DE3838010A1 - Verfahren und vorrichtung zum verstellen des strangformates in einer kokille in einer stranggiessanlage fuer metalle - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum verstellen des strangformates in einer kokille in einer stranggiessanlage fuer metalleInfo
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- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/16—Controlling or regulating processes or operations
- B22D11/168—Controlling or regulating processes or operations for adjusting the mould size or mould taper
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verstellen des
Strangformates in einer Kokille einer Stranggießanlage
für Metalle, insbesondere für Stahl, wobei während des
kontinuierlichen Gießvorganges zwei verschiebbare Schmal
seitenwände zwischen zwei Breitseitenwänden mit einer vor
gegebenen Klemmkraft geklemmt gehalten werden, wobei vor
Beginn des Verstellvorganges die auf die Schmalseitenwände
wirkende Klemmkraft auf null reduziert wird und eine Breit
seitenwand von den anschließenden Schmalseitenwänden wegbe
wegt wird, anschließend die Schmalseitenwände verstellt und
danach wieder zwischen den Breitseitenwänden geklemmt werden.
Weiters betrifft die Erfindung eine Kokille zum Verstellen
des Strangformates in einer Stranggießanlage für Metalle,
insbesondere für Stahl, mit zwei in einem Wasserkasten ein
gesetzten Breitseitenwänden und zwischen den Breitseitenwänden
einklemmbaren Schmalseitenwänden, wobei die Schmalseiten
wände gegeneinander zwecks Formatsverstellung des von den
Breitseitenwänden und den Schmalseitenwänden gebildeten
Kokillenhohlraumes verstellbar sind und die Breitseiten
wände an jedem Ende mittels mindestens einer mit Hilfe einer
Stelleinrichtung lösbaren von Federpaketen gebildeten und
die Breitseitenwände über einen Zuganker verbindenden Klemm
einrichtungen gegen die Schmalseitenwände preßbar sind.
Ein Verfahren und eine Kokille zum Verstellen des Strang
formates während des laufenden Gießbetriebes an einer
Stranggießanlage, wobei die Möglichkeit gegeben ist, die
Schmalseitenwände zwischen den beiden Breitseitenwänden
festzuklemmen und nach dem Lösen der Klemmung, z. B. durch
Beaufschlagung durch Druckmittelzylindern, einen Spalt
zwischen den Breitseitenwänden und den Schmalseitenwänden
hervorzugrufen, so daß die Schmalseitenwände gegenüber den
Breitseitenwänden verstellt werden können, ist aus der
EP-P 19 974, der AT-P 3 34 304 und der DE-C 36 40 096 bekannt,
wobei die letztere ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art zeigt. Hierbei ist es durch An
schläge möglich, die Breitseitenwände soweit auseinander zu
fahren, daß ein vorgegebener Spalt gebildet wird.
Der optimalen Spaltbreite sind enge Grenzen gesetzt. Bei
zu engem Spalt bzw. wenn überhaupt kein Spalt eingestellt
sondern lediglich die Klemmung zwischen dem Breitseiten
wänden und den Schmalseitenwänden aufgehoben wird, kommt
es zu starkem Verschleiß und zu Beschädigungen der Innen
wandplatten der Breitseitenwände. Ist der Spalt zu breit,
kommt es zum Eindringen von Schmelze in den Spalt zwischen
Breitseitenwänden und Schmalseitenwänden. In beiden Fällen
steigt damit die Gefahr von Schalenhängern. Legt man den
Spalt, wie bisher üblich, auf Grund der Betriebserfahrungen
durch Anschläge fest, hat man ein bei störungsfreier
Produktion gut funktionierendes System. Kommt es jedoch zu
Schwankungen im Produktionsablauf, z. B. durch geänderte
Schmelzentemperatur, geänderte Kühlbedingungen in der Kokille
oder veränderter Gießgeschwindigkeit, so ändern sich die
Wärmedehnungen in der Kokille, damit der Abstand der
Breitseitenwände voneinander und damit auch der tatsächlich
realisierbare Spalt zwischen Breitseitenwänden und Schmal
seitenwänden in der Kokille.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diese Nachteile zu
vermeiden und ein Verfahren und eine Kokille vorzuschlagen,
bei der es möglich ist, ausgehend von der zum Verstellzeit
punkt tatsächlich vorhandenen Kokillengeometrie den
günstigsten Spalt zwischen Breitseitenwänden und Schmalseiten
wänden einzustellen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß während des Betriebes
mindestens jedoch während des Anfahrvorganges die Dehnung
der Schmalseitenwände in Richtung der Längserstreckung der
Zuganker bis zum Erreichen des Betriebszustandes gemessen
wird, und daß vor der Formatverstellung die Breitseitenwände
um den Betrag eines vorgegebenen definierten Spaltes ausein
ander bewegt werden.
Vorteilhaft werden die gemessenen Dehnungswerte einer Rechen
einrichtung zugeführt und ausgehend von der Grundeinstellung
der betriebsbereiten Kokille der Istabstand der Breitseiten
wände zum Verstellzeitpunkt ermittelt und in der Rechenein
richtung durch Addition des Istabstandes der Breitseiten
wände und des Betrages des definierten Spaltes ein Sollabstand
gebildet wird, auf den die Breitseitenwände eingestellt werden.
Als besonders günstig hat sich herausgestellt, daß die Breit
seitenwände um einen Betrag von 0,1 mm bis 0,3 mm voneinander
wegbewegt werden.
Die erfindungsgemäße Kokille ist dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zu den Zugankern mindestens ein Wegverfolgungs
system angeordnet ist, das mit einer Recheneinheit signal
technisch verbunden ist und daß die Recheneinrichtung mit
einem Steuerglied für die Stelleinrichtung signaltechnisch
verbunden ist.
Besonders einfach wird das dadurch realisiert, daß das Steuer
glied als Regelventil und die Stelleinrichtung als Druck
mittelzylinder ausgebildet ist. Die Recheneinrichtung wird
vorteilhaft als Mikroprozessor ausgebildet.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
in den Zeichnungen näher erläutert, wobei
Fig. 1 eine
Draufsicht auf eine Stranggießkokille mit einer schematischen
Darstellung der Steuereinrichtungen zeigt, und
Fig. 2 eine
graphische Darstellung des Dehnungsverlaufes über der Zeit
vom Gießbeginn bis zum stationären Betrieb zeigt.
In Fig. 1 ist mit (1) ein als Wasserkasten ausgebildeter Trag
rahmen der Stranggießkokille bezeichnet in dem Breitseiten
wände (2, 3) der Stranggießkokille eingesetzt sind und gegen
den sich diese Wände abstützen. Jede dieser beiden Breit
seitenwände (2, 3) ist an der Innenseite mit als innenge
kühlten Kupferplatten ausgebildeten Innenwandplatten (4, 5)
versehen, die an Stützplatten (6, 7) dieser Wände befestigt
sind. Die Schmalseitenwände (8) weisen ebenfalls innengekühlte
Kupferplatten (9) auf, die an Stützplatten montiert sind. Die
Schmalseitenwände (8) können jeweils mittels eines Antriebes
(11) über Schraubenspindeln zur Einstellung verschiedener
Formate parallel verschoben bzw. unterschiedlich geneigt
werden. Die Wasserversorgung der gekühlten Kupferplatten
der Breitseitenwände (2, 3) erfolgt über Anschlußstücke (12),
die in den Wasserkasten (1) münden. Die Wasserversorgung
der Kupferplatten (9) der Schmalseitenwände (8) ist nicht
näher dargestellt.
An den seitlichen Enden der Stützplatten (6, 7) der Breit
seitenwände (2, 3) sind die Stützplatten durchsetzende, vor
zugsweise mit Spannschlössern einstellbare Zuganker (13)
angeordnet, die an einer Seite mit Kolben (14) einer als Druck
mittelzylinder ausgebildeten Stelleinrichtung (15) verbunden
sind. Zwischen den Kolben (14) und der Stützplatte (6) sind
aus Federpaketen gebildete Klemmeinrichtungen (17) ange
ordnet, die die Breitseitenwände (2, 3) gegen die Schmalseiten
wände (8) pressen.
Die in Richtung der Längserstreckung der Zuganker (13) wirksam
werdenden Wärmedehnungen werden von einem in die Stelleinrich
tung (15) integrierten Wegverfolgungssystem (18) erfaßt, das
die Position des Kolbens (14) während des Gießvorganges
ständig verfolgt und diese Positionen an die mit dem Wegver
folgungssystem signaltechnisch verbundenen Recheneinrichtung
(19) weitergibt. Die Recheneinrichtung (19) ist signaltech
nisch mit einem als Regelventil (20) ausgebildeten Steuer
glied verbunden, das den Mengenzufluß das von einer Pumpe (21)
geförderten Hydraulikmittels zur Stelleinrichtung (15) regelt.
Im Zusammenwirken von Wegverfolgungssystem (18), der Rechenein
richtung (19) und der Regelventile (20) wird solange Hydraulik
mittel durch die Regelventile (20) gepreßt, bis die Ziel
position erreicht wird, die durch den gewünschten Spalt
definiert ist. Nachdem das Regelventil (20) geschlossen und
der Verstellvorgang durchgeführt ist, öffnet das Regelventil
(20) wieder und die Schmalseitenwände (8) werden zwischen
den Breitseitenwänden (2, 3) wieder automatisch geklemmt.
Es ist möglich, anstelle des hydraulisches Systems auch ein
mechanisches System vorzusehen, wobei das Steuerglied als
Elektromotor und die Stelleinrichtung als Gewindespindel aus
gebildet ist.
Fig. 2 zeigt den Verlauf der Dehnung in Richtung der Längs
erstreckung der Zuganker von Gießbeginn an. Nach ca. 3 Minuten
Gießzeit wird ein Standardwert (22) erreicht, der cha
rakteristisch ist für den fortlaufenden, störungsfreien,
anlagenspezifischen Gießbetrieb. Wenn Veränderungen bedingt
durch Schmelzentemperatur, Umgebungstemperatur, Kühlver
hältnisse in der Kokille und Gießgeschwindigkeit kurzzeitig
oder längerfristig auftreten, kommt es zu Abweichungen (23)
von diesem Standardwert (22), die den bisher fix eingestellten
Gießspalt beeinflussen und die eingangs beschriebenen Nach
teile bringt. Wenn zu einem Zeitpunkt (24) die Formatver
stellung erfolgen soll, wird dem augenblicklichen Istwert (25)
der Betrag eines vorgegebenen, definierten Spaltes (26)
zuaddiert und die entsprechende Einstellung vorgenommen. Damit
ist man von betriebsbedingten Schwankungen unabhängig.
Claims (6)
1. Verfahren zum Verstellen des Strangformates in einer
Kokille einer Stranggießanlage für Metalle, insbesondere
für Stahl, wobei während des kontinuierlichen Gießvor
ganges zwei verschiebbare Schmalseitenwände (8) zwischen
zwei Breitseitenwänden (2, 3), mit einer vorgegebenen
Klemmkraft geklemmt gehalten werden, wobei der Beginn des
Verstellvorganges die auf die Schmalseitenwände wirkende
Klemmkraft auf Null reduziert und eine Breitseiten
wand von den anschließenden Schmalseitenwänden wegbewegt
wird, anschließend die Schmalseitenwände verstellt und
danach wieder zwischen den Breitseitenwänden geklemmt
werden, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Betriebs, mindestens jedoch während des
Anfahrvorganges, die Dehnung der Schmalseitenwände in
Richtung der Klemmkraft bis zum
Erreichen des Betriebszustandes gemessen wird und daß vor
der Formatverstellung die Breitseitenwände um den Betrag
eines vorgegebenen, definierten Spaltes (26) ausein
anderbewegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die gemessenen Dehnungswerte
einer Recheneinrichtung (19) zugeführt werden und aus
gehend von der Grundeinstellung der betriebsbereiten
Kokille der Istabstand der Breitseitenwände zum Verstell
zeitpunkt (24) ermittelt wird, und daß in der Recheneinrich
tung durch Addition des Istabstandes der Breitseitenwände
und des Betrages des definierten Spaltes (26) ein Sollab
stand gebildet wird, auf den die Breitseitenwände (2, 3)
eingestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Breitseitenwände (2, 3)
um einen Betrag von 0,1 mm bis 0,3 mm voneinander wegbe
wegt werden.
4. Kokille zum Verstellen des Strangformates in einer
Stranggießanlage für Metalle, insbesondere für Stahl,
mit zwei in einem Wasserkasten eingesetzten Breitseiten
wänden (2, 3) und zwischen den Breitseitenwänden (2, 3)
einklemmbaren Schmalseitenwänden (8), wobei die Schmal
seitenwände (8) gegeneinander zwecks Formatverstellung
des von den Breitseitenwänden und den Schmalseitenwänden
(8) gebildeten Kokillenhohlraumes verstellbar sind und
die Breitseitenwände (2, 3) an jedem Ende mittels min
destens einer mit Hilfe einer Stelleinrichtung (15)
lösbaren, von Federpaketen gebildeten und die Breitseiten
wände über einen Zuganker (13) verbindenden Klemmeinrich
tung (17) gegen die Schmalseitenwände (8) preßbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
parallel zu den Zugankern (13) mindestens ein Wegver
folgungssystem angeordnet ist, das mit einer Rechenein
richtung (19) signaltechnisch verbunden ist, und daß die
Recheneinrichtung (19) mit einem Steuerglied (20) für die
Stelleinrichtung (15) signaltechnisch verbunden ist.
5. Kokille nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerglied (20) als Regel
ventil und die Stelleinrichtung (15) als Druckmittel
zylinder ausgebildet ist.
6. Kokille nach Anspruch 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Recheneinrichtung
(19) als Mikroprozessor ausgebildet ist.
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