DE3839948A1 - Elektrophoresevorrichtung zur durchfuehrung der horizontalen oder vertikalen gelelektrophorese - Google Patents
Elektrophoresevorrichtung zur durchfuehrung der horizontalen oder vertikalen gelelektrophoreseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Elektrophoresevorrichtung zur
Durchführung der horizontalen oder vertikalen
Gelelektrophorese mit zwei auf einer gemeinsamen
Bodenplatte angeordneten Pufferlösungsbehältern, einer
Trennkammer und zwei Elektroden.
Gelektrophoresegeräte werden hauptsächlich für
biochemische Analysen verwendet. Sie finden Verwendung bei
der Trennung, Analyse und Charakterisierung von
Makromolekülen, insbesondere Proteinen und/oder Serum
proteinen. Die Trennung kann nach Molekulargewicht oder
strukturellen Eigenschaften durch an sich bekannte
horizontal oder vertikal durchführbare elektrophoretische
Verfahren geschehen.
Quellen zum Stand der Technik:
- 1) DE-PS 29 15 415
- 2) DE-AS 20 13 844
- 3) DE-OS 30 32 070
- 4) US-PS 44 81 094
- 5) US-PS 39 80 540
- 6) US-PS 39 32 265
- 7) US-PS 37 73 647
- 8) US-PS 37 66 047
- 9) F. Mittelbach; W. Antl und K. Hamburger:
"Modifikation der Disc-Elektrophorese zur direkten Gewebselektrophorese von Kryostatschnitten bioptisch gewonnener Gewebeproben" Z. klin. Chem. u. klin. Biochem. 7 (1969), 189-193 - 10) Ö. Gaal; G. A. Medgyesi; L. Vereczkey:
"Elektrophoresis in the Separation of Biological Makromolecules" John Wiley and Sons, Chichester, New York, Brisbane, Toronto (1980) - 11) Z. Deyl (editor); F. M. Everaerts, Z. Prusik and
P. J. Svendsen (co-editors):
"Elektrophoresis a survey of techniques and applications, part A: techniques" Journal of Chromatography Library, Vol. 18 (1979) Elsevier Scientific Publishing Company Amsterdam - Oxford - New York. - 12) DE-OS 21 41 245
Der Stand der Technik für vertikal arbeitende
Elektrophoresevorrichtungen ergibt sich aus den Quellen
1), 5), 6) und 10), Seiten 100-102. Bei jeder der
angeführten Quellen wird jedoch keine Vorrichtung
beschrieben, bei der die Trennkammer von der Vertikalen in
die Horizontale geklappt werden kann. Für horizontal
arbeitende Vorrichtungen ergibt sich der Stand der Technik
aus Quelle 7). Auch hier ist kein Stand der Technik
bekannt für eine Vorrichtung, die horizontal, als auch
vertikal arbeiten kann.
In den Quellen 6) und 12) werden die Elektroden näher
beschrieben. Quelle 6) zeigt keine Möglichkeit die
Elektroden zu wechseln. Es besteht hier nur die
Möglichkeit, die im Deckel integrierten Anschlüsse für die
Elektroden mit dem Deckel von der Vorrichtung
herunterzunehmen. Die Elektroden selber sind fest fixiert.
Bei Quelle 12) sind im Rahmen spezielle längliche Nuten
zur Aufnahme der Elektroden in spezielle Elektrodenräume
ausgespart. Der Text der Quelle 12) erwähnt jedoch
nicht, daß ein Auswechseln der Elektroden möglich ist.
Falls bei der Vorrichtung von Quelle 12) die nicht
erwähnte Möglichkeit des Elektrodenwechsels existiert,
unterscheidet sie sich jedoch erheblich gegenüber dem
neuen, einfachen Elektrodenwechsel nach den
Patentansprüchen 8, 9.
Der Stand der Technik bezüglich verschiedener
elektrophoretischer Verfahren soll im folgenden aufgezeigt
werden. SDS-Gelelektrophorese unter Verwendung von
Polyacryamidgelen ist beschrieben in Quelle 4), sowie
Quelle 10), Seiten 72, 100-102, 206-210, 313 und in Quelle
11), Seiten 113-131.
