DE3839662A1 - Naehmaschine mit einer hin- und herbewegbaren, fadenfuehrenden nadel - Google Patents
Naehmaschine mit einer hin- und herbewegbaren, fadenfuehrenden nadelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Von den Fehlern, die beim Maschinennähen auftreten, hängen
einige mit dem unvermeidbaren Eindringen der Nadel in das
Nähgut beim Einbringen des Nähfadens und der Stichbildung
zusammen, beispielsweise dle Nähgutdurchbiegung oder gar
der teilweise Nähguteinzug in das Stichloch oder den
Stichschlitz durch die Reibung der Nadel beim Durchstechen
des Nähgutes mit der zum Durchstich erforderlichen relativ
hohen Einstichkraft und der damit verbundene Verlust an
Schlingenhub, das Auftreten von Spannungskräuseln durch
eine den Faden dehnende, relativ hohe Fadenspannkraft und
dessen Verkürzung durch Rückverformung nach dem
Sticheinzug, der Fadenverschleiß und die dadurch
hervorgerufene Verringerung der Nahtfestigkeit durch einen
relativ scharfen Knickwinkel im Nadelöhr zwischen
Fadenzuführ- und Fadenabzugsrichtung und den dadurch
bedingten Drallverschub beim Durchzug des Fadens durch das
Nadelöhr um die Nadelöhrkante sowie das Auftreten von
Fehlstichen durch Nichterfassung der Nadelfadenschlinge
durch den Greifer.
Die Empfehlungen zur Milderung dieser Nähprobleme aufgrund
von Untersuchungen bestehen vor allem darin, möglichst
dünne Nähnadeln zu verwenden, das Nähgut oder die
Nähfäden reibungsarm auszurüsten und sogenannte
Schlingenstützen vorzusehen.
Zur Verringerung der Einstichkraft ist durch die EP-OS 1 12 949
vorgeschlagen worden, beim Nähen dicken und/oder
harten Nähgutes der Nadelstange während ihrer Auf- und
Abbewegung zusätzlich hochfrequente oszillierende
Bewegungen in Richtung ihrer Längsachse zu erteilen und
zwar durch eine Ultraschalleinrichtung. Auf dem Markt hat
sich dieser Nadelstangenantrieb bisher nicht durchsetzen
können. Wegen der doch relativ großen bewegten Masse von
Nadelstange, Nadelhalter, Nadel und der Anordnung des
zusätzlichen, die Ultraschallschwingungen auf die Nadelstange
übertragenden Elementes an der Nadelstange dürfte die
praktische Ausführbarkeit Probleme bereiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bekannte
Nähschwierigkeiten mit den dabei auftretenden obengenannten
Fehlern zu beseitigen oder zumindest zu mildern.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die im Kennzeichenteil des
Patentanspruches 1 angegebenen Maßnahmen.
Durch die Winkeldrehung der Nadel mit dem Nadelöhr zur
Fadenzuführ- bzw. Fadenabzugsrichtung
(Nähgutvorschubrichtung) hin reduziert sich der Gesamt-
Umschlingungswinkel des Fadens im Nadelöhr und der
Nadelhalteröse zur Fadenöse im Fadengeberhebel und damit
die Reibkraft beim Fadenabzug und beim Sticheinzug, wobei
auch die Scheuerintensität verringert wird. Durch die
Drehbewegung der Nadel beim Einstich in das Nähgut und
beim Durchstechen wird ein Teil der gegen das flach liegende
Nähgut gerichteten Durchstichkraft in eine horizontale
Komponente abgewandelt, aus der sich keine oder eine
geringere Reibung im Nähgut ergibt, so daß die
Gesamtreibkraft um einen bestimmten Anteil verringert wird.
