DE2149282A1 - Papierstreichmassen - Google Patents
PapierstreichmassenInfo
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- D21H19/58—Polymers or oligomers of diolefins, aromatic vinyl monomers or unsaturated acids or derivatives thereof
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08L25/02—Homopolymers or copolymers of hydrocarbons
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Description
Die Erfindung betrifft Papierstreichmassen für die Herstellung
von glänzenden Druckpapieren. Sie betrifft insbesondere die Art der in den Papierstreichmassen enthaltenen synthetischen
bindemittel.
Obwohl diese Bindemittel in untergeordneten Mengen, meist 5 bis 30 Gewichtsprozent der Menge an Pigment, in den
Papierstreichmassen enthalten sind, bestimmen sie doch weitgehend deren Verarbeitungseigenschaften und die Qualität
der gestrichenen Papiere. Bei den hohen Arbeitsgeschwindigkeiten der modernen Hochleistungsst reichverfahren in der Papierindustrie
ist ein hoher Peststoffgehalt der Streichmassen erforderlich, damit die Trockenkapazität der Anlage ausreicht.
Dennoch sollen die Papierstreichmassen eine möglichst gute
Fließfähigkeit haben, stabil gegen mechanische Beanspruchung,
wie Scherbeanspruchung, sein und ein gutes Pigmentbindevermögen im Strich aufweisen. Außerdem ist in vielen Fallen
ein möglichst hoher Glanz der gestrichenen Papiere erwünscht.
Es ist seit längerem bekannt, wäßrige Dispersionen von Acrylester-Copolymerisaten
als synthetische Bindemittel für sich allein oder gemeinsam mit natürlichen Bindemitteln, wie
Stärke, Casein oder Sojaprotein, zu verwenden. Aus der US-Patentschrift 3 O81 198 und der belgischen Patentschrift
655 981 ist ferner bekannt, als synthetische Bindemittel für
Papierstreichmassen Mischungen von Acrylester- und Vinylester-Copolymerisaten
mit AcrylsSure-Acrylester-Copolymerisaten zu verwenden.
bekannt sind schließlich Paj ierstreichmassen, die als Bindemittel
in Mengen von etwa 5 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen
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auf die Pigmente, Mischpolymerisate aus Styrol und Acrylestern
enthalten, die in Form wäßriger Dispersionen eingesetzt werden, Derartige Bindemittel weisen zwar ein sehr hohes Pigmentbindevermögen
auf, doch läßt der Glanz der gestrichenen Papiere, auch wenn diese kalandriert oder nach dem High-gloss-Verfahren
mit einer Hochglanzwalze behandelt sind, oft zu wünschen übrig. Ein Machteil der herkömmlichen Bindemittel
für Papierstreichmassen ist auch darin zu sehen, daß die Druckfarbenaufnahme der gestrichenen Papiere verhältnismäßig
stark abnimmt, wenn man den Glanz der gestrichenen Papiere in üblicher Weise, z.B. durch Kalandrieren oder
Bürsten, erhöht.
™ Es wurde nun gefunden, daß man mit Papiers.treichmassen,
die auf 100 Gewichtsteile fein verteiltes Pigment 2 bis Gewichtsteile eines synthetischen Bindemittels auf Basis
von Copolymerisaten aus monovinylaromatischen Monomeren und Acrylestern 2 bis 12 C-Atome enthaltender nicht tertiärer
Alkanole und/oder Methacrylestern k bis 12 C-Atome enthaltender
nicht tertiärer Alkanole gestrichene Papiere mit besonders hohem Glanz herstellen kann, wenn man folgende Bedingungen
für das Bindemittel einhält:
(A) Das Bindemittel ist ein Gemisch aus einem Emulsionscopolymerisat
(a) aus 6 5 bis 100 Gewichtsprozent eines
fc Gemisches aus monovinylaromatischen Monomeren und
0 bis 20 Gewichtsprozent dieser Monomeren an Acrylnitril, 0 bis 35 Gewichtsprozent der Acryl- und/oder
Methacrylsäureester und 0 bis 10 Gewichtsprozent olefinisch ungesättigten Monomeren mit reaktiven
Gruppen, und einem Emulsionscopolymerisat (b) aus 80 bis 100 Gewichtsprozent der Acryl- und/oder
Methacrylsäureester, 0 bis 2 0 Gewichtsprozent monovinylaromatischen Monomeren und/oder Acrylnitril
und 0 bis 10 Gewichtsprozent olefinisch ungesättigten
Monomeren mit reaktiven Gruppen
und/oder das Bindemittel ist . .
