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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anordnung zum Durchführen
einer Saugrohreinspritzung.
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Stand der Technik
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Zur
Reduzierung des Verbrauchs eines 4-Takt Ottomotors wird das sogenannte
Downsizing, d. h. die Reduzierung des Hubraums bei gleichbleibenden
Leistungsdaten, typischerweise dem Drehmoment und/oder der Leistung,
angewandt. Um die Leistung nicht zu verändern, wird entweder
die maximale Drehzahl oder die relative Luftfüllung der
Zylinder mit Hilfe eines von der Kurbelwelle angetriebenen Kompressors
oder eines Abgasturboladers erhöht.
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Für
den letztgenannten Fall sind Drehmomentschwächen im unteren
Drehzahlbereich bekannt. Üblicherweise ist zur Anpassung
der Strömungsmaschine an den Motor ein Kompromiss erforderlich,
da sich das Drehmoment im unteren Drehzahlbereich mit dem eines
Saugmotoren der vergleichbaren Leistungsklasse unterscheidet. Wenn ein
Luftmassenstrom während des Betriebs einen gewissen Wert
erreicht hat, der abhängig von der Auslegung und Konstruktion
der Strömungsmaschine ist, wird genügend Ladedruck
aufgebaut, um das Drehmoment auf das Niveau des Saugmotors zu bringen.
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Dieser
Drehmomentschwäche sollte entgegengewirkt werden, wobei
die anderen Zielwerte, wie bspw. geringe Emissionen und Laufruhe,
erfüllt werden sollten. Bisherige Entwicklungs- und Forschungsarbeiten
hierzu haben gezeigt, dass eine kostengünstige Lösung
für die obengenannte Drehmomentschwäche durch
das sogenannte ”Scavenging” erreicht werden kann.
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Bei
dem Scavenging-Verfahren, das ein Spülverfahren ist, ist
vorgesehen, dass es je nach Anzahl der Zylinder und Auslegung des
Krümmers, des Ansaugtraktes und des Ventiltriebs innerhalb
des Kurbelwellenwinkels von 720° des Verbrennungszyklus
ein Zeitintervall gibt, währenddessen der Abgasgegendruck
niedriger als der Saugrohrdruck ist. Wenn während dieses
Zeitintervalls die Einlass- sowie Auslassventile gleichzeitig geöffnet
werden, was als sog. Ventilüberschneidung bezeichnet wird, kommt
es zu einer Strömung der Frischluft durch den Brennraum
eines Zylinders. Diese Strömung spült die restlichen
Abgase aus dem Brennraum, wodurch die Luftfüllung erhöht
wird. Ein Ergebnis dieser Maßnahme ist die gewünschte
Erhöhung des Drehmoments. Des weiteren wird die Dynamik
des Verbrennungsmotors deutlich verbessert.
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Ein
Nachteil des Scavenging-Effekts ist, dass ein Teil der durch das
Einlassventil zuströmenden Frischluft gleich in den Abgastrakt
gelangt, ohne an der Verbrennung teilgenommen zu haben. Dieser Sachverhalt
hat Konsequenzen für die Abgasreinigung, z. B. bei einem
3-Wege Katalysator, so dass die Konvertierung nur teilweise erfolgen
kann. Falls keine Frischluft sondern ein stöchiometrisches
Gemisch zur Durchströmung bereitsteht, ergibt sich, dass
im Abgastrakt ein Gemisch aus Abgasen aus der Verbrennung, Frischluft
und verdampftem Kraftstoff vorhanden ist. Dieses Gemisch aus unterschiedlichen
Gasen wird vom Katalysator nur unvollständig konvertiert.
Im Fall einer stöchiometrischen Konvertierung ist zudem
eine Exothermie vorhanden, die den Katalysator stark beschädigen,
zumindest dessen Dauerhaltbarkeit erheblich mindern kann.
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Eine
Lösung für diese Herausforderung ist die Kombination
von dem Scavenging mit der sog. Benzin-Direkt-Einspritzung. Diese
Technologie erlaubt eine Einspritzstrategie, die den Transport von unverbranntem,
mit Luft gemischtem Kraftstoff in den Abgastrakt vermeidet. Die
Anwendung der aus dem Stand der Technik bekannten Systeme in oben
genannter Kombination verursacht aber erhöhte Kosten. Die
Benzindirekteinspritz- bzw. BDE-Technologie benötigt in
der Regel hochwertige Komponenten zur Hochdruckeinspritzung, typischerweise
Hochdruckpumpen, Hochdruckleitungen, Druckregler, Einspritzventilen
mit engen Toleranzen, usw.
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Eine
kostengünstige Alternative zur BDE Technik wäre
die Anwendung der klassischen Saugrohr Einspritzung (SRE), die in
der aktuellen Form aber den Transport von den unverbrannten Kohlenwasserstoffen
nicht vermeiden kann.
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Im
Standardfall wird bei der Saugrohreinspritztechnik (später
SRE-Technik genannt) noch lange vor einem Öffnen des Einlassventils
Kraftstoff im Saugkanal zur Bereitstellung einer Verlagerung eingespritzt,
so dass sich im Saugkanal ein Wandfilm bildet. Dieser Wandfilm wird
beim nächsten Öffnen des Einlassventils zerrissen.
Dadurch wird u. a. eine Homogenisierung des Kraftstoff-Luft-Gemisches
mit günstigen Eigenschaften erreicht. Emissionen werden
vermindert und die Katalysator-Beladung reduziert. Vorgeschriebene
Abgasnormen können damit eingehalten werden.
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Durch
die gleichzeitige Anwendung der vorgelagerten Einspritzung und des
Scavenging-Effekts, besteht bei der SRE-Technik die Gefahr, dass
ein aus Abgasen, Frischluft und unverbrannten verdampften Kohlenwasserstoffen
bestehendes Gemisch direkt in den Abgastrakt gelangen kann, was
zu erhöhten Emissionen führt.
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Verschiedene
Lösungsansätze für diese SRE-spezifische
Problematik wurden bis dato bereits veröffentlicht und
werden hier exemplarisch erwähnt.
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Die
Drucksicht
JP 2005/083285
A betrifft einen mit einem Turbolader aufgeladenen Ottomotor, sowie
dessen Ventilsteuerzeiten. Das hier verwendete Ventilsystem umfasst
für jeden Zylinder des Motors zwei Einlassventile und zwei
Auslassventile mit jeweils einem zugeordneten Einlasskanal. Die
genannten Einlassventile pro Zylinder werden, z. B. mit Hilfe eines
variablen Versatzes zwischen den Einlassnocken zeitversetzt geöffnet.
Dieser Zeitversatz ist konstruktiv bestimmt und konsequenterweise
nicht variierbar. Um den Scavenging-Effekt anwenden zu können,
wird eine Überschneidung von den Einlass- und Auslassventilen
benötigt. Deshalb sieht die Druckschrift
JP 2005/083285 ein System vor,
z. B. eine sogenannte „Variable Ventilsteuerung”,
das es erlaubt, die Öffnungszeiten der Einlasseite während
des Motorbetriebs zu verändern, so dass die Überschneidung
der Ein- und Auslassventile frei wählbar wird. Kraftstoff
wird mit Hilfe eines einzigen Einspritzventils in den Einlasskanal
eingespritzt, wo sich auch ein erstes Einlassventil befindet. Dieses
erste Einlassventil öffnet sich später als ein
zweites Einlassventil, so dass das erste Einlassventil und die Auslassventile
keine Überschneidung zeigen. Der Scavenging-Effekt wird
somit auf der Seite des zweiten Einlassventils angewandt, wenn sich
ein geöffneter Zustand des zweiten Einlassventils und eines
Auslassventils überschneiden und der Kraftstoff auf der
Seite des ersten Einlassventils mit Vorlagerung eingespritzt wird, ohne
die Gefahr, dass er dann in unverbrannter Form in den Abgastrakt
gelingt. Dank dieser Konfiguration kann für den Motor der
erwähnte Scavenging-Effekt angewandt werden, ohne überhöhte
Kohlenwasserstoffemissionen zu verursachen.
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Die
Druckschrift
JP
2005/180285 A , die ein ähnliches System beschreibt,
betrifft ein Kontrollgerät für einen mit einem
Turbolader zwangsbeatmeten Verbrennungsmotor. Auch hier ist ein
Versatz zwischen den Nocken zur Betätigung der beiden Einlassventile
vorgesehen, jedoch ist jedem Einlasskanal ein Einspritzventil zugeordnet,
so dass jeder Zylinder zwei Einspritzventile aufweist. Zum Einstellen einer
Ventilüberschneidung auf der Einlassseite wird ebenfalls
die variable Ventilsteuerung verwendet. Möchte man den
Scavenging-Effekt verwenden, wird lediglich auf der Seite ohne Ventilüberschneidung vorgelagert
Kraftstoff eingespritzt.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor
diesem Hintergrund werden ein Verfahren und eine Anordnung mit den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen und der Beschreibung.
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Die
Erfindung soll bei einer möglichen Realisierung für
Motoren mit Saugrohr Einspritzung (SRE-Motoren) und demnach bei
Motoren, für die eine Saugrohreinspritzung bzw. eine Einspritzung von
Kraftstoff im Eingangs- bzw. Saugkanal vor dem Einlassventil erfolgt,
einen Drehmomentanstieg erlauben, indem der Scavenging-Effekt angewendet wird.
Gleichzeitig sollte die Erfindung die Minimierung der unverbrannten
Kohlenwasserstoffe erlauben und somit die starke Belastung des Katalysators durch überhöhte
Exothermie vermeiden.
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Bei
der Erfindung ist u. a. eine Einspritzstrategie vorgesehen, bei
der der Einspritzbeginn nach einem Schließen des Auslasses
bzw. Auslassventils („Auslass schließt”)
und das Einspritzende bzw. ein Ende der Einspritzzeit vor einem
Schließen des Einlasses bzw. Einlassventils („Einlass
schließt”) stattfinden.
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Die
Erfindung kann bei allen Otto-Motoren unabhängig von deren
Geometrie oder Form (z. B. Reihen 3-Zylinder, Reihen 4-Zylinder,
V6-Zylinder, V8-Zylinder), die den Scavenging-Effekt unterstützen können,
eingesetzt werden.
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Um
die benötigte Kraftstoffmenge in einer so kurzen Zeit einspritzen
zu können, wird eine Anpassung des Kraftstoffsystems bzw.
einer entsprechenden Kraftstoffanordnung vorgenommen. Dabei kann der
statische Massenstrom Qstat der Einspritzventile durch
konstruktive Maßnahmen erhöht werden. Der Einspritzdruck
kann auch erhöht werden, so dass ein deutlich größerer
stationärer Massenstrom während der Einspritzung
erreicht wird. Um im Leerlauf auch die niedrigen Kraftstoffmengen
absetzen zu können, ohne in den nicht-linearen Bereich
der Einspritzventile zu kommen, soll der Systemdruck im Betrieb
von ca. 3 bis ca. 9 bar variierbar sein. Dafür kann ein
System zur Regelung des Kraftstoffdruckes (z. B. DEmand COntrolled
Fuel Supply) angewendet werden.
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Üblicherweise
kann jedes Einspritzsystem bzw. jede Einspritzanordnung verwendet
werden, das bzw. die es ermöglicht, die Einspritzzeit so
zu verkürzen, dass die im Rahmen der Erfindung vorgesehene
Einspritzstrategie zur Ausführung des Verfahrens umgesetzt
werden kann.
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Damit
die während der Einspritzzeit eingespritzte Kraftstoffmenge
vollständig verbrannt wird, kann durch konstruktive Maßnahmen,
bspw. Positionierung des Einspritzventils im Saugkanal, eine Auslegung
des Saugkanals sichergestellt werden, so dass das Spray aus Kraftstoff
mit so wenig Fläche des Saugkanals wie möglich
in Berührung kommt. Somit wird vermieden, dass ein Vorlagerungseffekt zustande
kommt und dass ein Teil des eingespritzten Kraftstoffs erst beim
nächsten Zyklus unverbrannt in den Brennraum und somit
in den Abgastrakt gelangt.
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Die
beschriebene Anordnung ist dazu ausgebildet, sämtliche
Schritte des vorgestellten Verfahrens durchzuführen. Dabei
können einzelne Schritte dieses Verfahrens auch von einzelnen
Komponenten der Anordnung durchgeführt werden. Weiterhin
können Funktionen der Anordnung oder Funktionen von einzelnen Komponenten
der Anordnung als Schritte des Verfahrens umgesetzt werden. Außerdem
ist es möglich, dass Schritte des Verfahrens als Funktionen einzelner
Komponenten der Anordnung oder der gesamten Anordnung realisiert
werden.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
in schematischer Darstellung das Detail von einem bereits patentierten
SRE-Verbrennungsmotor, der den Scavenging-Effekt anwenden soll.
Das nebenstehende Diagramm zeigt die verwendete Einspritzstrategie,
wenn der Scavenging-Effekt zum Tragen kommt.
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2 zeigt
in schematischer Darstellung denselben Verbrennungsmotor. Das nebenstehende Diagramm
zeigt die verwendete Einspritzstrategie, wenn der Scavenging-Effekt
dann nicht mehr benutzt wird.
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3 zeigt
ein Detail einer ersten Ausführungsform eines Verbrennungsmotors
sowie ein Diagramm zu einer ersten Ausführungsform einer
Einspritzstrategie, die bei einer ersten Umsetzung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Anwendung kommt.
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4 zeigt
ein Detail einer zweiten Ausführungsform eines Verbrennungsmotors
sowie ein Diagramm zu einer zweiten Ausführungsform einer
Einspritzstrategie, wie sie bei einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird.
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5 zeigt
in schematischer Darstellung ein Detail einer dritten Ausführungsform
eines Verbrennungsmotors sowie ein Diagramm zu einer dritten Ausführungsform
einer Einspritzstrategie, die bei einer dritten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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Die
Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen
schematisch dargestellt und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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Die
Figuren werden zusammenhängend und übergreifend
beschrieben, gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Komponenten.
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Die 1 und 2 zeigen
jeweils in schematischer Darstellung das Detail eines Verbrennungsmotors 2,
der eine bereits patentierte Lösung zur Anwendung des Scavenging-Effektes
bei SRE-Technik anwendet. Grund der Darstellung dieser Lösung
ist es, einen Vergleich mit der hier offenbarten Erfindung zu ermöglichen.
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Der
Verbrennungsmotor 2 umfasst einen Brennraum 4,
der über ein erstes Einlassventil 6 und ein zweites
Einlassventil 8 mit jeweils einem Einlasskanal 10, 12 verbunden
ist. Außerdem ist der Brennraum 4 mit zwei Auslassventilen 14, 16 verbunden. Jedem
Saugkanal 10, 12 ist ein Einspritzventil 18, 20 zugeordnet.
Die Steuerung der Einlassventile 6, 8 erfolgt über
eine Nockenwelle, auf der versetzte Nocken eingebaut sind, die im
Betrieb die beiden Einlassventile 6, 8 zeitversetzt
betätigen. Die Einlassteuerzeiten sind während
des Betriebs mit Hilfe einer Ventilsteuerung variabel.
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Beide
Diagramme aus den 1 und 2 umfassen
eine vertikal orientierte Achse 22, entlang der Zustände
von Komponenten des Verbrennungsmotors 2 über
einer horizontal orientierten Zeitachse 23 aufgetragen
sind.
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In
der Betriebssituation, die anhand von 1 dargestellt
ist, kommt der Scavenging-Effekt zum Tragen. In 1 zeigt
das Diagramm eine Öffnungszeit 24 des ersten Auslassventils 14,
eine Öffnungszeit 26 des zweiten Auslassventils 16,
eine Öffnungszeit 28 des ersten Einlassventils 6,
eine Öffnungszeit 30 des zweiten Einlassventils 8 sowie
eine Einspritzzeit 32 des zweiten Einspritzventils 20.
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Bei
Betrieb des Verbrennungsmotors 2 werden die Auslassventile 14, 16 durch
zugeordnete Auslassnockenwellen beaufschlagt und zur Bereitstellung
ihrer Öffnungszeiten 24, 26 gleichzeitig
geöffnet und gleichzeitig geschlossen. Die Einlassventile 6, 8 werden
durch zeitlich versetzt arbeitende Einlassnocken beaufschlagt. In
dem vorliegenden Fall wird die Öffnungszeit 28 des
ersten Einlassventils 6 jeweils vor der Öffnungszeit 30 des
zweiten Einlassventils 8 gestartet und beendet.
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Wie
das Diagramm aus 1 weiter zeigt, kommt es bei
dem ersten Einlassventil 6 und dem ersten Auslassventil 14 zu
einer Ventilüberschneidung, wobei das erste Einlassventil 6 und
das erste Auslassventil 14 gleichzeitig geöffnet
sind. Wie bereits erwähnt, wird in der hier beschriebenen
Situation der Verbrennungsmotor 2 im Scavenging-Modus betrieben.
Die Einspritzzeit 32 der zweiten Einspritzdüse 20 erstreckt
sich über die Öffnungszeiten aller Einlassventile 6, 8 und
aller Auslassventile 14, 16.
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Anhand 2 ist
eine zweite Betriebssituation des Verbrennungsmotors 2 beschrieben.
Wie das Diagramm aus 2 zeigt, sind die Öffnungszeiten 28, 30 der
beiden Einlassventile 6, 8 zeitlich versetzt. Die Öffnungszeiten
der Auslassventile 24, 26 sind dagegen synchronisiert.
Außerdem kommt es im Unterschied zu der anhand 1 beschriebenen
Betriebssituation zu keiner Ventilüberschneidung der Öffnungszeiten 24, 26 der
Auslassventile 14, 16 und der Öffnungszeiten 28, 30 der
Einlassventile 6, 8. Das Diagramm aus 2 zeigt
ergänzend eine erste Einspritzzeit 34 des ersten
Einspritzventils 18 und eine Einspritzzeit 36 des
zweiten Einspritzventils 20. Die Einspritzzeiten 34, 36 der
Einspritzventile 18, 20 überschneiden
sich hier lediglich mit den Öffnungszeiten 24, 26 der
Auslassventile 14, 16. Demnach nutzt der Verbrennungsmotor 2 in
dieser Betriebssituation keinen Scavenging-Effekt.
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Die 1 und 2 zeigen,
welche Änderungen ggü. einem herkömmlichen
Verbrennungsmotor gebraucht werden, um den Scavenging-Effekt anwenden
zu können, ohne überhöhte Emissionen verursachen
zu können. Die weiteren Figuren stellen die offenbarte
Erfindung dar, die in Konkurrenz dazu steht.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung ein Detail eines ersten Verbrennungsmotors 40 mit
einem Brennraum 42 bzw. Zylinder, der auf einer Einlassseite
mit einem ersten Einlassventil 44 und einem zweiten Einlassventil 46 geöffnet
und geschlossen werden kann. Auf einer Auslassseite kann der Brennraum 42 mit
einem ersten Auslassventil 48 und einem zweiten Auslassventil 50 geöffnet
und geschlossen werden. Weiterhin bildet das erste Einlassventil 44 einen Übergang
zu einem ersten Saugkanal 52, dem ein Einspritzventil 54 zugeordnet
ist. Ein zweiter Saugkanal 56 ist über das zweite
Einlassventil 46 mit dem Brennraum 42 verbunden.
Ergänzend ist in 3 eine Ausführungsform
eines Steuergeräts 57 schematisch gezeigt.
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Für
den Brennraum 42 des hier im Detail dargestellten Verbrennungsmotors 40 wird
eine Saugrohreinspritzung durchgeführt. Dies bedeutet,
dass über die Saugkanäle 52, 56 Luft
herbeigeführt wird. Über das Einspritzventil 54 wird
in den ersten Saugkanal 52 zusätzlich Kraftstoff
eingespritzt, so dass sich in dem ersten Saugkanal 52 ein
Kraftstoff-Luft-Gemisch bildet. Dieses Kraftstoff-Luft-Gemisch tritt
nach Öffnung des ersten Einlassventils 44 in den
Brennraum 42 und wird darin verbrannt.
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Das
Diagramm aus 3 umfasst eine vertikal orientierte
Achse 58, entlang der Betriebszustände der Komponenten
des Verbrennungsmotors 40 bei einer horizontal orientierten
Zeitachse 60 aufgetragen sind.
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Es
ist vorgesehen, dass beide Auslassventile 48, 50 zu
einem ersten Zeitpunkt 62 (T1)
geöffnet werden. Noch während einer Öffnungszeit 64 des ersten
Auslassventils 48 sowie einer Öffnungszeit 66 des
zweiten Auslassventils 50 werden das erste Einlassventil 44 und
das zweite Einlassventil 46 zu einem zweiten Zeitpunkt 68,
(T2) geöffnet. Ein Schließen
der beiden Auslassventile 48, 50 erfolgt zu einem
dritten Zeitpunkt 70 (T3). Demnach
sind Öffnungszeiten 72, 74 der Einlassventile 44, 46 bezüglich
ihres Beginns synchronisiert. Zu einem vierten Zeitpunkt 76 (T4) ist vorgesehen, dass das Einspritzventil 54 geöffnet
wird, so dass eine Einspritzzeit 78 des Einspritzventils 54 zu
dem vierten Zeitpunkt 76 (T4) beginnt.
Die Einspritzzeit 78 des Einspritzventils 54 wird
zu einem fünften Zeitpunkt 80 (T5)
mit einem Einspritzende beendet. Ein Ende der Öffnungszeiten 72, 74 der
Einlassventile 42, 46 ist nachfolgend zu einem
sechsten Zeitpunkt 82 (T6) vorgesehen.
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Das
in 4 schematisch dargestellte Detail einer zweiten
Ausführungsform eines Verbrennungsmotors 90 zeigt
einen Brennraum 92, der über ein erstes Einlassventil 94 mit
einem ersten Saugkanal 96 und über ein zweites
Einlassventil 98 mit einem zweiten Saugkanal 100 verbunden
ist. Außerdem ist der Brennraum 92 durch ein erstes
Auslassventil 102 und ein zweites Auslassventil 104 zu öffnen
und zu schließen. Ein Einspritzventil 106 des
Verbrennungsmotors 90 ist mittig zwischen den beiden Saugkanälen 96, 100 angeordnet,
so dass über das Einspritzventil 106 gleichzeitig
in beide Saugkanäle 96, 100 Kraftstoff
eingespritzt werden kann. Der durch das Einspritzventil 106 eingespritzte
Kraftstoff vermischt sich in den Saugkanälen 96, 100 mit
Luft, die innerhalb der Saugkanäle 96, 100 in
Richtung des Brennraums 92 bzw. Zylinders gefördert
wird. Demnach wird auch für die zweite Ausführungsform
des Verbrennungsmotors 90 eine Saugrohreinspritzung durchgeführt.
Außerdem zeigt 4 eine weitere Ausführungsform
eines Steuergeräts 111 in schematischer Darstellung.
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Ähnlich
wie in dem Diagramm aus 3 sind in dem Diagramm aus 4 entlang
einer vertikal orientierten Achse 58 über einer
horizontal orientierten Zeitachse 60 Betriebszustände
der Komponenten des Verbrennungsmotors 90 in ihrem zeitlichen Ablauf
dargestellt.
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Es
ist vorgesehen, dass Öffnungszeiten 108, 110 der
beiden Auslassventile 102, 104 zu einem ersten
Zeitpunkt 112 (T1) beginnen. Bereits
zu einem zweiten Zeitpunkt 114 (T2)
werden Öffnungszeiten 116, 118 der Einlassventile 94, 98 gestartet.
Die Öffnungszeiten 108, 110 der Auslassventile 102, 104 werden
zu einem dritten Zeitpunkt 117 (T3)
beendet. Zu einem vierten Zeitpunkt 119 (T4)
beginnt eine Einspritzzeit 120 des Einspritzventils 106.
In dem Diagramm aus 4 ist diese Einspritzzeit 120 zweimal für
beide Saugkanäle 96, 110 dargestellt,
da mit dem Einspritzventil 106 gleichzeitig in beide Saugkanäle 96, 100 Kraftstoff
eingespritzt wird. Die Einspritzzeit 120 des Einspritzventils 106 endet
zu einem fünften Zeitpunkt 122 (T5).
Die Öffnungszeiten 116, 118 der Einlassventile 94, 98 sind
zu einem sechsten Zeitpunkt 124 (T6)
beendet.
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Das
in 5 schematisch dargestellte Detail einer dritten
Ausführungsform eines Verbrennungsmotors 130 zeigt
einen Brennraum 132, der über ein Einlassventil 134 mit
einem Saugkanal 136 verbunden ist. Außerdem ist
der Brennraum 132 durch ein Auslassventil 138 zu öffnen
und zu schließen. Der Verbrennungsmotor 130 umfasst
weiterhin ein Einspritzventil 140, das dem Saugkanal 136 zugeordnet ist.
Eine Ausführungsform eines Steuergeräts 141 ist hier
ebenfalls schematisch dargestellt.
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Auch
für die dritte Ausführungsform des Verbrennungsmotors 130 wird
eine Saugrohreinspritzung durchgeführt, wobei Luft, die über
den Saugkanal 136 gefördert wird, mit Kraftstoff,
der durch die Einspritzdüse 140 eingespritzt wird,
gemischt wird. Ein dabei entstehendes Kraftstoff-Luft-Gemisch wird über
das Einlassventil 134 in den Brennraum 132 gefördert
und darin verbrannt. Die Abgase aus der Verbrennung dieses Kraftstoff-Luft-Gemisches
werden über das Auslassventil 138 aus dem Brennraum 132 entfernt.
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Ähnlich
wie die Diagramme aus den 3 und 4 umfasst
das Diagramm aus 5 eine vertikal orientierte
Achse 58 sowie eine horizontal orientierte Zeitachse 60.
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Innerhalb
des Diagramms aus 5 sind eine Öffnungszeit 142 des
Auslassventils 138, eine Öffnungszeit 144 des
Einlassventils 134 sowie eine Einspritzzeit 146 des
Einspritzventils 140 dargestellt. Im Detail ist vorgesehen,
dass die Öffnungszeit 142 des Auslassventils 138 zu
einem ersten Zeitpunkt 148 (T1)
beginnt. Zu einem zweiten Zeitpunkt 150 (T2) beginnt
eine Öffnungszeit 144 des Einlassventils 134.
Die Öffnungszeit 142 des Auslassventils 138 wird
zu einem dritten Zeitpunkt 152 (T3)
beendet. Zu einem vierten Zeitpunkt 154 (T4)
beginnt die Einspritzzeit 146 des Einspritzventils 140,
wobei diese Einspritzzeit 146 zu einem fünften
Zeitpunkt 156 (T5) beendet wird.
Die Öffnungszeit 144 des Einlassventils 134 wird
zu einem sechsten Zeitpunkt 158 (T6)
beendet.
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Wie
bei den anhand der 3 und 4 beschriebenen
Ausführungsformen der Erfindung sind das Auslassventil 138 und
das Einlassventil 134 zwischen dem zweiten Zeitpunkt 150 und
dem vierten Zeitpunkt 154 gleichzeitig geöffnet,
wodurch sich eine Ventilüberschneidung und somit auch ein
Scavenging-Effekt ergibt.
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Alle
drei in den 3, 4 und 5 gezeigten
Ausführungsformen haben gemeinsam, dass eine Einspritzzeit 78, 120, 146 des
Einspritzventils 54, 106, 140 nach einem
Ende einer Öffnungszeit 64, 66, 108, 110, 142 von
zumindest einem Auslassventil 48, 50, 102, 104, 138 und
somit nach einem Schließen des zumindest einen Auslassventils 48, 50, 102, 104, 138 beginnt.
Außerdem ist vorgesehen, dass die Einspritzzeit 78, 120, 146 des
Einspritzventils 54, 106, 140 vor einem
Ende einer Öffnungszeit 72, 74, 116, 118, 144 von
zumindest einem Einlassventil 44, 46, 94, 98, 134 beendet
wird.
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Weiterhin
ist in allen Ausführungsformen vorgesehen, dass es zwischen
dem zumindest einen Auslassventil 48, 50, 102, 104, 138 und
dem zumindest einen Einlassventil 44, 46, 94, 98, 134 zwischen dem
zweiten Zeitpunkt 68, 114, 150 (T2) und dem dritten Zeitpunkt 70, 117, 152 (T3) zu einer Ventilüberschneidung
kommt. Die Einspritzzeit 78, 120, 146 des
Einspritzventils 54, 106, 140 beginnt
bzw. startet erst nach der Ventilüberschneidung zu dem
vierten Zeitpunkt 76, 119, 154 (T4). Demnach erfolgt eine Einspritzung durch
das Einspritzventil 54, 106, 140 nur
dann, wenn das zumindest eine Auslassventil 48, 50, 102, 104, 132, 138 geschlossen
ist und das zumindest eine Einlassventil 44, 46, 94, 98, 134 geöffnet
ist.
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Die
anhand der 3, 4 und 5 beschriebenen
Einspritzstrategien werden jeweils durch ein Steuergerät 57, 111, 141 gesteuert.
Hierzu steuert das Steuergerät 57, 111, 141 die
durch einen Einspritzbeginn und ein Einspritzende zeitlich begrenzte
Einspritzzeit 78, 120, 146 des Einspritzventils 54, 106, 140 direkt
oder indirekt, wobei die Öffnungszeiten 64, 66, 72, 74, 108, 110, 116, 118, 142, 144 des
zumindest einen Auslassventils 48, 50, 102, 104, 132, 138 und
zumindest einen Einlassventils 44, 46, 94, 98, 134 berücksichtigt
werden. Hierzu kann das Steuergerät 57, 111, 141 mit
Vorrichtungen bspw. Nockenwellen, die zur Beaufschlagung der genannten
Ventile ausgebildet sind, Wechselwirken und folglich auch deren Öffnungszeiten 64, 66, 72, 74, 108, 110, 116, 118 steuern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 2005/083285
A [0012]
- - JP 2005/083285 [0012]
- - JP 2005/180285 A [0013]