DE3441000C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Versorgung einer elektrischen Last
mittels eines mit Abschaltthyristoren bestückten Wechselrichters nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Wechselrichter formen Gleichstrom in Wechselstrom um, wobei Energie vom
Gleichstrom- in das Wechselstromsystem fließt. Man unterscheidet im allgemeinen
zwischen selbstgeführten, fremdgeführten und lastgeführten Wechselrichtern.
Für die natürliche Kommutierung eines Wechselrichters wird induktive
Blindleistung benötigt, weshalb der Laststrom eine kapazitive Komponente
aufweisen muß. Diese kapazitive Komponente kann von Parallel- und
Reihenschwingkreisen bereitgestellt werden.
Ein- oder mehrphasige Parallel- und Reihenschwingkreis-Wechselrichter sind
bereits vielfältig bekannt (DE-AS 16 15 126, DE-OS 32 37 716). Bei diesen
Wechselrichtern werden jedoch als Schaltmittel vorzugsweise symmetrisch
sperrende Thyristoren, sog. SCR-Thyristoren, verwendet, die Kommutierungsmittel
benötigen und bei denen die Reihen- oder Parallelschwingkreise als
Kommutierungsmittel dienen.
Abschaltthyristoren, auch kurz als GTO bezeichnet,
sind als solche bekannt (W. Bösterling,
H. Ludwig, R. Schimmer, M. Tscharn, "Praxis mit dem GTO, Abschaltthyristoren
für selbstgeführte Stromrichter", Sonderdruck der Firma AEG-Telefunken,
1983; H. Berg, W. Bösterling, W. Luse, "Abschaltthyristoren
(GTO) für neue Stromrichterkonzepte", Firmendruckschrift AEG-Telefunken,
1984).
Derartige Abschaltthyristoren haben einerseits den Vorteil,
daß sie in selbstgeführten Stromrichtern den
Leistungsteil vereinfachen, andererseits aber den
Nachteil, daß sie gegenüber anderen Thyristorschaltungen
höhere Verlustleistungen beim Ein- und Ausschalten
mit sich bringen. In der Regel ist die Abschaltverlustleistung
größer als die Einschaltverlustleistung. Da
die Abschaltverlustleistung bei jedem Schaltvorgang auftritt,
wird ihr Anteil an der Gesamtverlustleistung
mit zunehmender Wiederholfrequenz immer spürbarer und
muß beim Auslegen der Kühleinrichtungen berücksichtigt
werden. Es ist durch die gleichen Literaturstellen
auch bereits bekannt, daß man die Spannungssteilheit
beim Abschalten durch geeignete Beschaltungsmaßnahmen
begrenzen muß, beispielsweise durch eine sogenannte
RCD-Beschaltung. In einem solchen Fall ist jeder
Abschaltthyristor mit einer eigenen RCD-Beschaltung
versehen.
Trotz dieser bekannten Maßnahmen ist der
Frequenzbereich, für den die bekannten Abschaltthyristoren
verwendet werden können, relativ eng begrenzt,
und zwar können bei weitgehender Ausnutzung
des höchst zulässigen Durchlaßstroms Frequenzen
zwischen etwa 3 und 5 kHz als Maximalfrequenz angesehen
werden. Versuche, diese Frequenz zu erhöhen,
hatten bisher stets eine entsprechende Verminderung
des höchst zulässigen Durchlaßstroms zur Folge, da
andernfalls die thermische Belastung der Thyristoren
nicht mehr beherrschbar war.
Nun gibt es heute eine ganze Reihe von Verbrauchern,
bei denen höhere Frequenzen, z. B. Frequenzen
bis zu 20 bzw. 30 kHz benötigt werden. Eine
sehr breite Anwendungsmöglichkeit besteht bei
statischen Umrichtern für induktive Erwärmungsanlagen,
insbesondere für induktive Schmelzanlagen. Ein
weiteres Anwendungsgebiet betrifft kompakte Stromversorgungen
mit entsprechend kleinen magnetischen Baugruppen,
wie beispielsweise Transformatoren.
Für große Leistungen werden für die vorstehend angegebenen
Zwecke heute fast ausschließlich Umrichter
mit sogenannten Frequenz-Thyristoren eingesetzt, die
aufwendige Kommutierungs-Hilfsmittel benötigen sowie
schaltungstechnische Maßnahmen erforderlich machen,
um die erforderliche Schonzeit t s zu gewährleisten.