(B) ein in zwei Stufen hergestelltes Copolymerisat (c), bei
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dem in der wäßrigen Dispersion eines Copolymerisats (a) oder (b) Monomere des Copolymerisats (b) bzw. (a)
in solchen Mengen in Emulsion polymerisiert werden, wie sie bei der Herstellung der Copolymerisate (b)
oder (a) eingesetzt werden,
wobei jeweils das Mengenverhältnis der Copolymerisate (a)
und der Copolymerisate (b) und die Mengenanteile der ersten und zweiten Stufe des Copolymerisates (c) so gewählt werden,
daß die Gesamtanteile der eingesetzten Monomeren gleich den Anteilen dieser Monomeren in einem in üblicher Weise hergestellten
statistischen Copolymer!sat einer Glastemperatur
von -20° bis +30°C sind.
Das in den Papierstreichmassen enthaltene synthetische Bindemittel
bzw. Bindemittelgemisch eignet sich besonders zur gemeinsamen
Verwendung mit natürlichen Bindemitteln, wie Stärke, Casein oder Sojaprotein. Die Naturprodukte können
auch ganz oder teilweise durch synthetische Bindemittel ersetzt werden, die verschieden sind von den erfindungsgemäß zu
verwendenden Copolymerisaten (a), (b) und (c).
In Verbindung mit einem natürlichen Bindemittel können schon Mengen von 2 bis 15 Gewichtsteilen, bevorzugt 3
bis 12 Gewichtsteilen, des Copolymerisates (c) und/oder
des Gemisches der Copolymerisate (a) und (b) auf 100 Teile
Pigment verwendet werden. In Abwesenheit eines natürlichen Bindemittels wendet man 5 bis 25 Gewichtsteile, bevorzugt
7 bis 15 Gewichtsteile, des neuen Bindemittels, bezogen auf
100 Teile Pigment, an. Die Gesamtmenge an Bindemitteln soll zwischen 5 und 30 Gewichtsteilen, vorzugsweise zwischen
7 und 25 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Teile Pigment, liegen.
Als monoviny!aromatische Monomere enthalten die Copolymerisate
(a), (b) und (c) vorzugsweise Styrol einpolymerisiert.
In Frage kommt ferner OC-Methyl styrol und Vinyltoluole. In
den Copolymerisaten (a) können die monoviny!aromatischen
Monomeren zum Teil, d.h. bis zu 20 % ihrer Menge durch
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Acrylnitril ersetzt sein. Auch in den Copolymerisaten (b) und (c) ist ein Ersatz der monoviny!aromatischen Monomeren
durch Acrylnitril möglich. Zur Herstellung der Emulsionscopolymerisate
(b) werden 80 bis 100 Gewichtsprozent Acrylsäureester 1 bis 12 C-Atome enthaltender nicht tertiärer
Alkanole bzw. Methacrylsäureester H bis 12 C-Atome enthaltender
nicht tertiärer Alkanole, d.h. primärer und sekundärer gesättigter geradkettiger oder verzweigter aliphatischer
Monoalkohole verwendet. Bis zu 20 % ihres Gewichts können die Copolymerisate Cb) auch monovinylaromatische Monomere
der oben genannten Art und/oder Acrylnitril einpolymerisiert enthalten. Als Acrylsäureester 1 bis 12, insbesondere
2 bis 8 Kohlenstoffatome enthaltender Alkanole seien Äthylacrylat,
n-Butylacrylat, Isobutylacrylat, n-Hexylacrylat,
2-Äthylhexylacrylat, n-Oetylacrylat, n-Dodecylacrylat sowie
die entsprechenden Methacrylate genannt, von denen n-Butylacrylat,
Isobutylacrylat und 2-Äthylhexylacrylat bevorzugt sind. Als Beispiele für Methacrylsäureester seien n-Butylmethacrylat
und 2-Äthylhexylmethacrylat genannt.
Als olefinisch ungesättigte Monomere mit reaktiven Gruppen, die in Mengen von 0 bis 10 Gewichtsprozent am Aufbau der
Copolymerisate (a), (b) und (c) beteiligt sein können, kommen die üblichen Hilfsmonomeren in Frage, vor allem
0,1 bis 10 und insbesondere 0,5 bis 5 Gewichtsprozent hydrophile polare Monomere, wie äthyleriisch ungesättigte
Carbonsäuren mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen und/oder deren
Amide, Mono- und Di-N-alkylamide, N-Methylolamide oder
verätherte N-Methylolamide, z.B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure,
Acrylamid, N-Methylolacrylamia, N-Methylolmethacrylamid
oder Maleinsäureamid, Maleinsäurediamid, Maleinsäurehalbester oder Itaconsäurehalbester. Besonders^ geeignete Monomere
dieser Art sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid und Methacrylamid. Es ist natürlich auch möglich, Gemische der
genannten Monomeren bei der Herstellung der Emulsionscopolymerisate
(a), (b) und (c) zu verwenden.
Die Copolymerisate (a) und (b) sind im Gemisch miteinander
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nicht in beliebigen Mengenverhältnissen als Bindemittel für die erfindungsgemäßen Papierstreichmassen geeignet:
Das Mengenverhältnis der Copolymerisate (a) und der Copolymerisate
(b) muß so gewählt werden, daß beide Polymerisate zusammen hinsichtlich der einpolymerisierten Monomeren
insgesamt so zusammengesetzt sind, daß ein in üblicher Weise aus diesen Monomeren im gleichen Mengenverhältnis
hergestelltes statistisches Copolymerisat eine Glastemperatur
von -20° bis +300C, insbesondere von -15° bis +25°C
hätte. Handelt es sich z.B. bei den Copolymerisaten (a) um
Polystyrol und bei den Copolymerisaten (b) um Poly-n-butylacrylat,
so muß das Mengenverhältnis von Polystyrol zu
Poly-n-butylacrylat in dem Bindemittelgemisch so gewählt
werden, daß ein statistisches Mischpolymerisat aus Styrol und n-Butylacrylat, das die dem Polystyrol entsprechende
Menge Styrol und die dem Poly-n-butylacrylat entsprechende
Menge n-Butylacryl-at einpolymerisiert enthält, eine Glastemperatur
im angegebenen Bereich hat.
Enthält Copolymerisat (a) neben 80 Teilen Styrol 20 Teile n-Butylacrylat einpolymerisiert und Copolymerisat (b) neben
90 Teilen n-Butylacrylat 10 Teile Acrylnitril, so sind solche Mengenverhältnisse von Copolymerisat (a) und Copolymerisat (b)
als erfindungsgemäße Bindemittel geeignet, deren Menge an insgesamt in den Copolymerisaten (a) und (b) einpolymerisiertem
Styrol, n-Butylacrylat und Acrylnitril statistische Mischpolymerisate ergeben, deren Glastemperaturen zwischen
-20° und +300C liegen. Diese Bedingung gilt sinngemäß auch
für die in zwei Stufen hergestellten Emulsionscopolymerisate
(c): Die Menge an insgesamt in der ersten und zweiten Stufe einpolymerisierten monovinylaromatischen Monomeren,
Acryl- und/oder Methacrylsäureestern und Hilfsmonomeren müssen
so bemessen sein, daß man, wenn man diese Monomeren in gleichen Mengen in herkömmlicher Weise in einer Stufe polymerisiert,
wobei ein statistisches Copolymerisat erhalten wird, dieses eine Glastemperatur im Bereich von -20° bis
+3O0C aufweist. Unter Glastemperatur wird die Temperatur
verstanden, bei der das Polymere von dem glasartig erstarrten in den kautschukelastischen oder plastisch fliessenden Zustand
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übergeht. Sie stellt die Temperatur dar, bei der beim Auftragen des spezifischen Volumens als Funktion der Temperatur
die resultierende Kurve einen Knickpunkt aufweist. Bezüglich näherer Angaben zur Glastemperatur sei verwiesen auf das
Buch von L. E. Nielson, Mechanical Properties of Polymers, Reinhold Publishing Corp., New York 1962, Seiten 11 ff..
