Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur biologischen
Abwasserreinigung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
Aus der DE-OS 26 39 836 ist bereits eine Anlage zur biologischen Reinigung von Abwasser bekannt, bei der
im unteren Teil eines wannenförmigen Behälters ein Belüftungsraum vorgesehen ist, in den das Abwasser
eingeleitet und gleichzeitig Druckluft in feiner Verteilung eingeführt wird. Dabei bildet sich in diesem Belüftungsraum
durch aerobe Bakterien sog. Belebtschlamm, welcher über einen zentralen Durchgang im oberen Bereich
des Belüftungsraums in einen dort angeordneten Nachklärraum gelangt. In diesem Nachklärraum wird
der Belebtschlamm durch Fluidfiltration abgeschieden und kann automatisch durch den Durchgang in den Belüftungsraum
absinken. Diese Fluidfiltration vollzieht sich an einer schwebenden Flockenschicht und ist insbesondere
bei großen Mengen von relativ gering verunreinigten Abwässern ausreichend effektiv. Bei stärker
verunreinigten Abwässern muß erheblich intensiver belüftet werden, was zu entsprechend größeren Mengen
an Belebtschlamm führt, der dann nur unvollständig im Nachklärraum durch Fluidfiltration abgeschieden wird
und aufgrund von Flotationseffekten aufschwimmt. Diese Flotationseffekte verschlechtern den Reinigungsgrad
der Anlage und der aufschwimmende Schlamm muß in einer anschließenden Stufe abgetrennt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Vorrichtung der angegebenen Gattung die unerwünschten Flotationseffekle
im Nachklärbecken zu verhindern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist zahlreiche Vorteile auf. Die Vermeidung der Flotation des
Schlamms im Nachklärraum verbessert die Wirksamkeit der Trennung insofern, als das aus der Vorrichtung
austretende Wasser von wesentlich besserer Qualität ist Sie ermöglicht ferner auch die problemlose Verarbeitung
von Abwässern mit einer größeren Konzentration an Verunreinigungen. Das erfindungsgemäße Konzept
erlaubt die Benutzung von Vorrichtungen mit einem im oberen Bereich des Belüftungsraumes angeordneten
Nachklärraum, was in vielen Fällen, insbesondere vom Standpunkt der Konstruktion und der benötigten
Baufläche, gegenüber anderen Bauformen erheblich günstiger ist
Zweckmäßige Ausführungsformen für eine Vorrichtung gemäß der Erfindung sind Gegenstand der Ansprii-
ehe 2 bis 4.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der erfindunsgemäßen
Vorrichtung anhand der Schemazeichnung im einzelnen beschrieben.
In einem vertikalen zylindrischen Behälter 1 ist eine kegelstumpfförmige Trennwandung 2 angeordnet die
das Behäkerinnere in einen Belüftungsraum 100 und einen im oberen Bereich liegenden Nachklärraum 15
unterieilt Der Belüftungsraum 100 ist mit dem Nachklärraum
15 über einen Durchgang 3 verbunden, der zur
Überleitung des Abwassers vom Belüftungsraum 100 in den Nachklärraum 15 dient
Unterhalb der kegelstumpfförmigen Trennwandung 2 ist eine Wandung 4 vorgesehen, die ebenfalls kegelstumpfförmig
ausgebildet und auf — nicht dargestellten — Konsolen an der Trennwandung 2 bzw. an der Behälterwand
befestigt ist Die Trennwandung 2 und die Wandung 4 bilden einen Einströmkanal 5, der in seinem
unteren Teil in einen Kanal 6 ausmündet, welcher im Belüftungsraum 100 in Strömungsrichtung ausgerichtet
ist und bis in den unteren Teil des Belültungsraums 100 reicht Unterhalb der Mündung des Kanals 6 ist ein
Leiteiement 7 vorgesehen, das durch schräge Wände gebildet ist. Zwischen den Wänden des Leitelements 7
und der Mündung des Kanals 6 entsteht eine spaltförmi-
ge öffnung 8, durch die ein schräg zum Boden des Behälters
1 gerichteter Wasserstrom austritt
Oberhalb des Durchgangs 3 zur Überleitung des Abwassers
vom Belüftungsraum 100 in den Nachklärraum 15 ist im Nachklärraum 15 ein Blasenfänger 9 angeordnet,
der einen nach unten geöffneten Hohlraum bildet, der sich vorteilhaft so nach unten erweitert daß sein
unterer Rand eine Fläche einschließt die größer ist als die senkrechte Projektion des Durchgangs 3; der
Durchgang 3 wird so definiert, daß über ihm das Abwasser mit dem Belebtschlamm von unten nach oben fließt,
wobei in seiner unmittelbaren Nähe die Strömung von der Richtung von oben nach unten in die Richtung von
unten nach oben umgekehrt wird. Der Blasenfänger 9 ist so angeordnet daß das Abwasser an seinem unteren
Rand vorbeifließt, während in seinem oberen Teil eine Ableitung 10 für die eingefangene Luft vorgesehen ist,
die aus dem Nachklärraum 15 herausführt.