Auch für diese Art von Umrichtern ist die Begrenzung
der Schaltfrequenz auf einige Kilohertz erforderlich,
oftmals von der Maßnahme einer Reduzierung der Bauelementenausnutzung
begleitet, d. h. der Reduzierung
der Schaltströme, um die für das Bauelement zulässige
Verlustleistung nicht zu überschreiten.
Es ist bereits eine Anordnung zur Versorgung einer elektrischen Last mittels eines
Wechselrichters bekannt, wobei diese Last eine Induktivität ist und in bezug auf
den Wechselrichter mit einem Kondensator parallelgeschaltet ist, mit dem sie
einen Schwingkreis bildet (DD-Z: Elektrie, Bd. 35, (1981), Heft 12, Seiten 651
bis 655). Hierbei stimmt die Eigenfrequenz des Schwingkreises mit der Ausgangsfrequenz
des Wechselrichters im wesentlichen überein. Der Wechselrichter ist
hierbei jedoch mittels herkömmlicher Thyristoren realisiert, so daß aufwendige
Kommutierungs-Hilfsmittel benötigt werden.
Weiterhin ist ein Stromwechselrichter der eingangs genannten Art bekannt, der Abschaltthyristoren aufweist,
welche den Rückwärtsstrom sperren können (US-PS 44 77 868). Dieser Wechselrichter
wird von einer äußeren Gleichstromquelle gespeist und liefert seinerseits
rechteckförmige Ströme. An diesen Wechselrichter angeschlossen ist ein Resonanzkreis,
der eine Induktivität aufweist, welche mit einem Kondensator in Reihe
geschaltet ist. Hierbei liegt die Ausgangsspannung des Wechselrichters an der erwähnten
Induktivität. Eine Regelung des Phasenverhältnisses zwischen der Ausgangsspannung
und dem Ausgangsstrom des Wechselrichters findet hierbei jedoch nicht
statt. Der bekannte Wechselrichter kann im Bereich von 20-30 kHz
arbeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wechselrichter mit GTO-Thyristoren
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Abschaltverlustleistung der GTO-Thyristoren
drastisch reduziert ist.
Diese Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen
aus den rückbezogenen Ansprüchen 2-6 hervor. Die
Merkmale der Ansprüche 2, 3 und 6 sind dabei aus
der genannten DD-Z: Elektrie an sich bekannt.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß der
Wechselrichter mit sehr hoher Frequenz bei voller Belastbarkeit der Abschaltthyristoren
betrieben werden kann. Auf Grund der geringen Wärmeverluste genügt
zur Kühlung in der Regel die normale Luftzirkulation oder, bei Temperaturen
über 35°C oder hermetisch geschlossenen Schränken, ein Luft-Luft-Kühlaggregat.
Aufwendige Wasserkühlungen können entfallen.
Der Stand der Technik und Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
werden nachfolgend an Hand der Fig. 1 bis 5
näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Diagramm mit den zeitlichen Verläufen
von Strom und Spannung bei einem lastgeführten
Thyristorumrichter,
Fig. 2 ein Diagramm mit den Verläufen von Strom und
Spannung bei der klassischen Anordnung mit
Abschaltthyristoren, bei der die Induktivität
nicht zu einem Schwingkreis ergänzt
ist,
Fig. 3 ein Prinzipschaltbild der erfindungsgemäßen
Anordnung, bei der die Induktivität zu einem
Schwingkreis ergänzt ist und den Verbraucher
darstellt,
Fig. 4 Einzelheiten des Wechselrichters mit verschiedenen
Induktivitäten bzw. Verbrauchern, und
Fig. 5 ein Diagramm analog Fig. 2, wie es beim Betrieb
der Vorrichtung nach Fig. 3 zustandekommt,
d. h. mit wesentlich verringerter Anstiegssteilheit
der Spannung.
Fig. 1 zeigt über der Zeit (Abszisse) den Verlauf
von Strom I und Spannung U bei einem lastgeführten
Thyristorumrichter. Aus Gründen eine einwandfreien Kommutierung
und des Abbaus der Ladungsträger innerhalb der sogenannten
Freiwerdezeit ist eine Phasenverschiebung t s
zwischen Strom und Spannung erforderlich. Diese
Phasenverschiebung bedingt zwangsläufig eine Erhöhung
der Schaltverluste und eine Frequenzbegrenzung,
t s ist hierbei die sogenannte "Schonzeit".
Fig. 2 entspricht weitgehend Bild 6 in dem Sonderdruck
"Praxis mit dem GTO-Abschaltthyristoren für
selbstgeführte Stromrichter AEG". Innerhalb der Abschaltzeit
A fällt der Strom I T gemäß dem gezeigten
Kurvenverlauf, und innerhalb der gleichen Zeit steigt
die Spannung U D , gleichfalls gemäß dem eingezeichneten
Spannungsverlauf. Das Produkt aus Strom und Spannung
führt zu dem Kurvenverlauf, der die schraffierte
Fläche umgibt. Diese wiederum ist ein Maß für die
infolge des steilen Spannungsanstiegs hohe Verlustleistung
P RQ . Hieraus ist leicht ersichtlich, daß die
Abschaltleistung mit zunehmender Frequenz wächst, so
daß die Betriebstemperaturen der Abschaltthyristoren
nicht mehr beherrschbar sind.
Auf Grund dieser Tatsache ist der Einsatz der Abschaltthyristoren
(GTO) auf Grund der geschilderten Eigenschaften
hinsichtlich der Schaltfrequenz gleichermaßen
eingeschränkt und zeigt daher diesbezüglich keine
wesentlichen Vorzüge gegenüber der bekannten Umrichterschaltung
mit Frequenzthyristoren und Phasenverschiebungen
gemäß Fig. 1.
In Fig. 3 ist eine Stromversorgungsquelle 1 dargestellt,
die als Umrichter ausgeführt
ist und über eine Dreifachleitung 2 mit Drehstrom
versorgt wird. Durch einen Thyristor-Gleichrichter
3 wird eine Gleichspannung erzeugt, die an
den Leitungen 4 und 5 ansteht. Der hierdurch gebildete
Gleichstromkreis besitzt eine Glättungsdrossel
6, einen Glättungskondensator 7 und eine
Speicherdrossel 8.
Die Leitungen 4 und 5 führen zu einem Wechselrichter 9,
der mit Abschaltthyristoren (GTO's) gemäß Fig. 4 bestückt
ist.
Bei dem Wechselrichter 9 handelt es sich um einen sogenannten
selbstgeführten Wechselrichter, der
durch einen Taktgeber 10 gesteuert wird, auf dessen
Wirkungsweise weiter unten noch näher eingegangen wird.
Der Ausgang des Wechselrichters 9 führt über Leitungen 11
und 12 zu einer Induktivität 13, die im vorliegenden
Falle als zylindrische Induktionsspule ausgeführt ist.
In dieser Spule kann das zu behandelnde und/oder zu
schmelzende Material untergebracht werden, wodurch die gesamte
Last eine zusätzlich ohm'sche Komponente erhält, die hier
durch einen in Reihe geschalteten Ersatzwiderstand 14
dargestellt ist. Parallel zur Induktivität 13 (bezogen
auf den Wechselrichter 9) ist ein Kondensator 15 angeordnet,
der sich mit der Induktivität 13 zu einem Schwingkreis
ergänzt, der beispielsweise auf eine Frequenz
von 20 kHz ausgelegt ist. Sobald die Induktionsspule
mit einer entsprechenden Frequenz beaufschlagt
wird, ist es möglich, das in dieser befindliche
Material zu schmelzen oder nur zu erwärmen, um beispielsweise
die Oberfläche in Anwesenheit eines
Reaktionsgases zu veredeln. Zu diesem Zweck kann die
Induktivität 13 in einer nicht gezeigten Kammer
untergebracht sein, in der die erforderliche Atmosphäre
aufrechterhalten wird, die beispielsweise auch aus
einem Vakuum und/oder einem Inertgas bestehen kann.
Den Leitungen 11 und 12 sind Abgriffe 16 und 17 für
die Spannung U bzw. den Strom I zugeordnet. Mittels
dieser Abgriffe läßt sich beispielsweise die Phasenlage
zwischen U und I mittels eines Meß- und Anzeigegeräts
überwachen. Die Abgriffe 16 und 17 sind einer Regelanordnung
18 aufgeschaltet, deren Ausgang wiederum
dem Taktgeber 10 aufgeschaltet ist. In der Regelanordnung
werden Vorzeichen und Betrag der Phasenverschiebung
zwischen U und I erkannt und mittels eines
Integrationsgliedes in ein vorzeichengerechtes, der
Phasenverschiebung proportionales Ausgangssignal
umgesetzt. Dieses dient als Eingangssignal für den
Taktgeber 10, der als Spannungs-Frequenzwandler ausgeführt
ist. Mit anderen Worten, die Ausgangsfrequenz
des Taktgebers 10 ist der Eingangsspannung proportional.
Der Taktgeber 10 ist mit einem weiteren Eingang 19
ausgestattet, durch den beispielsweise eine Handverstellung
der Ausgangsfrequenz des Taktgebers 10 möglich
ist.
Steigt also beispielsweise die Ausgangsspannung der
Regelanordnung bei voreilendem Strom, so wird die
Ausgangsfrequenz des Wechselrichters 9 hochgeregelt,
und es fließt mehr Strom durch den Kondensator. Dies
führt dazu, daß die Phasenverschiebung auf einen
kleinstmöglichen, durch die Regelabweichung bedingten
Wert ausgeregelt wird. Sinkt hingegen die Ausgangsspannung
der Regelanordnung 18 bei nacheilendem Strom,
so wird die Ausgangsfrequenz des Wechselrichters 9
heruntergeregelt, und es fließt mehr Strom durch die
Induktivität 13. Auf diese Weise werden Phasenverschiebung
und Blindleistung auf einen kleinstmöglichen
Wert heruntergeregelt. Zwischen dem Taktgeber 10 und
dem Wechselrichter 9 befindet sich eine an sich bekannte
Vorrichtung 20 zur Potentialtrennung und Impulsformung. Die
Vorrichtung 20 ist über eine Vielfach-Steuerleitung 36 mit
den Abschaltthyristoren des Wechselrichters 9 verbunden.
Zwischen dem Taktgeber 10 und der Vorrichtung 20 befindet
sich noch eine Anpassungsvorrichtung 37 für die Verschiebung
der Einschaltimpulse relativ zu den Ausschaltimpulsen der
Abschaltthyristoren nach Maßgabe der Erläuterungen zu
Fig. 6.
Fig. 4 zeigt Einzelheiten des Wechselrichters 9.
Dieser besitzt insgesamt vier in Brückenschaltung
angeordnete Abschaltthyristoren (GTO's) 21, 22, 23
und 24. Da diese Abschaltthyristoren im vorliegenden
Falle nicht rückwärts sperrend sind, sind ihnen in
Reihenschaltung schnellsperrende Dioden 25, 26, 27
und 28 zugeordnet. Ferner sind den Abschaltthyristoren
zum Schutz gegen unzulässige dynamische Beanspruchung
einfache Widerstands-Kondensator-Dioden-Netzwerke zugeordnet,
sogenannte RCD-Glieder, die jedoch im einzelnen
nicht näher bezeichnet sind. Diese RCD-Glieder sind
nicht zwingend erforderlich.
Der Wechselrichter 9 ist mit zwei Sammelschienen 29
und 30 verbunden, an die wahlweise verschiedene,
die Induktivität 13 und den Kondensator 15 enthaltende
Schwingkreise anschließbar sind. So ist
beispielsweise an die Sammelschienen 29 und 30 unmittelbar
der Schwingkreis im rechten Teil von
Fig. 3 anschließbar.
Fig. 4 zeigt jedoch zwei alternative Möglichkeiten,
wie die betreffenden Schwingkreise über Transformatoren
31 bzw. 32 angeschlossen werden können.
Im Falle des oberen, über den Transformator 31
angeschlossenen Schwingkreises stellt die Induktivität
13 selbst den Verbraucher dar, d. h. sie bildet
in Analogie zu Fig. 3 eine Induktionsspule, in der
das aufzuheizende Material untergebracht ist. Der dadurch
bedingte ohm'sche Widerstand ist durch den Ersatzwiderstand
14 angedeutet.
Im Falle des durch den Transformator 32 angeschlossenen
Schwingkreises ist parallel zu diesem eine Gleichrichterbrücke
33 geschaltet, die zu einer Last 34 in Form
eines ohm'schen Widerstandes führt. Die auch hier
vorhandene Induktivität 13 muß also nicht notwendig
der eigentliche Verbraucher sein. Bei der ohm'schen
Last 34 kann es sich beispielsweise um einen Heizwiderstand
für einen Widerstandsofen handeln. Ein
Glättungskondensator 35 sorgt hier für die weitgehende
Glättung der Ausgangsspannung der Gleichrichterbrücke 33.
Über die Vielfach-Steuerleitung 36 wird der Wechselrichter
9 in der Weise gesteuert, daß alternierend
die Abschaltthyristoren 21/24 und die Abschaltthyristoren
22/23 auf Durchlaß geschaltet sind.
Speziell bei noch weiter gesteigerten Frequenzen
ist es hierbei zweckmäßig, die Einschaltimpulse der
Abschaltthyristoren 21/24 so zu legen, daß sie einen zeitlichen Abstand
von den vorausgehenden Abschaltimpulsen der jeweils anderen Abschaltthyristoren
22/23 aufweisen und umgekehrt. Hierbei
muß der zeitliche Abstand minimal der Löschverzugszeit
und maximal der Löschzeit entsprechen. Die betreffenden
Begriffe werden im Zusammenhang mit
Fig. 5 noch näher erläutert. Dabei soll einerseits
der Spannungsanstieg nach dem Abschalten der einen
Gruppe von Abschaltthyristoren nicht zu früh erfolgen,
was zu höheren Verlusten führen würde, andererseits
darf auch kein "Loch" zwischen den alternierend
geschalteten Gruppen von Abschaltthyristoren auftreten,
das gleichfalls zu einer unerwünschten Belastung der Abschaltthyristoren
führen würde. Zum Zwecke der Einstellung
genauer zeitlicher Relationen zwischen den
Einschaltimpulsen einerseits und den Ausschaltimpulsen
andererseits (Fig. 5) ist die Anpassungsvorrichtung 37
vorgesehen, die mit der Vorrichtung 20 zur Potentialtrennung
und Impulsformung gleichfalls über eine Vielfach-Steuerleitung
38 verbunden ist.
Fig. 5 zeigt die Verhältnisse beim Vorhandensein
von Schwingkreisen bei der Induktivität 13 und
dem Kondensator 15 gemäß den Fig. 3 und 4. Es
ist deutlich zu erkennen, daß die Spannung U D innerhalb
der Abschaltzeit A eine wesentlich geringere
Anstiegssteilheit aufweist als bei dem Fall gemäß
Fig. 2 (ohne Schwingkreis). Der Abschaltstrom I T
hat im wesentlichen den gleichen Verlauf wie in
Fig. 2. Es ergibt sich jedoch, daß das Produkt aus
I und U zu einem sehr viel flacheren Kurvenverlauf
(Umrißlinie der schraffierten Fläche) führt, als
im Falle von Fig. 2. Infolgedessen ist auch die
Verlustleistung sehr viel niedriger, und die Anordnungen
nach den Fig. 3 und 4 können infolgedessen
bei voller Auslastung der Abschaltthyristoren mit
wesentlich höheren Frequenzen betrieben werden.
Der Spannungsverlauf U D gemäß Fig. 5 entspricht
einer Sinuslinie, die durch die Existenz des Schwingkreises
bedingt ist.
Fig. 5 zeigt weiterhin einen Ausschaltimpuls P₁.
Ausgehend von diesem Ausschaltimpuls erstreckt sich
eine Löschverzugszeit t LV , die etwa bis zu dem Augenblick
reicht, in dem der Strom I T steil abfällt (Punkt K₁).
Diese Löschverzugszeit beträgt bei den gängigen Abschaltthyristoren
typischerweise etwa 4 Mikrosekunden.
Ausgehend von dem Ausschaltimpuls erstreckt
sich die sogenannte Löschzeit t L bis zu dem Punkt K₂, an dem
die Kurve für den Strom I T einen weiteren deutlichen Knick
aufweist. Der hinter dieser Knickstelle noch auftretende
Strom wird auch als Schweifstrom bezeichnet,
die Zeit, in der dieser Strom zu Null wird, als sogenannte
Schweifzeit. Die Löschzeit berechnet sich also
aus der Zeit vom Ausschaltimpuls bis zum Nullwerden
des Durchgangstroms I T minus der sogenannten Schweifzeit.
