DE2827277B2 - Vorrichtung zum Raffinieren von Schmelzen mit Hilfe von pulvrigem Stoff (Feststoff) und/oder Gas - Google Patents

Vorrichtung zum Raffinieren von Schmelzen mit Hilfe von pulvrigem Stoff (Feststoff) und/oder Gas

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DE2827277B2 DE2827277A DE2827277A DE2827277B2 DE 2827277 B2 DE2827277 B2 DE 2827277B2 DE 2827277 A DE2827277 A DE 2827277A DE 2827277 A DE2827277 A DE 2827277A DE 2827277 B2 DE2827277 B2 DE 2827277B2
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Das Mischen von pulvrigen Reagenzien mit heißer Schmelze wurde bereits früher auf vielerlei Weise bewerkstelligt, wie z. B. durch Einblasen von pulvrigem Reagens in die im Reaktionsbehälter befindliche Metallschmelze-Charge über einen an der Behälterwand station V angeordneten, unterhalb des Schmelzespiegels mündenden Kanal (Schacht) oder über einen in den Behälterboden eingearbeiteten Kanal. Weiter hat man auch Aufblaslanzer; berrüzt, um das pulvrige Reagens mit hoher Geschwindigkeit unter die Oberfläehe der im Reaktionsbehälter befindlichen Schmelzecharge zu treiben, oder man hat die Lanze in die Schmelzcharge eingeführt und das pulvrige Reagens unterhalb der Schmelzeoberfläche in die schmelzflüssige Charge eingeblasen.
Der Mischungseffekt bei den erstgenannten Blasverfahren war allerdings ziemlich gering. Man versuchte, ihn zu steigern, indem man zur Aufblasmethode überging und unter Verwendung sehr kleiner Düsenöffnungen die Suspension aus Trägergas und pulvrigem Stoff mit hoher Geschwindigkeit in die Schmelze trieb, wobei es allerdings zu einem sehr schnellen Verschleiß der Düsen durch die Wirkung des pulvrigen Stoffes kam. Man hat deshalb gerade in die Schmelze eintauchende Lanzen von großem Durchmesser verwendet, die jedoch zur Bildung unzerteilter großer Gasblasen in der Schmelze führen, in deren Innerem der Feststoff an die Oberfläche der Schmelze steigen kann, ohne mit letzterer überhaupt in Berührung zu kommen. Außerdem führen die großen Blasen zu einer starken Oberflächenbewegung der Schmelze.
Bekannt ist ferner eine Mischungsmethode, bei der während des Eingießens der Schmelze in den Reaktionsbehälter das pulvrige Reagens über eine von oben in den Behälter einzusenkende Lanze in die Schmelze eingeblasen wird. Die Turbulenz der Schmelze im Reaktionsbehälter fördert dabei das Vermischen derselben mit dem Reagens Allerdings kann die Lanze nicht allzu nahe an den Behälterboden herangeführt werden, ohne daß es zu einem Verschleiß des Behälterbodens durch das ausströmende Reagens kommt. Auch in diesem Fall kommt es im Behälter zu Spriizerscheinungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum schnellen und wirksamen Untermischen von pulvrigem Reagens und/oder Gas unter heiße Schmelze zu schaffen, ohne dabei mit hohen Blasgeschwindigkeiten zu arbeiten, die zu einem schnellen Verschleiß der Dösen führen würden, und ohne daß es dabei zu nennenswerten Oberflächenbewegungen oder Spritzerscheinungen der Schmelze kommt
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs.