Der Nachklärraum 15 ist mit einem Sammeltrog 11
versehen, der zur Ableitung des gereinigten Abwassers dient; im oberen Bereich des Behälters 1 ist ein Einlaß 12
vorgesehen, durch den das zu reinigende Abwasser in den Belüftungsraum 100 eintritt. Der Belüftungsraum
100 ist mit einem pneumatischen Belüftungssystem aus-
gerüstet, das aus Belüftungselementen 13 besteht. Oberhalb
des Flüssigkeitsspiegels im Belüftungsraum 100 ist ein Luftauslaß 14 angeordnet
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Das zu reinigende Abwasser tritt durch den Einlaß 12 in den Belüftungsraum 100 ein, wo es mit dem Belebtschlamm
gemischt wird. Durch die Belüftungselemente 13 wird in den Belüftungsraum 100 Luft eingeleitet, die
zum einen den für die biologischen Vorgänge der Wasserreinigung benötigten Sauerstoff enthält und zum anderen
im Belüftungsraum 100 eine turbulente Strömung ausbildet, die zur Vermischung und Verwirbelung des
Belebtschlamms mit dem Abwasser erforderlich ist Gasbläschen treten im oberen Teil des Behälters 1
durch den Luftauslaß 14 in die Atmosphäre aus. Durch den Durchgang 3 wird ein Teil des Abwasser-Belebtschlammgemisches
in den Nachklärraum 15 geleitet, wo durch Fiuidfiltration der Belebtschlamm zurückgehalten
wird. Das vom Belebtschlamm befreite Abwasser wird dann durch den Sammeltrog 11 im oberen Teil des
Nachklärraums 15 abgeleitet Der Belebtschlamm, der im Nachklärraum 15 zurückgehalten wurde, kehrt dann
automatisch durch den Durchgang 3 in den Belüftungsraum 100 zurück.
Die Luftblasen, die durch den Durchgang 3 hindurchgehen, werden auf der schrägen Wand des Blasenfängers
9 oberhalb des Durchgangs 3 aufgefangen. Während das Abwasser und der Schlamm am unteren Rand
der Wand des Blasenfängers 9 entlangströmen, w&ndern die aufgefangenen Blasen zum oberen Rand des Blasenfängers
9 und gelangen dann durch die Ableitung 10 in die Atmosphäre. Die unterhalb der Trennwandung 2
befindliche Wandung 4, die im Belüftungsraum 100 in Strömungsrichtung angebracht ist, verhindert, daß Luftblasen,
die im Belüftungsraum 100 nach oben steigen, . direkt in den Durchgang 3 eindringen, verringert die
durch den Durchgang 3 hindurchgehende Blasenmenge und verbessert somit die Funktion des Blasenfängers
oberhalb des Durchgangs 3. Die trotzdem in den Durchgang 3 eingedrungenen Blasen stammen von solchen
Blasen, die durch die Strömung entlang der Wandung des Behälters 1 mitgerissen und während der Strömung
der Flüssigkeit im Einströmkanal 5 aggregiert werden.
Durch die Anordnung des Kanals 6 wird erreicht, daß ein Teil der Blasen durch den fallenden Strom der Flüssigkeit
im Mittelbereich des Belüftungsraums 100 in den Bereich unterhalb des Durchgangs 3 mitgerissen wird.
Insbesondere bei der Reinigung "tark konzentrierter Abwässer, die intensiv belüftet werden, sowie bei Einsatz
von Reaktoren mit größerer Bauhöhe, ist die Anordnung des Kanals 6 von Vorteil.
Es hat sich gezeigt, daß das Eindringen der Blasen in den Nachklärraum 15 und deren Anlagerung an den
Belebtschlamm im Nachklärraum 15 für die Flotation des Belebtschlamms im Nachklärraum 15 verantwortlich
ist. Die Verhinderung des Eindringens dieser Blasen in den Nachklärraum 15 verhindert daher erfindungsgemäß
die unerwünschte Flotation des Schlamms im Nachklärraum 15.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen