zur
Herstellung von Münzenrollen alle Münzen 7 in einen nicht
näher dargestellten Sammelschacht ableitet. Hierzu ist die
Wippe 12 hochgeschwenkt. In der Normallage befindet sich
die Oberseite der Wippe 12 in der Ebene der Zuführungsbahn 9,
so daß alle Münzen 7 in die Vorrichtung 1 zur Herstellung
von Münzenrollen eingeleitet werden. Die Wippe 12 wird
später noch näher beschrieben werden.
Die Vorrichtung 1 zur Herstellung von Münzenrollen umfaßt
eine Kippstation 15 zur Überführung der auf der Zuführungs
bahn 9 flach liegend zugeführten Münzen 7 in eine Hochkant
lage und eine Wickelstation 16 zur Bildung einer Münzenrolle
13 aus den zu einem Münzenstapel 14 zusammengefaßten, hochkant
stehenden Münzen 7.
Die Kippstation 15 umfaßt zwei parallele Schienen 17, die
sich in Längsrichtung an die Zuführungsbahn 9 anschließen
und deren Abstand voneinander symmetrisch zur Längsmittel
achse des Transportbandes 8 einstellbar ist. Hierzu sind die
Schienen 17 an Schienenträgern 18 befestigt, die sich über
die Gesamtlänge von Kipp- und Wickelstation 15, 16 erstrecken.
An beiden Enden sind rechtwinklig an die Schienenträger 18
Zahnstangen 19 angesetzt, deren Zähne gegeneinander gerichtet
sind und die jeweils paarweise in Ritzel 20 eingreifen, die
mit ihren Achsen senkrecht zur Deckplatte 21 der Münzzähl-
und Münzsortiervorrichtung 2 gelagert sind. Mit den Ritzeln
20 kämmt eine lange Zahnstange 22, die sich parallel zur
Zuführungsbahn 9 und zur Kipp- und Wickelstation 15, 16
erstreckt und von einem weiteren Ritzel 23 betätigt wird.
Über das Ritzel 23 wird mittels eines an diesem angebrachten,
nicht dargestellten Stellknopf der Abstand der Schienen 17
eingestellt , der immer etwas kleiner als der Durchmesser der
Münzen 7 ist. Ferner wird mittels des Ritzels 23 ein Schie
ber 111 zur Einstellung der Weite einer Ausfallöffnung 112
betätigt , welche den Durchmesser der über die Förderbahn 9
zu fördenden Münzen 7 bestimmt.
Oberhalb der Schienen 18 ist jeweils ein Münzen- Niederhalter
24 angeordnet und mit den Schienenträgern 18 über je zwei
Parallellenker 25 verbunden. Die Münzen-Niederhalter 24 sind
aus Flachprofilstücken gebildet , deren vertikale Höhe bzw.
Dicke an ihren zur Zuführungsbahn 9 hin gerichteten Enden kurven
förmig geringer wird. Die beiden Münzen-Niederhalter
24 werden von einem Drücker 26 niedergedrückt, der an einer
Schwinge 27 um eine Achse 28 schwenkbar und mittels einer
Feder 29 in Uhrzeigerrichtung gegen die Münzen- Niederhalter
24 gedrückt ist. Der Drücker 26 befindet sich mittig zwischen
den Münzen- Niederhaltern 24 und weist an seinem freien Ende
zwei Drückerbolzen 30 auf, die unmittelbar auf den Oberseiten
der Münzen- Niederhalter 24 aufliegen.
Die Schwinge 27 erstreckt sich über die gesamte Länge von
Kipp- und Wickelstation 15, 16 und ist mit ihrer Schwenkachse
31 fest mit der Deckplatte 21 der Münzzähl-und Münzsortier
vorrichtung 2 verbunden. Im Bereich der Kippstation 15
trägt die Schwinge 27 vier zwischen die Schienen 17 greifen
de , S-förmig ausgebildete Münzen-Rückhalter 32, die
mittels Achsen 33 in der Schwinge 27 gelagert sind und
unter der Wirkung von Zugfedern 34 stehen, die an dem
oberen kurzen Ende der Münzenrückhalter 32 angreifen.
Die Zugfeder 34 des in Transportrichtung ersten Münzen-
Rückhalters 32 ist mit größerer Federkraft ausgestattet
als die Federn 34 der nachfolgenden Münzen-Rückhalter 32.
Die Schwinge 27 ist aus einem U-Profil gebildet, in das
die Achsen 33 der Münzenrückhalter 32 derart eingesetzt sind,
daß deren, von den Zugfedern 34 beaufschlagte obere kurze
Enden in der Ruhelage gegen die obenliegende Basis der
U-förmigen Schwinge 27 zur Anlage kommen. Die S-förmigen
Münzenrückhalter 32 sind mit schräg zur Transportrichtung
der Münzen 7 gerichteten Anstellflächen 35 versehen, die
aus den der Achsen 33 entgegengesetzten kurzen Enden der
S-förmigen Münzenrückhalter 32 gebildet sind. Der Anstell
winkel α der Anstellflächen 35 für die Münzen 7 beträgt
in der Ruhelage etwa 60°.
Die bisher beschriebene Kippstation 15 der Vorrichtung 1
zur Herstellung von Münzenrollen 13 arbeitet wie folgt:
Bei in ihrer Normallage befindlichen Wippe 12 werden die
Münzen 7 vom Drehteller 4 über die Führungsbahn 9 mit
hoher Geschwindigkeit in die Kippstation 15 geführt.
Zwischen der Wippe 12 und dem Transportband 8 im Bereich
des vorderen Umlenkrades 10 hindurch gelangt die erste
Münze 7 in den Bereich der Schienen 17, deren Abstand
voneinander etwas geringer ist als der Durchmesser der
Münzen 7. Gleichzeitig gelangt die erste Münze 7 gegen die
Anstellfläche 35 des ersten Münzen-Rückhalters 32, wie es
in Fig. 2 dargestellt ist. Die Münze 7 kippt mit dem unteren
Teil ihrer Fläche zwischen die Schienen 17 ab, ohne jedoch
durch diese hindurchzufallen, da die Münze 7 mit ihrer Fläche
quer zur Anstellfläche 35 des Münzen-Rückhalters 32 zur Anlage
kommt. Gleichzeitig kommt die schräg aufgerichtete Münze 7 in
Berührungskontakt mit den Unterkanten der beiden Münzen-
Niederhalter 24. Somit ist die erste Münze 7 in ihrer
Schräglage fixiert. In schneller Folge kommen nun weitere
Münzen 7 an, die sich, wie es in Fig. 3 dargestellt ist,
gegen die erste Münze 7 legen und in gleicher Weise wie
diese aufgerichtet werden. Das Aufrichten erfolgt in Form
einer Schuppung. Jede nachfolgende Münze 7 drückt die
bereits in der Kippstation 15 befindliche Münze 7 weiter,
so daß der in Bildung befindliche Münzenstapel 14 vom ersten
Münzenrückhalter 32 an den zweiten Münzenrückhalter 32
übergeben wird, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Die Anstell
fläche 35 des ersten Münzenrückhalters 32 kommt dabei auf
der Oberseite der Münzen 7 des in Bildung befindlichen
Münzenstapels 14 zur Anlage. Dieser Vorgang setzt sich, je
nach Länge des gewünschten Münzenstapels 14, fort, bis die
gewünschte Anzahl von Münzen 7 im Münzenstapel 14 erreicht
ist. Der nun fertige Münzenstapel 14 wird an eine Trans
porteinrichtung 36 übergeben, die den Münzenstapel 14 in
die Wickelstation 16 überführt.
Die Transporteinrichtung 36 besteht aus einem unterhalb der
Schwinge 27 sowie oberhalb der Schienen 17 bzw. der Schienen
träger 18 bewegbar angeordneten vorderen Münzenrollen-
Gegenhalter 37 und zwei unterhalb der Schienen 17 angeordneten
und zwischen diese schwenkbaren Schieberarmen 39 eines Trans
portschiebers 38. Dieser ist mit seinem Schieberkörper 40
auf zwei parallelen Führungsstangen 41 geführt, die unter
halb der Deckplatte 21 der Münzzähl- und Münzsortiervor
richtung 2 festangebracht sind. Der Schieberkörper 40 wird
über eine Kette 42 von einem nicht näher dargestellten
Antrieb entlang der Führungsstangen 41 hin- und herbewegt.
