DE3838147C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine aus Pumpe und Düse bestehende
magnetventilgesteuerte Kraftstoffeinspritzvorrichtung für
eine luftverdichtende Brennkraftmaschine gemäß den im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Aus der DE 27 42 466 C2 ist eine derartige magnetventil-
gesteuerte Kraftstoffeinspritzvorrichtung bekannt, bei der
mittels eines Elektromagneten mit einem Steuerventil für
die Blockierung des Kraftstoffrücklaufs und eines den
Kraftstoffvorlauf zur Düsennadel unterbrechenden
Steuerschiebers der Einspritzbeginn und das Einspritzende
gesteuert werden.
Das hier verwendete Steuerventil ist ein Vorsteuerventil,
durch das nachfolgend der den Kraftstoffvorlauf steuernde
Steuerschieber beeinflußt wird. Bei vollständigem Ver
schluß des Kraftstoffzulaufs durch den Steuerschieber wird
der geförderte Kraftstoff unter hohem Pumpendruck über die
vom Ventilsitz sich abhebende Düsennadel eingespritzt. Das
Einspritzende wird durch Öffnen des Vorsteuerventiles nach
Absetzen der Erregung des Elektromagneten sowie gleich
zeitigem Öffnen des Steuerschiebers eingeleitet.
Mit einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung dieser Art lassen
sich störende harte Verbrennungsgeräusche kaum vermeiden.
Ferner ist aus der DE 33 28 089 A1 eine magnetventil-
gesteuerte Kraftstoffeinspritzvorrichtung bekannt, deren
Elektromagnet auch ein Steuerventil zur Steuerung des
Einspritzbeginns und Einspritzendes betätigt. Das Steuer
ventil ist mit seinem Ventilschaft in einer mit dem
Ventilgehäuse fest verbundenen Hülse längsverschiebbar
geführt, die einen Kanal aufweist, welcher die Kraft
stoffeinspritzleitung mit der Rücklaufleitung bei geöff
netem Steuerventil verbindet. Mit der hier getroffenen
Ausführung läßt sich keine Einspritzcharakteristik durch
führen, die sich vorteilhaft auf die Verbrennungsgeräusche
auswirken.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die aus
Pumpe und Düse bestehende magnetventilgesteuerte Kraft
stoffeinspritzvorrichtung gemäß der DE 33 28 089 A1 durch
einfache bauliche Maßnahmen dahingehend zu verbessern,
daß sich eine deutliche Reduzierung der Verbrennungs
geräusche ergibt.
Durch die Verwendung eines auf dem Steuerventil eines
Elektromagneten gleitend geführten Trägheitskolbens, der
eine Verbindung der Einspritzleitung mit dem Kraftstoff
rücklauf herstellt und somit die Einspritzung während
eines Arbeitszyklusses pro Motorzylinder kurzzeitig unter
bricht, erfolgt eine Unterteilung der Einspritzung in eine
Vor- und Haupteinspritzung. Die Voreinspritzung ist hierbei
eine Maßnahme, um die bei Dieselmotoren auftretenden hohen
Verbrennungsgeräusche beträchtlich herabzusetzen. Bis zum
Wirksamwerden des Trägheitskolbens wird ein geringer Teil
der Einspritzmenge in den Brennraum eingespritzt und nach
einer sehr kleinen Einspritzpause - sobald der Trägheits
kolben außer Funktion ist - der restliche Hauptteil der
Einspritzmenge eingespritzt.
Die Einspritzung in eine zeitlich abgesetzte Vor- und
Haupteinspritzung aufzuteilen, ist zwar aus der DE 37 57 731 A1
bekannt, allerdings handelt es sich dabei um eine Pumpe
in der Ausführung als Verteilereinspritzpumpe mit einem
Dreh- und Hubbewegungen ausführenden Verteilerkolben.
Problematisch ist die Zuteilung kleiner Voreinspritzmengen
insbesondere bei hohen Drehzahlen, da während einer Umdrehung
des Verteilerkolbens die Brennräume sämtlicher Zylinder
der Brennkraftmaschine zu versorgen sind. Die Schaltzeiten
des Magnetventiles müssen sehr kurz ausfallen. Nachteilig
ist auch der immer größer werdende Abstand zwischen Vor-
und Haupteinspritzung - in grad Kurbelwinkel betrachtet -
bei zunehmender Drehzahl.
Die Maßnahmen gemäß den Unteransprüchen ermöglichen vor
teilhafte Weiterbildungen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine baueinheitlich
zusammengefaßte Pumpe und Düse sowie Magnet
ventil,
Fig. 2 bis 4 in vergrößerter Darstellung eine Einzelheit
aus Fig. 1, die den Trägheitskolben in ver
schiedenen Stellungen zeigt,
Fig. 5 den Trägheitskolben in Grundstellung
mit einer Überströmbohrung.
Eine in Fig. 1 gezeigte magnetventilgesteuerte Einspritz
vorrichtung 1 für luftverdichtende selbstzündende Brenn
kraftmaschinen besteht im wesentlichen aus einer Pumpe 2
und Düse 3 sowie aus einem Elektromagneten 4, die bauein
heitlich zusammengefaßt sind. Der Elektromagnet 4 weist
ein schaftartig ausgebildetes Steuerventil 5 auf, dessen
in einen Steuerraum 6 hineinragender Ventilschaft 7 am
freien Ende zu einem Ventilteller 8 ausgebildet ist, der
die Öffnung 9 einer von dem Steuerraum 6 wegführenden
und mit einem Kraftstoffbehälter (nicht dargestellt) in
Verbindung stehenden Rücklaufleitung 10 steuert. Auf dem
Ventilschaft 7 ist ein diesen umgebender, drehgesicherter
und als Trägheitskolben wirkender Steuerschieber 11 ent
gegen einer Rückstellfeder 12 längsverschiebbar geführt.
Der Steuerschieber 11 liegt in seiner Ausgangstellung an
einem erweiterten Teil 13 des Ventilschaftes 7 unter Feder
vorspannung an. Dieser Teil 13 ist im Gehäuse 14 der Bau
einheit geführt.
Der Ventilschaft 7 besteht im langgestreckt ausgeführten
Steuerraum 6 aus zwei im Durchmesser unterschiedlich großen
Abschnitten 15 und 16, von denen der dem erweiterten Teil 13
zugewandte obenliegende Abschnitt 16 unter Bildung einer
zur Ventilschaftlängsachse hin einspringenden Stufe 17
sich an den untenliegenden Abschnitt 15 anschließt.
Der auf dem Abschnitt 15 gleitend geführte Steuerschieber 11
ist an seinem oberen Ende mit einem Innenbund 18 versehen,
der als Abstützung für die in dem aus Steuerschieber 11 und
Abschnitt 16 gebildeten Ringraum 19 angeordnete Rückstell
feder 12 dient, die sich am gegenüberliegenden Ende an der
Stufe 17 abstützt.
Der Abschnitt 15 enthält eine Bohrungsanordnung, die sich
aus einer zentral im Ventilschaft 7 erstreckenden Sack
bohrung 20 sowie aus einer die Sackbohrung kreuzenden Radial
bohrung 21 besteht. In den Steuerschieber 11 ist eine
Radialbohrung als Steuerbohrung 22 vorgesehen, die mit der
Radialbohrung 21 im Sinne einer Unterbrechung der Ein
spritzung zusammenwirkt und die Verbindung einer zur Düse
führenden Kraftstoffeinspritzleitung 23 mit der Rücklauf
leitung 10 herstellt. Die Kraftstoffeinspritzleitung 23
mündet seitlich in den langgestreckten Steuerraum 6 und
ist mit einem von einem mechanisch betätigten Pumpenkolben
24 begrenzten Pumpenarbeitsraum 25 ständig verbunden.
In Fig. 5 ist eine sich von den Fig. 2 bis 4 abhebende
Ausführung gezeigt, bei der die Radialbohrung 21 im Ventil
schaft 7 zugleich Überströmbohrung ist, die so gelegen ist,
daß sie bis zum Verschließen der Rücklaufleitung 10 wirk
sam ist. Die Überströmbohrung ist vorteilhaft für die Zu
messung kleiner Einspritzmengen bei hohen Drehzahlen.
Funktion der magnetventilgesteuerten Pumpe-Düse:
Der mit einem Druck von etwa 4 bar geförderte Kraftstoff
gelangt über die Vorlaufleitung 26 und eine durch den Pumpen
kolben 24 aufgesteuerte Steuerbohrung 27 in den Pumpen
arbeitsraum 25 und von dort aus in die Kraftstoffeinspritz
leitung, in den Steuerraum 6 und bei geöffnetem Steuer
ventil 5 in die Rücklaufleitung 10 und schließlich in den
Kraftstoffbehälter.
Sobald der mechanisch betätigte Pumpenkolben 24 beim Auf
wärtshub die Steuerbohrung 27 absteuert bzw. verschließt
und danach das Steuerventil 5 des von einem Steuerimpuls
angesteuerten Elektromagneten 4 in Schließstellung
gebracht wird, ist die Verbindung zwischen Kraftstoffein
spritzleitung 23 und Rücklaufleitung 10 unterbrochen und
die Voreinspritzung beginnt (Fig. 2). Gleichzeitig löst sich
durch das schnelle Abbremsen des Steuerventiles 5, das auf
den durch die Rücklaufleitung 10 gebildeten Ventilsitz 28
aufschlägt, der als Trägheitskolben ausgebildete Steuer
schieber 11 von seinem oberen Anschlag und beschleunigt
in Richtung unteren Anschlag, der durch den Ventilteller 8
gebildet ist. Zwischenzeitlich überstreicht die Steuer
kante "a" der Steuerbohrung 22 die Steuerkante "b" der
Radialbohrung 21, der Steuerraum 6 wird durch Abfließen
des Kraftstoffes schlagartig entlastet, die Voreinspritzung
ist beendet (Fig. 3).
Der Steuerschieber 11 bewegt sich weiter, die Steuerkanten
"c" und "d" kommen zur Überdeckung, der Druck wird wieder
aufgebaut und die Haupteinspritzung beginnt (Fig. 4).
Der Trägheitskolben schlägt an den Ventilteller 8 an. Beim
Öffnen des Steuerventils 5 durch Ansteuerung des Elektro
magneten 4 ist die Haupteinspritzung beendet. Gleichzeitig
wird der Trägheitskolben durch das sich öffnende Steuer
ventil 7 unterstützt durch die Rückstellfeder 12 an
den oberen Anschlag gebracht.
Die Voreinspritzmenge ist durch den Abstand der Steuer
kanten "a" und "b" sowie die Geschwindigkeit des Trägheits
kolbens bestimmt, welche sich aus der Aufsetzgeschwindigkeit
des Steuerventils 5 auf den Ventilsitz 28 und der Ge
schwindigkeit zusammensetzt, die durch die größere wirksame
Fläche am Trägheitskolben hervorgerufen wird.
Der zeitliche Abstand zwischen dem Ende der Vor- und dem
Beginn der Haupteinspritzung ist durch den Abstand der
Steuerkanten "c" und "d" und der Geschwindigkeit des Träg
heitskolbens bestimmt. Durch entsprechende Dimensionierung
der oben- und untenliegenden Anschlagflächen 29, 30 des
Trägheitskolbens, auf die der Einspritzdruck wirkt, und
durch die Drehzahlabhängigkeit des Einspritzdrucks ist es
möglich, die Voreinspritzmenge und den Abstand zwischen
Vor- und Haupteinspritzung in Abhängigkeit von der Motor
drehzahl in gewünschter Weise zu beeinflussen. Somit kann
der aus den unterschiedlich großen Anschlagflächen sich
ergebende Differenzdruck dazu ausgenutzt werden, daß bei
zunehmender Drehzahl dem größer werdenden Abstand zwischen
Vor- und Haupteinspritzung entgegengewirkt wird.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 5 kann Kraftstoff während
der Schließphase des Steuerventiles 5 durch den offenen
Querschnitt zwischen den Steuerkanten e und d in die
Rücklaufleitung 10 fließen. Die Schließphase des Steuer
ventiles 5 hat hierdurch keinen Einfluß auf den Einspritz
vorgang. Sobald sich aber die Steuerkanten e und d durch
den sich nach unten bewegenden Trägheitskolben 11 über
decken, beginnt die Voreinspritzung. Der weitere Ablauf
der Vor- und Haupteinspritzung entspricht der eingangs
beschriebenen Ausführung (Fig. 2 bis 4).
Claims (7)
1. Aus Pumpe und Düse bestehende magnetventilgesteuerte
Einspritzvorrichtung für eine luftverdichtende Brenn
kraftmaschine mit einem mechanisch betätigten Pumpenkolben
sowie einem von diesem begrenzten Pumpenarbeitsraum, der
mit einer zur Düse führenden Kraftstoffeinspritzleitung
ständig in Verbindung steht, ferner mit einem ein
schaftartiges Steuerventil aufweisenden Elektromagneten
zur Steuerung einer Verbindung der Kraftstoffeinspritz
leitung über einen Kanal in einer den Ventilschaft des
Steuerventiles umgebenden Hülse mit einer Rücklaufleitung
für das Einleiten und Beenden der Einspritzung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse ein als Trägheitskolben wirkender Steuer
schieber (11) ist, der drehfest, gegen die Kraft
einer Rückstellfeder (12) auf dem Ventilschaft (7) des
Steuerventiles (5) längsverschiebbar geführt ist, deren
als Steuerbohrung (22) ausgebildeter Kanal über eine Boh
rungsanordnung im Ventilschaft (7) des Steuerventiles (5) und
die Kraftstoffeinspritzleitung (23) mit der Rücklauflei
tung (10) innerhalb einer Einspritzphase verbindbar ist.
2. Einspritzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ventilsitzseitige Ende des Ventilschaftes (7) zu
einem die Rücklaufleitung (10) sperrenden Ventilteller (8)
ausgebildet und als untenliegender Anschlag für den Träg
heitskolben vorgesehen ist.
3. Einspritzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilschaft aus zwei Abschnitten (15, 16) besteht,
von denen der dem Ventilsitz abgewandte obenliegende Ab
schnitt (16) unter Bildung einer zur Ventilschaftlängsachse
hin einspringenden Stufe (17) sich an den untenliegenden
Abschnitt (15) anschließt.
4. Einspritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trägheitskolben einen Innenbund (18) aufweist, der
auf dem obenliegenden Abschnitt (16) des Ventilschaftes (7)
geführt ist, während der untere Teil des Trägheitskolbens
auf dem untenliegenden Abschnitt (15) des Ventilschaftes (7)
gelagert ist, und daß die unter Vorspannung in dem zwischen
Trägheitskolben und Ventilschaft (7) gebildeten Ringraum
(19) angeordnete Rückstellfeder (12) sich einerseits am
Innenbund (18) und andererseits an der Stufe (17) abstützt.
5. Einspritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Bohrungsanordnung im Ventilschaft (7) aus
einer zentral verlaufenden Sackbohrung (20) und mindestens
einer von dieser abzweigenden Radialbohrung (21) zusammen
setzt, welche mit der ebenfalls als Radialbohrung ausge
bildeten Steuerbohrung (22) im unteren Teil des Trägheits
kolbens zusammenwirkt.
6. Einspritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Ventilsitz (28) zugewandte Anschlagfläche (30)
des Trägheitskolbens kleiner ist als die dem Ventilsitz (28)
abgewandte Anschlagfläche (29).
7. Einspritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Radialbohrung (21) im Ventilschaft (7) zugleich
wirksame Überströmbohrung bis zum Beginn der Vorein
spritzung ist.
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