Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmerückgewinnung
bei einem Bausystem ins Skelettbauweise.
Aus der DE 33 36 495 A1 ist ein Verfahren zur Energieein
sparung bei der Regelung der Lufttemperatur in Gebäuden be
kannt, bei dem eine Rückgewinnung der Transmissionswärme
angestrebt ist. Dabei werden zumindest Teile der Außenwände
über entsprechende Luftführungskanäle von Luft umströmt,
wobei die Luft von einem Ventilator bewegt und saugseitig
von Abluft aus den Gebäuderäumen und Gebäudekanälen ergänzt
in einem Kreislauf zum Ventilator zurückgeführt und minde
stens in Teilen einer Wärmepumpe zugeführt wird. Die abge
kühlte Luft kann wahlweise insgesamt oder in Teilbeträgen
wieder in den Kreislauf zurückgeführt und/oder nach außen
abgegeben werden. Zusätzlich dazu kann die im Luftkreislauf
umgepumpte Luft durch massereiche Teile des Gebäudes ge
führt werden. Diese massereichen Teile dienen als Wärme
speicher.
Auch das aus der DE-Z. Betonwerk + Fertigteil-Technik, Heft
12/82, S. 788 bekannte System dient lediglich der Rückge
winnung der Transmissionswärme. Das Prinzip dieses Systems
beruht auf der Wärmerückgewinnung durch den hausintegrier
ten Energiekreislauf, ermöglicht durch die zweischalige
Auslegung des Gebäudes, einschließlich Fußböden und Decken.
Dem Luftkreislauf wird von einer Wärmepumpe die Wärme ent
zogen. Wegen des Luftschicht-Kanals wird die Wärmeabgabe an
die Außenluft reduziert.
Eine Wärmerückgewinnungsanlage für Gebäude mit einem durch
zwei als Mauerwerk ausgebildete Schalen einer Außenwand
bzw. eines Dachaufbaues gebildeten Zwischenraum, der mit
der Ansaugleitung des Verdampfers einer Wärmepumpe verbun
den ist, dessen Ausgangsleistung in den Zwischenraum zu
rückgeführt wird, wobei die Luft in einem abgeschlossenen
Kreislauf durch Wärmepumpe und Zwischenraum zirkuliert und
sowohl die Innenschale als auch die Außenschale eine zum
Zwischenraum gerichtete Wärmedämmschicht aufweist, ist aus
der DE 30 08 630 C3 bekannt. Durch die beidseitige Isolie
rung des für die Luftführung dienenden Zwischenraumes
strebt diese Lösung nicht einen Energieentzug aus der
Außenwand des zweischaligen Mauerwerks an, sondern arbeitet
ausschließlich mit der Abkühlung der in den Zwischenraum
geführten, Verlustwärme aufnehmenden Luft. Die durch die
Innenschale aus dem beheizten Wohnraum hindurchtretende
Verlustwärme heizt die Luft in dem Zwischenraum auf, eine
Aufheizung der Außenschale erfolgt nicht, weil diese durch
die Isolierschicht von dem Zwischenraum getrennt ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Wärmerück
gewinnung bei einem Bausystem in Skelettbauweise zu schaf
fen, bei dem sowohl die vom Gebäudeinneren nach außen ent
weichende Transmissionswärme als auch die das Gebäude umge
bende Außenwärme zur Wärmerückgewinnung durch eine Wärme
pumpe zu nutzen, ohne daß zusätzliche bauliche Maßnahmen,
wie z. B. Aufbringen von Dämmschichten auf die Innenwand
seiten der Außenwände des Gebäudes, erforderlich sind.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Wärmerückgewin
nung bei einem Bausystem in Skelettbauweise durch folgende
Merkmale gelöst:
- - Die raumumschließenden vorgefertigten Außenwandplatten
und die vorgefertigten Innenwandplatten weisen eine mehr
schalige Anordnung auf, sind fugendicht und mit geeigne
ten Mitteln mit Außenwand-Stützprofilen verbunden,
- - die Außenwandplatten weisen eine geringere Wärmedämmung
auf als die Innenwandplatten,
- - der Luftspalt zwischen Außenwandplatten und Innenwand
platten wird unter der Dacheindeckung weitergeführt und
- - ist im Dachbereich zur Rauminnenseite hin mit einer ge
eigneten Wärmedämmschicht abgeschlossen.
- - die Geschoßdecken bestehen aus auf Deckenträgern aufge
legten, begehbaren Oberdeckenplatten und aus auf unteren
Flanschen der Deckenträger befestigten Unterdeckenplatten
und bilden einen Hohlraum, der mit dem Luftspalt verbun
den ist,
- - Luftspalt und Hohlraum sind weitgehend luftdicht gegen
die Umgebung ausgebildet,
- - Luftspalt und Hohlraum bilden einen geschlossenen Kreis
lauf für die als Wärmeträger dienende in Spalt und Hohl
raum umlaufende Luft,
- - die Rückgewinnung aus dem Gebäudeinnenraum in Luftspalt
und Hohlraum eintretender Transmissionswärme und von
außen in den Luftspalt eintretender Umgebungswärme er
folgt mittels einer Wärmepumpe und
- - die Rückführung der durch die Wärmepumpe abgekühlten Luft
erfolgt über einen zentralen, zum Dachfirst führenden
Luftschacht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Verfahrens zur Wärmerück
gewinnung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines vergrößerten Ausschnit
tes eines teilweise offenen Deckenhohlraumes,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch den Traufpunkt einer Dachkon
struktion,
Fig. 4 einen Horizontalschnitt nach Linie IX-IX in Fig. 3,
Fig. 5 einen Vertikalschnitt nach Linie X-X in Fig. 3.
In Fig. 1 ist ein zweistöckiges Haus 1 mit Dachteil 2 und
Unterkellerung 3 im Schnitt dargestellt, das im wesentli
chen mit einem Luftspalt 4 umgeben ist, in dem ein Luft
strom 5 zirkuliert. Dieser Luftstrom 5 wird einerseits
durch die Transmissionswärme 6, also jene Wärme, die durch
die Wände aus dem Hausinneren in den Luftspalt 4 eintritt,
und andererseits durch Umgebungswärme 7, die durch die
Außenwände in den Luftspalt 4 eintritt, erwärmt. Zusätzlich
dazu tritt Warmluft 8 aus der Hohlraumdecke 14 in den Luft
spalt 4 ein. Mittels eines Ventilators 10 wird die im Luft
spalt 4 erwärmte Luft einer Wärmepumpe 11 zum Wärmeentzug
zugeführt, von wo aus sie als abgekühlte Warmluft 12 über
einen zentralen Schacht 13 neuerlich dem Luftkreislauf zur
Wiedererwärmung zugeführt wird.
In Fig. 2 ist der vergrößerte Ausschnitt eines Stockwerkes
eines Hauses 1 unter besonderer Berücksichtigung der Hohl
raumdecke 14 dargestellt. Die Hohlraumdecke 14 besteht aus
doppel-T-förmigen Deckenträgern 15, deren Flanschbreite dem
Spreizmaß zwischen C-förmigen Leichtbauprofilen 1b und 1c
der Außenwandstützprofile 1a entspricht. Dadurch kann der
Deckenträger 15 in den Stützraum eingeschoben und mit den
Außenwandstützprofilen 1a mittels Stützenkopfwinkeln ver
schraubt werden.
Um weitere Deckenträger 15 einziehen zu können, werden an
den C-förmigen Leichtbauprofilen 1b und 1c der Außenwand
stützprofile 1a über Winkel waagerecht U-förmige Unterzüge
18 durch Schraubverbindungen angeschlossen, an denen die
weiteren Deckenträger 15 über Verbindungswinkel ange
schraubt werden. Die Geschoßdecke als ganzes besteht dem
nach aus auf den Deckenträgern 15 aufgelegten Oberdecken
platten 17 und aus nicht begehbaren Unterdeckenplatten 16,
wobei der zwischen den beiden Deckenplatten 17 und 16 ent
standene Hohlraumdeckenteil 9 stirnseitig durch die beider
seits vorgesetzten Unterzüge 18, von denen hier nur ein Un
terzug 18 sichtbar ist, zu einer in sich geschlossenen
Hohlraumdecke 14 ausgebildet ist. Zur Luftkommunikation der
einzelnen, nebeneinanderliegenden, durch die jeweiligen
Deckenträger 15 voneinander getrennten Hohlraumdeckenteile
9 ist im senkrechten T-Teil 21 jedes inneren doppel-T-för
migen Deckenträgers 15 eine Durchbrechung 22 und zur Luft
verbindung jedes Deckenhohlraumteiles 9 mit dem Luftspalt 4
für jede Hohlraumdecke 14 in den Unterzügen 18 Luftöffnun
gen 23 vorgesehen. Diese können beiderseits mit Absperr
klappen 19 oder Schiebern 20 (vgl. Fig. 1) versehen wer
den, so daß die unmittelbare Wärmezuführung in den Luft
spalt 4 bereichsweise ganz oder teilweise abgesperrt werden
kann. Lediglich für den Deckenhohlraumkörper über der Un
terkellerung 3, aus dem die Warmluft über einen Ansaugstut
zen 24 der Wärmepumpe 11 mittels des Ventilators 10 zuge
führt wird, ist eine Luftabsperrung durch Schieber oder
Klappen nicht vorgesehen. Die durch die Wärmepumpe zurück
gewonnene Wärmeenergie wird zur Warmwasseraufbereitung für
Bad, Küche und dgl., insbesondere aber zur Warmwasserzufüh
rung für im Boden verlegte Rohre 25 einer Fußbodenheizung
verwendet.
Es soll noch darauf hingewiesen werden, daß die Durchbre
chungen 22 bzw. die Luftöffnungen 23 durch elektronisch ge
steuerte Luftklappen nach einem vorgegebenen Programm ge
öffnet oder geschlossen werden können, so daß die Wärme
rückgewinnung aus den Deckenhohlräumen nach Wärmebedarf
selbsttätig regulierbar ist. Eine Anwendung derartig ge
steuerter Luftklappen 19 kann aber auch im Luftspalt 4 in
der Form erfolgen, daß die durch die Außenwandstützen ver
tikal abgeschotteten Teilabschnitte des Umluftspaltes ge
öffnet oder geschlossen werden können, um hierdurch bei un
günstiger Jahreszeit himmelsrichtungsbedingte unterschied
liche Außentemperaturen gezielt energiewirksamer ausnutzen
zu können, wobei eine Luftklappe 19 zur Regulierung des
Luftstromes im Luftspalt 4 diesen, in einem Winkel von 0°
bis 90° zur Achse X-X des Luftspaltes 4 zu liegen kommend,
regulierend absperren kann.
Zum Stahlskelett gehören, wie erwähnt, noch die freitragen
den Dachbinder 30, die nach Fig. 4 aus einem Paar C-förmi
ger Leichtbauprofilen bestehen, zwischen deren Stegen im
Bereich des Traufpunktes nach Fig. 3 ein Bindeblech 31
eingespannt ist, das bis zwischen senkrecht an den Enden
der obersten Deckenträger 15 (Fig. 3 und 5) befestigte
U-Profile 26 reicht. An den Enden der unmittelbar an Außen
wandstützprofilen 1a abgestützten Deckenträger 15 sind somit
die freitragenden Dachbinder 30 leicht montierbar ange
schlossen. Es werden hier wie auch sonst bei der Errichtung
des Stahlskeletts Schraubverbindungen bevorzugt, aber auch
Schweißverbindungen sind möglich. Wie Fig. 4 am besten
zeigt, sind die Dachbinder 30 mit einer Holzleiste 27 un
terlegt als Konterlattung für die Holzlattung 28, die zur
Befestigung einer Unterkonstruktion in Form einer Gipskar
tonplatte 29 dient. Zwischen den Dachbindern 30 ist eine
Wärmedämmschicht 32 eingezogen, die im Abstand von den
Dachdeckenplatten 23 verläuft. Der so gebildete Deckenhohl
raum kommuniziert mit den Zwischenräumen zwischen den
Außenwandplatten 33 und den in Fig. 3 nicht dargestellten
Zwischenwandplatten sowie den Innenwandplatten 34, wozu die
Außenwandplatten 33 bis an die Dachdeckenplatten 35 reichen
und die Zwischenwandplatten bzw. die Innenwandplatten 34
sich bis oberhalb der Wärmedämmschicht 32 erstrecken. Die
schon erwähnte Belüftung der Wandkonstruktion erstreckt
sich somit bis in den Dachbereich.
Es ist noch zu erwähnen, daß anstelle der begehbaren Ober
deckenplatten 17 eine marktübliche Trapezblechdecke vorge
sehen werden kann. Die nicht begehbaren Unterdeckenplatten
16 werden durch eine nicht begehbare, unter den Deckenträ
gern 15 abgehängte Unterdecke aus bekannten Bauelementen
ersetzt. Bei Anwendung einer Trapezblechdecke entfallen die
in den Deckenträgern 15 ursprünglich benötigten Durchbre
chungen 22, weil der zwischen den Trapezblechen und dem
oberen Flansch der darunterliegenden Träger sich ergebende
freie Luftquerschnitt ausreicht, um eine Warmluftdurchfüh
rung zu ermöglichen.
Die Ausnahme hierzu bildet nur die unterste Geschoßdecke.
Hier müssen die beidseitig zum Ansaugstutzen 24 am nächsten
gelegenen Deckenträger 15 zusätzliche Luftöffnungen erhal
ten, um die Lufthinführung zum Ansaugstutzen 24 zu begün
stigen.