Der Transportschieber 38 umfaßt ein Paar von Schieberarmen 39 ,
die über ein Distanzstück 114 am Schieberkörper 40 angelenkt
und in einem kleinen Abstand voneinander parallel zuein
ander angeordnet sind. Die Schieberarme 39 werden bei einer
Transportbewegung des Schieberkörpers 40 entlang der Führungs
stangen 41 automatisch aus der in der Fig. 6 rechts darge
stellten flachliegenden Position in die in Fig. 6 links
dargestellte aufgerichtete Position verschwenkt. Hierzu sind
Lenker 43, 44 vorgesehen, die über eine Steuerstange 45
betätigbar sind. In der in Fig. 6 links dargestellten
aufgerichteten Stellung der Schieberarme 39 sind diese
mittels der Lenker 43, 44 starr arretiert. Wie es die Fig. 4
zeigt, greifen die Schieberarme 39 in dieser arretierten
Stellung gegen die letzte Münze des auf den Schienen 17
in die Wickelstation zu schiebenden Münzenstapels 14.
Der vordere Münzenrollen-Gegenhalter 37 ist unterhalb der
Schwinge 27 in Führungen 46 gelagert und von Federn 47
beaufschlagt, die den vorderen Münzenrollen- Gegenhalter
37 ständig in Richtung auf die Kippstation 15 drücken. Am
unteren Ende trägt der vordere Münzenrollen- Gegenhalter 37
einen Stößel 48, dessen Schaft an einem Schwenk-Schiebestück
50 befestigt ist, das beim Eingriff einer Achse 49 in eine
Nut 113 gegen die Wirkung einer Feder 51 um die Achse 49
schwenkbar und bei rein axialer Beaufschlagung axial arre
tiert ist, wie es in Fig. 5, links, dargestellt ist.
Bei der Überführung eines in der Kippstation 15 gebildeten
Münzenstapels 14 in die Wickelstation 16 werden die Schieber
arme 39 des Transportschiebers 38 hochgeschwenkt und in
ihre in Fig. 6 links dargestellte hochgeschwenkte, arretierte
Lage verbracht. Die Schieberarme 39 greifen nun hinter die
letzte Münze 7 des gebildeten Münzenstapels 14 und schieben
über diese den gesamten Münzenstapel 14 in Richtung auf die
Wickelstation 16, wobei die vordere Münze 7 am Stössel 48
des vorderen Münzenrollen- Gegenhalters 37 zur Anlage kommt.
Alle Münzen 7 werden hierbei in die Vertikale aufgerichtet
und als Münzenstapel 14 über die Schienen 17 der Wickel
station 16 zugeführt. Die Schieberarme 39 des Transport
schiebers 38 drücken dabei über den Münzenstapel 14 und den
Stössel 48 gegen die Federn 47, die den vorderen Münzen
rollen-Gegenhalter beaufschlagen. Der Stössel 48 des vorderen
Münzenrollen- Gegenhalters 37 ist hierbei selbsttätig
arretiert.
Die Wickelstation 16 umfaßt zwei im Abstand voneinander
befindliche Gummiwalzen 52, die zur Aufnahme des Münzenstapels
14 und zur Bildung der Münzenrolle 13 dienen und die an den
Schienenträgern 18 gelagert sind. Der Abstand der Gummi
walzen 52 wird somit in gleicher Weise wie der Abstand der
Schienen 17 über die Verstellung der Schienenträger 18
eingestellt.
Wie es die Fig. 4 zeigt, befindet sich bei der Überführung
des Münzenstapels 14 von der Kippstation 15 in die Wickel
station 16 am Ende der Führungsstangen 41 für den Trans
portschieber 38 ein hinterer Münzenrollen- Gegenhalter 53,
der vom Münzenstapel 14 beim Passieren niedergedrückt wird .
Nach dem Passieren des Münzenstapels 14 schwenkt der hintere
Münzenrollen- Gegenhalter 53 hoch, wie es in Fig. 5 darge
stellt ist. Der hintere Münzenrollen- Gegenhalter 53 paßt
genau zwischen die beiden Schieberarme 39 des Transport
schiebers 38 und greift mit seinem Stössel 54 mittig gegen
die hinterste Münze 7. Hierzu ist der Schaft 55 des Stössels
55 ähnlich wie der Schaft 49 des Stössels 48 am vorderen
Münzenrollen- Gegenhalter 37 um eine horizontale Achse 56
gegen eine Federkraft schwenkbar und arretierbar. Der
hintere Münzenrollen- Gegenhalter 53 ist aus einem den
Stössel 54 mit seinem Schaft 55 tragenden Gegenhalterarm 57
und zwei diesen tragenden Parallellenkern 58 gebildet, die
an einem Gegenhalterträger 60 angelenkt sind, der gehäuse
fest angebracht ist. Eine Zugfeder 59 drückt den Gegenhalter
arm 57 in Richtung auf den in der Wickelstation 16 befindlichen
Münzenstapel 14. Nach der Übernahme des Münzenstapels 14
durch den hinteren Münzenrollen- Gegenhalter 53 schwenken
die Schieberarme 39 des Transportschiebers 38 zurück und
werden in die in Fig. 2 dargestellte Ausgangslage zurück
gefahren, bei welcher die Schieberarme 39 in ihrer Ruhe
lage unterhalb der Schwinge 12 befindlich sind.