Disc-Elektrophorese ist beschrieben in Quelle 10),
Seiten 82-86. Isoelektrische Fokussierung ist beschrieben
in Quelle 2). Kombinierte Elektrophoreseverfahren sind in
Quelle 10), Seiten 23-220 beschrieben, die spezielle Form
der 2D-Elektrophorese, als Kombination aus
Isoelektrischer Fokussierung und SDS-Elektrophorese ist
beschrieben in Quelle 10), Seiten 217-220 und in Quelle
11), Seite 127.
Der Stand der Technik bei den Einflüssen durch Parameter
ist beim Dichtegradienten bei der SDS-Elektrophorese
Quelle 10), Seiten 98-101 und Quelle 11), Seite 127. Beim
Porendurchmesser, ph-Wert, Pufferlösung und Ionenstärke
bei der Disc-Elektrophorese sind die Parametereinflüsse
ersichtlich in Quelle 9) und Quelle 10), Seiten 75-82.
Bei Agarosegeln wurde Quelle 10), Seiten 53-65, bei
Stärkegel Quelle 10), Seite 66, bei Acetatfolien Quelle
10), Seite 41-45 als Stand der Technik ermittelt.
Als Stand der Technik bei der Herstellung, Färbung und
Entfärbung des Trägers wurde ermittelt Quelle 10), Seiten
210-212, 249-260.
Der Stand der Technik für die Charakterisierung von
Makromolekülen wurde ermittelt aus Quelle 10), Seiten
(213, 307-314).
Nach dem heutigen Stand der Technik sind für die
unterschiedlichen elektrophoretischen Trennverfahren zwei
Apparate notwendig, einer für horizontale und einer für
vertikale elektrophoretische Trennverfahren. Bei der
Verwendung von nur einer Vorrichtung, die diese beiden
großen Aufgabenfelder erfüllt, läßt sich somit ein Gerät
einsparen. Auch ist im Moment ein schneller, bequemer
Elektrodenwechsel nach den Ansprüchen 8, 9 nicht möglich,
es müssen ganze Teile des Gerätes auseinander genommen
werden, was sehr zeitintensiv sein kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine
Gelelektrophoresevorrichtung zu schaffen, die bequem zu
bedienen und universell für horizontale als auch für
vertikale elektrophoretische Trennverfahren im Einsatz
stehen kann und deren Elektroden leicht auszuwechseln sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die
kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1, 8, 9.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind eine
Vergrößerung des Anwendungsgebietes einer Elektrophorese
vorrichtung, da horizontale, so wie auch vertikale
elektrophoretische Trennverfahren auf ein und derselben
Vorrichtung durchgeführt werden können. Es ist möglich auf
dieser Vorrichtung Trennverfahren wie SDS-Disc-
Elektrophorese, Gradienten-PAGE, Isoelektrische
Fokussierung, 2D-Elektrophorese durchzuführen. Die
Vorrichtung ermöglicht es die Vorteile und Möglichkeiten
der horizontalen mit denen der vertikalen
Gelelektrophorese zu verknüpfen. Bei sonst zwei benötigten
Apparaten kann ein Apparat eingespart werden. Weitere
Vorteile sind ein schneller Trennkammerwechsel und die
Möglichkeit des schnellen Elektrodenaustausches.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der
Zeichnungen.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt der Vorrichtung in
horizontaler Stellung.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt der Vorrichtung in
vertikaler Stellung.
Fig. 3 zeigt die Draufsicht auf die Vorrichtung in
horizontaler Stellung.
Fig. 4 ist eine Explosionszeichnung zum Aufbau des
Scharniers (4) in Frontalansicht.
Die Elektrophoresevorrichtung ist aufgebaut auf einer
Grundplatte (10), die um dieser Aufgabe gerecht zu werden
dicker sein kann als die übrigen Platten, aus denen sich
die Vorrichtung zusammensetzt. Auf der Grundplatte ist der
Pufferlösungsbehälter (2) fest fixiert. Die Bodenplatte
dieses Pufferlösungsbehälters (2) kann ein Teil der
Grundplatte (10) sein. Die Frontplatte des
Pufferlösungsbehälters (2) soll gleich hoch sein wie die
Platte (8), unbeachtet der Schlitze (20) in Platte (8).
Die Seitenplatten des Pufferlösungsbehälters (2) sind
Platte (12) und eine gleichgroße Platte auf der
gegenüberliegenden Seite. Für die Pufferlösungsbehälter
(2) könnte ein Deckel verwendet werden, der den Benutzer
gegen einen Stromschlag schützt. Der Pufferlösungsbehälter
(2) ist nach hinten durch die Platte (8) geschlossen. Bei
dem Ausführungsbeispiel sind die Pufferlösungsbehälter
(1, 2) verhältnismäßig groß, was den Vorteil hat, daß der
Puffer nicht so schnell verbraucht wird und somit die
Vorrichtung länger laufen kann. Eine Umwälzpumpe für die
Pufferlösung könnte eingebaut werden. Über das Scharnier
(4) ist die Platte (8) mit der Platte (3) verbunden. Die
Platte (8) weist für das Scharnier (4) zwei Schlitze (20)
auf, wogegen die Platte (3) dazupassende Zapfen (21) hat.
Die beiden Platten (3, 8) lassen sich genau
zusammenstecken, wobei ihre Oberfläche dann wie die einer
einheitlich großen Platte aussehen kann. In die
Längsseiten der Platten (3, 8) werden nun auf Höhe der
Zapfen (21) zwei Bohrungen (17, 18) so angebracht, daß sie
durch die Schlitze (20) auf Platte (8) und die
dazu passenden Zapfen auf Platte (3) verlaufen. Die
Bohrungen (17, 18) sollen in der Mitte der Längsseiten der
beiden Platten (3, 8) verlaufen und parallel zu den
Oberflächen der beiden Platten (3, 8) und parallel zu deren
Breitseiten sein. Die Bohrungen (17, 18) sollten maximal so
groß sein, daß von den Bohrungen bis zur Oberfläche der
Platten (3, 8) noch ausreichend Plattenmaterial für eine
genügende Stabilität bleibt. Die Breitseite der Platte
(3), die dem Scharnier (4) zugehört, ist auf ihrer ganzen
Breite so abgeschliffen, daß sich bei Einführen von zwei
passenden Stahlstiften (15, 16) in die Bohrungen (17, 18)
und bei Fixierung der Platte (8), die Platte (3) um einen
Winkel, vorzugsweise einem 90 Grad Winkel, gegenüber der
Platte (8) drehen läßt. Durch die Bohrungen (17, 18), die
dazugehörigen Stahlstifte (15, 16) und die Zapfen (21) auf
Platte (3) mit den dazugehörigen Schlitzen (20) in der
Platte (8) und dem Abschleifen der dem Scharnier (4)
zugehörigen Breitseite ist das Scharnier (4) entstanden.
Die Stahlstifte (15, 16) können so lang gefertig werden,
daß sie seitlich etwas aus den Bohrungen
(17, 18) herausstehen. Die Stahlstifte (15, 16) können dann
mit einem Werkzeug aus den Bohrungen entfernt werden, und
die Platte (3) mit dem dazugehörigen
Pufferlösungsbehälter (1) kann dann von dem Rest der
Vorrichtung abgetrennt werden, zur Reinigung, oder aus
anderen Gründen. Die Stahlstifte (15, 16) bilden die Achse
des Scharniers (4). Die seitlich herausstehenden
Stahlstifte können durch abnehmbare Kappen geschützt
werden. Die Pufferlösungskammern (1, 2) sowie die Platten
(3, 13, 14) können sich über die gesamte Breite der
Elektrophoresevorrichtung erstrecken.
In der Oberfläche der Platte (3) sind, bei Fig. 3 gut
erkennbar zwei Bohrungen eingearbeitet, durch die die
Schraubvorrichtung (19), in Fig. 2 zu sehen, durchführt.
Die Trennkammer (7) befindet sich zwischen den beiden
Bohrungen und liegt plan auf der Platte (3) auf. Die
Platte (3) hat auf der dem Scharnier (4) abgewandten
Breitseite eine quaderförmige Aussparung, die einen Zugang
zum Pufferlösungsbehälter (1) darstellt. Der
Pufferlösungsbehälter (1) ist an der Platte (3) fixiert,
und läßt sich somit auch über das Scharnier (4) von der
Horizontalen in die Vertikale klappen. Die Platte (3)
bedeckt den Pufferlösungsbehälter (1) fast vollständig.
Der Pufferlösungsbehälter (1) besteht aus der Platte (3),
der Platte (9), der Platte (11) und einer der Platte (11)
gegenüberliegenden, gleichgroßen Seitenplatte sowie aus
zwei weiteren Platten. Der Pufferlösungsbehälter (1) ist
schematisch gesehen ein geschlossener Kasten mit zwei
Öffnungen, einer Elektrodenbohrung in Platte (11) und
einer quaderförmigen Öffnung in Platte (3). Die Maße der
Platten aus denen der Pufferlösungsbehälter (1) besteht
können so gewählt werden, daß bei horizontaler Stellung
der Platte (3) die Platte (9) plan auf der Grundplatte
(10) aufliegt und die Platte (3) parallel zur Grundplatte
(10) ist. Dies hat den Zweck, daß die Trennkammer (7) dann
horizontal zur Grundplatte (10) und damit zur
Auflagefläche der Elektrodenphoresevorrichtung ist. Des
weiteren soll die Oberseite der Platte (3) in der gleichen
Ebene liegen, wie die dem Scharnier (4) zugehörige
Breitseite der Platte (8), wenn sich die Platte (3)
parallel zur Grundplatte (10) befindet. Die Trennkammer
(7) liegt somit plan auf der Platte (3) und der dem
Scharnier (4) zugehörigen Breitseite der Platte (8) auf
und befindet sich bei horizontalen Trennverfahren parallel
zur Auflagefläche der Elektrodenphoresevorrichtung. Um die
horizontale Trennkammerposition die Verbindung zwischen
Trennkammer (7) und der Pufferlösung in den
Pufferlösungsbehältern (1, 2) herzustellen, werden
sogenannte Stromübertragungsstreifen, die
Filterpapierstreifen sein können, zwischen der Trennkammer
(7) und den Pufferlösungen angebracht. Der Strom- bzw.
Pufferdurchfluß ist damit gewährleistet, und die
Vorrichtung kann für horizontale Trennungen verwendet
werden, wie Isoelektrische Fokussierung oder
Gelelektrophorese, indem an die sich unter der
Pufferlösung befindenden Elektroden (5, 6) eine konstante
Gleichspannung angelegt wird. Der Probenauftrag kann
erfolgen über Applikatorstreifen oder durch direktes
Impfen des Trägermediums mit der zu untersuchenden
Substanz. Es ist auch möglich die Proben in der vertikalen
Stellung über sogenannte Taschen in einem Sammelgel zu
konzentrieren und dann eine Trennung in der Horizontalen
anzuschließen. Ein solches Verfahren hat den Vorteil, das
mehr zu untersuchende Substanz in das Trägermedium
eingebracht werden kann, als durch Impfen oder
Applikatorstreifen. Die Trennkammer (7) kann in der
Horizontalen zusätzlich durch die Schraubvorrichtung (19)
und die Platte (4) fixiert werden.
Über das Scharnier (4) kann die Platte (3) in die
Vertikale gebracht werden, wobei der Pufferlösungsbehälter
(1) ebenfalls in die Vertikale geklappt wird. Die dem
Scharnier (4) zugehörige Breitseite der Platte (3) muß mit
der dem Scharnier (4) zugehörigen Breitseite der Platte
(8) so zusammenstoßen, daß sich die Oberflächen der
Platten (3, 8) auf denselben Ebenen befinden. Die
Trennkammer (7) kann dann plan auf der Platte (3) und der
Platte (8) aufliegen, und wird in dieser Stellung durch
die Platten (13, 14) mittels einer Schraubvorrichtung (19)
fixiert. Die Schraubvorrichtung (19) kann aus
Kunststoffschrauben mit dazupassenden Kunststoffmuttern
und Unterlegscheiben aus Gummi bestehen. Die
Kunststoffschrauben werden durch Bohrungen in den Platten
(14, 3, 13) gesteckt und durch dazupassende
Kunststoffmuttern festgezogen, wobei Unterlegscheiben aus
Gummi verwendet werden können.
Die Trennkammer (7) taucht mit ihrer Unterseite in den
Pufferlösungsbehälter (2) und hat durch einen
quaderförmigen Ausschnitt an ihrer Oberseite Kontakt mit
der Pufferlösung der Pufferlösungsbehälter (1). Der
Strom- und Pufferfluß ist damit gewährleistet. Zum
Abdichten des oberen Pufferlösungsbehälters (1) gegenüber
der Trennkammer (7) gegen Auslaufen von Puffer und die
damit verbundenen Kriechströme kann Vaseline als
hydrophobes Medium oder ein in die Platte (3) integrierter
Dichtgummi verwendet werden.
Die Elektrophoresevorrichtung kann in dieser Stellung für
vertikale elektrophoretische Trennverfahren benützt
werden, indem man an die sich unter der Pufferlösung
befindenden Elektroden (5, 6) eine konstante Gleichspannung
anlegt. Die Elektroden (5, 6) werden über spezielle
Bohrungen, die sich in den Platten (11, 12) befinden, in
die Pufferlösungsbehälter (1, 2) eingebracht und sind
auswechselbar. Die Bohrungen für die Elektroden (5, 6) sind
in den Platten (11, 12) angebracht. Die Bohrungen können
deswegen keine Nuten sein, wie in Quelle 12) beschrieben.
Die Elektroden (5, 6) sind inert gegenüber der Pufferlösung
und gegenüber dem an den Elektroden entstehenden
Hydronium- bzw. Hydroxylionen. Die Bohrungen in den
Platten (11, 12) der Pufferlösungsbehälter (1, 2) können ein
eingeschnittenes Gewinde haben, in das die Elektroden
(5, 6), welche in diesem Fall ein passendes Gewinde haben
müssen hineingeschraubt werden können. Die Elektroden
(5, 6) können gegen die Platten (11, 12) durch Vaseline oder
eine ähnliche hydrophobe Substanz abgedichtet werden. Ein
Elektrodenwechsel kann bei leeren Pufferlösungsbehältern
(1, 2) schnell und unkompliziert geschehen. Die Elektroden
(5, 6) müssen sich bei horizontaler, wie auch bei
vertikaler Trennung unterhalb der Pufferlösung befinden.
Während dies bei Elektrode (6) kein Problem darstellt, muß
die Elektrode (5) des Pufferlösungsbehälters (1) in der
Ecke (22) angebracht sein, so daß bei gefülltem
Pufferlösungsbehälter (1), bei horizontaler, wie bei
vertikaler Stellung der Platte (3) die Elektrode (5) sich
unterhalb der Pufferlösung befindet. Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch eine Anordnung, wie in Fig. 1
ersichtlich gelöst. Die Trennkammer (7) ist nicht fest mit
der Vorrichtung verbunden, so daß die Elektrophorese
vorrichtung nach einem Trennkammerwechsel sofort wieder
einsatzfähig ist, wobei die Dimension der Trennkammer (7)
in der Breite von der Breite der Platte (3) und der
Schraubvorrichtung (19), zur Fixierung der Trennkammer (7)
und der Pufferlösungsbehälter (1), festgelegt ist. Die
Länge ist bestimmt durch die Länge der Platte (3) und die
Länge der Pufferlösungsbehälter (1, 2) bei horizontaler,
durch die Länge der Platte (3) und die Länge der Platte
(8) bei vertikaler Elektrophorese. Die Trennkammer (7)
kann bestehen aus zwei Glasplatten, von denen eine einen
quaderförmigen Ausschnitt an der Oberseite hat. Diese
beiden Glasplatten werden durch Abstandshalter aus Gummi,
sogenannte Spacer, auseinandergehalten. Beim Gießen des
Gels in die Trennkammer (7) kann ein sogenannter Taschen
former verwendet werden, der verschiedene Taschen in dem
Gel ausspart. Die Trägersubstanz kann ein
Polyacrylamidgel, ein Agarosegel, ein Stärkegel oder eine
sonstige für die Elektrophorese geeignete Trägersubstanz
sein. Die Gelherstellung, sowie die durchführbaren
elektrophoretischen Verfahren sind ebenso wie die
Verfahren der Gelfärbung und Entfärbung Stand der Technik.