Die Copolymerisate (a), (b) und (c) werden durch Polymerisation der Monomeren in wäßriger Emulsion nach üblichen Verfahren,
vor allem unter allmählichem Monomerenzulauf und unter Verwendung der üblichen anionischen und/oder nicht
ionischen Emulgiermittel hergestellt. Geeignete Emulgier-
W mittel sind z.B. n-dodecylsulfonsaures Kalium, isooctylbenzolsulfonsaures
Natrium, ein mit 20 bis 30 Mol Äthylenoxid umgesetztes p-Isooctylphenol, welches auch sulfatiert
sein kann (Na- oder K-SaIz) oder Natriumlaurylsulfat, die in Mengen von etwa 0,2 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf
die Monomeren, angewandt werden können. Als Polymerisationsinitiatoren können dabei übliche radikalbildende Verbindungen,
wie wasserlösliche Peroxide, Persulfate oder Azoverbindungen, z.B. Kaliumpersulfat, Cumolhydroperoxid oder Azodiisobuttersäurediamid
und -dinitril, in Mengen zwischen etwa 0,02 und 2 Gewichtsprozent, bezogen auf die Monomeren, verwendet sein.
Die Polymerisationstemperatüren, die bei der Herstellung
b der Copolymerisate angewendet werden, liegen im allgemeinen
im üblichen Bereich, d.h. zwischen etwa 50 und 900C. Sie
können niedriger liegen, wenn man mit Redox-Katalysatoren oder aktivierten Initiatorsystemen, z.B. mit einem System
aus Kaliumpersulfat und Ascorbinsäure, hydroxymethansulfinsaurem
Natrium oder Triäthanolamin arbeitet. Die Dispersionen
werden bevorzugt in Konzentrationen von 20 bis 60 Gewichtsprozent Peststoffgehalt hergestellt. Sie sollen im allgemeinen
miteinander verträgliche Emulgiermittel enthalten.
Bei der Herstellung des in zwei Stufen hergestellten Copolymerisate
(c) kann man von einer wäßrigen Dispersion eines Copolymerisates (a) oder von einer wäßrigen Dispersion
eines Copolymerisates (b) ausgehen. Geht man z.B. von einer wäßrigen Dispersion eines Copolymerisates (a) aus, so
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polymerisiert man in dieser Dispersion Monomere, die auch
zur Herstellung einer wäßrigen Dispersion des Copolymerisates (b) eingesetzt werden können, d.h. ein Gemisch aus 80
bis 100 Teilen der Acryl- und/oder Methacrylsäureester, O bis 20 Teilen der monovinylaromatischen Monomeren und/oder
Acrylnitril und 0 bis 10 Teilen an olefinisch ungesättigten Monomeren mit reaktiven Gruppen. Geht man von einer wäßrigen
Dispersion des Copolymerisates (b) aus, so polymerisiert
man in dieser in Emulsion ein Gemisch .von 65 bis 100 Teilen ·
eines Gemisches aus den monovinylaromatischen Monomeren und 0 bis 20 Gewichtsprozent dieser Monomeren an Acrylnitril,
0 bis 35 Gewichtsprozent der Acryl- und/oder Methacrylsäureester und 0 bis 10 Gewichtsprozent olefinisch ungesättigte
Monomere mit -reaktiven Gruppen. Dabei wird die zweite Stufe des Verfahrens mit Vorteil unmittelbar im Anschluß an die
Herstellung des Copolymerisats der ersten Stufe durchgeführt,
wobei man vorzugsweise in der ersten Stufe die Monomeren polymerisiert, die im Überschuß über die restlichen Monomeren
verwendet werden. Man polymerisiert daher bei gegebener Monomerenzusammensetzung
der beiden Stufen vorzugsweise die Monomeren zuerst, die zusammen die größte Menge der insgesamt zu verwendenden
Monomeren ausmachen. Beträgt, mit anderen Worten, die Menge an Monomeren, die in der einen Stufe polymerisiert
werden sollen, z.B. 100 Teile und die Menge der Monomeren, die in der anderen Stufe polymerisiert werden sollen, nur
50 Teile, so werden die Monomeren, deren Menge insgesamt 100 Teile beträgt, vorzugsweise als erste Stufe, die Monomeren,
die zusammen nur eine Menge von 50 Teilen ergeben, als zweite Stufe polymerisiert.
Bei der Polymerisation der zweiten Stufe wird im allgemeinen
wie bei zweistufigen Polymerisationen üblich gearbeitet,
d.h. nach Abschluß der Polymerisation der ersten Stufe
weitere Polymerisationsinitiatoren, Emulgiermittel und gegebenenfalls andere Hilfsstoffe zugesetzt und die Monomeren
im allgemeinen in emulgierter Form nach und nach zugegeben.
Zur Erreichung des gewünschten technischen Effekts kann das Mischen der wäßrigen-Dispersionen der Copolymerisate (a), (b)
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und gegebenenfalls (c) vor oder während der Herstellung der Streichmasse stattfinden. Auch die Reihenfolge bei der Vereinigung
der Komponenten der Streichmasse ist ohne Bedeutung für die Eigenschaften der Streichmasse oder des gestrichenen
Papiers. Es ist aber von Vorteil, wenn man die wäßrige Dispersion des Copolymerisates (a) und des Copolymerisates (b)
und gegebenenfalls des Copolymerisates (c) vor der Herstellung der Streichmasse in dem gewünschten Mengenverhältnis mischt '
und die fertige Mischung aufbewahrt. Die Polymerisate sind nämlich hervorragend miteinander verträglich. Der günstigste
pH-Wert für die Mischung liegt zwischen 6 und 10, wobei als Base für die Einstellung des pH-Wertes bevorzugt Ammoniak
verwendet wird.
Die erfindungsgemäßen Polymerisatdispersionen sind hervorragend als Bindemittel für die Herstellung von Papierstreichmassen
geeignet, vorzugsweise gemeinsam mit weiteren natürlichen und/oder synthetischen Bindemitteln. Sie werden vor dem
Streichen in an sich bekannter Weise mit Füllstoffen, insbesondere mit Kaolin und gegebenenfalls anderen Hilfsstoffen
gemischt und durch Zugabe von Alkali, z.B. Natrium- oder Kaliumhydroxid, vorzugsweise aber Ammoniak, neutralisiert.
Die erfindungsgemäßen Papierstreichmassen können nach allen
bekannten Verfahren auf Rohpapiere aufgebracht werden. Ihr besonderer Vorteil liegt in dem besonders hohen Glanz, das
sie den damit gestrichenen Papieren und Kartons nach den üblichen Glanzverfahren sowie nach dem High-gloss-Verfahren verleihen.
Sie übertreffen darin unter vergleichbaren Bedingungen die bekannten Papierstreichmassen. Ein weiterer
Vorteil ist darin zu sehen, daß die Druckfarbenaufnahme der damit gestrichenen Papiere beim Glänzen weniger stark
abnimmt als bei Papieren, die mit herkömmlichen Papierstreichmassen gestrichen sind. Sie zeichnen sich weiter durch eine
gute Wasserfestigkeit und Glätte des fertigen Striches aus. Diese vorteilhaften Eigenschaften der Streichmassen waren
nicht vorhersehbar.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile sind
Qewichtsteile.. 309814/0665
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a) herstellung eines Bindemitte!polymerisates mit zweistufiger
Emulsionspolymerisation
In die auf 850C erwärmte Lösung von G,9 Teilen eines
Gemisches aus C.^ bis C o-Alkylsulfaten (Natrium-Salz)
in 300 Teilen Wasser laßt man unter Rühren die Emulsion
von 700 Teilen Styrol und 300 Teilen n-Butylacrylat,
10 Teilen Acrylsäure, 20 Teilen Tetranatriumpyrophosphat, 8 Teilen des Natriumsalzes eines C.g bis C.g-Alkylsulfats
und 5 Teilen Kaliumpersulfat in 76O Teilen Wasser innerhalb
von 2 Stunden einfließen. Man halt die Temperatur bei 85°C und läßt 1 Stunde nach Beendigung des Zulaufs der
Monomeren in der zweiten Stufe die wäßrige Emulsion von
400 Teilen n-Butylacrylat, 4 Teilen Acrylsäure, 8 Teilen
Tetranatriumpyrophosphat, 2 Teilen Kaliumpersulfat und 4 Teilen C16 bis ClQ-Alky!sulfat (Natrium-Salz) in 425 Teilen Wasser innerhalb von 90 Minuten zulaufen. Nach 2 Stunden
bei 85 C Nachpolymerisieren kühlt man ab und stellt den ph-Wert der erhaltenen Dispersion durch Zugabe von
Ammoniakwasser auf 8. Die erhaltene Dispersion- hat einen
Feststoffgehalt von 49 Gewichtsprozent.
b) Streichfarbe und Streichen eines Papiers
Unter Verwendung von 100 Teilen Chinaclay, 0,3 Teilen eines handelsüblichen Dispergiermittels, 0,25 Teilen eines handelsüblichen
synthetischen Verdickungsmittels und 35 Teilen
der nach (a) hergestellten Dispersion (17 Teile des Polymerisats) sov/ie von Wasser wird eine Streichfarbe
hergestellt, deren Peststoffgehalt 50 Gewichtsprozent und deren pH-Wert 8 bis 8,5 beträgt.
Die Streichfarbe wird unter Verwendung einer Luftbürste auf holzfreies Streichrohpapier derart aufgebracht, daß
der Auftrag. 15 g (Feststoffe) je in beträgt. Das in üblicher
Weise getrocknete gestrichene Papier wird auf einem 12-Walzensuperkalander satiniert und noch mit
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einer 3-Bürsten-Bürstmaschine gebürstet. Die Glanzmessung
des gestrichenen Papiers erfolgt in satiniertem und auch in gebürstetem Zustand mit einem Zeiß-Goniophotometer
bei ^5°Μ5°. Der Glanz des satinierten Papiers
beträgt 12,4 %, der des satinierten und anschließend gebürsteten
Papiers 13,9 %·
Beispiel 2
a) Herstellung des Bindemittels
a) Herstellung des Bindemittels
al) Herstellung eines Copolymerisates (a): In die auf 850C
erwärmte Lösung von 0,2 5 Teilen des Natriumsalzes eines C.r bis C.g-Alkylsulfats in 60 Teilen Wasser
läßt man innerhalb von 2 Stunden eine Emulsion von 150 Teilen Styrol und 75 Teilen n-Butylacrylat,
2,5 Teilen Acrylsäure, 5 Teilen Tetranatriumpyrophosphat, 2,25 Teilen des Natriumsalzes eines CL,-bis
C^g-Alkylsulfats und 1,25 Teilen Natriumpersulfat
in 205 Teilen Wasser zulaufen und polymerisiert nach der Zugabe der Monomeren noch 2 Stunden bei
850C nach. Nach dem Abkühlen wird mit Ammoniakwasser
auf pH 8 gestellt. Die Dispersion hat einen Feststoffgehalt von 49 %..
a 2) Herstellung eines Copolymerisates (b): Man arbeitet wie für die Herstellung des Copolymerisates (a) angegeben,
verwendet aber anstelle des Gemisches von 175 Teilen Styrol und 75 Teilen n-Butylacrylat nur 250 Teile
n-Butylacrylat. Erhalten wird eine wäßrige Dispersion von Poly-n-butylacrylat eines Peststoffgehaltes von
Zur Herstellung des Bindemittels werden 100 Teile der
wäßrigen Dispersion des Copolymerisates (a) mit HO
Teilen der wäßrigen Dispersion des Copolymerisates (b) gemischt.
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b) Streichfarbe und Herstellung eines gestrichenen Papiers
Unter Vervrendung von 100 Teilen Chinaclay, 0,3 Teilen
eines handelsüblichen Dispergiermittels, 3 Teilen eines niederviskosen Polyvinylalkohols und 26,5 Teilen des
nach a) hergestellten Dispersionsgemisches (13 Teile Feststoff)
sowie von Wasser wird eine Streichfarbe eines Feststoffgehaltes von 4 9 % und eines pH-Wertes von 8,5 bis 9 hergestellt.
Mit der Streichfarbe wird unter Verwendung einer Luftbürste ein holzfreies Streichrohpapier und ein Duplexkarton
gestrichen, wobei der Auftrag jeweils 15 g (Feststoffe) je m beträgt. Das gestrichene Papier und der
gestrichene Karton werden nach dem sogenannten High-gloss-Verfahren
unter Verwendung eines auf 125°C geheizten Hochglanzzylinders geglänzt. Man erhält ein gestrichenes
Papier eines Glanzes von 9,8 % und einen gestrichenen Karton eines Glanzes von 19,8 %..
c) Vergleichsversuch
Unter den bei al) angegebenen Bedingungen wird ein Gemisch
aus gleichen Teilen Styrol und n-Butylacrylat in wäßriger
Emulsion polymerisiert. Mit der erhaltenen, 49 Gewichtsprozent
Feststoffe enthaltenden Mischpolymerisat-Dispersion (statistisches Copolymerisat) wird wie unter Ib) angegeben eine
Papierstreichmasse und damit ein gestrichenes Papier hergestellt. Der Glanz des Papiers beträgt nach der Satinage
nur 5,7 %, nach Satinage und Bürsten 9>1 %·
a) Wie in Beispiel 2 unter b) angegeben, wird eine Streichfarbe hergestellt^ jedoch anstelle des nach 2 a) hergestellten
Dispersionsgemisches eine nach Beispiel 1 a) hergestellte Dispersion verwendet. Mit der Streichfarbe wird wie in
Beispiel 2 b) angegeben, ein holzfreies Streichrohpapier
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und ein Duplex-Karton gestrichen. Man erhält nach dem Glänzen unter den gleichen Bedingungen wie sie in Beispiel 2
angegeben sind, ein Papier, dessen Glanz 8,7 % beträgt und einen Karton, dessen Glanz 15,7 % beträgt.
b) Vergleichsversuch
Verwendet man in der Streichfarbe anstelle der nach Beispiel 1 a) hergestellten Dispersion die gleiche Menge einer
in herkömmlicher Weise hergestellten 50 $igen wäßrigen
Dispersion eines statistischen Copolymerisates aus gleichen Teilen n-Butylacrylat und Styrol, so erhält man ein gestrichenes
Papier, dessen Glanz nur 4,5 % beträgt und einen
gestrichenen Karton, dessen Glanz nur 10,6 % beträgt.
- 13 309814/0665
Claims (1)
- - 13 - O.Z. 27PatentanspruchPapierstreichmassen enthaltend auf 100 Gewichtsteile feinverteiltes Pigment 2 bis 2 5 Gewichtsteile eines synthetischen Bindemittels auf Basis von Copolymerisaten aus monovinylaromatischen Monomeren und Acrylestern 1 bis 12 C-Atome enthaltender nicht tertiärer Alkanole und/oder Methacrylestern 4 bis 12 C-Atome enthaltender Alkanole, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel(A) ein Gemisch aus einem Emulsionscopolymerisat(a) aus 65 bis 100 Gewichtsprozent eines Gemisches aus den monovinylaromatischen Monomeren und 0 bis 20 Gewichtsprozent dieser Monomeren an Acrylnitril, 0 bis 35 Gewichtsprozent der Acryl- und/oder Methacrylsäureester und 0 bis 10 Gewichtsprozent olefinisch ungesättigter Monomeren mit reaktiven Gruppen,und einem Emulsionscopolymerisat(b) aus 80 bis 100 Gewichtsprozent der Acryl- und/oder Methacrylsäureester, 0 bis 20 Gewichtsprozent der monovinylaromatischen Monomeren und/oder Acrylnitril und 0 bis 10 Gewichtsprozent olefinisch ungesättigten Monomeren mit reaktiven Gruppen .-und/oder(B) ein in 2 Stufen hergestelltes Copolymerisat (c) ist, bei dem in der wäßrigen Dispersion eines Copolymeriaätes (a) oder (b> Monomere des Copolymerisate (b) bzw. (a) in solchen Mengen in Emulsion polymerisiert werden, wie sie bei der Herstellung der Copolymerisate (b) oder (a) eingesetzt werden,wobei das Mengenverhältnis der Copolymerisate (a) und der Copolymerisate (b) und die Mengenanteile der ersten und zweiten Stufe des Copolymerisates (c) so gewählt werden»309814/0665 - 14 --IH-O.Z. 27 728daß die Gesamtanteile der eingesetzten Monomeren gleich den Anteilen dieser Monomeren in einem in üblicher Weise hergestellten statistischen Copolymerisat einer Glastemperatur von -20 bis +300C sind.Badische Anilin- .& Soda-Fabrik AG3098U/0665
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