Die in den Fig. 8 bis 10 näher dargestellte Wippe 12
umfaßt ein brückenförmiges Führungsbahnteil 61, das in der
Normallage der Wippe 12 mit seiner Oberfläche bündig mit
der Oberfläche der Zuführungsbahn 9 abschließt. Das brücken
förmige Führungsbahnteil 61 ist aus zwei im Abstand vonein
ander befindlichen plattenförmigen Bauteilen gebildet,
deren Abstand geringer ist als der Durchmesser der kleinsten
Münze 7. Unterhalb des vorderen Umlenkrades 10 für das
Transportband 8 ist in das brückenartige Führungsbahnteil 61
ein Kugellager 62 eingesetzt, das etwas (ca. 0,2 mm) über die
Oberseite des Führungsbahnteiles 61 ragt und das der leichteren
Überführung der Münzen 7 zur Kippstation 15 dient . Am
vorderen Ende ist ein Schwenkstück 63 in das Führungsbahn
teil 61 eingesetzt, das einerseits der Überführung der
Münzen 7 in die Kippstation 15 und andererseits dem Hoch
schwenken der Schieberarme 39 des Transportschiebers 38
dient. Das Führungsbahnteil 61 ist mit einer Schwenkachse
64 an einem Tragarm 65 gelagert, der wiederum an einer
gehäusefesten Achse 66 gelagert ist. Am Tragarm 65 ist
ein Stift 67 senkrecht zum Tragarm 65 angesetzt, der von
einer gehäusefest abgestützten Zugfeder 68 beaufschlagt ist.
Die aus dem Führungsbahnteil 61 und dem Tragarm 65 bestehende
Schwinge 12 kann somit gegen die Wirkung der Zugfeder 68
um die gehäusefeste Achse 66 geschwenkt werden, so daß der
Abstand zwischen dem Transportband 8 unterhalb des vorderen
Umlenkrades 10 und der Schwinge 12 zur Anpassung an unter
schiedlich dicke Münzen selbsttätig einstellbar ist. Die
Schwenkachse 64 des Führungsbahnteiles 61 wird durch eine
Stange 69 gebildet, um welche herum eine Torsionsfeder 70
gelegt ist. Diese stützt sich am Tragarm 65 ab und bewirkt,
daß das Führungsbahnteil 61 in Richtung auf seine Normal
lage gedrückt wird, in der das Führungsbahnteil 61 in der
Ebene der Zuführungsbahn 9 liegt (Fig. 8). An die Stange
69 ist eine Platte 71 angesetzt, die einem Elektromagneten
72 gegenüberliegt. Bei dessen Betätigung wird die Platte 71
angezogen, so daß das Führungsbahnteil 61 gegen die Wirkung
der Torsionsfeder 70 verschwenkt wird, um die Zuführungsbahn
9 zu unterbrechen, d.h. die Schwinge 12 wird hochgestellt
(Fig. 10), so daß die über die Zuführungsbahn 9 zugeführten
Münzen aussortiert werden. Die Wippe 12 hat somit eine
Doppelfunktion. Einerseits dient die Wippe 12 zum Ausgleich
der Dickenunterschiede verschiedener Münzensorten. Anderer
seits dient die Wippe 12 zum Ableiten von Münzen, die nicht
der Vorrichtung 1 zur Herstellung von Münzenrollen zugeführt
werden sollen.
Die Wickelstation 16 (Fig. 11 bis 15) umfaßt die an den
Schienenträgern 18 gelagerten Gummiwalzen 52, deren Abstand
kleiner als der Durchmesser der Münzen 7 ist und von denen
mindestens eine antreibbar ist, und ferner auf einer Längs
seite einen Folienspender 80 zur Zufuhr einer Einwickel
folie 81 und schließlich auf der anderen Längsseite der
Gummiwalzen 52 eine Andrückeinrichtung 82 für die Folie
81, um diese um den Münzenstapel 14 herumzulegen und
diesen zur Münzenrolle 13 auszubilden.
Der Folienspender 80 umfaßt eine Aufnahme 83 für eine Folien
rolle 84 und ferner einen Meß- und Zuführtisch 85 zur
Zufuhr der Folie 81. Die Aufnahme 83 für die Folienrolle 84
besteht aus zwei aus dem Gehäuse 3 der Münzzähl- und Münz
sortiervorrichtung 2 herausragenden Aufnahmearmen 86, zwischen
denen die Folienrolle 84 eingespannt ist und von denen der
in Fig. 1 links dargestellte Aufnahmearm 86 zur Anpassung
an unterschiedliche Folienbreiten einstellbar im Gehäuse 3
gelagert ist. Unterhalb des Zuführtisches 85 für die Folie
81 ist ein Antriebsmotor 87 an einem gehäusefesten Träger
88 angeflanscht und mit einer fliegenden Rolle 89 versehen,
die durch eine Öffnung 90 auf einer Seite des Zuführtisches
85 hindurchreicht, um die flach über den Zuführtisch 85
gezogene Folie 81 zu transportieren. Zur Bewirkung einer
Transportfunktion ist der Rolle 89 oberhalb des Zuführ
tisches 85 eine Andrückwalze 91 zugeordnet (Fig. 13 bis 15).
In Förderrichtung der Folie 81 erstreckt sich quer über den
Zuführtisch 85 ein Trennschlitz 92, dem ein Trennmesser 93
gegenübersteht, das in der Fig. 16 im Detail näher
dargestellt ist. Durch die Öffnung 90 in dem Zuführtisch
85 greift eine weitere Rolle 94, die mit konzentrischer
Achse zur Achse der Rolle 89 zum Antrieb der Folie 81 auf
der Achse 95 eines Gebers 96 fliegend gelagert ist, der
wiederum mittels eines gehäusefesten Trägers 97 festgelegt
ist. Der Geber 96 dient zur Abmessung und Kontrolle der
Länge eines zum Einwickeln eines Münzenstapels 14 benötigten
Folienstückes.
Zur Überleitung der Folie 81 vom Zuführtisch 85 auf die
Gummiwalzen 52 ist ein um eine vertikale Achse 98 schwenk
bares Segmentstück 99 vorgesehen, das aus der in Fig. 11
gezeigten Lage unterhalb des Zuführtisches 85 für die
Folie 81 über die beiden Gummiwalzen 52 geschwenkt wird,
wie es in Fig. 13 dargestellt ist, um so die Folie 81 über
die beiden Gummiwalzen 52 bis auf die auf der dem Folienspender
80 gegenüberliegenden Seite der Gummiwalzen 52 angeordnete
Andrückeinrichtung 82 zu bringen.
Die Andrückeinrichtung 82 für die Folie 81 umfaßt zwei
im Abstand voneinander befindliche, um eine Achse 100
schwenkbare starre Bügel 101, an denen etwa in der Mitte
ein kürzeres Federstahlband 102 und am Ende ein längeres
Federstahlband 103 befestigt sind. Das kürzere Federstahl
band 102 ist am Ende mit einer mit einem Freilauf versehenen
Andrückrolle 104 versehen. Das längere Federstahlband
103 ist am Ende mit einem elastischen Band 105 verbunden,
das neben der nächstliegenden Gummiwalze 52 an der Stelle 106
nach unten umgelenkt und am Ende mit einem Zuggewicht 107
versehen ist.
Die beschriebene Wickelstation 16 arbeitet wie folgt:
Von der in den Aufnahmearmen 86 befindlichen Folienrolle
84 wird die Folie 81 abgezogen und über den mit schräger
Oberfläche angeordneten Zuführtisch 85 bis in den Spalt
zwischen der Transportrolle 89 und der Andrückrolle 91
geführt. Der Geber 96 wird auf Null eingestellt. Nunmehr
wird unter Wirkung der Transportrolle 89 und unter Gegendruck
durch die Andrückrolle 91 die gewünschte Folienlänge ge
fördert und bei ausgeschwenktem Segmentstück 99 über die
beiden parallelen Gummiwalzen 52 hinweg bis in den Bereich
der Andrückeinrichtung 82 geführt, wie es in Fig. 13 darge
stellt ist. Sobald die Meßrolle 94 des Gebers die gewünschte
Länge ermittelt hat, wird die Transportrolle 89 still
gesetzt. Anschließend erfolgt ein Trennschnitt mittels des
Trennmessers 93. Nunmehr kann der in der Kippstation
15 gebildete Münzenstapel 14 in die Wickelstation 15 ein
gebracht werden. Während des Einbringvorganges zieht der
Stössel 54 des hinteren Münzenrollen- Gegenhalters 53 die
Folie 81 nach unten, wie es in Fig. 4 angedeutet ist, so
daß der Münzenstapel 14 auf die Gummiwalzen 52 der Wickel
station 16 geschoben werden kann, ohne daß die Folie 81
mitgeschoben wird. Nach dem Einbringen des Münzenstapels
14 schwenken die beiden Bügel 101 der Andrückeinrichtung
82 gegen die nunmehr auf den Gummiwalzen 52 befindlichen
Münzenstapel 14, wobei das elastische Band 105 und die
Andrückrollen 104 zur Anlage am Münzenstapel 14 kommen.
Durch den Drehantrieb einer der beiden Gummiwalzen 52
wird der Münzenstapel 14 nunmehr in Richtung des Pfeiles
108 (Fig. 14) zugedreht, wobei gleichzeitig die Bügel
101 und damit die elastischen Bänder 105 und die Andrück
rollen 104 weitergeschwenkt werden, wie es in Fig. 15
dargestellt ist. Das elastische Band 105 steht dabei ständig
unter Wirkung des Zuggewichtes 107. Sobald der Münzenstapel
14 voll in das abgemessene Stück der Folie 81 eingewickelt
ist, kommen Heißluftdüsen 109 (Fig. 1 und 11) zur Wirkung,
welche die an beiden Stirnseiten des Münzenstapels 14 über
stehenden Ränder der Folie 81 unter Wärmeeinfluß nach innen
auf die Stirnseiten des Münzenstapels 14 umbördeln. Die
Münzenrolle 13 ist somit fertiggestellt und kann nach dem
Auseinanderschwenken der beiden Gummiwalzen 52 nach unten
ausfallen. Hierzu sind die Gummiwalzen 52 mittels gesonderter,
in den Figuren nicht dargestellter Schwenklager an den
Schienenträgern 18 gelagert.
Zur Einstellung auf die gewünschte Länge einer Münzenrolle
13 sind der in den Fig. 1 und 11 jeweils links dargestellte
Aufnahmearm 86 für die Folienrolle 84, der links dargestellte
Bügel 101 und die links dargestellte Heißluftdüse 109 jeweils
verstellbar am Gehäuse 3 der Münzzähl- und Münzsortiervor
richtung 2 gelagert.
Die Fig. 16 zeigt die spezielle Ausbildung des Zuführtisches
85 im Bereich des in den Trennschlitz 92 eingreifenden Trenn
messers 93, das mit einer sägezahnartigen Schneide versehen
ist. Auf beiden Seiten des Trennmessers 93 sind Klemmbacken
110 angeordnet, die vor einem Trennschnitt mechanisch nieder
und gegen die Oberfläche des Zuführtisches 85 gedrückt werden.
Dabei wird die Folie 81 zwischen den Klemmbacken 110
eingespannt, so daß das Trennmesser 93 mit seiner säge
zahnartigen Schneide die gespannte Folie 81 durchtrennen
kann. Die Durchtrennung erfolgt in einem kombinierten
Perforations-und Trennschnitt. Durch die Perforation der
Folie 81 mittels der sägezahnartigen Schneide des Trenn
messers 93 erhalten die Kanten der abgeschnittenen Längen
der Folie 81 eine sägezahnartige Ausbildung, die dem
leichten Einreißen der die Münzenrolle 13 umfassenden
Folie 81 dient.
Alle Funktionen der beschriebenen Vorrichtung zur Herstellung
von Münzenrollen 13 werden ohne großen Kraft- bzw. Energie
aufwand ausgeführt . So gleiten die Münzen 7 auf den Schienen
17 einerseits und auf den Gummiwalzen 52 andererseits , ohne
daß die Münzen 7 gewichtsmäßig den Antrieb der Vorrichtung be
lasten . Das Verschieben der in der Kippstation 15 gebildeten
Münzenstapel 14 in die Wickelstation 15 erfolgt nur durch den
Antrieb der Transporteinrichtung 38 , wobei der Münzenstapel 14
zwischen deren Transportarmen 39 und dem vorderen Münzenrollen-
Gegenhalter 37 und anschließend zwischen diesem und dem hinteren
Münzenrollen-Gegenhalter 53 gehalten ist , deren Stößel 48, 54
die Münzen 7 halten . Nach Fertigstellung der Münzenrolle 13
und nach dem Wegschwenken der Gummiwalzen 52 kippen die Stös
sel 48, 54 nach unten , nachdem deren axiale Arretierung auf
gehoben ist (Fig. 5).