Diese Löschzeit beträgt bei den handelsüblichen
Abschaltthyristoren etwa 7 Mikrosekunden. Zur Erzielung
optimaler Verhältnisse wird nunmehr der Einschaltimpuls
P₂ der jeweils anderen Gruppe in einen
zeitlichen Bereich gelegt, der zwischen der Löschverzugszeit
t LV und der Löschzeit t L liegt, wie dies
in Fig. 5 dargestellt ist. Es sei betont, daß eine
solche Maßnahme mit zunehmender Kommutierungsfrequenz
erheblich an Bedeutung gewinnt, da die mit steigender
Frequenz auch hier steigenden Abschaltverluste durch
diese Maßnahme weiter reduziert werden. Der zeitliche Abstand
der Impulse P₁ und P₂ voneinander läßt sich durch
die Anpassungsvorrichtung 37 innerhalb der angegebenen
Grenzen entsprechend verändern. Da die Ansteuerung
von Abschaltthyristoren - für sich genommen -
jedoch bekannt ist, dürften sich weitere Ausführungen
hierüber erübrigen.
Der Vorteil der Schaltungsanordnung nach Fig. 4 liegt
darin, daß über den Transformator beliebige Verbraucher
bzw. Lasten angepaßt werden können. Der
magnetische Aufwand der Transformatoren 31 und 32
ist wegen der hohen Schaltfrequenz sehr gering. Die
aus der hohen Frequenz erzeugte Gleichspannung benötigt
dabei auch einen geringeren Aufwand an Glättungsmitteln.
Claims (6)
1. Anordnung zur Versorgung einer elektrischen Last mittels eines mit Abschaltthyristoren
bestückten Wechselrichters in Brückenschaltung mit einem
in der Brückendiagonalen aus einer Induktivität und einem Kondensator gebildeten
Schwingkreis, dessen Auslegungsfrequenz im wesentlichen mit der
Ausgangsfrequenz des Wechselrichters übereinstimmt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Induktivität (13) in bezug auf den Wechselrichter (9) parallel zum
Kondensator (15) geschaltet ist, daß die Frequenz des Wechselrichters (9)
in der Weise regelbar ist, daß die Phasenverschiebung zwischen dem Strom
und der Spannung des Schwingkreises auf einen kleinstmöglichen Wert zurückführbar
ist, und daß die Einschaltimpulse (P₂) alternierend geschalteter Abschaltthyristoren
(21 und 24 bzw. 22 und 23) einen zeitlichen Abstand von
den Ausschaltimpulsen (P₁) der jeweils anderen Abschaltthyristoren aufweisen,
wobei der zeitliche Abstand minimal der Löschverzugszeit (t LV )
und maximal der Löschzeit (t L ) entspricht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Abgriffe (17, 16)
für Strom "I" und Spannung "U" im Schwingkreis einer Regelanordnung (18)
ausgeschaltet sind, deren Ausgang einem Taktgeber (10) aufgeschaltet ist,
derart, daß durch die Ausgangsfrequenz des Taktgebers die Frequenz des
Wechselrichters (9) geregelt wird.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität
(13) Bestandteil eines Verbrauchers ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität
(13) vom Verbraucher baulich getrennt ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingkreis
(13, 15) mittels eines Transformators (31, 32) an den Wechselrichter (9)
angekoppelt ist.
6. Anwendung der Anordnung nach Anspruch 1 für das Einschmelzen von
metallischen Werkstoffen.
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1984
- 1984-11-09 DE DE19843441000 patent/DE3441000A1/de active Granted
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1985
- 1985-11-08 JP JP60250583A patent/JPS61121774A/ja active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4209644A1 (de) * | 1992-03-25 | 1993-09-30 | Abb Patent Gmbh | Verfahren zum Ansteuern der Stromrichterventile eines lastgeführten Parallelschwingkreiswechselrichters eines Induktionsofens |
DE4209645A1 (de) * | 1992-03-25 | 1993-09-30 | Abb Patent Gmbh | Verfahren zur Ansteuerung der Stromrichterventile von zwei oder mehr aus einer gemeinsamen Gleichstromquelle gespeisten Parallelschwingkreiswechselrichtern mit jeweils einem Induktionsofen und Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3441000A1 (de) | 1986-05-15 |
JPS61121774A (ja) | 1986-06-09 |
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