DE3841618A1 - Gaseintragssystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Eintragen
von Gas in ein fließfähiges Medium, das sich in einem
zylinder- oder pfannenförmigen Behälter mit im
wesentlichen vertikaler Achse befindet, mittels
mindestens einer Düse, die mindestens eine
Austrittsöffnung für das Gas aufweist.
Derartige Gaseintragssysteme sind weit verbreitet. So
werden beispielsweise zum Eintragen von
sauerstoffhaltigem Gas in Abwasser Begasungskerzen
verwendet, die am Boden eines Behandlungsbeckens
angeordnet sind. Andererseits ist es auch bekannt,
Gaseintragssysteme zum Spülen von Metallschmelzen in
einer Pfanne zu verwenden. Beispielsweise werden
Stahlschmelzen oder Aluminiumschmelzen durch Spülen mit
Inertgas nachbehandelt. Dabei wird das Gas über Lanzen
auf die Schmelzen aufgeblasen oder durch Düsen oder
Stopfen vom Boden der Pfanne aus von unten eingetragen.
In den meisten Anwendungsfällen kommt es auf ein
möglichst feinblasiges Eintragen des Gases in das
fließfähige Medium an. Insbesondere bei Medien mit hoher
Dichte, z.B. Metallschmelzen, ist ein feinblasiger
Eintrag mit dem herkömmlichen Gaseintragssystem aber
nicht gewährleistet. Aufgrund der hohen Dichte des
Mediums vereinigen sich unmittelbar hinter der
Gaseintragsvorrichtung die ursprünglich kleinen
Gasblasen zu einer großen, wodurch beispielsweise beim
Nachbehandeln einer Metallschmelze die Spülwirkung
verschlechtert wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so
auszugestalten, daß auf einfache und wirtschaftliche
Weise ein feinblasiger Gaseintrag erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Düse so angeordnet ist, daß ihre Austrittsöffnung
in eine im wesentlichen horizontale Richtung zeigt, die
mit der Behälterwand einen Winkel einschließt, der
gleich oder größer als 0° und kleiner als 90° ist.
Auf diese Weise kann das Gas so in das fließfähige
Medium eingeblasen werden, daß das Medium in eine
Rotation um die vertikale Zylinder- bzw. Pfannenachse
versetzt wird. Die in das rotierende Medium
eingetragenen Gasblasen erfahren Scherkräfte, die ein
Entstehen von großen Gasblasen verhindern.
Es ist vorteilhaft, das Gas nahezu parallel zur
Behälterwand in das fließfähige Medium einzublasen, um
dieses in Rotation zu versetzen. Hierzu ist die Düse
zweckmäßigerweise so angeordnet, daß ihre
Austrittsöffnung in eine im wesentlichen horizontale
Richtung zeigt, die mit der Behälterwand einen Winkel
von ca. 0° bis ca. 30° einschließt.
Vorzugsweise ist die Düse an der Behälterwand oder in
unmittelbarer Nähe der Behälterwand im Behälter so
installiert, daß die Austrittsöffnung in das Medium
eintaucht. Durch diese Anordnung kann einerseits das
Medium durch Einblasen von Gas leicht in Rotation
versetzt werden, andererseits stehen dem rotierenden
Medium keine störenden Düsen im Behälterinneren im Wege.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform werden
mehrere Düsen entlang der Behälterwand so im Behälter
angebracht, daß ihre Austrittsöffnungen im wesentlichen
parallel zur Behälterwand zeigen.
Weiterhin ist es zweckmäßig, die Düse unmittelbar über
dem Behälterboden anzuordnen. Auf diese Weise wird der
gesamte Behälterinhalt durch die rotierenden und
aufsteigenden Gasblasen erfaßt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden auf dem Behälterboden zusätzliche
Bodendüsen angeordnet, die Gas im wesentlichen in
vertikaler Richtung nach oben in das rotierende Medium
abgeben. Diese Bodendüsen stehen zweckmäßigerweise mit
schnell öffnenden und schnell schließenden Ventilen in
Verbindung, die eine pulsierende Begasung des Mediums
ermöglichen. Durch eine möglichst hochfrequente
Gaspulsation wird erreicht, daß die Gasblasen beim
Kontakt mit dem rotierenden Medium in kleiner Ausdehnung
abreißen und von dem rotierenden Medium mitgenommen
werden. Eine Konglomerierung kleiner Gasblasen zu großen
wird verhindert. Zur Pulsierung des Gases können
Flatterventile, schnellarbeitende Magnetventile, mit
Motor angetriebene Kugelhähne oder anderweitig schnell
öffnende und schließende Ventile verwendet werden. Die
Ventile sind unmittelbar vor dem Gaseintritt in die
Bodendüsen angeordnet.
Der Behälter kann z.B. als Belebungsbecken zur
Abwasserbehandlung ausgebildet sein oder als Pfanne zum
Nachbehandeln einer Metallschmelze. Insbesondere im
letzteren Fall ist es zweckmäßig, die Düse mit einem
Düsenkopf aus porösem Material zu versehen, um
einerseits einen feinblasigen Gaseintrag zu
gewährleisten und andererseits vor hohen thermischen
Belastungen durch die heiße Metallschmelze gewappnet zu
sein. Um ein Verstopfen der Austrittsöffnungen zu
verhindern, wird bevorzugt ein poröser Stein mit
gerichteter Porösität verwendet. Auch die Bodendüsen
sind vorzugsweise mit Düsenköpfen aus porösem Material
versehen.