Beim Einstich der Nadel mit verringerter Einstichkraft und
damit erzielter verringerter Durchbiegung bzw. verringertem
Stoffeinzug in das Stichloch oder den Stichschlitz ergibt sich
ein Weggewinn für den Schlingenhub zur besseren Ausbildung
der Fadenschlinge, weil der Schlingenhub früher, nämlich um
den gewonnenen Weg der Stoffdurchbiegung bzw. des
Stoffeinzuges eher zur Schlingenausbildung wirksam wird. Es
ist durch die verminderte Reibung auch eine verminderte
Nadelerwärmung z. B. beim Nähen von Leder erreichbar, so
daß die Nähgeschwindigkeit gesteigert werden kann.
Durch die Nadeldrehung entgegengesetzt zur Drehrichtung
des Greifers über die Ebene Nadelöhr-Greiferspitze hinaus
zum Zeitpunkt der Schlingenaufnahme gemäß Anspruch 2 wird
die normalerweise zum Kippen in die Fadenabzugs- bzw.
Nähgutvorschubrichtung neigende Fadenschlinge der
Greiferspitze entgegenbewegt und damit die Sicherheit der
Schlingenaufnahme erhöht. Durch die Drehbewegung der Nadel
mit dem Nadelöhr zur Fadenabzugsrichtung bzw.
Nähgutvorschubrichtung hin nach der Schlingenaufnahme wird
ferner die auf den Nadelfaden wirkende Reibkraft durch die
Veränderung des Knickwinkels beim Abzug um die
Nadelöhrkante wesentlich reduziert. Insgesamt werden so
durch die in den Ansprüchen 1 und 2 angegebenen
Maßnahmen einige bekannte Nähschwierigkeiten zumindest
stark abgemildert.
Durch die in Anspruch 3 angegebene Maßnahme wird den
besonderen Stichbildeverhältnissen beim Rückwärtsnähen
Rechnung getragen.
Durch die Merkmale des Anspruchs 4 erfolgt beim
Kurvennähen auf Nähautomaten eine Anpassung an die
unterschiedlichen Fadenabzugsrichtungen bei
unterschiedlichen Nähgutverschieberichtungen.
Unterschiedliche Nadeldrehungen während der
Stichbildezyklen auf unterschiedlichen Nahtstrecken sind
durch die im Anspruch 5 angegebenen Merkmale möglich.
In den Ansprüchen 6 und 7 sind einfache konstruktive Mittel
zur Steuerung der Nadeldrehbewegung angegeben, wobei
durch die Ausbildung gemäß Anspruch 7 eine Reduzierung der
zu bewegenden Masse erzielt wird.
Um unterschiedliche Drehbewegungsabläufe zu realisieren,
sind die in Anspruch 6 und 7 angegebenen Steuermittel wie
in Anspruch 8 angegeben auswechselbar.
Der Reduzierung der Einstichkraftspitzenwerte dient die
Maßnahme nach Anspruch 9.
Durch die zur Bildung des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 herangezogene DE-PS 16 85 138 ist zwar eine Nähmaschine
bekannt, bei der die Nadel an der Nadelstange befestigt ist,
die in dem ihre Hin- und Herbewegung bewirkenden, von der
Armwellenkurbel über eine Zugstange angetriebenen
Nadelstangenkloben um etwa 90° um ihre Längsachse drehbar
angeordnet ist. Die Nadeldrehung dient aber nicht zur
Milderung oder Beseitigung von Nähproblemen. Die
Nadelstange ist in einem Verstellring verschiebbar geführt,
wobei ein in diesem befestigter Mitnehmerstift in eine
Längsnut der Nadelstange eingreift. Der Verstellring und mit
ihm die Nadelstange ist durch einen Hubmagneten derart
drehbar, daß die in der Nadelstange exzentrisch angeordnete
Nadel beim Drehen der Nadelstange in eine Winkelstellung, in
der der Greifer die Fadenschlingen nicht erfassen kann, um
die Bildung von Stichen zu verhindern, mit dem vollen
Nadelmantel aus der Greiferbewegungsbahn herausbewegt
wird. Es sollen durch die Drehbarkeit der Nadelstange also
bewußt Stiche ausgelassen werden.