Aus der DE-OS 1533107 ist ein Verfahren zum Spülen und Reinigen von geschmolzenen Metallen bekannt, bei dem unterhalb und seitlich einer Kokille eine Lanze auf den Schmelzespiegel im Abstand gerichtet ist, durch den Spülgas derart auf die Schmelzoberfläche des sich stetig bewegenden Gießstranges so aufgeblasen wird, daß die abziehenden Gase einen Gießschutz gegen Luftzutritt bewirken. Ein Vermischen des Schutzgases mit dem Schmelzestrom ist aber nicht beabsichtigt und widerspricht der Funktion des hier als Schutzgas eingesetzten Gasstroms. Die Fallenergie der Schmelze kann nicht wirksam ausgenutzt werden, da eine zu geringe Fallhöhe der Schmelze gegeben ist Beim kontinuierlichen Gießen beginnt die Erstarrung der Schmelze in den Randbereichen, wobei das Metall in der Mitte am längster, in geschmolzenem Zustand verbleibt und der Querschnitt des geschmolzenen Bereiches nach unten abnimmt, so daß sich eine kegelförmige Zone mit geschmolzenem Metall ergibt Beim kontinuierlichen Gießen kommt es auf die Einhaltung einer möglichst laminaren Strömung an, so daß zu große Strömungsenergien zu vermeiden sind. Beim kontinuierlichen Gießen ist eine Umlenkung des Schmelzestroms in eine waagerechte Richtung nicht angezeigt, derart, daß er genau dem Pulver- und Gasstrahl entgegengerichtet ist Im Hinblick auf die Erstarrung der Schmelze unter Bildung einer nach unten hin verlaufenden kegelförmigen Schmelzzone beim kontinuierlichen Gießen erscheint eine derartige Umlenkung nicht möglich. Außerdem ist bekannt, daß ein waagerecht eingeleiteter Gasstrom den größten Teil seiner Wirksamkeit verliert, wenn er in der Metallschmelze eine Richtungsänderung erfährt und senkrecht nach oben abgelenkt wird. Außerdem hat der Gasstrom bei dem bekannten Verfahren nicht die Autgabe, in die herabfallende Schmelze einzudringen, sondern auch noch über der Schmelzeoberfläche eine Schutzschicht zu bilden. Daraus ergibt sich, daß dem Fachmann aus dieser bekannten Druckschrift keine Anregungen vermittelt wurden, wie eine wirksame Vermischung zwischen einem Schmelzestrom einerseits und andererseits einem Reagens- und Gasstrom unter gleichzeitiger Beruhigung der Schmelzeoberfläche erzielt werden kann.
Die DE-OS 19 18 928 beschreibt eine Einrichtung zur Durchführung von Sprühfrischverfahren, die den Zweck hat, den freifallenden Roheisenstrahl mit Hilfe einer im wesentlichen quer zu diesem verlaufenden, etwa waagerechten, V-förmigen, im Querschnitt wannenförmigen, sauerstoffhaltigen Gasstrom-Schar, der zuvor ein schlackenbildendes Pulver zugesetzt wird, zu zerstäuben. Zum Zerstäuben des schmelzflüssigen Eisens in feine Tröpfchen wird die kinetische Energie des Gasstrahls ausgenutzt. Das Produkt des Sprühfrischens läßt man danach in die am Reaktorboden befindliche Schmelze absinken. Das Vermischen des pulverförmigen Stoffes mit dem Gas erfolgt somit erst nach Austritt des Gasstrahls aus der Düse und im freien
a Demgegenüber wird gemäß der Erfindung die Pulver-Gas-Suspension bereits vor Erreichen der Döse gebildet, so daß also sowohl das Pulver als auch das Gas Ober ein und dieselbe Düse in die Schmelze eingetragen werden, so daß ein Zerstäuben des schmelzflussigen Metalls weder beabsichtigt noch möglich ist Bei der bekannten Einrichtung treffen der Gasstrom und die Schmelze im wesentlichen rechtwinklig aufeinander, während du. Ströme gemäß der Erfindung parallel a:um Behälterboden im wesentlichen gegeneinander gerichtet sind, wobei der Eintrag asymmetrisch zur Düse zum entgegengesetzten Behälterrand hin und die Ablenkung des Schmelzestroms aufgrund der Behälterform und der Eintragstelle erfolgen. Die kinetische Energie des Schmelzestroms wird zum Vermischen bei der bekannten Einrichtung nicht ausgenutzt Während also bei der bekannten Einrichtung eine große Schmelzeoberfläche für das gegenseitige Reagieren zwischen Schmelze und Gas im Gasraum geschaffen wird, wird gemäß der Erfindung eine große Gasoberfläche (kleine Bläschen) erzielt, die durch die einander im wesentlichen entgegengesetzten Ströme der Schmerze und der Pulver- und Gas-Suspension unter die Schmelze intensiv gemischt werden. Es ist somit ersichtlich, daß dem Fachmann auch durch diese bekannte Druckschrift die Erfindung nicht nahegelegt wurde.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigt
F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch die annieldungsgemäße Vorrichtung,
Fig.2 einen Vertikalschnitt durch eine alternative Vorrichtung.
In F i g. 1 und F i g. 2 ist die als Reaktionsbehälter dienende Kipp-Pfanne mit der Bezugszahl 1, die Gießpfanne mit der Bezugszahl 2 bezeichnet. In F i g. 1 wird das pulvrige Reagens mit Hilfe einer von oben in den Reaktionsbehälter 1 einzuführenden, im wesentlichen vertikalen Lanze 3 eingetragen, deren unteres Ende zwecks Blasens des pulvrigen Reagens längs dem Boden 6 des Behälters 1 zur gegenüberliegenden Behälterwand 5 hin mit dem Lanzenschaft ungefähr einen rechten Winkel bildet, d. h. etwa waagerecht nach der Seite zu verläuft Bei der in Fig.3 dargestellten billigeren Ausführung ist die Lanze 9 zwecks Blasens des pulvrigen Reagens längs dem Boden 6 zur gegenüberliegenden Wand 5 hin im wesentlichen waagerecht und kurz über dem Behälterboden 6 durch die Wand 10 des Behälters geführt.
Wie aus F i g. 1 und 2 deutlich ersichtlich ist, wird heiße Schmelze aus der vom Schmelzespiegel 8 im Behälter 1 gerechneten Höhe h so in den Reaktionsbehälter 1 gegossen, daß der Schmelzestrahl 7 nahe bei der Wand S des Reaktionsbehälters 1 niedergeht, die der Einblasöffnung des pulverförmigen Reagens gegenüberliegt, so daß der etwa parallel zum Behälterboden 6 einschwenkende Schmelzestrom auf den ihm entgegenfließenden Reagensstrom praüt. Hierbei werden die Fallenergie der Schmelze und die Einblasenergie des Reagens nahezu vollständig in Mischenergie umgewandelt und kompensieren sich gegenseitig. Auch kommt es (>o zu keiner nennenswerten Bewegung der Oberfläche 8 oder zu Spritzerscheinungen.
Das Einblasen des pulvrigen Reagens setzt vorzugsweise gleichzeitig mit dem Eingießen der Schmelze ein, denn man hat festgestellt, daß die Ausnutzung der Fallenergie der Schmelze gerade in der Anfangsphase des Umgießens am wirksamsten erfolgt. Anfangs kann das Ausgießen der Schmelze aus der Gießpfanne 2 in kürzerer Entfernung vom Schmelzespiegel des Reaktionsbehälters erfolgen, und nach und nach wird dann die Fallhöhe vergrößert, so daß der niederfallende Schmel?estrahl tiefer in die Schmelze eindringt und so auf wirksame Weise mit frischem Reagens in Berührung kommt
Mit der in F i g. 1 gezeigten Vorrichtung wird ein ebenso guter Mischungseffekt wie mit der in Fig.2 dargestellten Vorrichtung erzielt, jedoch ist die letztere Vorrichtung billiger. Die in F i g. 1 dargestellte Blaslanze erfordert einen besonderen Absenk- und Hoehfahrmechanismus; außerdem vermag sie den hohen Temperaturen (über 10000C), die in solchen schmelzflussigen Metallbädern herrschen, bei ständigem Betrieb nur eine beschränkte Zeit standzuhalten.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung unter Hinweis auf Fig.2 angewandt auf einen Fall näher beschrieben, in welchem Ferrochromschmelze unter Einsatz von Calciumoxid als pulvriges Entschwefelungsreagens entschwefelt \i\A. Natürlich können anstelle der Ferrochromschmelze au :h andere Metallschmelzen, z. B. unreines Kupfer, behandelt werden.
Nach den Abschlackungs- und sonstigen notwendigen Maßnahmen wird die Ferrochromschmelze in den Blafrbehälter 1 gegossen, in dessen Wand 10, möglichst nahe beim Boden 6, eine Injektionsdüse 9 stationär eingebaut ist die im wesentlichen waagerecht zu dem entgegenfließenden, nahe bei der gegenüberliegenden Wand 5 niedergehenden Schmelzestrom hin gerichtet ist
Die schlackenfreie Ferrochromschmelze wird mit passender Geschwindigkeit von einer bestimmten Höhe in den Blasbehälter 1 gegossen. Hierzu ist zu bemerken, daß durch Vergrößerung der Ausgießgeschwindigkeit und -höhe auch der Impuls des Schmelzestroms 7 wächst, was gleichbedeutend mit einer Intensivierung des Mischvorgangs ist. Eine zu hohe Ausgießgeschwindigkeit hat allerdings Unterbrechungen (Unregelmäßigkeiten) des Schmelzestroms 7 und damit eine Schwächung des Endergebnisses zur Folge.
Mit Einsetzen des Ausgießvorgangs beginnt auch das Einblasen von Reagens-Gas-Suspensionen. Dadurch wird das Offenbleiben der Düse 9 gewährleistet; außerdem verläuft der Mischungsvorp,ang gerade in der Anfangsphase am intensivsten.
Das Eingießen der Schmelze erfolgt also auf der zur Injektionsdüse 9 entgegengesetzten Seite des Behälters 1, wobei es zu einem kräftigen Vermischen von Schmelze und Reagens kommt und eine gute Entschwefelung sowie ein hoher Ausnutzungsgrad des Reagens erzielt werden. Mit Fortschreiten des Ausgießvorpangs nimmt die SchmeJzemenge (und damit auch der FCIbtand h) im Behälter 1 zu, wobei es zu einer Verringerung der Mischungsintensität kommt. Allerdings können durch strömungstechnhch optimale Verfahrensweise die frische Schmelze und Reagens-Gas-Suspension ständig zum Vermischen gebracht werden, da die Schmelze dem Suspensionsstrom entgegenzuwaiidern und teilweise in diesen einzudringen vermag und dabei dessen Impuls »vernichtet« und dadurch die Oberflächenbewegungen dämpf., was nach einer gewissen Zeit nach Beendigung des Ausgießvorgangs festzustellen ist. Wird das Einblasen weiter fortgesetzt, so kommt es zu einem starken Spritzen der Schmelze, was während des Eingießens der Schmelze nicht der Fall ist.
Wird nun der an die Injektionsdüse 9 heranzuführende Trägergasstrom durch Sperren des mit dem
pulvrigen Reagens ankommenden Gasstroms sowie des der Düse eventuell zugeführten Zusatzgasstroms unterbrochen, so bleibt im Beispielfall das CaO-Pulver in der Düse 9 sitzen und verhindert so, daß Schmelze aus dem Behälter 1 ausfließt. Nun kann die Pulverzuführleitung (nicht dargestellt) von der Düse 9 gelöst werden, und der Behälter 1 ist transportbereit.
Nach dem Entleeren des Blasbehälters 1 läßt sich der Kalkpfropfen leicht aus der Injektionsdüse 9 entfernen, und der Behälter 1 ist bereit für die nächste Charge.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Beispielen näher beschrieben. Dabei wurden die folgenden Anordnungen verwendet:
I - In Richtung des niederfallenden Schmelzestroms verlaufende, gerade, rohrförmige. in die Schmelze gesenkte Lanze;
Il — erfindungsgemäBe, zur einströmenden Schmelze hin gerichtete, in die Schmelze versenkte rohrförmige Lanze (F i g. I);
III — erfindungsgemäß in Fig.2 dargestellte Vorrichtung.
Beispiel I
(Vergleich)
Auf die oben umrissene Weise I wurde Ferrochrom (ca. 160O0C) durch Einblasen von CaO-Pulver über eine gerade Vertikallanze in den Blasbehälter entschwefelt. Mit dem Einblasen wurde in dem Stadium begonnen, da die kontinuierlich einzugießende Chromschmelze das untere Ende der Lanze (ca. 400 mm) erreicht hatte.
Dieses zum Schmelzestrom parallelgerichtete Blasen wurde bis zur Beendigung des Umgießens fortgesetzt. Die Mengenverhältnisse und Analysenwerte waren bei diesem Versuch folgende:
Metallmenge
Reagensmenge
Injektionsgeschwindigkeit
Luftmenge (-durchsatz)
8,6 t
31.8 kg gebrannter
Kalk je Tonne FeCr
31 kg/min
28 mVh
Metallanalyse (%)
Cr Si C
(Ausgang)
JS\,/S
vor dem Blasen 52,1 2,2 6,9 0,068
nach dem Blasen 52.0 2,0 6,9 0,028
58,8
Der Reagens-Wirkungsgrad in bezug auf CaO betrug 2.6%.
Metallmenge
Reagensmenge
Injektionsgeschwindigkeit
Luftmenge (-durchsatz)
9,2 t
30,5 kg gebrannter
Kalk je Tonne FeCr
30,5 kg/min
31 mVh
Metallanalyse (%)
Cr Si C
(Ausgang)
vor dem Blasen 52.4 2,4 7.6 0.071
nach dem Blasen 52.2 2,3 7,0 0.025
64.8
Der Reagens-Wirkungsgrad in bezug auf CaO betrug 3.1%.
Beispiel 3
Mit der Wandlanze III und Verwendung des in I i g. 2 gezeigten Behälters wurde Ferrochrom durch Injektion von gebranntem Kalk mit Luft in die Schmelze entschwefelt. Die auf der Schmelze schwimmende FeCr-Schlacke war so vollständig wie möglich entfernt worden.
Metalimenge
beim Blasen anwesende
FeCr-Schlacke
Reagens
Injektionsgeschwindigkeit
Luftmenge (-durchsatz)
8,6 t
7,0 kg/t FeCr
29 kg gebrannter
Kalk pro Tonne
FeCr,
Korngröße - 1,5 mm 32,4 kg/min
30 mVh
Metallanalyse (X)
Cr Si C
(Ausgang)
vor dem Blasen 52.4 1.6 7.6 0,091
nach dem Blasen 52,2 2,0 6,7 0.018 80,2
Der Reagens-Wirkungsgrad in bezug auf CaO betrug 5.2%.
In Tabelle 1 sind der Rückgang des Schwefelgehaltes (AS) und der Wirkungsgrad des Reagens Γ) beim Arbeiten mit Versuchsanordnungen I bis III zusammengestellt:
Tabelle 1
Vorrichtung
Beisp. Si
/IS/Si n,
Beispiel 2
CaO-Pulver wurde gemäß Il mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung über eine gewinkelte Lanze in den Blasbehälter geblasen; mit dem Eingießen von Ferrochrom wurde nahezu gleichzeitig begonnen. Diese Gleichzeitigkeit wurde verwirklicht, um die um 90° nach der Seite abgewinkelte Lanze bis ganz nahe an den Behälterboden absenken zu können, damit es in der Anfangsphase nicht wie im vorangehenden Beispiel zum Stauben von Reagenspuiver kommt Im übrigen wurde wie in Beispiel 1 verfahren. Nachstehend die Mengenverhältnisse und Analysenwerte:
Ausgang
I gerade Lanze, Guß 1
II gewinkelte Lanze, 2
Guß
III Wandlanze, Guß 3
0,068 58,8 2,6 0,071 64.8 3,1
0,091 80,2 5,2
Wie aus der Tabelle 1 deutlich hervorgeht, tritt, ausgehend von der geraden Lanze, zur erfindungsgemä-Ben Vorrichtung hin eine Verbesserung des Ergebnisses ein.
Das Abdampfen von Verunreinigungen aus Schmelzen durch Einblasen von schlackenbildenden pulvrigen
Feststoffen mit Hilfe eines Trägergases ist Stand der Technik. Mit der anmeldungsgemäßen Anordnung wird nicht nur die Vermischung verbessert, sondern auch das Abdampfen von Verunreinigungen aus Metallschmelzen. Dies wird bei der Entbleiung von Kupferschmelzen durch die Beispiele 4 und 5 belegt.
Beispiel 4
Schmelzflüssiges Kupfer wurde, wie üblich, entbleit durch Injektion von Sand mit sauerstoffi'ingereicherter Luft; der Eintrag erfolgte über einen Kanal (Schacht). Die Sauerstoffanreicherung war so berechnet, daß sich die Temperatur der Schmelze im Laufe der Zeit im Hinblick auf die Kupferraffination auf günstigste Weise r, entwickelte. Die Raffination erfolgte in einem mit einem an sich bekannten Kanal (Schacht) ausgerüsteten, kippbaren Behälter, so daß der Kanal vor Beginn der
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werden konnte. Nach erfolgtem Einfüllen der Schmelze wurde der Behälter in Blasstellung gebracht, und die Injektion begann auf herkömmliche Weise.
Beispiel 4 Beispiel 5
raffiniertes Kupfer
Menge, kg
Pb, %
S, %
0,%
Cu, %
1220
0,23
0,005
0,9
98,8
1110
0,12
0,003
U
98,7
Schlacke
Menge, kg
Pb, %
Cu, %
SiO,. %
45
2,4
63,3
20,1
45
2,9
65.2
18,2
Cu Pb S
Verteilungen, % (Beispiel 4) unreines Cu raffiniertes Cu Schlacke Staub
Beispiel5
(gemäß Erfindung)
Die Injektion erfolgte gemäß Fig.3 während des Eingießens des unreinen Kupfers. Tabelle 2 läßt erkennen, daß die durch das Eingießen bedingte Inte 'sivierung des Mischens vor allem den durch Verdampfen erfolgenden Bleiabgang förderte.
Tabelle 2 enthält eine Gegenüberstellung der Raffinationen nach Beispiel 5 und Beispiel 6. Die Injektionszeit betrug in beiden Fällen 10 min; danach ließ man die Charge vor der Probenentnahme 5 min absetzen.
Tabelle 2
Verteilungen, % (Beispiel 5) unreines Cu raffiniertes Cu Schlacke jo Staub
100 97,1 2,9
100 97,4 2,6
100 33,0 12,5 54,5
100 14,8 14.4 70,8
Beispiel 4 Beispiel 5
unreines Kupfer
Menge, kg Pb, % S, %
Cu, %
Luftmenge, Nm3 Sauerstoffmenge, Nm3 Saiaerstoffanreicherung, %
Sand Menge, kg 10
1250 1140
0,68 0,79
0,49 0,41
0,15 0,13
98,8 98,6
42,0 40,7
9,2 9,0
35,2 34,7
Durch die Anordnung der Ausgießöffnung der kippbaren Gießvorrichtung oberhalb und in der Nähe der ersten Wand 5 des Reaktionsbehälters 1 und die
j5 Anordnung der Düse der Lanze 3 bzw. des Blasrohres 9 im Bereich der der ersten Wand 5 gegenüberliegenden Seitenwand 10 des Reaktionsbehälters 1 dicht über dem Behälterboden 6 in einer im wesentlichen waagerechten und gegen die gegenüberliegende erste Wand 5 verlaufende Richtung wird die Energie des freien Falls der Schmelze zum Vermischen des pulvrigen Reagens und des Gases mit der Schmelze ausgenutzt und die Bewegungen der Schmelzeoberfläche werden dadurch gedämpft, daß der Reagens- und Gasstrom einerseits und der Schmelzestrom andererseits im Reaktionsbehälter 1 aus im wesentlichen entgegengesetzten Richtungen aufeinanderprallen. Selbstverständlich ist es möglich, die Einblasstelle 4 des pulvrigen Reagens in dem Maße, in dem der Schmelzespiegel 8 im Reaktionsbehälter 1 ansteigt, nach oben zu verlagern. Ebenso ist es möglich, die Fallhöhe der Schmelze gegenüber dem Reaktionsbehälterboden 6 in dem Maße, in dem der Schmelzespiegel 8 im Behälter ansteigt, zu vergrößern. Dabei kann als pulvriges
Reagens ein Stoff oder Stoffgemisch verwendet werden, der bzw. das beim Absperren der Trägergaszufuhr bei noch schmelzegefülltem Reaktionsbehälter versintert und dadurch die Einblasöffnung verschließt
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Vorrichtung zum Raffinieren einer Schmelze mit pulvrigem Stoff und/oder Gas, bestehend aus einem Reaktionsbehälter, einer Einrichtung zum Eingießen der Schmelze in den Reaktionsbehälter und einer in den Reaktionsbehälter gerichteten Düse zum Einblasen des pulvrigen Reagens in den Reaktionsbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgießöffnung der kippbaren Gießvorrichtung (2) oberhalb und in der Nähe einer ersten Wand (5) des Reaktionsbehälters (1) angeordnet ist und daß die Düse einer Lanze (3) oder eines Blasrohres (9) im Bereich der der ersten Wand (5) gegenüberliegenden Seitenwand (10) des Reaktionsbehälters (1) dicht über dem Behälterboden (6) im wesentlichen waagerecht angeordnet und gegen die gegenüberliegende erste Wand (S) gerichtet ist
    20
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