DE3839554A1 - Trocknungsvorrichtung - Google Patents
TrocknungsvorrichtungInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F26—DRYING
- F26B—DRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
- F26B21/00—Arrangements or duct systems, e.g. in combination with pallet boxes, for supplying and controlling air or gases for drying solid materials or objects
- F26B21/004—Nozzle assemblies; Air knives; Air distributors; Blow boxes
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Trocknungsvorrichtung für wasser- und kunstharzgebunde
Klebeverbindungen und Gummileime.
Trocknungsverfahren werden heute in vielfältigen Bereichen
der Technik angewendet, z. B. bei der Herstellung von
Briefumschlägen oder Profilgummis von Kraftfahrzeugen.
Hierbei werden mittels Strom erwärmte Heizspiralen
eingesetzt, über welche die zu erwärmende Luft geleitet
wird. Solche Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß
mit ihrem Betrieb ein sehr hoher Energie- und Kostenaufwand
verbunden ist.
Aus dem Stand der Technik sind spezielle Anlagen bekannt,
mit deren Hilfe die gummierten Leimschichten von
Briefumschlägen getrocknet werden. Hierbei werden
elektrisch beheizte Luftmassen über mehrere Föne auf die
Briefumschläge geleitet. Die Briefumschläge befinden sich
in der Regel auf einer Bandfördereinrichtung, mit deren
Hilfe diese unter den Fönen hindurchgeleitet werden. Die
Anordnung der Föne bedingt eine ungleichmäßige Trocknung
der gummierten Leimschichten. Die Folge ist, daß Teile der
gummierten Schichten nicht vollständig getrocknet sind,
so daß die Briefumschläge aneinander kleben. Auf der
anderen Seite kann es zu punktuellen Trocknungen kommen,
so daß die gummierten Schichten beim Anfeuchten nicht die
erwünschte Klebewirkung aufweisen, zumal das Verfahren bei
relativ hohen Temperaturen (150°C) arbeitet. Da derartige
Anlagen mit nur geringen Luftgeschwindigkeiten arbeiten,
sind außerdem deren Trocknungsleistung und -geschwindigkeit
nicht befriedigend.
Schließlich sind aus dem Stand der Technik Systeme bekannt,
die mit Mikrowellen, Hochfrequenztechnik oder
Infrarotstrahlen trocknen. Die genannten Techniken haben
jedoch den Nachteil, daß sie ohne Luftbewegung arbeiten. Die
Folge ist, daß die beim Trocknungsvorgang freiwerdende
Feuchtigkeit nicht schnell genug abgeführt wird, so daß die
Trocknungsgeschwindigkeit und -leistung nicht befriedigend
ist.
Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe
gestellt, eine Trocknungsvorrichtung zur Verfügung zu
stellen, die die oben erwähnten Nachteile nicht aufweist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist infolgedessen
eine Trocknungsvorrichtung, welche aus einem Wärmetauscher
mit einer Zuleitung für Raumluft und einer Ableitung für
die erwärmte Raumluft, einer in der Ableitung saugseitig
angeordneten Gasfördereinrichtung und einem Entspannungs-
und Verteilerkasten am Ende der Ableitung vom Wärmetauscher
besteht.
Die Gasfördereinrichtung ist vorzugsweise ein Ventilator.
Dieser kann mit einer elektrischen Drehzahlregelung versehen
sein, so daß sich über den Ventilator jederzeit der
Volumenstrom der Luft einstellen läßt. Alternativ oder
zusätzlich können auf der Druckseite der
Gasfördereinrichtung und am Entspannungs- und
Verteilerkasten Drosseleinrichtungen zwecks Steuerung des
Volumenstroms der Luft angebracht sein. Der Entspannungs-
und Verteilerkasten kann an der Luftaustrittsseite eine
Platte mit Luftschlitzen enthalten, so daß die Luft über die
gesamte Breite des Kastens gleichmäßig abgegeben wird. Durch
die Wahl von Schlitzgröße und Schlitzzahl in der Platte
sowie die durch die Drosselklappen und Regeleinrichtungen
gegebenen Verstellmöglichkeiten ist es möglich, die Anlage
fexibel an verschiedene Trocknungsvorgänge in Abhängigkeit
von Zusammensetzung und Menge des zu trocknenden Materials
anzupassen. Zusätzliche Variationsmöglichkeiten ergeben
sich dadurch, daß der Entspannungs- und Verteilerkasten
höhen- und seitenverstellbar angeordnet ist. Für diesen
Zweck ist auch die Zuleitung zum Verteilerkasten als
flexibler Schlauch ausgestaltet. Eine derartig ausgestaltete
Trocknungsvorrichtung ist ganz besonders für das Trocknen
der gummierten Leimschichten von Briefumschlägen geeignet.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung unter
Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt eine nach dem Stand der Technik übliche
Vorrichtung.
In der Anlage gemäß Fig. 1 wird über eine
Heizungs-Warmwasseranlage (z. B. Temperaturvorlauf 9=90°
und Temperaturrücklauf 11=70°), ein Wärmetauscher
mit entsprechender Größenauslegung mit Wasser beschickt. Die
Heizungs-Warmwasseranlage kann z. B. mit Erdöl oder Erdgas
betrieben werden. Dem Wärmetauscher ist ein Mischventil 10
vorgeschaltet, damit die Temperatur am Wärmetauscher 2
geregelt werden kann. Über eine Zuleitung 3 wird Raumluft
angesaugt und über die Wärmetauscher 2 saugseitig erwärmt.
Die Zuleitung 3 zur Ansaugeinrichtung für die Luft ist mit
einem Filter versehen. Aus dem Wärmetauscher 2 wird die
erwärmte Luft über die Ableitung 4 mittels einer
Gasfördereinrichtung 5 dem Entspannungs- und
Verteilerkasten 6 zugeführt.
Erfindungsgemäß wird als Gaszufuhrvorrichtung ein
Ventilator eingesetzt, welcher zwischen Wärmetauscher 2 und
Entspannungs- und Verteilerkasten 6 angeordnet ist. Es wurde
überraschend festgestellt, daß das erfindungsgemäße
Verfahren nur bei einer derartigen saugseitigen Anordnung
des Ventilators funktioniert. Bei druckseitiger Anordnung
arbeitet die Trocknungsvorrichtung nicht befriedigend.
Die Regelung des Volumenstroms der Luft kann auf
verschiedene Art erreicht werden. Bevorzugt wird eine
Regelung des Ventilators mittels einer elektrischen
Drehzahlregelungsvorrichtung. Ebenso ist es aber auch
möglich, auf der Druckseite des Ventilators eine
Drosselklappe 7 anzubringen. Eine Drosseleinrichtung 8 kann
auch am Verteilerkasten vorgesehen werden. Diese wird
vorzugsweise am Ende der Ableitung 4 angebracht, so daß die
Luft mit einer definierten Geschwindigkeit in den
Entspannungs- und Verteilerkasten 6 eintreten kann.
Drosselung 7, 8 und Drehzahlregelung können
selbstverständlich auch nebeneinander vorliegen. Durch die
Vielzahl der Einstellungsmöglichkeiten kann die
Trocknungsvorrichtung dem Zweck der Anlage jeweils angepaßt
werden. Ebenso ist eine jederzeitige Abstimmung auf den
Wärmetauscher 2 möglich.
Zusätzliche Variationsmöglichkeiten bestehen darin, daß
der Entspannungs- und Verteilerkasten 6 beweglich ist.
Gemäß Fig. 1 ist er an mit Gelenken versehenen Armen
aufgehängt, so daß eine Verstellung nach oben und unten
sowie seitlich möglich ist. Die Ableitung 4 ist in diesem
Fall als bewegliches Rohr ausgestaltet.
Prinzipiell kann der Gasverteilerkasten beliebig groß
gewählt werden. Für Briefumschläge haben sich
Trockenstrecken von 1,50 m bis 2 m bewährt. In diesem Falle
beträgt die Höhe des Kastens 10-30 cm vorzugsweise 20 cm
und die Breite 20-40 cm vorzugsweise 30 cm. Als
Trockenstrecke wird eine Länge von 1,65 m bevorzugt. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist hier jedoch in weiten
Bereichen variierbar, so daß sie leicht an vorhandene
Produktionsanlagen angepaßt werden kann.
Der Entspannungs- und Verteilerkasten 6 ist an seiner
Unterseite mit einer Platte 12 versehen. In dieser Platte
befinden sich Luftschlitze, so daß die Luft über die gesamte
Fläche des Verteilerkastens gleichmäßig nach außen tritt.
Bei der Trocknung von Briefumschlägen ist unter dem
Luftverteilerkasten vorzugsweise ein Band 1 angeordnet, auf
das die zu trocknenden Briefe gelegt werden. Mittels des
Entspannungs- und Verteilerkastens 6 kann hier über eine
große Fläche eine gleichmäßige Trocknung der
Briefumschlagsgummierschichten erreicht werden. Durch die
Luftschlitze sowie die Drossel- und Regeleinrichtungen ist
gewährleistet, daß die Luft mit einer Geschwindigkeit auf
die Briefe trifft, bei der gewährleistet ist, daß die Briefe
nicht bewegt werden.
Die Zahl der Schlitze in der Platte des Entspannungs- und
Verteilerkastens 6 liegt vorzugsweise bei 150, ausgehend von
einer Trockenstrecke von 1,65 m. Bei einem Druck von 180-
200 Pa im Zuführschlauch lassen sich bei Verwendung eines
derartigen Entspannungs- und Verteilerkastens besonders gute
Ergebnisse erzielen. Jedoch ist im Prinzip die Zahl der
Schlitze unbeschränkt. Allerdings ist in diesem Fall zu
berücksichtigen, daß Drossel- und Regeleinrichtungen sowie
Wärmetauscher unter Umständen anders auszulegen sind.
Bei der herkömmlichen Trocknungsanlage für Briefumschläge
gemäß Fig. 2 wird mit Lufttemperaturen von 150°C
gearbeitet, so daß es häufig zur Übertrocknung der
Gummierschichten gekommen ist. Außerdem kann bei einer
derartigen Vorrichtung nur mit Volumenströmen von
VL=700 m3/h gearbeitet werden. Die Folge ist, daß die
Feuchtigkeit nicht schnell genug abgeführt wird. Da die Föne
13 zudem über eine Stromleitung 17 mit Strom aus dem
Leitungsnetz 16 gespeichert werden müssen, ist die
Vorrichtung gemäß Fig. 2 von den örtlich und zeitlich
schwankenden Strompreisen abhängig. Zudem sind mehrere
Ventilatoren 14 erforderlich, so daß die Anlage gemäß
Fig. 2 sehr energieintensiv arbeitet. Gleichzeitig muß bei
dieser Vorrichtung mit einer relativ geringen
Bandgeschwindigkeit gefahren werden, um zu vermeiden, daß
punktuell nicht ausreichend getrocknet wird.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird im Gegensatz
hierzu mit einer erheblich erhöhten Luftmenge gearbeitet,
ohne daß durch die austretende Luft und die
Luftgeschwindigkeit die zu trocknenden Teile in Bewegung
geraten. Durch die erhöhte Luftmenge ist es möglich, größere
Mengen an Feuchtigkeit schnell abzuführen, so daß sich
Trocknungsgeschwindigkeit und -leistung erhöhen. In dem
erfindungsgemäßen Beispiel gemäß Fig. 1 beträgt der
Volumenstrom VL=1500 m3/h. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung können daher herkömmliche Anlagen zum Trocknen
von Briefumschlägen mit maximaler Bandgeschwindigkeit
betrieben werden.
Ferner wird erfindungsgemäß mit erheblich niedrigeren
Temperaturen als beim bisherigen Stand der Technik
gearbeitet. So wird bei Briefumschlägen vorzugsweise eine
Temperatur von 80°C im Wärmetauscher erzeugt und über
den Entspannungs- und Verteilerkasten 6 geleitet.
Da somit infolge der erhöhten Volumenströme auch eine
schnellere Trocknung trotz niedrigerer Temperaturen erreicht
wird, kommt es zu der überraschend hohen Energieersparnis
von 20%. Außerdem können eigene Wärmegewinnungsanlagen für
die Energiegewinnung eingesetzt werden. Der Betreiber der
Trocknungsanlage ist also nicht mehr von den Strompreisen
externer Unternehmen abhängig, sondern kann seine Anlagen
mit den jeweils preisgünstigsten Energieträgern arbeiten
lassen. Derartige Erfolge konnten auch mit anderen
herkömmlichen Systemen, z. B. Mikrowellen,
Hochfrequenztrocknung und Infrarotstrahlen nicht erzielt
werden.
Claims (9)
1. Trocknungsvorrichtung bestehend aus
- a) einem Wärmetauscher (2) mit einer Zuleitung (3) für Raumluft und einer Ableitung (4) für die erwärmte Raumluft,
- b) einer in der Ableitung (4) saugseitig angeordneten Gasfördereinrichtung (5) und
- c) einem Entspannungs- und Verteilerkasten (6) am Ende der Ableitung (4) vom Wärmetauscher (2).
2. Trocknungsvorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Gasfördereinrichtung (5) ein mittels elektrischer
Drehzahlregelung geregelter Ventilator ist.
3. Trocknungsvorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß auf
der Druckseite der Gasfördereinrichtung (5) eine
Drosselklappe (7) angeordnet ist.
4. Trocknungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Entspannungs- und Verteilerkasten (6) mit einer
verstellbaren Drosseleinrichtung (8) ausgerüstet ist.
5. Trocknungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß an
der Luftaustrittsseite des Entspannungs- und
Verteilerkastens (6) eine mit Luftschlitzen versehene
Platte (12) zwecks gleichmäßiger Verteilung der erwärmten
Luft über die gesamte Luftaustrittsfläche angeordnet
ist.
6. Trocknungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Ableitung (4) flexibel und der Entspannungs- und
Verteilerkasten (6) höhen- und seitenverstellbar
ausgestaltet ist.
7. Verfahren zum Trocknen von wasser- und
kunstharzgebundenen Klebeverbindungen und Gummileimen,
dadurch gekennzeichnet, daß Luft
- a) mittels eines Wärmetauschers (2) erwärmt wird,
- b) über eine Ableitung (4) mittels einer saugseitig angeordneten Gasfördereinrichtung (5) zu einem Entspannungs- und Verteilerkasten (6) gefördert wird und
- c) mittels des Entspannungs- und Verteilerkastens (6) auf eine zu trocknende Fläche gleichmäßig verteilt wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Luftvolumenstrom über einen mit einem elektrischen
Drehzahlmesser versehenen Ventilator (5) und/oder eine
hinter dem Ventilator angeordnete Drosselklappe (7)
und/oder über eine Drosselvorrichtung (8) im
Entspannungs- und Verteilerkasten (6) geregelt wird.
9. Verwendung der Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 1-6
zum Trocknen der gummierten Leimschichten von
Briefumschlägen.
Priority Applications (5)
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