DE3838463A1 - Binder fuer das einbadige faerben und ausruesten von textilien - Google Patents
Binder fuer das einbadige faerben und ausruesten von textilienInfo
- Publication number
- DE3838463A1 DE3838463A1 DE3838463A DE3838463A DE3838463A1 DE 3838463 A1 DE3838463 A1 DE 3838463A1 DE 3838463 A DE3838463 A DE 3838463A DE 3838463 A DE3838463 A DE 3838463A DE 3838463 A1 DE3838463 A1 DE 3838463A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- copolymers
- weight
- textiles
- finishing
- binders
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F220/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride ester, amide, imide or nitrile thereof
- C08F220/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
- C08F220/10—Esters
- C08F220/12—Esters of monohydric alcohols or phenols
- C08F220/16—Esters of monohydric alcohols or phenols of phenols or of alcohols containing two or more carbon atoms
- C08F220/18—Esters of monohydric alcohols or phenols of phenols or of alcohols containing two or more carbon atoms with acrylic or methacrylic acids
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M15/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M15/19—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
- D06M15/21—Macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D06M15/244—Macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds of halogenated hydrocarbons
- D06M15/248—Macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds of halogenated hydrocarbons containing chlorine
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M15/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M15/19—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
- D06M15/21—Macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D06M15/263—Macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds of unsaturated carboxylic acids; Salts or esters thereof
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Coloring (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Copolymerisate als Bindemittel für das einbadige
Färben und Ausrüsten von Textilien auf Basis von Estern der Acrylsäure und
Vinylidenchlorid in Form wäßriger Dispersionen und ihre Verwendung zum
einbadigen Färben und Ausrüsten von Textilien.
Es ist bekannt, daß für das einbadige Färben und Ausrüsten von Textilien
Dispersionen auf Basis von Acrylsäure- und Methacrylsäureester verwendet
werden können. Diese genügen in der Regel den Ansprüchen, nicht zu vergilben.
Sie zeichnen sich ferner durch gute Bindekraft und gute Pigmentverträglichkeit
aus. Auch ist die Verträglichkeit mit Zusätzen, die das
Polymerisat vernetzen, recht gut. Von Nachteil ist häufig eine gewisse
Instabilität der Färbeflotte, so daß diese sedimentiert. Das führt dann zu
unterschiedlichen Einfärbungen und mangelhafter Egalität. Weiterhin kann
eine Migration der Pigmentfarbstoffe beim Trocknen der Textilien beobachtet
werden. Um diese Migration einzuschränken, werden Antimigrationsmittel
zugegeben.
Bindemittel auf Butadienbasis werden vor allem wegen der geringeren Lichtechtheit
weniger häufig verwendet. Die mangelnde Vergilbungsbeständigkeit
des Binders kann zu Farbtonänderungen der Einfärbungen führen.
Aus der DE-OS 34 40 792 sind Bindemittel aus Vinylidenchlorid, das teilweise
durch Vinylchlorid ersetzt werden kann, Acryl- und/oder Methacrylsäureestern
und α,β-ethylenisch-ungesättigten Carbonsäuren und/oder deren
Amide bekannt. Diese Copolymerisate haben eine Mindestfilmtemperatur von
-15°C bis +20°C. Sie werden als Bindemittel für Anstrichfarben und Putze
beschrieben. Für die Textilausrüstung können diese Copolymerisate nicht in
Betracht kommen, weil sie keine vernetzbaren Gruppen enthalten.
Die Bedeutung von vernetzbaren Monomeren, wie N-Methylol(meth)acrylamid
für die Ausrüstung von Faservliesen und Textilien geht beispielsweise aus
der DE-PS 10 86 208 hervor.
In der DE-OS 30 12 821 wird die Verwendung von Polysulfonsäuren bei Emulsionspolymerisationen
beschrieben. Diese Polysulfonsäuren bestehen aus
geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffen mit 8 bis 22 C-Atomen,
bevorzugt 13 bis 17 C-Atomen, wobei der Sulfonierungsgrad 2 bis 4, bevorzugt
2 bis 3 beträgt. Die Polysulfonsäuren können mit anderen anionischen
oder nichtionischen Tensiden kombiniert werden. Sie werden verwendet, um
einen bestimmten mittleren Durchmesser der Dispersionsteilchen zu erreichen.
Man erhält dabei relativ grobteilige, der bevorzugte Teilchendurchmesser
liegt im Bereich von 150 bis 300 nm, Dispersionen, die sehr
lagerstabil sind. Diese Emulgatoren kommen für die gängigen Monomeren,
beispielsweise für grobteilige Dispersionen aus Polyvinylchlorid oder
grobteilige Dispersionen auf Acrylat- oder Butadienbasis in Betracht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Copolymerisate zur Verwendung
als Bindemittel für das einbadige Färben und Ausrüsten von Textilien in
Form von wäßrigen Dispersionen zur Verfügung zu stellen.
Es wurde nun gefunden, daß man vorteilhaft als Bindemittel für das einbadige
Färben und Ausrüsten von Textilien Copolymerisate in Form von
wäßrigen Dispersionen, die als Monomere
5 bis 30 Gew.-% Vinylidenchlorid,
60 bis 90 Gew.-% mindestens eines Esters der Acrylsäure mit 2 bis 10 C-Atomen im Esteralkohol,
0,3 bis 5 Gew.-% einer α , β -monoolefinisch ungesättigten Mono- und/oder Dicarbonsäure mit 3 bis 5 C-Atomen und/oder deren Amide,
2,0 bis 5 Gew.-% N-Methylolacrylamid oder N-Methylolmethacrylamid und/oder deren Ether mit einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 C-Atomen und
0 bis 2 Gew.-% des Natriumsalzes der Vinylsulfonsäure enthalten,
60 bis 90 Gew.-% mindestens eines Esters der Acrylsäure mit 2 bis 10 C-Atomen im Esteralkohol,
0,3 bis 5 Gew.-% einer α , β -monoolefinisch ungesättigten Mono- und/oder Dicarbonsäure mit 3 bis 5 C-Atomen und/oder deren Amide,
2,0 bis 5 Gew.-% N-Methylolacrylamid oder N-Methylolmethacrylamid und/oder deren Ether mit einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 C-Atomen und
0 bis 2 Gew.-% des Natriumsalzes der Vinylsulfonsäure enthalten,
einsetzen kann, wobei die Dispersionen eine Mindestfilmbildetemperatur
(MFT) unter 0°C und eine Glasübergangstemperatur (Tg) in dem Bereich von
-5 bis -30°C aufweisen.
Im einzelnen wird hierzu näher erläutert:
Die Menge an Vinylidenchlorid beträgt vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-%.
Als Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit 2 bis 10 C-Atomen enthaltenden
Alkanolen seien n-, iso- und tert.-Butylacrylat sowie Ethylacrylat
oder Ethylhexylacrylat besonders hervorgehoben.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann ein Teil der Acrylester durch
einen Vinylester, wobei Vinylacetat oder Vinylpropionat von besonderem
Interesse sind, ersetzt werden. Bezogen auf das Gewicht der Monomeren
können sie in einer Menge von 10 bis 20 Gew.-% einpolymerisiert sein, d. h.
daß 11 bis 33 Gew.-% der verwendeten Acrylester durch Vinylacetat oder
Vinylpropionat ersetzt sein können.
Als α , β -monoolefinisch ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren oder deren
Amide sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid und Methacrylamid besonders
bevorzugt. Hervorzuheben sind Mischungen aus Acrylsäure oder Methacrylsäure
mit Acrylamid.
Als vernetzende Monomere sind neben N-Methylolacrylamid und N-Methylolmethacrylamid
deren Methyl-, Ethyl- und Butylether von besonderem
Interesse.
Die Herstellung der wäßrigen Dispersionen erfolgt nach den bekannten
Methoden der Emulsionspolymerisation mit Emulsionszulauf und ist nicht
Gegenstand der Erfindung. Als Initiatoren werden die bekannten Peroxide,
wie Alkalipersulfate, verwendet, die vorteilhaft zusammen mit wasserlöslichen
Reduktionsmitteln, wie Formaldehydsulfoxilat, Thiosulfat oder bevorzugt
Ascorbinsäure eingesetzt werden.
Als Emulgatoren werden Disulfonate in Mengen von 0,3 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Monomeren, bevorzugt in Form ihrer Dinatriumsalze
verwendet. Als Disulfonate sind besonders bevorzugt die Di-natriumsalze
von C8- bis C18-Alkyl-diphenyletherdisulfonsäuren, aber auch von C13- bis
C17-Paraffindisulfonaten. Die bevorzugten Mengen an diesen speziellen
Emulgator sind relativ niedrig und liegen zwischen 1 bis 2,5 Gew.-%.
Mit Hilfe dieser speziellen Emulgatoren, z. B. bekannt unter dem Handelsnamen
Dowfax, lassen sich hervorragend stabile Dispersionen mit enger
Teilchengrößenverteilung herstellen. Es werden Dispersionen erhalten, die
für die Verwendung als Färbebinder in der Praxis elektrolyt- und scherstabil
sind. Es wird darauf hingewiesen, daß Monoalkylsulfate und sulfatierte
oxethylierte Fettalkohole, auch in Kombination mit nichtionischen
Emulgatoren, nicht geeignet sind.
Die Polymerisation selbst erfolgt zweckmäßigerweise in einen geschlossenen
Druckkessel bei Temperaturen zwischen 30 und 90°C, vorzugsweise zwischen
50 und 70°C.
Der Feststoffgehalt der erhaltenen wäßrigen Dispersionen kann in weiten
Bereichen variiert werden, liegt aber vorteilhaft zwischen 40 und
50 Gew.-%. Durch den speziellen Emulgator, seine Menge und die allgemeinen
Bedingungen der Polymerisation lassen sich die Teilchengrößen der Dispersionsteilchen
gezielt einstellen. Die Teilchengrößen wird als LD-Wert angegeben.
Das ist die Lichtdurchlässigkeit in Prozent in einer auf 0,01 Gew.-%
Feststoffgehalt verdünnten wäßrigen Dispersion bei weißem Licht. Der LD-
Wert der hier beschriebenen Dispersionen liegt zweckmäßigerweise zwischen
35 und 75%.
Die Mindestfilmbildetemperatur (MFT) wird nach DIN 53 787 bestimmt, sie
soll unter 0°C liegen.
Mit den erfindungsgemäßen Dispersionen werden Färbebäder angesetzt, die in
der Regel enthalten:
4 bis 120 g/l Textilausrüstungsmittel: Beispielsweise Kondensationsprodukte
auf Basis Dimethylolharnstoff, Methoximelamin
und/oder Dimethylol-dihydroxyethylenharnstoff,
Dimethylolpropylenharnstoff oder Methylolierungsprodukte
von Glyoxalmonourein,
50 bis 100 g/l der erfindungsgemäßen Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 40%,
5 bis 25 g/l Antimigrationsmittel, beispielsweise nichtionogene Oxethylierungsprodukte mit niedrigem Trübungspunkt in einer 50%igen Einstellung,
7 bis 15 g/l Katalysatoren für die Vernetzung, insbesondere Magnesium- und Ammoniumchlorid,
0,2 bis 12 g/l der gewünschten Pigmentzubereitung,
0 bis 4 g/l nichtionische Emulgatoren, wie beispielsweise oxethylierte Nonylphenole, um die Laufeigenschaften beim Färben zu verbessern,
0 bis 10 g/l Entschäumer, beispielsweise Ester von Polypropylenglykol mit Fettsäuren in ihrer 90%igen Einstellungen.
50 bis 100 g/l der erfindungsgemäßen Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 40%,
5 bis 25 g/l Antimigrationsmittel, beispielsweise nichtionogene Oxethylierungsprodukte mit niedrigem Trübungspunkt in einer 50%igen Einstellung,
7 bis 15 g/l Katalysatoren für die Vernetzung, insbesondere Magnesium- und Ammoniumchlorid,
0,2 bis 12 g/l der gewünschten Pigmentzubereitung,
0 bis 4 g/l nichtionische Emulgatoren, wie beispielsweise oxethylierte Nonylphenole, um die Laufeigenschaften beim Färben zu verbessern,
0 bis 10 g/l Entschäumer, beispielsweise Ester von Polypropylenglykol mit Fettsäuren in ihrer 90%igen Einstellungen.
Das Färben geschieht in an sich üblicher Weise. Die Färbeflotte wird auf
dem Foulard appliziert. Um der Migration der Pigmentfarbstoffe beim
Trocknen entgegenzuwirken, wird mit möglichst geringer Flottenaufnahme gearbeitet.
Die Trocknung erfolgt bei 100 bis 120°C, anschließend wird 3 bis
4 Minuten bei 120 bis 180°C, bevorzugt um 140°C fixiert. Überraschend und
nicht voraussehbar war, daß bei Verwendung der erfindungsgemäßen Binder
die Migration der Pigmentfarbstoffe sehr gering ist, so daß teilweise auf
Zusatz von sonst üblichen Antimigrationsmitteln sogar ganz verzichtet werden
kann. Ferner weist die Färbeflotte mit den beanspruchten Bindemitteln
eine hervorragende Stabilität und sehr gute Laufeigenschaften auf. Auch
auf den Zusatz von nichtionischen Emulgatoren kann weitgehend verzichtet
werden. Dadurch werden bessere Ergebnisse bei der Bürstwäsche erzielt, denn
durch die Zugabe weiterer Emulgatoren wird diese deutlich beeinträchtigt.
Die Prüfung der erfindungsgemäßen Dispersionen für die einbadige Färbung
von Textilien erfolgten nach folgenden Gesichtspunkten:
Zunächst werden die Laufeigenschaften beurteilt. Hierfür läßt man eine
endlose Gewebebahn, Länge ca. 60 cm, Breite ca. 10 cm, durch ein Foulard-
ähnliches Laborgerät laufen, das die Färbeflotte enthält. Nach 30 Minuten
wird die Prüfung beendet. Das Gewebe wird herausgenommen und getrocknet.
Die Walzen werden mit Wasser abgespült. Dann läßt man Filterpapier
zwischen den Walzen hindurchlaufen, auf das der Walzenbelag übertragen
wird. Beurteilt wird nach einer Notenskala, bei der die Note 5 sehr gut,
ohne Belag, und 1 sehr schlecht und nicht verwendbar bedeutet. Auch mit
der Note 4 werden noch akzeptable Laufeigenschaften erreicht. Getrennt
beurteilt werden die Ablagerungen auf der Druck- und Antriebswalze sowie
auf dem Gewebe nach der gleichen Notenskala. Bei schlechten
Laufeigenschaften findet man Flecken auf dem Gewebe, verursacht von
Ablagerungen auf den Walzen.
Die Wascheigenschaften werden durch die Bürstwäsche geprüft. Ein Gewebestück
10 × 23 cm wird 30 Minuten in einer Waschflotte mit 3 g/l Marseiller
Seife und 2 g/l Soda gekocht. Dann wird das nasse Stück Gewebe mit einer
harten Handbürste 50mal gebürstet (je 25mal in eine Richtung). Die
Remissionswerte der Färbung werden mit dem Elrepho-Zeiss vor und nach der
Bürstwäsche bestimmt. In der Regel steigt der Remissionswert nach der
Bürstwäsche an, da das Gewebe heller wird. Die Änderung der Farbstärke
wird als Δ -Wert angegeben. Dieser soll möglichst gering sein.
Im Migrationstest wird ein gefärbtes nasses Gewebestück in einen Spannrahmen
eingespannt und mit zwei Glasplatten oben und unten teilweise abgedeckt.
Dann wird 6 Min. bei 120°C getrocknet. Remissionswerte werden nach
dem Trocknen von dem abgedeckten und dem freigetrockneten Gewebeteil bestimmt,
wobei der mit den Glasplatten abgedeckte Teil meist leicht höhere
Remissionswerte hat, also etwas heller ist. Der Unterschied zwischen
beiden Werten wird als Δ -Wert angegeben. Je kleiner der Δ -Wert ist, desto
besser ist der Antimigrationseffekt des Binders. Zusätzlich wird die
Breite der Grenzzone zwischen dem abgedeckten und dem nichtabgedeckten
Teil des Gewebes beurteilt. Bei starker Migration beobachtet man einen
breiten Randstreifen und einen starken Kontrast zwischen der abgedeckten
und der nichtabgedeckten Fläche. Dies macht sich ganz besonders stark bei
Pigmentmischungen (Trichromiefärbung) bemerkbar, dann treten deutliche
Farbunterschiede auf.
Die Beispiele erläutern die Herstellung der Dispersionen und die Anwendung
als Bindemittel in der Färbeflotte. Die angegebenen Prozente beziehen sich
auf das Gewicht.
Die Herstellung der wäßrigen Dispersionen erfolgt in einem druckfesten
Kessel mit einem Volumen von 200 l. Der Kessel ist mit einem Heiz-Kühlmantel,
einem Rührer und zwei Zulaufgefäßen ausgestattet.
Die Vorlage besteht aus 16 kg Wasser, 0,2 kg Natriumperoxidisulfat und
0,81 kg vom Zulauf I.
Zulauf I ist eine wäßrige Emulsion aus 35,1 kg Waser, 33,6 kg Butylacrylat,
3,91 kg Vinylidenchlorid, 0,78 kg Acrylsäure, 0,78 kg einer
50%igen wäßrigen Lösung von Acrylamid, 5,22 kg einer 15%igen wäßrigen
Lösung von N-Methylolmethacrylamid und 1,13 kg einer 25%igen wäßrigen
Lösung von Natriumvinylsulfonat emulgiert mit 1,3 kg einer 45%igen wäßrigen
Lösung des Dinatriumsalzes der C12-Alkyl-Diphenyletherdisulfonsäure.
Zulauf II ist eine Lösung von 0,05 kg Ascorbinsäure in 1,96 kg Wasser.
Der Reaktionskessel wird mehrmals mit Stickstoff gespült und dann auf 65
bis 75°C aufgeheizt. Bei 60°C wird mit den Zuläufen I und II begonnen,
beide Zuläufe werden kontinuierlich innerhalb von 2 Stunden in den Kessel
eingebracht. Anschließend wird das Reaktionsgemisch weitere 3 Stunden bei
65°C bis 75°C gehalten. Es wird mit Stickstoff gespült und dann abgekühlt.
Der Feststoffgehalt beträgt 39,8%, der LD-Wert 46%, der MFT liegt unter
0°C und die TG = -28°C.
Es wird genau wie im Beispiel I angegeben gearbeitet, nur wird jetzt der
Emulgator im Zulauf I durch 10,4 kg einer wäßrigen 15%igen Lösung von
Natriumlaurylsulfat ersetzt. Die Wassermenge im Zulauf I beträgt jetzt
25,93 kg. Der Feststoffgehalt beträgt 30,8%, der LD-Wert 75%, die MFT
liegt unter 0°C und die TG = -30°C.
Es wird genau wie im Beispiel 1 angegeben gearbeitet, nur wird jetzt der
Emulgator im Zulauf I durch eine Mischung von 3,9 kg einer wäßrigen
20%igen Lösung von mit 25 Mol Ethylenoxid umgesetztem p-Isooctylphenol
und 2,23 kg einer wäßrigen 35%igen Lösung des Natriumsalzes des Schwefelsäurehalbesters
von mit 25 Mol Ethylenoxid umgesetztem p-Isooctylphenols
ersetzt. Die Wassermenge im Zulauf I beträgt jetzt 30,2 kg.
Der Festgehalt beträgt 41,3%, der LD-Wert 55%, die MFT liegt unter 0°C
und die TG = -29°C.
Es wird genau wie im Beispiel 1 angegeben gearbeitet, nur besteht jetzt
der Zulauf I aus 30,75 kg Wasser, 26,13 kg Butylacrylat, 6,63 kg Vinylpropionat,
3,91 kg Vinylidenchlorid, 0,78 kg Acrylsäure, 0,78 kg einer
50%igen wäßrigen Lösung von Acrylamid, 10,4 kg einer 15%igen, wäßrigen
Lösung von N-Methylolmethacrylamid-ethylether und 1,13 kg einer 25%igen
wäßrigen Lösung von Natriumvinylsulfonat, emulgiert mit 1,3 kg einer
45%igen wäßrigen Lösung des Dinatriumsalzes der C10-
Alkyl-Diphenyletherdisulfonsäure.
Der Feststoffgehalt beträg 40,3 %, der LD-Wert 52%, die MFT liegt unter
0°C und die TG = -19°C.
Es wird genau wie im Beispiel 1 angegeben gearbeitet, nur besteht jetzt
der Zulauf I aus 35,9 kg Wasser, 25,74 kg 2-Ethylhexylacrylat, 11,7 kg
Vinylidenchlorid, 0,78 kg Acrylsäure, 0,39 kg einer 50%igen wäßrigen
Lösung von Methacrylamid, 5,2 kg einer 15%igen wäßrigen Lösung von
N-Methylolmethacrylamid, emulgiert mit 2,17 kg einer 45%igen wäßrigen
Lösung des Dinatriumsalzes der C12-Alkyl-Diphenyletherdisulfonsäure.
Der Feststoffgehalt beträgt 40,4%, der LD-Wert 56%, die MFT liegt unter
0°C und die TG = -15°C.
Es wird genau wie im Beispiel 1 angegeben gearbeitet, nur besteht jetzt
der Zulauf I aus 33,1 kg Wasser, 31,2 kg Butylacrylat, 3,9 kg t-Butylacrylat,
3,9 kg Vinylidenchlorid, 0,78 kg Acrylsäure, 0,78 kg einer
50%igen wäßrigen Lösung von Acrylamid, 5,2 kg einer 15%igen wäßrigen
Lösung von N-Methylolacrylamid und 0,78 kg einer 25%igen wäßrigen Lösung
von Natriumvinylsulfonat, emulgiert mit 2,23 kg einer 35%igen wäßrigen
Lösung des Dinatriumsalzes der C16-Alkyl-Diphenyletherdisulfonsäure.
Der Feststoffgehalt beträgt 41,9%, der LD-Wert 57%, die MFT liegt unter
0°C und die TG = -21°C.
Es wird genau wie im Beispiel 1 angegeben gearbeitet, nur besteht jetzt
der Zulauf I aus 36,5 kg Wasser, 27,3 kg Butylacrylat, 3,12 kg Ethylacrylat,
7,8 kg Vinylidenchlorid, 0,12 kg Methacrylsäure, 0,23 kg einer
50%igen wäßrigen Lösung von Acrylamid, 5,2 kg einer 15%igen wäßrigen
Lösung von N-Methylolmethacrylamid, emulgiert mit 1,56 kg einer 45%igen
wäßrigen Lösung des Dinatriumsalzes der C12-Alkyl-Diphenyletherdisulfonsäure.
Der Feststoffgehalt beträgt 40,0%, der LD-Wert 45%, die MFT liegt unter
0°C und die TG = -20°C.
Es wird genau wie im Beispiel 1 angegeben gearbeitet, nur besteht jetzt
der Zulauf I aus 33,6 kg Wasser, 14,82 kg Butylacrylat, 14,82 kg iso-
Butylacrylat, 7,8 kg Vinylidenchlorid, 0,39 kg einer 50%igen wäßrigen
Lösung von Acrylamid, 9,1 kg einer 15%igen wäßrigen Lösung von
N-Methylolmethacrylamid-ethylether, emulgiert mit 1,3 kg einer 45%igen
wäßrigen Lösung des Dinatriumsalzes der C13- bis C17-Paraffindisulfonsäure.
Der Feststoffgehalt beträgt 40,0%, der LD-Wert 35%, die MFT liegt unter
0°C und die TG = -6°C.
Die Tabelle I enthält mit den Beispielen 7 bis 10 die Zusammensetzung der
Färbeflotten mit jeweils den gleichen handelsüblichen Mitteln und
Zusätzen. Die Vergleichsversuche sind als Beispiele 11 und 12 angeführt.
Die Tabelle II enthält die Beurteilung der Binder in der Färbeflotte.
Claims (5)
1. Copolymerisate als Bindemittel für das einbadige Färben und Ausrüsten
von Textilien in Form von wäßrigen Dispersionen, die als Monomere
5 bis 30 Gew.-% Vinylidenchlorid,
60 bis 90 Gew.-% mindestens eines Esters der Acrylsäure mit 2 bis 10 C-Atomen im Esteralkohol,
0,3 bis 5 Gew.-% einer α , β -monoolefinisch ungesättigten Mono- und/oder Dicarbonsäure mit 3 bis 5 C-Atomen und/oder deren Amide,
2,0 bis 5 Gew.-% N-Methylolacrylamid oder N-Methylolmethacrylamid und/oder deren Ether mit einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 C-Atomen und
0 bis 2 Gew.-% des Natriumsalzes der Vinylsulfonsäure enthalten,wobei die Dispersionen eine Mindestfilmbildetemperatur unter 0°C und eine Glasübergangstemperatur in dem Bereich von -5 bis -30°C aufweisen.
60 bis 90 Gew.-% mindestens eines Esters der Acrylsäure mit 2 bis 10 C-Atomen im Esteralkohol,
0,3 bis 5 Gew.-% einer α , β -monoolefinisch ungesättigten Mono- und/oder Dicarbonsäure mit 3 bis 5 C-Atomen und/oder deren Amide,
2,0 bis 5 Gew.-% N-Methylolacrylamid oder N-Methylolmethacrylamid und/oder deren Ether mit einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 C-Atomen und
0 bis 2 Gew.-% des Natriumsalzes der Vinylsulfonsäure enthalten,wobei die Dispersionen eine Mindestfilmbildetemperatur unter 0°C und eine Glasübergangstemperatur in dem Bereich von -5 bis -30°C aufweisen.
2. Copolymerisate als Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß 11 bis 33 Gew.-% der eingesetzten Ester der Acrylsäure durch
Vinylacetat oder Vinylpropionat ersetzt sind.
3. Copolymerisate als Bindemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Copolymerisate durch Emulsionspolymerisation in
Gegenwart von Disulfonaten in einer Menge von 0,3 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Monomeren hergestellt worden sind.
4. Verwendung von Copolymerisaten, wie in den Ansprüchen 1 bis 3
definiert, als Bindemittel für das einbadige Färben und Ausrüsten von
Textilien.
5. Verwendung von Copolymerisaten nach Anspruch 4 in einer Menge, bezogen
auf Feststoff, von 20 bis 40 g/l Färbebad.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3838463A DE3838463A1 (de) | 1987-11-21 | 1988-11-12 | Binder fuer das einbadige faerben und ausruesten von textilien |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3739541 | 1987-11-21 | ||
DE3838463A DE3838463A1 (de) | 1987-11-21 | 1988-11-12 | Binder fuer das einbadige faerben und ausruesten von textilien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3838463A1 true DE3838463A1 (de) | 1989-06-01 |
Family
ID=25862046
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3838463A Withdrawn DE3838463A1 (de) | 1987-11-21 | 1988-11-12 | Binder fuer das einbadige faerben und ausruesten von textilien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3838463A1 (de) |
-
1988
- 1988-11-12 DE DE3838463A patent/DE3838463A1/de not_active Withdrawn
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0735065B1 (de) | Amphotere Polymerisatdispersion, Verfahren zur Herstellung und deren Verwendung | |
EP1056783B1 (de) | Feinteilige polymerdispersionen zur papierleimung | |
DE1122037B (de) | Verfahren zum Bedrucken, Faerben oder Ausruesten von Textilien oder anderen Fasersubstraten | |
CH627490A5 (de) | Waessrige farbstoffpraeparate. | |
DE1247013B (de) | Thermoplastische Massen zur Herstellung von Formkoerpern mit verbesserter Anfaerbbarkeit aus Polyolefinen | |
DE3035375A1 (de) | Emulgiermittelfreie waessrige kunststoffdispersion | |
DE2248774A1 (de) | Fluorierte verbindungen mit wasserabweisenden und oelabweisenden eigenschaften | |
EP0423565B1 (de) | Perfluoralkylgruppen enthaltende Copolymerisate/II | |
DE2149282A1 (de) | Papierstreichmassen | |
DE2311784C2 (de) | Hydrophobierungs- und Oleophobierungsmittel auf der Basis von fluorhaltigen Polymeren | |
EP0590460A2 (de) | Hochkonzentrierte wässrige Poly(acrylnitril)-Emulsionen und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE3524197A1 (de) | Gefaerbte polymeremulsion und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE1921946A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von waessrigen Dispersionen von Polymerisaten olefinisch ungesaettigter Monomerer | |
DE2709503C2 (de) | Stabile wässrige, emulgier- und dispergiermittelfreie Emulsion eines Acrylnitrilpolymerisats, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung als Mittel zur Verbesserung der Anfärbbarkeit | |
DE3344354A1 (de) | Verfahren zur herstellung von waessrigen polyacrylat-copolymer-dispersionen und ihre verwendung bei der zurichtung von leder | |
DE2801099A1 (de) | Waessrige dispersionen loeslichbarer copolymerisate fuer druck- und beschichtungszwecke | |
DE2644776C2 (de) | Verfahren zur Herstellung stabiler Polymeremulsionen | |
DE1745691C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von synthetischen Latices | |
DE2454397C2 (de) | Verfahren zur Herstellung scherstabiler kationischer wäßriger Copolymerisat- Dispersionen | |
DE2540468C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Polymerisat-Dispersionen und deren Verwendung | |
DE1569153B2 (de) | Polymerisat-Mischung auf der Grundlage von Acrylnitrilpolymerisaten | |
DE3838463A1 (de) | Binder fuer das einbadige faerben und ausruesten von textilien | |
DE2602352A1 (de) | Vernetzbare faeden | |
DE2154676B2 (de) | Modacryl-Fasern und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1494667A1 (de) | Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von Faeden oder Fasern aus synthetischen linearen Polymerisaten,insbesondere Acrylpolymerisaten,durch basische Farbstoffe |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |