DE3843142A1 - Schutzbeschaltung eines serien-schwingkreis-wechselrichters mit saettigbaren drosseln - Google Patents
Schutzbeschaltung eines serien-schwingkreis-wechselrichters mit saettigbaren drosselnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzbeschaltung
eines Serien-Schwingkreis-Wechselrichters mit sättigba
ren Drosseln, wobei die für den Wechselrichter verwende
ten Thyristoren und Dioden über jeweils eine sättigbare
Drossel mit dem Plus-Potential und dem Minus-Potential
einer Energiequelle verbunden sind.
Wechselrichterschaltungen zur Ansteuerung eines Reihen
schwingkreises als Last sind bekannt aus: Heumann/Stum
pe: Thyristoren, 3. Auflage, 1974, Seiten 210 bis 213.
Die Aufgabe eines derartigen Wechselrichters besteht
darin, einen Reihenresonanzkreis als Last, gebildet aus
Spule und Kondensator, mit Energie zu versorgen. Zum
Schutz der verwendeten Thyristoren und Dioden vor star
kem Spannungsanstieg ist weiterhin bekannt, sogenannte
RCD-Beschaltungen vorzunehmen.
Um Einschalt- und Ausschaltverluste beim Wechselrichter
zu reduzieren, werden die sättigbaren Drosseln zwischen
Plus- bzw. Minus-Potential und den Thyristoren und Di
oden vorgesehen. Diese Drosseln erlauben zwar ein ver
lustarmes Ein- und Aussschalten der Thyristoren, erzeu
gen aber auch durch das Ummagnetisieren beim Stromnull
durchgang eine hohe Spannungsspitze, durch die die Thy
ristoren bzw. Dioden zerstört werden können.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Schaltungsan
ordnung zur Verhinderung der Überspannung bei Wechsel
richtern zu finden, so daß die eingesetzten Thyristoren
spannungsmäßig höher aussnutzbar sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch gekenn
zeichneten Merkmale gelöst.
Bei bekannten Wechselrichterschaltungen müssen die ver
wendeten Thyristoren wegen der Spannungsspitzen, hervor
gerufen durch die sättigbaren Drosseln beim Stromnull
durchgang, mit einer hohen Sperrspannungsklasse gewählt
werden. Durch die erfindungsgemäße Schutzschaltung wer
den die Spannungserhöhungen an den Thyristoren vermie
den, so daß die Thyristoren wesentlich besser ausnutzbar
sind. So kann beispielsweise die Ausgangsspannung am
Lastkreis, d.h. am Serienschwingkreis, stark erhöht wer
den, so daß die abgegebene Leistung bis zum Doppelten
steigern läßt. Eine gute Ausnutzung der Thyristoren wird
auch dadurch erzielt, daß sich in vorteilhafter Weise
bis die Drosseln gesättigt sind - an den Thyristoren ein
Einschalt- oder Stufenstrom einstellt, der die Sili
zium-Schicht der Thyristoren vorflutet.
Weitere Vorteile sind aus der nachfolgenden Beschreibung
ersichtlich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
anhand der Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt eine Hälfte eines einphasigen Wech
selrichters mit einem die Last darstellenden Reihenreso
nanzkreis. Die andere Hälfte des Wechselrichters ist
genauso aufgebaut und wurde der Übersicht halber nicht
dargestellt. Zwischen die beiden Hälften des Wechsel
richters ist der Reihenresonanzkreis angeordnet. Bei
drei-phasigem Wechselrichter ist diese Anordnung natür
lich dreifach vorhanden.
Vom Plus-Potential 1 nach Minus-Potential 2 ist die Rei
henschaltung einer Drossel L 1, von zwei Thyristoren T 1
und T 2 mit antiparallel geschalteten Dioden DD 1 und DD 2
und einer weiteren Drossel L 2 gelegt. Die Thyristoren T 1
und T 2 werden über ein Steuerwerk ST gesteuert. Eine
allgemein übliche RCD-Beschaltung der Thyristoren T 1, T 2
und Dioden DD 1, DD 2 zur Begrenzung des Spannungsanstiegs
ist mit 8 bezeichnet. Der Anschlußpunkt zwischen der
Drossel L 1 und dem Thyristor T 1 bzw. der Diode DD 1 ist
mit 3, der Anschlußpunkt zwischen dem Thyristor T 2 bzw.
der Diode DD 2 und der Drossel L 2 mit 5 bezeichnet. Zwi
schen den Thyristoren T 1 und T 2 bzw. den Dioden DD 1 und
DD 2, also am Anschlußpunkt 4, ist die Last L in Form
eines Reihenresonanzkreises angeschaltet. Der Anschluß
punkt 4 ist also der Ausgang des Wechselrichters.
Vom Pluspol 1 nach Minuspol 2 sind in Reihe geschaltet:
Eine in Durchlaßrichtung betriebene Diode D 1, ein Wider
stand R 1, ein Kondensator C 2 und eine weitere in
Durchlaßrichtung betriebene Diode D 2. Parallel zu R 1 und
C 2 ist eine Reihenschaltung eines Kondensator C 1 und
eines Widerstandes R 2 gelegt. Der Verbindungspunkt zwi
schen der Diode D 1 und Widerstand R 1 bzw. Kondensator C 1
ist mit 6 bezeichnet. Der Verbindungspunkt zwischen der
Diode D 2, dem Kondensator C 2 bzw. Widerstand R 2 wurde
mit 7 bezeichnet. Die Verbindung zwischen dem Kondensa
tor C 1 und dem Widerstand R 2 ist an den Anschlußpunkt 5
angeschaltet.
Betrieben wird der Wechselrichter bzw. die dargestellte
Hälfte eines einphasigen Wechselrichters aus einer als
konstant angenommenen Spannungsquelle E.
Im stationären, eingeschwungenen Zustand fließt durch
die Last L ein annähernd sinusförmiger Strom. Die Funk
tionsweise der oben beschriebenen Anordnung setzt ein zu
dem Zeitpunkt, in dem der Strom vom Pluspotential 1
durch die gesättigte Drossel L 1, Thyristor T 1, über den
Anschlußpunkt 4 und den Lastkreis L über den nicht dar
gestellten weiteren Wechselrichterzweig zu Minuspol 2
zurückfließt. Die Spannungsquelle E wird als konstant
vorausgesetzt. Da an der Drossel L 1 und am leitenden
Thyristor T 1 keine nennenswerten Spannungsabfälle ent
stehen, liegt am gesperrten Thyristor T 2 die Spannung E
in nahezu voller Höhe an. Bedingt durch die Lastanord
nung ist der Laststrom nahezu sinusförmig und geht damit
nach einiger Zeit durch Null. Damit übernimmt die Diode
DD 1 den Strom und der Thyristor T 1 wird gesperrt. Im
Nulldurchgang des Laststromes wird die Drossel L 1 als
Induktivität wirksam. Die an der Drossel L 1 entstehende
Spannung versucht die Stromänderung zu verhindern. Diese
Spannung addiert sich zur Spannung E und erhöht die
Spannung am gesperrten Thyristor T 2.
Mit steigender Frequenz wird die Stromänderungsgeschwin
digkeit im Nulldurchgang des Laststromes immer größer,
so daß die durch die sättigbare Drossel L 1 hervorgerufe
ne Spannungserhöhung am gesperrten Thyristor T 2 auch
immer größer wird. Die normale RCD-Beschaltung 8 zur
du/dt-Begrenzung der Thyristoren und Dioden ist nicht in
der Lage , die durch die sättigbaren Drossel hervorgeru
fenen Überspannungen von den Thyristoren T 1, T 2 abzuhal
ten. Die Sperrspannung der Thyristoren muß also wesent
lich höher als normal notwendig gewählt werden. Da diese
Schaltung auch für höhere Frequenzen eingesetzt wird,
sind entsprechende schnelle Thyristoren mit hoher Sperr
spannung schwer erhältlich und teuer.
Nach einer gewissen Zeit wird durch die Steuerung ST der
zweite Thyristor T 2 gezündet. Der Laststrom kommutiert
nun von der leitenden Diode DD 1 auf den Thyristor T 2.
Die dabei auftretenden Spannungen an den Drosseln sind
nicht störend. Der beschriebene Vorgang wiederholt sich im
unteren Zweig der Schaltung.
Gemäß der Erfindung sollen die Spannungserhöhungen beim
Laststromnulldurchgang deutlich reduziert werden. Dies
wird erzielt durch die Reihenschaltung der Diode D 1,
Widerstand R 1, Kondensator C 2 und Diode D 2 zwiscn Plus
potential 1 und Minuspotential 2 sowie von der Reihen
schaltung des Kondensators C 1 und des Widerstandes R 2
parallel zu R 1 und C 2.
Die Wirkungsweise dieser zusätzlichen Bauteile auf die
Gesamtschaltung ist folgende:
Im stationären Betrieb sind die Kondensatoren C 1 und C 2
über die Dioden D 1 und D 2 und entsprechend die Drosseln
L 1 und L 2 auf die Spannung E aufgeladen. Wie oben be
schrieben geht der Strom im Thyristor T 1 durch Null und
die Drossel L 1 wird wirksam. Im Nulldurchgang versucht
die Drossel eine Stromänderung durch Aufbau einer Gegen
spannung zu verhindern. Damit versucht die Drossel L 1
die Spannung am Anschlußpunkt 3 über Minuspotential 2 zu
erhöhen. Da jedoch am Anschlußpunkt 3 der Kondensator C 2
mit Diode D 2 in Reihe auch an Minuspotential 2 ange
schlossen ist, wird der Laststrom in den Kondensator C 2
fließen, bis die Drossel L 1 gesättigt ist und den Strom
wieder übernehmen kann. Der Kondensator C 2 überrnimmt
also die Energie aus der Drossel L 1 bzw. baut die hohe
Spannungspitze ab.
Die Spannung am Kondensator C 2 erhöht sich während der
Stromflußzeit. Die Spannungserhöhung am Kondenstor C 2
wird durch die Kapazität des Kondensators C 2 bestimmt.
Der erhöhte Spannung des Kondensators C 2 wird bei der
Zündung des Thyristors T 2 entladen. In diesem Moment
besteht der Entladekreis aus der noch leitenden Diode
DD 1, dem gerade gezündeten Thyristor T 2 und dem Wider
stand R 2. Der Kondensator C 2 entlädt sich auf die Span
nung E. Die Höhe des Entladestroms wird durch die Größe
des Widerstands R 2 bestimmt.
Da der Strom durch den gerade gezündeten Thyristor T 2
fließt, bewirkt dieser Strom, auch Stufenstrom genannt,
eine sich gleichmäßig ausbreitende, leitende Fläche im
Thyristor T 2, da die Drossel L 2 noch nicht gesättigt
ist. Der Entladevorgang wie Bei C 2 besteht auch gleich
zeitig für Kondensator C 1 über Widerstnad R 1. Der Entla
dekreis besteht dann aus C 1, R 1, DD 1, T 2.
Beim nächsten Laststromnulldurchgang entsteht eine Span
nungserhöhung am Kondensator C 1 und der Vorgang wieder
holt sich im anderen Zweig, so daß bei der erfindungsge
mäßen Schutzschaltung in vorteilhafter Weise eine Reduk
tion der Überspannung mit geringem Aufwand möglich ist.
Die Verluste in der erfindungsgemäßen Schutzschaltung
sind ebenfalls gering.
Claims (1)
- Schutzbeschaltung eines Serien-Schwingkreis-Wech selrichters mit sättigbaren Drosseln, wobei die für den Wechselrichter verwendeten Thyristoren und Dioden über jeweils eine sättigbare Drossel mit dem Plus-Potential und dem Minus-Potential einer Energiequelle verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Plus-Potential und Minus-Potential der Energiequelle (E) eine Reihenschal tung einer Diode (D 1), eines Widerstandes (R 1), eines Kondensators (C 2) und einer Diode (D 2) geschaltet ist, daß parallel zu dem Widerstand (R 1) und dem Kondensator (C 2) eine Reihenschaltung eines weiteren Kondensators (C 1) und eines weiteren Widerstandes (R 2) gelegt ist, daß der Verbindungspunkt (3) zwischen dem Widerstand (R 1) und dem Kondensator (C 2) an die Verbindung zwischen der einen sättigbaren Drossel (L 1) und dem einen Thyri stor (T 1) gelegt ist,
daß der Verbindungspunkt (5) zwischen dem Widerstand (R 2) und den Kondensator (C 1) an die Verbindung zwischen der anderen sättigbaren Drossel (L 2) und dem anderen Thyristor (T 2) geführt ist,
so daß die Kondensatoren (C 1 bzw. C 2) die an den Verbin dungspunkten (3 bzw. 5) auftretenden Spannungspitzen aufnehmen und die aufgenommene Ladung über die Wider stände (R 1 bzw. R 2), eine Diode (DD 1 oder DD 2) und den Thyristor (T 2 oder T 1) des Wechselrichters abgeben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883843142 DE3843142A1 (de) | 1988-12-22 | 1988-12-22 | Schutzbeschaltung eines serien-schwingkreis-wechselrichters mit saettigbaren drosseln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883843142 DE3843142A1 (de) | 1988-12-22 | 1988-12-22 | Schutzbeschaltung eines serien-schwingkreis-wechselrichters mit saettigbaren drosseln |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3843142A1 true DE3843142A1 (de) | 1990-06-28 |
DE3843142C2 DE3843142C2 (de) | 1992-05-21 |
Family
ID=6369781
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883843142 Granted DE3843142A1 (de) | 1988-12-22 | 1988-12-22 | Schutzbeschaltung eines serien-schwingkreis-wechselrichters mit saettigbaren drosseln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3843142A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0212155A1 (de) * | 1985-07-26 | 1987-03-04 | BBC Brown Boveri AG | Spannungsumrichter |
-
1988
- 1988-12-22 DE DE19883843142 patent/DE3843142A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0212155A1 (de) * | 1985-07-26 | 1987-03-04 | BBC Brown Boveri AG | Spannungsumrichter |
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
DE-B.: Heumann/Stumpe, Thyristoren, 3. Aufl., 1974, S. 210-213 * |
DE-Fa.schrift: Brown Boveri Technik, H. 1-86, S. 50-55 * |
DE-Z.: Elektrische Bahnen, 86. Jg., H. 3/1988, S. 81-85 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3843142C2 (de) | 1992-05-21 |
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Legal Events
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