DE3841455A1 - Vorrichtung zum verlegen von abdichtungen - Google Patents
Vorrichtung zum verlegen von abdichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verlegen von Abdichtungen
im Tunnel mit einer heb- und senkbaren Arbeitsbühne, vorzugsweise
einer zugleich verfahrbaren Arbeitsbühne.
Bei Tunneln, die durch wasserführende Gebirgsschichten führen, ist ein
wasserdichter Tunnelausbau vorgesehen. Üblicherweise besteht der
Tunnelausbau aus Beton. Der Tunnelausbau beginnt mit einer Spritz
betonschicht, mit der der Gebirgsausbruch geglättet und konsolidiert
wird. Auf die Spritzbetonschicht wird eine Abdichtung aufgebracht. An
zeitgemäßen Tunneln besteht die Abdichtung aus Kunststoff, der in
Bahnen verlegt wird. Die Bahnen überlappen einander an den Rändern und
werden im Überlappungsbereich miteinander verschweißt. Die Bahnen
werden an dem Gebirgsausbruch bzw. der Spritzbetonschicht angeschossen
oder mittels Ankern befestigt. Eine besonders häufige Befestigungs
methode sieht vor, daß zunächst Kunststoffrondellen angeschossen und
die Abdichtungsbahnen an die Rondellen angeschweißt werden.
Nach Verlegen der Kunststoffabdichtung wird die Bewehrung für den
Betonausbau eingebracht. Anschließend kann ein Schalungswagen posi
tioniert und der Zwischenraum zwischen der Spritzbetonschicht bzw. der
Abdichtung und dem Schalungswagen mit Beton verfüllt werden. Mit dem
Schalungswagen werden Betonabschnitte gegossen. Zwischen den einzelnen
Betonabschnitten sind Abdichtungen, sogenannte Fugenbänder, vorge
sehen.
Das Verlegen der Kunststoffabdichtungsbahnen erfolgt quer zur Tunnel
längsrichtung. Dabei ist es üblich, daß einer der Verlegungsleute im
Firstbereich die Abdichtungsbahn über Kopf andrückt, während ein
anderer die Verschweißung vornimmt. Das Überkopfhalten der Abdich
tungsbahn ist außerordentlich anstrengend. Nur bei hoher Übung und
großem Arbeitsfortschritt ist diese Arbeitsweise wirtschaftlich.
In der Vergangenheit sind zwar Vorschläge für eine Verlegehilfe
gemacht worden. Diese Verlegehilfen konnten sich jedoch nicht durch
setzen, weil ihre Handhabung den Arbeitsfortschritt verzögert hat.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verlegehilfe zu
schaffen, die dem Arbeitsfortschritt förderlich, statt hinderlich ist.
Nach der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß auf der Arbeitsbühne
ein Rollenhalter mindestens heb- und senkbar angeordnet ist. Es ist
von Vorteil, wenn der Rollenhalter möglichst beweglich ist. Das gilt
insbesondere für eine zusätzliche Beweglichkeit quer zur Rollenlängs
richtung und/oder eine Kippbeweglichkeit.
Vorzugsweise wird der erfindungsgemäße Rollenhalter mittels Hydraulik
zylindern bewegt. Die Hydraulikzylinder sind wahlweise in Geradfüh
rungen angeordnet, die an dem einen Ende entsprechend gelenkig mit der
Rollenhalterung und am anderen Ende schwenkbeweglich mit der Arbeits
bühne verbunden sind. An sich sind Hydraulikzylinder nicht zur Auf
nahme von Lasten quer zur Zylinderlängsachse geeignet. Gleichwohl
können die Zylinder nach der Erfindung zugleich als Halterung für den
Rollenhalter eingesetzt werden, indem jeweils mindestens zwei Zylinder
an den Rollenhalter angreifen, wenn lediglich in einer Ebene liegende
Kräfte auftreten.
Bei räumlicher Verteilung der Kräfte sind mindestens drei Hydraulik
zylinder vorgesehen. Bei Verwendung von nur drei Hydraulikzylindern
und räumlich auftretenden Kräften ist vorgesehen, daß die Gelenkachsen
von nicht mehr als zwei Gelenkverbindungen der Hydraulikzylinder mit
dem Rollenhalter bzw. der Arbeitsbühne fluchten bzw. die Hydraulik
zylinder so zueinander gestellt sind, daß jede Bewegung des Rollen
halters eine Längenänderung mindestens eines Hydraulikzylinders
verursachen muß. Wahlweise sind dazu als Gelenkverbindungen zwischen
den Hydraulikzylindern und dem Rollenhalter wie auch zwischen den
Hydraulikzylindern und der Arbeitsbühne Kugelgelenke oder Kardan
gelenke vorgesehen, die eine allseitige Beweglichkeit ermöglichen.
Mit den erfindungsgemäß vorgesehenen Hydraulikzylindern kann auch
unabhängig von der Bewegung der Arbeitsbühne eine Bewegung der Rollen
halterung verursacht werden.
Im übrigen ist es von Vorteil, die Arbeitsbühne mit Rollen oder Rädern
zu versehen, die mindestens paarweise, wahlweise auch einzeln ge
schwenkt werden können bzw. mit einem Schwenkantrieb versehen sind.
Von besonderem Vorteil ist ein Antrieb an jeder Rolle.
Sowohl die Zylinder für die Bewegung des Rollenhalters als auch die
Schwenkantriebe der Rollen bzw. Räder der Arbeitsbühne können einzeln
angesteuert werden. Von Vorteil ist eine elektronische Steuerung mit
Unterstützung eines kleinen Rechners, der nach Vorgabe einer be
stimmten Lage der Rollenhalterung die Zylinder betätigt. Desgleichen
ist eine elektronische Steuerung für die Schwenkantriebe von Vorteil,
die nach Vorgabe einer Fahrtrichtung die Räder einstellt. Das schließt
auch eine kurvenförmig verlaufende Fahrt und eine der Kurvenbahn
folgende Räderstellung ein.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darge
stellt.
Mit 1 ist der Ausschnitt eines Tunnels bezeichnet. An dem mit einer
Spritzbetonschicht geglätteten Gebirgsausbruch soll eine Abdichtungs
bahn verlegt werden. Dazu ist als Verlegungshilfe eine fahrbare
Arbeitsbühne 2 vorgesehen. Die fahrbare Arbeitsbühne 2 besitzt ein
Fahrgestellt 3 mit einzeln schwenkbaren und einzeln antreibbaren
Rädern 4. Sowohl der Schwenkantrieb als auch der Fahrantrieb erfolgt
hydraulisch.
Auf dem Fahrgestell 3 ist eine Hubbühne 4 montiert. Der Hubmechanis
mus 5 ist schematisch dargestellt. Er besteht aus einem Scherenge
stänge 5 und einem mittig angeordneten Hydraulikzylinder 6. Auf der
Hubbühne 4 ist mittels dreier Hydraulikzylinder 7, 8 und 9 ein Rollen
halter 10 für eine Abdichtungsbahnenrolle 11 beweglich gehalten. Die
Hydraulikzylinder 7, 8 und 9 sind an einem Ende mit Kugelgelenken an
der Hubbühne 4 befestigt, mit dem anderen Ende mittels Kugelgelenken
an dem Rollenhalter 10. Die Befestigungsstellen sind so gewählt, daß
jede Bewegung des Rollenhalters 10 eine Längenänderung der Hydraulik
zylinder 7, 8 oder 9 zur Folge haben muß. D. h. bei Sperren aller
Hydraulikzylinder 7, 8 und 9 hat die Abdichtungsbahnenrolle 11 eine
definierte stabile Lage. Bei Betätigung eines Hydraulikzylinders,
zweier Hydraulikzylinder oder aller Hydraulikzylinder 7, 8 und 9 führt
die Abdichtungsbahnenrolle je nach Zylinderstellung eine bestimmte
Bewegung aus. Diese Bewegung kann elektronisch gesteuert werden.
Die erfindungsgemäße Verlegehilfe arbeitet wie folgt. Zunächst befin
det sich die Hubbühne in abgesenktem Zustand, desgleichen die Abdich
tungsbahnenrolle 11. In diesem Zustand wird die Abdichtungsbahn von
der Bahnenrolle 11 abgewickelt. Zur leichteren Handhabung ist ein
Rollenantrieb in dem Rollenhalter 10 vorgesehen. Das in der Zeichnung
nach links unten abgezogene Ende der Abdichtungsbahn wird mit nicht
dargestellten, am Gebirgsausbruch befestigten Rondellen verschweißt.
Das geschieht mit Heißluft mittels eines Schweißgerätes, mit dem die
Schweißflächen der Rondellen und der Abdichtungsbahnen plastifiziert
werden. Dabei wirkt das Schweißgerät in den Spalt zwischen Abdich
tungsbahn und Gebirgsausbruch.
Die Verschweißung kann aber auch mittels Ultraschallschweißgeräte von
der Tunnelinnenseite her erfolgen. Die Ultraschallschweißgeräte können
so eingestellt werden, daß bei Andrückung der Abdichtungsbahn die
gebirgsseitige Oberfläche der Abdichtungsbahn und die damit in Berüh
rung stehende Oberfläche der jeweiligen Rondelle plastifiziert wird.
Nach Abschalten des Ultraschallgerätes bewirkt ein weiteres Andrücken
die Verschweißung.
Der vorstehend beschriebene Schweißvorgang wird fortgesetzt, indem die
Bahnenrolle unter Anhebung der Hubbühne 4 und Betätigung der Hydrau
likzylinder 7, 8 und 9 am Gebirgsausbruch entlang bis in die Tunnel
firste geschwenkt worden ist. Vorteilhafterweise kann mit Hilfe des
Antriebes der Abdichtungsbahnenrolle bzw. durch entsprechendes Ab
ziehen von Hand vermieden werden, daß die Schwenkbewegung der Abdich
tungsbahnenrolle eine unerwünschte Zugwirkung auf die Schweißstellen
entfaltet.
Nach Erreichen der Tunnelfirste wird die Hubbühne quer zur Tunnel
längsrichtung verfahren. Dies kann unter gleichzeitiger weiterer
Abrollbewegung und Verschweißen erfolgen. Wahlweise setzt der Schweiß
vorgang und das Abrollen erst wieder ein, wenn die Hubbühne 4 die
andere Tunnelseite erreicht hat.
Die Fahrbewegung kann mit Hilfe der schwenkbeweglich angeordneten
Räder ganz exakt ausgeführt werden, so daß es nicht zu Verspannungen
der Abdichtungsbahn kommen kann.
Auf der anderen Tunnelseite setzt sich die Schwenkbewegung der Abdich
tungsbahnenrolle 11 fort, wobei die Abdichtungsbahnenrolle 11 von oben
nach unten bewegt wird. Dies erfolgt unter fortschreitender Ver
schweißung der Abdichtungsbahn mit den nicht dargestellten Rondellen.
Die dargestellten Hydraulikzylinder 7, 8 und 9 sind teleskopierbare
Hydraulikzylinder. Diese Hydraulikzylinder bestehen grob gesehen aus
Außen-, Innenzylinder und Kolben bzw. Kolbenstange, wobei Kolben und
Kolbenstange im Innenzylinder angeordnet und der Innenzylinder im
Außenzylinder angeordnet ist.
Wahlweise sind auch Zylinder vorgesehen, die in der Hubbühne versenk
bar sind.
Mit der erfindungsgemäßen Verlegehilfe lassen sich Bahnenrollen
handhaben, die ein Mehrfaches breiter als herkömmliche, im Tunnel
verwendete Bahnenbreiten sind.
Alle Hydraulikeinrichtungen sind an einem gemeinsamen Hydraulikkreis
angeschlossen und werden elektronisch angesteuert. Dabei findet ein
Kleinrechner Verwendung, der z. B. die Bewegung eines Steuerknopfes
bzw. Steuerhebels in die gewünschte Bewegung der Abdichtungsbahnen
rolle 11 umsetzt. In die Steuerung kann auch zugleich der Fahrantrieb
und dessen Steuerung integriert sein.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Verlegen von Abdichtungsbahnen im Tunnel mit einer
heb- und senkbaren Arbeitsbühne, vorzugsweise einer zugleich
verfahrbaren Arbeitsbühne, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Arbeitsbühne (4) ein Rollenhalter (10) zumindest heb- und senkbar
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rollenhalter (10) zugleich quer zur Rollenlängsrichtung und/oder
kippbeweglich angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rollenhalter (10) mit mindestens drei Hydraulikzylindern (7, 8, 9)
gehalten ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydraulikzylinder (7, 8, 9) so zueinander verlaufen, daß jede
kleine Änderung des Rollenhalters (10) eine Längenänderung min
destens eines Hydraulikzylinders verursacht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydraulikzylinder (7, 8, 9) Kugelgelenke mit dem Rollenhalter (10)
bzw. der Arbeitsbühne (4) verbunden sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch zumindest gemeinsam schwenkbewegliche Rollen oder
Räder (4).
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekenn
zeichnet durch einen gemeinsamen Hydraulikantrieb.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883841455 DE3841455A1 (de) | 1988-12-09 | 1988-12-09 | Vorrichtung zum verlegen von abdichtungen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883841455 DE3841455A1 (de) | 1988-12-09 | 1988-12-09 | Vorrichtung zum verlegen von abdichtungen |
Publications (1)
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DE3841455A1 true DE3841455A1 (de) | 1990-06-13 |
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DE (1) | DE3841455A1 (de) |
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-
1988
- 1988-12-09 DE DE19883841455 patent/DE3841455A1/de not_active Withdrawn
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