Die Elektrophoresevorrichtung zur Durchführung der
horizontalen oder vertikalen Gelelektrophorese kann für
bekannte horizontal oder vertikal durchführbare
elektrophoretische Verfahren, wie Isoelektrische
Fokussierung, SDS-Disc-Elektrophorese, Gradienten-
PAGE, 2D-Elektrophorese bei Niederspannung eingesetzt
werden. Bei Einbau eines Kühlsystems sind noch höhere
Spannungen möglich.
Es können Makromoleküle, insbesondere Proteine und/oder
Serumproteine analysiert und/oder charakterisiert
werden.
Ein besonders bevorzugter Werkstoff für den Bau einer
solchen Elektrophoresevorrichtung ist z. B. Acrylglas. Die
robuste Bauweise, zuammen mit dem relativ einfachen
Aufbau sorgen für eine bequeme, leichte Bedienung bei
günstiger Herstellung.
Die Einsatzgebiete sind weit gestreut. Ein
Anwendungsgebiet kann die Elektrophoresevorrichtung wegen
der günstigen Herstellung und der leichten Handhabung als
vielfältiges Demonstrationsmittel und Anschauungsobjekt in
Schulen oder Hochschulen finden. Die Elektrophorese
vorrichtung ist jedoch auch gut geeignet für den Einsatz
in der angewandten Forschung und der Grundlagenforschung.
Claims (14)
1. Elektrophoresevorrichtung zur Durchführung der
Gelelektrophorese mit zwei auf einer gemeinsamen
Bodenplatte angeordneten Pufferlösungsbehältern, einer
Trennkammer und zwei Elektroden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pufferlösungsbehälter (1, 2) über eine, sich
über die gesamte Behälterbreite erstreckende Platte
(3) miteinander verbunden sind, wobei diese Platte (3)
den Pufferlösungsbehälter (1) fast vollständig
bedeckt, daß der Pufferlösungsbehälter (1) zusammen
mit der Platte (3) über ein spezielles Scharnier (4)
aus der Horizontalen in die Vertikale geklappt werden
kann, daß die mit der Pufferlösung in Verbindung
stehenden Elektroden (5, 6) auswechselbar sind, und an
den Platten (11, 12) befestigt sind, daß die
Trennkammer (7) sowohl horizontal, als auch vertikal
in die Vorrichtung eingelegt und dort fixiert werden
kann.
2. Elektrophoresevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Längsseiten der Platten (3, 8) zwei
Bohrungen (17, 18) so angebracht sind, daß sie durch
Schlitze (20) auf Platte (8) und die dazupassenden
Zapfen (21) auf Platte (3) verlaufen, daß durch
Einführen von zwei Stahlstiften (15, 16) in die
Bohrungen (17, 18) ein Scharnier (4) entsteht.
3. Elektrophoresevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Scharnier (4) zugehörige Breitseite der
Platte (3) auf ihrer ganzen Breite so abgeschliffen
ist, daß sich die Platte (3) von der Horizontalen in
die Vertikale bewegen läßt.
4. Elektrophoresevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlstifte (15, 16), die die Achse des
Scharniers bilden, aus den Bohrungen (17, 18)
herausgezogen werden können, und somit die Platte (3),
die mit dem Pufferlösungsbehälter (1) verbunden ist,
von der Elektrophoresevorrichtung abgetrennt werden
kann.
5. Elektrophoresevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Platte (3), die mit der Platte (8) über
das Scharnier (4) verbunden ist, parallel zur Grund
platte (10) befindet, wenn der Pufferlösungs
behälter (1) mit der Platte (9) plan auf der
Grundplatte (10) aufliegt.
6. Elektrophoresevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberseite der Platte (3) in der gleichen Ebene
liegt, wie die, dem Scharnier (4) zugehörige
Breitseite der Platte (8), wenn sich die Platte (3)
parallel zur Grundplatte (10) befindet.
7. Elektrophoresevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Scharnier (4) zugehörige Breitseite der
Platte (3) mit der dem Scharnier (4) zugehörigen
Breitseite der Platte (8), bei vertikaler Position der
Platte (3), so zusammenstößt, daß sich die Oberflächen
der Platten (3, 8) auf denselben Ebenen befinden.
8. Elektrophoresevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (5, 6) inert gegenüber der Puffer
lösung und auswechselbar sind über dafür vorgesehene
Bohrungen in den Pufferlösungsbehältern (1, 2), welche
sich in den Platten (11, 12) befinden.
9. Elektrophoresevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen in den Platten (11, 12) der Puffer
lösungsbehälter (1, 2) ein eingeschnittenes Gewinde
haben, in das die Elektroden (5, 6), welche in diesem
Fall ein passendes Gewinde haben müssen, hinein
geschraubt werden können.
10. Elektrophoresevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode (5) des Pufferlösungsbehälters (1)
in der Ecke (22) angeordnet ist, so daß bei gefülltem
Pufferlösungsbehälter (1), bei horizontaler, wie bei
vertikaler Stellung der Platte (3), die Elektrode (5)
sich unterhalb der Pufferlösung befindet.
11. Elektrophoresevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der in die Vertikale geklappte Pufferlösungs
behälter (1) und die Trennkammer (7) durch die Platten
(13, 14) mittels einer Schraubvorrichtung (19) fixert
werden.
12. Elektrophoresevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennkammer (7) nicht fest mit der Platte (3)
und den Pufferlösungsbehältern (1, 2) verbunden ist, so
daß die Elektrophoresevorrichtung nach einem
Trennkammerwechsel sofort wieder einsatzfähig ist,
wobei die Dimension der Trennkammer (7) in der Breite
von der Breite der Platte (3) und der Schraub
vorrichtung (19), zur Fixierung der Trennkammer (7)
und des Pufferlösungsbehälters (1), festgelegt ist;
die Länge ist bestimmt durch die Länge der Platte (3)
und die Länge der Pufferlösungsbehälter (1, 2) bei
horizontalen, durch die Länge der Platte (3) und die
Länge der Platte (8) bei vertikalen
elektrophoretischen Trennverfahren.
13. Elektrophoresevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägersubstanz ein Polyacrylamidgel, ein
Agarosegel, ein Stärkegel oder eine sonstige, für die
Elektrophorese geeignete Trägersubstanz sein kann.
14. Verwendung der Elektrophoresevorrichtung nach Anspruch
1 zur Charakterisierung von Makromolekülen,
insbesondere Proteinen und/oder Serumproteinen durch
an sich bekannte horizontal oder vertikal
durchführbare elektrophoretische Verfahren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883839948 DE3839948A1 (de) | 1988-11-26 | 1988-11-26 | Elektrophoresevorrichtung zur durchfuehrung der horizontalen oder vertikalen gelelektrophorese |
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---|---|---|---|
DE19883839948 DE3839948A1 (de) | 1988-11-26 | 1988-11-26 | Elektrophoresevorrichtung zur durchfuehrung der horizontalen oder vertikalen gelelektrophorese |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3839948A1 true DE3839948A1 (de) | 1989-05-03 |
DE3839948C2 DE3839948C2 (de) | 1989-08-03 |
Family
ID=6367940
Family Applications (1)
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DE19883839948 Granted DE3839948A1 (de) | 1988-11-26 | 1988-11-26 | Elektrophoresevorrichtung zur durchfuehrung der horizontalen oder vertikalen gelelektrophorese |
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-
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Also Published As
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DE3839948C2 (de) | 1989-08-03 |
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