Besonders beim Spülen von Metallschmelze ist es
vorteilhaft, die Düse mit hohem Gasdruck zu
beaufschlagen. Hierzu steht die Düse mit einer
Druckleitung für hochverdichtetes Gas in Verbindung.
Die Beaufschlagung kann kontinuierlich oder pulsierend
erfolgen.
Auch die Bodendüsen stehen mit Druckleitungen für
hochverdichtetes Gas in Verbindung. In den
Druckleitungen sind unmittelbar vor den Bodendüsen die
erwähnten schnell öffnenden und schließenden Ventile
angeordnet.
Das erfindungsgemäße Gaseintragssystem eignet sich
insbesondere zum Einsatz bei der sogenannten
Pfannenmetallurgie, also beim Nachbehandeln von Metall
in der Pfanne. Mit dem Gaseintragssystem können auch
Stahlschmelzen, die aufgrund ihrer besonders hohen
Dichte mit herkömmlichen Gasspülsystemen nur
unzureichend behandelt werden können, wirksam mit Gas
gespült werden. Die Erfindung kann aber auch bei der
Abwasserreinigung verwendet werden, um beispielsweise
Sauerstoff feinblasig in das Abwasser einzutragen. Auch
beim Strippen von Flüssigkeiten in der Abwassertechnik,
Lebensmitteltechnik oder chemischen Industrie kann das
erfindungsgemäße Gaseintragssystem mit Vorteil
eingesetzt werden.
Neben dem Vorteil eines besonders feinblasigen
Gaseintrags weist das erfindungsgemäße Gaseintragssystem
auch den entscheidenden Vorzug auf, ohne mechanisch
bewegte Teile auszukommen. Dies stellt einen bedeutenden
Vorteil gegenüber Rührsystemen dar, die zudem
beispielsweise bei der Stahlbehandlung wegen der hohen
Dichte der Stahlschmelze nicht eingesetzt werden können.
Im folgenden sei die Erfindung anhand eines in einer
Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Die Figur zeigt eine Pfanne zur Nachbehandlung von
Stahlschmelze.
In der Pfanne 1 befindet sich Stahlschmelze 2, die
durch Spülen mit Stickstoff nachbehandelt werden soll.
Am Pfannenmantel 3 sind Düsen 4 mit Düsenköpfen 5 aus
porösem Stein angeordnet. Um ein Verstopfen der Düsen 4
durch die Stahlschmelze 2 zu verhindern, weist der
poröse Stein eine gerichtete Porösität auf. Die Düsen 4
sind so angeordnet, daß die Austrittsöffnungen der
Düsenköpfe 5 im wesentlichen parallel zum Pfannenmantel
3 gerichtet sind. Zum Spülen der Stahlschmelze werden
die Düsen 4 über eine nicht dargestellte Druckleitung
mit hochverdichtetem Stickstoffgas beaufschlagt. Die
Düsen 4 blasen das Gas so in die Stahlschmelze ein, daß
diese in eine Rotation um die vertikale Pfannenachse
versetzt wird. Über am Pfannenboden 6 installierte
Bodendüsen 7 wird pulsierend Stickstoffgas von unten in
die Stahlschmelze eingetragen. Hierzu stehen die
Bodendüsen 7 mit nicht dargestellten Druckleitungen für
hochverdichtetes Stickstoffgas in Verbindung.
Unmittelbar vor den Bodendüsen 7 sind in den
Druckleitungen schnell arbeitende Magnetventile
angeordnet, die einen pulsierenden Gaseintrag
ermöglichen. Die Bodendüsen 7 sind als poröse
Stopfensteine mit gerichteter Porösität ausgebildet, um
Verstopfungen durch die Stahlschmelze zu verhindern.
Durch den pulsierenden Gaseintrag wird erreicht, daß
die Gasblasen beim Kontakt mit der rotierenden
Stahlschmelze in kleiner Ausdehnung abreißen und von
der rotierenden Stahlschmelze mitgenommen werden. Eine
Konglomerierung der kleinen Gasblasen zu großen wird
verhindert.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Eintragen von Gas in ein
fließfähiges Medium, das sich in einem zylinder- oder
pfannenförmigen Behälter mit im wesentlichen
vertikaler Achse befindet, mittels mindestens einer
Düse, die mindestens eine Austrittsöffnung für das
Gas aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse
(4) so angeordnet ist, daß ihre Austrittsöffnung (5)
in eine im wesentlichen horizontale Richtung zeigt,
die mit der Behälterwand (3) einen Winkel
einschließt, der gleich oder größer als 0° und
kleiner als 90° ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung (5) in
eine im wesentlichen horizontale Richtung zeigt,
die mit der Behälterwand (3) einen Winkel von ca.
0° bis ca. 30° einschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düse (4) an der
Behälterwand (3) oder in unmittelbarer Nähe der
Behälterwand (3) im Behälter (1) so angeordnet ist,
daß die Austrittsöffnung (5) in das Medium (2)
eintaucht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (4) unmittelbar
über dem Behälterboden (6) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) als
Pfanne zum Nachbehandeln einer Metallschmelze
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) als
Belebungsbecken zur Abwasserbehandlung ausgebildet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (4) einen
Düsenkopf (5) aus porösem Material aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (4) mit einer
Druckleitung für hochverdichtetes Gas in Verbindung
steht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Behälterboden
(6) zusätzlich Bodendüsen (7) zum Eintragen von Gas
in das Medium angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodendüsen (7) mit schnellöffnenden und
schließenden Ventilen in Verbindung stehen.
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