Bei einem aus der DE-PS 11 58 800 bekannten Nähautomaten
sind ein am Arm des Maschinengehäuses angebrachtes
Drehgehäuse mit der die Nadel tragenden Nadelstange und
einer Stoffdrückereinrichtung sowie ein den Greifer
aufnehmendes Greiferlager drehwinkelgleich antreibbar. Der
Antrieb von Drehgehäuse und Greiferlager erfolgt über einen
Steilmotor, der von Tastern angesteuert wird, die längs einer
dem gewünschten Nahtverlauf entsprechenden Kurve geführt
werden. Durch die Drehbarkeit des Drehgehäuses und des
Greiferlagers wird erreicht, daß die Stichbildewerkzeuge
immer in die jeweilige Nährichtung gedreht werden. Da das
Drehgehäuse und das Greiferlager mit den entsprechenden
Antrieben für die Nadelstange, den Fadengeber und Greifer
eine relativ große zu verdrehende Masse bilden, sind mit
dieser Ausführung unterschiedliche Winkeldrehungen bei
jedem Nähzyklus nur bei niedrigen Drehzahlen denkbar und
beherrschbar.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnung am Beispiel einer Einnadel-Horizontalgreifer-
Doppelsteppstichnähmaschine näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorderansicht der Nähmaschinenkopfseite,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Nadelstange und eines
Führungsstückes,
Fig. 3 eine Ansicht des Führungsstückes,
Fig. 4 einen Schnitt durch das Führungsstück nach der
Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 eine Seitenansicht einer Nadelstange mit einem
drehbaren Nadelhalter und einem Führungsstück,
Fig. 6 eine Prinzipdarstellung der Steuerung der
Nadelstange mit einem Stellmotor,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 6 und
Fig. 8 eine schematische Darstellung in einem
Horizontalschnitt durch das Nadelöhr einer Nähnadel
zur Erläuterung der Fadenzuführung, des
Fadenabzuges relativ zur Greiferbahn und
Nähgutvorschubrichtung und der
Schlingenerfassung, in der die Bewegungsbahn der
Greiferspitze zur Senkrechten geneigt dargestellt
ist.
Bei der als Beispiel gewählten Doppelsteppstichnähmaschine ist
die Bewegung der Nadel (1) und des strichpunktiert
angedeuteten Greifers (2) so abgestimmt, daß die sich auf
einer geneigt gezeichneten Bahn (3) bewegende Greiferspitze,
die sich bei der Aufwärtsbewegung der Nadel (1) aus dem
unteren Umkehrpunkt ihrer Bewegungsbahn bildende Schlinge
(4), Fig. 6, des durch das Nähgut unter die Stichplatte (5)
gebrachten Nähfadens (6) ergreift, ausdehnt und um einen,
wie bekannt, im Spulengehäuse des Greifers (2)
aufgenommenen Greiferfadenvorrat herumführt.
Der Nadelfaden (6) wird von einem Vorrat kommend durch die
Fadenspannvorrichtung (7), das Fadenöhr (8) des
Fadengebers (9), von dort durch eine Vertiefung im
Maschinengehäuse nach abwärts um eine Umlenkführung (10),
durch eine Fadenführung (11) am Nadelhalter (12) und das
Nadelöhr (13) hindurch zum Austritt auf der Greiferseite
zugeführt.
Der Antrieb der Nadelstange (14) erfolgt von der Armwelle
(15) aus über die Armwellenkurbel (16) und den
Nadelstangenlenker (17), der den in der Armwellenkurbel (16)
befestigten Exzenterbolzen (18) mit dem Nadelstangenkloben
(19) verbindet. In Fig. 1 und 2 weist der Nadelstangenkloben
(19) einen horizontalen Schlitz (20) auf, in den ein in der
Nadelstange (14) befestigter Führungsstift (21) ragt, damit die
Nadelstange (14) bei ihrer Längsbewegung auch
Drehbewegungen um ihre Längsachse ausführen kann. Zur
Steuerung der Drehbewegungen ist in eine Bohrung der
Nadelstange (14) ein Führungsstift (22) eingepreßt, der in
einen Kurvenschlitz (23) eines mittels Schrauben (24) am
Maschinengehäuse befestigten Führungsstückes (25) eingreift,
welches mit ihrem oberen Teil die Nadelstange (14)
halbkreisförmig umgibt.
Hinter der Nadelstange (14) ist die übliche, gegen die
Stichplatte (5) vorgespannte Stoffdrückerstange (26) im
Maschinengehäuse angeordnet, an deren unterem Ende der
Stoffdrückerfuß mit der Rändelschraube (28) befestigt ist.
In Fig. 5 ist eine Ausführung mit einer nur längs bewegbaren
Nadelstange (14) dargestellt, bei der ein Nadelstangenkolben
(29) ohne Horizontalschlitz Verwendung findet. Auf einen
Bundzapfen (30) sind ein Spurlager (31) und ein
Kupplungsring (32) aufgeschoben, wobei der Kupplungsring
(32) eine Stufenbohrung aufweist, deren erste Stufe dem
Durchmesser des Bundzapfens (30) und der Innenbohrung des
Spurlagers (31) und die zweite Stufe dem
Nadelstangendurchmesser entspricht und das Spurlager (31)
aufnimmt. Der Kupplungsring (32) ist mit der zweiten
Bohrungsstufe auf das untere Nadelstangenende aufgeschoben
und mit der Schraube (33) befestigt. Auf dem Bundzapfen (30)
ist auch ein ebenfalls eine Zweistufenbohrung aufweisender
Nadelhalter (34) mit einer Schraube (35) befestigt. In eine
Bohrung des Nadelhalters (34) ist ein radialer Führungsstift
(36) eingepreßt, der in einen dem Kurvenschlitz (23) des
Führungsstückes (25) entsprechenden Kurvenschlitz (37) in
einem am Nähmaschinengehäuse mit einer Schraube (38)
befestigten Führungsstück (39) eingreift, das im wesentlichen
dem Führungsstück (25) entspricht. Im Nadelhalter (34) ist
die Nadel (1) mit einer Schraube (40) befestigt.
Fig. 6 zeigt ein Prinzip zur Steuerung der Drehbewegungen
einer Nadelstange (41), das bei numerisch gesteuerten
Nähautomaten Verwendung finden kann. Die Nadelstange (41)
ist an ihrem oberen Ende in einer Büchse (42) verschiebbar
geführt. Zur Geradführung ist in die Nadelstange (41) eine
Längsnut (43) eingearbeitet, in die ein in eine Bohrung der
Büchse (42) eingepreßter Führungsstift (44) eingreift.
Das obere Ende der Büchse (42) ist als Zahnkranz (45)
ausgebildet, der mit einem auf der Abtriebswelle (46) eines
Schrittmotors (47) befestigten Zahnrad (48) in kämmendem
Eingriff steht. Zur Sicherung der Büchse (42) mit dem
Zahnkranz (45) gegen Axialverschiebung ist ein Haltewinkel
(49) mit einer Schraube (50) am Maschinengehäuse befestigt,
dessen horizontaler, gabelähnlich ausgebildeter Schenkel (51)
die Büchse (42) halbkreisförmig umgibt und einen horizontalen
Schlitz (52) aufweist, in den der Zahnkranz (45) teilweise
eintaucht.
Die Steuereinrichtung für den die Drehbewegungen der
Nadelstange (41) bewirkenden Schrittmotor (47) und die
Antriebsvorrichtung (53) für den Nähguthalter umfaßt einen
die Kipprichtung der Nadelfadenschlinge (4) erkennenden
Sensor (54), eine Wähleinheit (55) für verschiedene
Nähprogramme und eine Nähprogramm-Steuereinheit (56).
Während bei programmgesteuerten Nähautomaten kein
Stoffschieber vorhanden ist, weil der Stoffvorschub durch
den in zwei zueinander senkrechten Richtungen bewegbaren
Werkstückhalter erfolgt, dient bei den Normalmaschinen ein
eine Viereckbewegung ausführender Stoffschieber zum
Stoffvorschub, dessen gezahnte Stege (57), Fig. 1 und 2 zum
Stoffvorschub durch Längsschlitze (58) in der Stichplatte (5)
hindurchtreten und am Nähgut angreifen.
In der Nadelhochstellung nimmt die Nadelstange (14), Fig. 1
und 2 bzw. der Nadelhalter (34), Fig. 5, durch den im
Kurvenschlitz (23) des Führungsstückes (25) geführten
Führungsstift (22) bzw. den im Kurvenschlitz (37) des
Führungsstückes (39) geführten Führungsstift (36) aufgrund
der Auslegung des Kurvenschlitzes (23) in den gezeigten
Ausführungsbeispielen und die Nadelstange (41) durch den
Schrittmotor (47) über das Zahnrad (48), den Zahnkranz (45)
und den Stift (44) eine aus der in Fig. 8 mit 0° bezeichneten
Normalstellung, in der das Nadelöhr (13) senkrecht zur
Umlaufebene (3) der Greiferspitze steht, bezogen auf Fig. 8
entgegen dem Uhrzeigersinn um etwa 40° gedrehte
Winkelstellung (-40°, Fig. 8) ein. Der Verdrehwinkel kann aber
auch bis zu 90° betragen, so daß das Nadelöhr (13)
vollkommen in die Nähgutvorschubrichtung, Pfeil V, Fig. 8,
ausgerichtet ist, mit der dann die Fadenzuführrichtung durch
das Nadelöhr (13) übereinstimmt. In dieser Winkelstellung ist
die Reibung des Nadelfadens (6) im Nadelöhr (13) am
geringsten. Hieraus ergibt sich, daß, wenn die Nadel (1)
während ihrer ganzen oder während des größten Teils ihrer
eingestochenen Phase im Winkelbereich zwischen 0 und -90°
gedreht wird, mit einer geringeren Fadenspannung genäht
und dadurch dem Spannungskräuseln entgegengewirkt werden
kann, das durch Rückverformung des durch zu starke
Fadenspannung gedehnten Fadens nach dem Sticheinzug
auftritt.
Beim Einstich der Nadel (1) in das Nähgut beginnt die durch
das Zusammenwirken des Führungsstiftes (22) mit dem
Kurvenschlitz (23) des Führungsstückes (25) gesteuerte
Drehung der Nadelstange (14) bzw. die durch das
Zusammenwirken des Führungsstiftes (36) mit dem
Kurvenschlitz (37) des Führungsstückes (39) gesteuerte
Drehung des Nadelhalters (34) bzw. die von der
Programmsteuereinheit (56) über den Schrittmotor (47)
gesteuerte Drehung der Nadelstange (41) in die zur
0°-Normalwinkelstellung gerichtete Richtung, wobei der Nadel
(1) in der Anfangsphase des Einstichs in das Nähgut
kurzzeitig zusätzliche hin- und hergehende Drehschwingungen
um die Nadellängsachse in schneller Folge innerhalb eines
relativ kleinen Winkelbereiches erteilt werden können, um die
in der Anfangsphase des Einstichs auftretenden
Einstichkraftspitzenwerte zu reduzieren. Bei der
Winkeldrehung der Nadel (1) während ihrer Abwärtsbewegung
wird ein Teil der senkrecht gegen das Nähgut gerichteten
Einstichkraft in eine horizontale Komponente abgewandelt, aus
der sich keine oder eine verringerte Reibung ergibt, so daß
die Gesamtreibkraft beim Durchstechen des Nähgutes
verringert wird.
