DE3936008C2 - Verfahren zum Trocknen von Gut, insbesondere von Kunststoff, und Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Trocknen von Gut, insbesondere von Kunststoff, und Vorrichtung zur Durchführung eines solchen VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von
Gut, insbesondere von Kunststoff, nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
eines solchen Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruches
5.
Es ist bekannt, daß thermoplastische Kunststoffe mehr
oder weniger hygroskopisch sind. Die aufgenommene Feuchtigkeit,
meistens aus der Atmosphäre, kann bei der plastifizierenden
Verarbeitung von Kunststoffgranulaten große
verarbeitungstechnische oder qualitative Probleme
durch Wasserdampfeinschlüsse ergeben. Aus diesem Grund
wird ein Großteil der Granulate mit mehr oder weniger
großem Energieaufwand mit Trockenluft getrocknet. Der Bedarf
an Trocknerleistung ist abhängig von Anfangs- und
Endfeuchte sowie vom Verbrauch bzw. Durchsatz durch den
Trocknungstrichter. Nicht jedes Kunststoffgranulat läßt
sich problemlos trocknen. In zunehmendem Maße kommen neue
sogenannte "Hoch-Technische-Kunststoffe" auf den Markt.
Bei ihnen gelangt man sehr schnell in den Grenzbereich
zwischen optimal getrocknetem und beschädigtem/verändertem
Material. Diese Beschädigungen bzw. Veränderungen
sind eine Folge von zu langen Trocknungszeiten und/oder
zu hohen Trocknungstemperaturen. Sichtbar wird dies durch
die Ausscheidung von Additiven oder gar das Aufbrechen
gewisser Vernetzungen im Molekülkettenbereich, wodurch
das Granulat unbrauchbar wird. Die Güte und der Zeitaufwand
des Trocknungsvorganges sind eine Funktion des Taupunktes,
der Luftmenge, der Trocknungszeit und der Trocknungstemperatur.
Beim gattungsgemäßen Verfahren und der gattungsgemäßen
Vorrichtung (DE-OS 25 20 749) wird die Brennstoffmenge
für die Heizeinrichtung stetig so geregelt, daß die
Trocknungstemperatur entsprechend der Durchsatzmenge erhöht
bzw. erniedrigt wird. Die Trocknungsluft wird nach
dem Durchgang durch das zu trocknende Gut abgeführt. Darum
muß ständig neue Trocknungsluft auf die entsprechende
Temperatur gebracht werden. Dadurch ist dieses Verfahren
trotz der Regelung energieaufwendig und teuer. Die Regelung
der Temperatur erfordert einen erheblichen konstruktiven
Aufwand und eine komplizierte Regelungseinrichtung.
Es ist auch bekannt, die Trocknung von Kunststoffgranulat
mittels der Luftmenge einzustellen. Ein einmal aufgeheiztes
Kunststoffgranulat behält auch bei verringerter Luftmenge
die Trocknungstemperatur so lange bei, wie die Verluste
nicht größer sind als die zugeführte Energie der
reduzierten Luftmenge. Ein natürlich erkaltendes Granulat
ist nicht gewünscht, weil aus energietechnischen Überlegungen
die Trocknungstrichter möglichst gut isoliert sein
sollen. Da die Trocknungstemperatur trotz verminderter
Luftmenge konstant gehalten wird, ist eine Schädigung des
Kunststoffgranulates voraussehbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße
Verfahren und die gattungsgemäße Vorrichtung so auszubilden,
daß die Trocknung des Gutes ohne Gefahr einer
Schädigung energiesparend und damit kostengünstig sowie
zuverlässig durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Verfahren erfindungs
gemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1 und bei der gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
5 gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Trocknungsluft
während des Trocknungsvorganges im Kreislauf durch das
Gut und die Heizeinrichtung geführt. Dadurch kann der
Energieverbrauch sehr gering gehalten werden. Es muß
nicht ständig neue Trocknungsluft herangeführt werden,
die zunächst auf die gewünschte Trocknungstemperatur erwärmt
werden muß. Mit der Gutentnahme bzw. einem Nachfüllvorgang
wird die Regelzeit gestartet, die abhängig
von der Art des Gutes, vom Durchsatz der Trocknungsluft
durch das Behältnis sowie vom Durchsatz des Gutes ist.
Wird innerhalb dieser vorgegebenen Regelzeit kein neues
Gut entnommen, dann wird nach Ablauf der Regelzeit die
Trocknungstemperatur auf den niedrigeren Wert eingestellt
bzw. bei dieser niedrigeren Temperatur gehalten. Erfolgt
innerhalb der Regelzeit eine erneute Gutaufnahme, dann
wird die Regelzeit erneut gestartet. Hierbei wird die
Trocknungstemperatur auf den höheren Wert eingestellt, da
nunmehr ein größerer Gutdurchsatz erfolgt, d. h. eine entsprechend
große Menge neues Gut wird in das Behältnis
nachgefüllt. Aus diesem Grunde wird bei der erneuten Gutentnahme
bzw. dem erneuten Nachfüllvorgang die Trocknungstemperatur
erhöht, da infolge des nachgefüllten Gutes
die höhere Trocknungstemperatur nicht zu einer Schädigung
des Gutes führt. Ist die erneut gestartete Regelzeit
abgelaufen, ohne daß wiederum Gut entnommen worden
ist, wird die Trocknungstemperatur wieder auf den niedrigeren
Wert eingestellt. Beim erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Trocknungstemperatur als Regelgröße verwendet,
da bei gleichbleibendem Taupunkt, gleichbleibender Füllung
des Behältnisses (Trocknungstrichter) und gleichbleibender
Luftmenge entsprechend dem momentanen Verbrauch
die Temperatur sehr einfach geregelt werden kann.
Thermische Schädigungen des Gutes bei den sich ergebenden
Durchlaufzeiten durch das Behältnis kann dadurch sehr
einfach vorgebeugt werden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird nicht nur eine Energieeinsparung, sondern
auch eine Kosteneinsparung erreicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch einen
konstruktiv einfachen Aufbau aus. Das Gutbehältnis
ist über die Trocknungsleitung und die Rückführleitung
mit der Heizeinrichtung verbunden. Dadurch kann die
Trocknungsluft im Kreislauf durch das zu trocknende Gut
geführt werden. Das Fördergerät ist mit dem Ventil verbunden,
das an die Regeleinheit angeschlossen ist. Sobald
das Ventil geöffnet wird, erfolgt eine Gutentnahme. Dann
erhält die Regeleinheit ein entsprechendes Signal und
startet die Regelzeit. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist problemlos im Einsatz und infolge ihrer konstruktiv
einfachen Ausbildung auch kostengünstig in der Herstellung.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren
Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine er
findungsgemäße Vorrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 in einem Funktionsdiagramm zwei Varianten des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Trocknungs
vorrichtung, die zum Trocknen von Stückgut, insbesondere von
Granulat, geeignet ist. Mit dieser Vorrichtung lassen sich bei
spielsweise thermoplastische Kunststoffe einwandfrei trocknen.
Das Granulat ist in zwei Silos 1 gelagert, deren Auslässe 2
über Auslaßleitungen 3 und 4 mit (nicht dargestellten) Ver
arbeitungsmaschinen verbunden sind, deren Saugfördergeräte 15
in Fig. 1 dargestellt sind. Sie sind beispielsweise Plastifi
ziermaschinen, mit denen das Kunststoffgranulat plastifiziert
wird. Auf den Silos 1 befindet sich jeweils ein Fördergerät 5,
6, im Ausführungsbeispiel ein Saugfördergerät. Beide Fördergeräte
5, 6 sind über eine Gebläseleitung 7 unter Zwischenschaltung
mindestens eines Filters 8 an ein Gebläse 9 angeschlossen.
Die Trocknungsvorrichtung hat ferner eine Trocknungseinrichtung
10, in der mindestens eine Heizung, mindestens eine Trocknungs
patrone und ein Gebläse in bekannter Weise angeordnet sind.
Das Gebläse, die Trocknungspatrone und die Heizung liegen in
einem Trocknungskreislauf 11. Er hat eine Trocknungsleitung
12, in welcher die Heizpatrone und die Heizung liegen und die
in beiden Silos 1 jeweils eine Auslaßöffnung hat, durch welche
die Trocknungsluft von unten in den Siloinnenraum eintritt.
Die Trocknungsluft steigt dann im zu trocknenden Gut der Silos
1 nach oben und tritt durch eine Rückführleitung 13 wieder
aus den Silos aus. In der Rückführleitung 13 wird die mit
Feuchtigkeit beladene Trocknungsluft zur Trocknungseinrichtung
10 zurückgeführt. Zweckmäßig liegt in der Rückführleitung 13
innerhalb der Trocknungseinrichtung 10 das Gebläse. Mit ihm wird
die Trocknungsluft in die Silos 1 geblasen und über die Rück
führleitung 13 angesaugt. Die Trocknungsleitung 12 und die
Rückführleitung 13 können so ausgebildet sein, daß die einzel
nen Silos unabhängig voneinander getrocknet werden können.
In diesem Falle sitzen entsprechende Schaltventile in der
Trocknungs- und in der Rückführleitung.
In der Trocknungspatrone wird der Trocknungsluft die Feuchtig
keit wieder entzogen. Mit der nachfolgenden Heizung wird die
so getrocknete Luft auf die zum Trocknen des in den Silos 1
befindlichen Gutes optimale Temperatur erwärmt.
Den Silos 1 wird das getrocknete Gut über den jeweiligen Aus
laß 2 entnommen und der Verarbeitungsmaschine zugeführt. In
dem Maße, in dem am Auslaß 2 das Gut entnommen wird, wird mit
den Fördergeräten 5 bzw. 6 neues Gut nachgefüllt. Dadurch haben
die Silos 1 stets einen gleichbleibenden Füllungsgrad. Um eine
übermäßige Erwärmung des Gutes zu verhindern, wird die
Trocknungstemperatur als Funktion des Durchsatzes des Gutes
geregelt. Dies soll anhand der Fig. 2 an zwei Ausführungs
beispielen erläutert werden. Hierbei ist vorausgesetzt, daß der
Taupunkt, der Füllgrad der Silos 1 und die Luftmengen gleich
bleiben. Die Trocknungstemperatur, die als Regelgröße ver
wendet wird, kann dann entsprechend dem momentanen Verbrauch
des Gutes geregelt werden. Dadurch können thermische Schädi
gungen des Gutes bei den sich ergebenden Durchlaufzeiten
durch den Silo 1 vorgebeugt werden. Wenn der Taupunkt und der
Durchsatz der Trocknungsluft durch den Silo 1 konstant ange
nommen werden, dann ergibt sich eine kurze Trockungszeit dann,
wenn die maximal mögliche Trocknungstemperatur für das zu
trocknende Gut gewählt wird. Umgekehrt erfordern tiefere Trock
nungstemperaturen eine längere Trocknungszeit. Durch die Ist-
Wert-Erfassung des Durchsatzes des Gutes wird die Trock
nungstemperatur geregelt. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß
jedes Kunststoffgranulat eine maximal zulässige Trocknungs
temperatur bzw. eine minimale Trocknungszeit haben muß.
Im folgenden wird für die Leistungserfassung als einfachste
Variante ein Saugfördergerät angenommen. Im Bereich I wird
das Gut vorgetrocknet. Beim Starten des Trocknungsvorganges
wird das Gut während der Vortrocknungszeit t1 bei der Trock
nungstemperatur T1 vorgetrocknet. Nach Ablauf der Vortrock
nungszeit t1 beginnt der eigentliche Regelvorgang (Bereich
II). Sobald die Vortrocknungszeit t1 abgelaufen ist, wird
die Regelzeit t2 gestartet. Wird innerhalb dieser Regelzeit
t2 das Vakuumventil im Fördergerät 5, 6 nicht aktiv, d.h.
wird kein Gut in den Silo 1 nachgefüllt, so wird am Ende
der Regelzeit t2 die Trocknungstemperatur von T1 auf T2 er
niedrigt. Im Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß im Be
reich II kein solcher Saugvorgang stattgefunden hat. Dement
sprechend ist die Trocknungstemperatur auf den niedrigen Wert
T2 abgesenkt worden. Das Vakuumventil nimmt hierbei die Stel
lung 0 ein. Die Trocknungsluft kann nun mit der niedrigeren
Trocknungstemperatur getrocknet werden, weil im Silo 1 kein
neues Gut nachgefüllt worden ist.
Im Bereich III in Fig. 2 ist angenommen, daß das Vakuumventil
des Saugfördergerätes 5 bzw. 6 zweimal geöffnet worden ist
(Stellung I), um neues Gut in den Silo 1 nachzufüllen. Sobald
das Vakuumventil geöffnet wird (Stellung I), wird die Regel
zeit t2 erneut gestartet. Wird innerhalb dieser Regelzeit
t2 das Vakuumventil erneut aktiv, wie im angegebenen Aus
führungsbeispiel, dann wird die Regelzeit t2 beim erneuten
Öffnen des Vakuumventiles erneut gestartet. Gleichzeitig wird
die Trocknungstemperatur vom niedrigen Wert T2 wieder auf den
höheren Wert T2 angehoben. Dies ist notwendig, weil nun inner
halb der vorgegebenen Regelzeit t2 so viel Gut in den Silo
1 nachgefüllt worden ist, daß ohne Gefahr einer Schädigung
des Gutes die Trocknungstemperatur zur optimalen Trocknung
des Gutes erhöht werden kann. Wird innerhalb der vorgegebenen
Regelzeit t2 das Vakuumventil nur einmal geöffnet, dann braucht
die Trocknungstemperatur nicht auf den Wert T1 erhöht zu werden.
In diesem Falle reicht es für eine optimale Trocknung des Gutes
im Silo 1 aus, wenn die Trocknungstemperatur den geringeren
Wert T2 hat. Im Bereich III erfolgt dann innerhalb der neu
gestarteten Regelzeit t2 kein erneuter Füllvorgang, d. h.
das Vakuumventil wird nicht erneut geöffnet. Darum wird nach
Ablauf dieser Regelzeit t2 die Trocknungstemperatur wieder
auf den geringeren Wert T2 herabgesetzt.
Im Bereich IV wird das Vakuumventil dreimal geöffnet, wobei
aber die Zeitabstände zwischen den einzelnen Öffnungsvorgängen
größer als die Regelzeit t2 sind. Darum bleibt die Trocknungs
temperatur auf dem geringeren Wert T2, braucht also nicht auf
den höheren Wert T1 umgestellt zu werden. Bei jedem Öffnen
des Vakuumventiles wird die Regelzeit t2 gestartet, wie die
Darstellung in Fig. 2 zeigt.
Zusammenfassend ergibt sich, daß die Regelzeit t2 durch das
Vakuumventil des Fördergerätes 5, 6 gestartet wird. Die Länge
der Regelzeit t2 ist abhängig von der Art des Gutes, vom
Durchsatz der Trocknungsluft durch den Silo 1 sowie vom Durch
satz des Gutes. Über die Regelzeit t2 läßt sich eine opti
male Trocknung des Gutes erreichen. Wird innerhalb der Regel
zeit t2 das Vakuumventil nicht erneut geöffnet, dann wird nach
Ablauf dieser Regelzeit die Trocknungstemperatur auf den
niedrigeren Wert T2 eingestellt. Wird jedoch innerhalb der
Regelzeit t2 das Vakuumventil erneut geöffnet, dann wird die
Regelzeit t2 erneut gestartet und hierbei die Trocknungstem
peratur auf den höheren Wert T1 eingestellt.
In der unteren Hälfte der Fig. 2 ist eine zweite Ausführungs
form der Trocknungstemperatur-Regelung dargestellt. Zunächst
wird das Gut wiederum bei der Trocknungstemperatur T1 während
der Zeit t1 vorgetrocknet. Das Vakuumventil ist hierbei, wie
beim vorigen Ausführungsbeispiel, geschlossen (Stellung 0).
Nach Ablauf der Vortrocknungszeit t1 wird die Trocknungstem
peratur T1 beibehalten. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
wird dann das Vakuumventil des Saugfördergerätes 5 bzw. 6 in
kleinen Zeitabständen dreimal geöffnet. Dies bedeutet, daß
dem jeweiligen Silo verhältnismäßig viel Gut innerhalb einer
vorgegebenen Zeit entnommen wird. Die Leistung ist in diesem
Fall hoch und die Verweilzeit des Gutes im Silo 1 entsprechend
kurz. Darum wird in diesem Fall die Trocknungstemperatur nicht
abgesenkt, so daß das Gut trotz der kurzen Verweilzeit im
Silo ausreichend getrocknet wird.
Erfolgt nun über einen längeren Zeitraum keine Gutentnahme
mehr, dann wird die Trocknungstemperatur auf den niedrigeren
Wert T2 abgesenkt. Im Gegensatz zum vorigen Ausführungsbei
spiel erfolgt die Temperaturabsenkung kontinuierlich. Die
Trocknungstemperatur kann abgesenkt werden, weil die Leistung
des Saugfördergerätes klein und die Verweilzeit des Gutes
im Silo 1 entsprechend lang ist. Das Gut wird darum aus
reichend getrocknet, und eine Schädigung ist wegen der ge
ringen Trocknungstemperatur T2 nicht zu befürchten.
So lange nur wenig Gut dem Silo 1 entnommen und dement
sprechend auch nur geringe Mengen an Gut in den Silo nach
gefüllt werden, bleibt die Trocknungstemperatur abgesenkt.
Wird das Vakuumventil des Fördergerätes 5 bzw. 6 wieder länger
und/oder in kürzeren Zeitabständen geöffnet, wird die Trocknungs
temperatur wieder auf den Wert T1 erhöht. Diese Temperatur
erhöhung erfolgt wieder kontinuierlich, im Gegensatz zum vorigen
Ausführungsbeispiel, bei dem die Trocknungstemperatur an
nähernd diskontinuierlich abgesenkt oder erhöht wird.
In der unteren Hälfte der Fig. 2 ist noch die Möglichkeit dar
gestellt, daß das Gut dem Silo 1 nicht diskontinuierlich,
sondern kontinuierlich über einen längeren Zeitraum entnommen
wird. Im Bereich tk ist das Vakuumventil des Fördergerätes
5 bzw. 6 geöffnet, so daß stetig Gut dem Silo 1 entnommen
und entsprechend neues Gut nachgefördert wird. Die Trocknungs
temperatur bleibt während dieser Zeit tk auf dem höheren Wert
T1, damit das neue Gut ausreichend getrocknet wird.
Wird die Gutentnahme kontinuierlich oder diskontinuierlich
auf Null verringert, wird die Trocknungstemperatur kontinuier
lich auf den Wert T2 erniedrigt.
Diese Regelung der Trocknung des Gutes hat wesentliche Vor
teile. Die Trocknungstemperatur wird bei geringerem Durchsatz
des Gutes abgesenkt, so daß das zu trocknende Gut im Silo
1 nicht thermisch beschädigt wird. Würde bei geringem Durch
satz des Gutes die für die anfängliche Trocknung durchaus
geeignete höhere Trocknungstemperatur beibehalten, dann würde
sie bei geringerem Gutdurchsatz, d. h. bei längerer Verweil
dauer des Gutes im Silo 1, das Gut thermisch schädigen. Dies
wird durch die beschriebene Regelung der Trocknungstemperatur
zuverlässig vermieden. Durch die vorausberechnende stufen
weise Temperaturabsenkung bei verringertem Durchsatz des Gutes,
also bei längerer Trocknungszeit, kann erheblich Energie
eingespart werden. Die beschriebene Trocknungsvorrichtung kann
vollautomatisch betrieben und geregelt werden. Bei einem nach
neuesten technischen Möglichkeiten gebauten Trocknungssystem
mit Mikroprozessorsteuerung (rechnergestützte Steuerung) sind
die notwendigen Zusatzinvestitionen verhältnismäßig gering.
Sie lassen sich für die entsprechende Steuerung und Regelung
je nach Anlagengröße allein durch die Energieeinsparung meist
in weniger als einem Jahr amortisieren, wobei die Qualitäts
verbesserung des getrockneten Gutes nicht einmal berücksichtigt
ist.
Fig. 1 zeigt schematisch die Steuerungs- bzw. Regelungseinheit
14.
Abweichend vom dargestellten und beschriebenen Ausführungsbei
spiel kann der Durchsatz des Gutes auch in den Silos bzw.
Trocknungstrichtern 1 vor- oder nachgeschalteten Einrichtungen
ermittelt werden. An der beschriebenen Regelung ändert sich
dadurch nichts.
Claims (8)
1. Verfahren zum Trocknen von Gut, insbesondere von
Kunststoff, bei dem das in einem Behältnis befindliche
Gut von Trocknungsluft durchströmt wird, deren
Trocknungstemperatur in Abhängigkeit vom Durchsatz
des Gutes geregelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungsluft während
des Trocknungsvorganges im Kreislauf durch das
Gut und die Heizeinrichtung geführt wird, daß mit der
Gutentnahme bzw. dem Nachfüllvorgang eine Regelzeit
(t₂) gestartet wird, und daß bei einer erneuten Gutentnahme
bzw. einem erneuten Nachfüllvorgang innerhalb
dieser Regelzeit (t₂) die Regelzeit (t₂) erneut
gestartet und die Trocknungstemperatur (T) erhöht
wird, und daß bei keiner erneuten Gutentnahme bzw.
Nachfüllvorgang innerhalb der zuerst gestarteten Regelzeit
(t₂) die Trocknungstemperatur (T) auf einen
niedrigeren Wert (T₂) eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungstemperatur
bei längerer Trocknungszeit erniedrigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungstemperatur
bei geringerem Durchsatz des Gutes herabgesetzt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungstemperatur
innerhalb einer Regelzeit (t2) geregelt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, die mindestens ein Gutbehältnis
aufweist, in das eine Trocknungsleitung mündet,
mit einer Heizeinrichtung und mit mindestens einem
Fördergerät für das Gut,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung über
die Trocknungsleitung (12) und eine Rückführleitung
(13) für die Trockenluft an das Gutbehältnis (1) angeschlossen
ist, und daß das Fördergerät (5, 6) ein
Ventil aufweist, das zum Fördern des Gutes betätigbar
und das an eine Regeleinheit (14) angeschlossen
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltsignal des Ventils
ein Zeitglied der Regeleinheit (14) startet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer des Zeitgliedes
einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal des
Zeitgliedes einen Temperaturregler steuert.
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