Beim Einstich mit verringerter Einstichkraft ist auch die
Durchbiegung oder der Einzug des Nähgutes in das Stichloch
oder den Stichschlitz geringer. Da der Schlingenhub zur
Bildung der Fadenschlinge erst mit beginnender Reibung im
Nähgut, also nach Rückführung der Durchbiegung bzw. des
Einzuges des Nähgutes bei der Aufwärtsbewegung der Nadel
wirksam wird, ergibt sich durch die verringerte
Durchbiegung bzw. den verringerten Stoffeinzug ein
Weggewinn für den Schlingenhub zur besseren
Schlingenausbildung.
Durch verminderte Reibung ergibt sich auch eine verminderte
Erwärmung der Nadel. Dadurch ist eine Erhöhung der
Maschinendrehzahl möglich.
Bis zum Erreichen der Schlingenaufnahmestellung von Nadel
und Greifer nach Durchlauf des unteren Umkehrpunktes der
Nadelbahn wird die Nadel (1) von ihrer Ausgangsstellung mit
dem Nadelöhr (13) bis In die in Fig. 8 mit 0° bezeichnete
Normalstellung und darüber hinaus um etwa 20° in die mit
+20° bezeichnete Winkelstellung gedreht. Die Fadenschlinge
(4), die normalerweise zum Kippen in die Nährichtung neigt,
wird in dieser Winkelstellung entgegengesetzt zur
Drehrichtung des Greifers (2) gedreht und hat durch die
gesteuerte Verdrehung die Tendenz, sich auf die in sie
eintretende Greiferspitze aufzuschieben. Somit wird die
Sicherheit der Schlingenerfassung erhöht.
Bezogen auf Fig. 8 wird die Nadel (1) nach der
Schlingenerfassung durch die Greiferspitze mit dem Nadelöhr
(13) entgegen dem Uhrzeigersinn zur Fadenabzugsrichtung
hin verdreht, die der Nähgutvorschubrichtung, Pfeil V,
entspricht, bis etwa in die mit -40° bezeichnete
Winkelstellung, um eine möglichst geringe Reibung im Nadelöhr
(13) beim Fadenabzug durch den Greifer (2) und beim
Sticheinzug durch den Fadengeber (9) zu haben. Die
Winkelstellung von -40° ist erreicht, wenn die Nadel (1) mit
dem Nadelöhr (13) die Höhe des Stichloches erreicht. Bei der
restlichen Aufwärtsbewegung wird die Nadel (1) wieder in
ihre Ausgangsstellung gedreht, wenn diese eine andere als
die -40°-Stellung ist.
Der Neigung der Fadenschlinge (4) in die jeweilige
Vorschubrichtung zu kippen, kann beim Rückwärtsnähen
dadurch entgegengewirkt werden, daß man Richtung und
Größe der Verdrehung der Nadel (1) in Abhängigkeit von der
Nähgutvorschubrichtung steuert, indem beispielsweise beim
Umschalten des üblichen Stichstellers ein entsprechender
Steuerbefehl an den Schrittmotor (47) gegeben wird.
Für das multidirektionale Nähen auf programmgesteuerten
Nähautomaten ist es zweckmäßig, die Bildung der
Fadenschlinge (4) und ihre Kipprichtung durch den Sensor
(54) zu überwachen und entsprechende Signale an die
Steuereinheit (56) zu geben, die den Schrittmotor (47)
steuert. Es kann auch das Nähprogramm selbst Steuerbefehle
enthalten, die die jeweilige Nähgutvorschubrichtung zur
erforderlichen Verdrehung der Nadel (1) berücksichtigen.
Claims (9)
1. Nähmaschine mit einer hin- und herbewegbaren
fadenführenden Nadel, die zur Stichbildung mit
einem Greifer zusammenwirkt, der in die sich
bei der Nadelbewegung vom unteren Umkehrpunkt
ihrer Bewegungsbahn nach aufwärts bildende
Nadelfadenschlinge eindringt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nadel (1) um ihre
Längsachse drehbar gelagert und zur Verdrehung
mit einer Steuervorrichtung derart verbunden
ist, daß sie bei jedem Stichbildezyklus vor dem
Einstich in das Nähgut eine aus ihrer
Normalwinkelstellung für die Schlingenaufnahme
um einen bestimmten Winkelbetrag mit dem
Nadelöhr (13) zur Nähgutvorschubvorrichtung
(Fadenzuführrichtung) hin gedrehte
Winkelstellung (Ausgangsstellung) einnimmt und
während der Abwärtsbewegung bis zum unteren
Umkehrpunkt und der Aufwärtsbewegung bis in die
Schlingenaufnahmestellung entgegengesetzt zur
Bewegungsrichtung des Greifers (2) drehbar ist,
in der sie ihre Normalwinkelstellung erreicht.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nadel (1) von ihrem
unteren Umkehrpunkt bis zur
Schlingenaufnahmestellung über die
Normalwinkelstellung hinaus entgegengesetzt zur
Drehrichtung des Greifers und nach der
Schlingenaufnahme durch den Greifer (2) während
der Aufwärtsbewegung bis zum Verlassen des
Nähgutes mit dem Fadenöhr (13) in eine in die
Fadenabzugsrichtung gedrehte Winkelstellung
bewegbar und danach in die Ausgangsstellung
drehbar ist.
3. Nähmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Richtung und Größe der
Verdrehung der Nadel (1) in Abhängigkeit von
der Nähgutvorschubrichtung steuerbar sind.
4. Nähmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen die Stellung und Kipprichtung der
Fadenschlinge (4) überwachenden Sensor (54) zur
Steuerung der Richtung und Größe der Verdrehung
der Nadel (1) in Abhängigkeit von der Stellung
und Kipprichtung der Fadenschlinge (4).
5. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verdrehung der
Nadel (1) ein von einer programmierbaren
Nahtbildsteuervorrichtung (56) steuerbarer
Schrittmotor (47) vorgesehen ist.
6. Nähmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Verdrehung der Nadel
(1) ein gehäusefestes, halbrohrförmiges
Führungsstück (25, 39) mit einem Verdrehwinkel,
-richtung und -zeitpunkt steuernden
Kurvenschlitz (23, 37) für einen an der
Nadelstange (14) befestigten Führungsstift (22,
36) vorgesehen ist.
7. Nähmaschine nach Anspruch 1, 2 und 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nadel (1) an einem
drehbar an einer hin- und herbewegbaren
Nadelstange (14) angeordneten Nadelhalter (34)
befestigt ist, der den Führungsstift (36) für
den Kurvenschlitz (37) des Führungsstückes (39)
trägt.
8. Nähmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Führungsstück (25, 39)
auswechselbar am Maschinengehäuse befestigt
ist.
9. Nähmaschine nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Nadel (1) in der Anfangsphase des Einstichs
in das Nähgut kurzzeitig zusätzliche hin- und
hergehende Drehschwingungen in schneller Folge
innerhalb eines relativ kleinen Winkelbereiches
erteilbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883839662 DE3839662A1 (de) | 1988-11-24 | 1988-11-24 | Naehmaschine mit einer hin- und herbewegbaren, fadenfuehrenden nadel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883839662 DE3839662A1 (de) | 1988-11-24 | 1988-11-24 | Naehmaschine mit einer hin- und herbewegbaren, fadenfuehrenden nadel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3839662A1 true DE3839662A1 (de) | 1990-05-31 |
Family
ID=6367800
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883839662 Withdrawn DE3839662A1 (de) | 1988-11-24 | 1988-11-24 | Naehmaschine mit einer hin- und herbewegbaren, fadenfuehrenden nadel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3839662A1 (de) |
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1988
- 1988-11-24 DE DE19883839662 patent/DE3839662A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: G.M. PFAFF AG, 6750 KAISERSLAUTERN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |