DE3835944A1 - Absperrventil mit leckagesicherung - Google Patents
Absperrventil mit leckagesicherungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Absperrventil mit Leckage
sicherung für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, das in
seinem Gehäuse zwei zwischen einer Produktleitung und einer
Reinigungsleitung liegende ausschließlich von oben gesteuerte
Ventilteller aufweist, die einen Leckagehohlraum begrenzen,
der über eine Leitung nach unten ins Freie mündet, indem der
untere Ventilteller mit einem an den Leckagehohlraum ange
schlossenen Rohrschaft ausgestattet ist. der den unteren Teil
des Gehäuses abgedichtet durchsetzt und der nach oben in eine
Ventilstange übergeht, auf der ein Rohrschaft des oberen
Ventiltellers sein Widerlager findet und der an der Oberseite
des Ventils vorgesehene gemeinsame Antrieb derart ausgebildet
ist, daß beide Ventilteller in eine Offenstellung bringbar
oder diese einzeln zwecks taktweiser Reinigung der Ventilsitze
spaltweit ansteuerbar sind.
Ein derartiges Ventil ergibt sich auf der eigenen DE-PS
30 05 329, das sich in der Praxis gut bewährt hat, jedoch im
Hinblick auf die stetig ansteigenden Forderungen an die
Hygiene noch verbesserungsbedürftig erscheint. Da z.B. die
beiden Ventilteller des bekannten Ventils mit Federkraft auf
ihre Sitze gedrückt werden, besteht die Gefahr, daß bei Druck
stößen, hervorgerufen durch einen Wasser- oder Dampfschlag
im Leitungssystem, der untere Ventilteller kurzzeitig ange
hoben wird und damit auch den oberen Ventilteller mit anheben
kann, so daß ein Übertritt von Reinigungsflüssigkeit in die
Produktleitung nicht auszuschließen ist. Außerdem hat es sich
als nachteilig erwiesen, daß der den unteren Teil des Gehäuses
durchsetzende Rohrschaft nicht gereinigt werden kann, was
heute wegen der nicht auszuschließenden Keimbildung nicht
mehr hingenommen wird.
Die Erfindung schafft hier Abhilfe, indem sie sich die Lehre
des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 zu Nutze macht.
Durch die besondere Konstruktion der unteren Durchdringung und
durch die spiegelbildlichen Ringflächen wird gewissermaßen
ein Gleichgewicht zwischen den druckbelasteten Flächen ge
schaffen, so daß Druckstöße, gleich welcher Art, nicht mehr
zu ungewollten Vermischungen zwischen feindlichen Flüssig
keiten führen können, womit Gefahrenmomente bezüglich der
Hygiene vermieden sind. Auch die mit dem erwähnten Gleich
gewicht zu sehende Spülmöglichkeit der unteren Durchdringung
hat eine ähnliche Bedeutung, da es nunmehr ausgeschlossen ist,
daß sich an den nach außen ragenden Teilen der unteren Durch
dringung festgesetzte Keime in das Innere des Ventils einge
schleppt werden und dies deshalb, weil eine ausreichende
Reinigung der nach außen ragenden Teile stattgefunden hat.
Die zuletzt erwähnte Reinigung kann unterschiedlich durchge
führt werden, wozu auf die Ansprüche 2 bis 5 zu verweisen
ist. Diese Reinigungsmöglichkeiten sind um so bedeutsamer,
als die dazu erforderlichen Bearbeitungen
ohne Schwierigkeiten und auch preisgünstig durchgeführten
werden können.
Um das Spülen des unteren Tellers der zwischen der
Produktleitung und der Reinigungsleitung liegenden
Teller und der unteren Durchdringung gleichzeitig zu
gewährleisten, wird vorgeschlagen, nach Anspruch 6
vorzugehen. Diese Konstruktion hat auch noch den
zusätzlichen Vorteil, daß beim taktweisen Ansteuern
keine wertvolle Flüssigkeit verloren geht, da beim
Anlüften des unteren Ventiltellers der Leckagehohlraum
abgeschlossen wird.
Die Darstellungen in den Fig. 1 bis 7a zeigen die er
finderischen Lösungen der angezeigten Probleme in einfacher
und kostengünstiger Weise.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen schematischen Mittelschnitt
durch das Ventil, wobei getrennt durch die Mittellinie die
Fig. 1 das Ventil im geschlossenen und die Fig. 2 das
Ventil im geöffneten Zustand zeigt.
Nach Fig. 1 besteht das Ventil aus einem Ventilgehäuse 1 mit
den Leitungsanschlüssen 2 und 3, einem konischen Ventilsitz 4
für das obere Ventilteller 5 und einem zylindrischen Ventil
sitz 6 mit dem unteren Ventilteller 7 mit dem Leckageablauf
rohr 8.
Zwischen den Ventiltellern 5 und 7 befindet sich ein Leckage
raum 9 mit Ablaufbohrungen 10, damit event. Leckageflüssig
keit ins Freie ablaufen kann. Am Ventilgehäuse 1 ist ein
Ventiloberteil 11 mit einer Laterne 12 befestigt, an die ein,
in der Zeichnung nicht dargestellter Ventilantrieb anschließt,
der sowohl die Auf-Zu-Stellung des Ventils steuert, aber auch
die Einzelverstellung der beiden Ventilteller 5 und 7 ermög
licht. Die DE-PS 30 05 329 zeigt einen Antrieb dieser Art.
Die Druckstoßsicherheit des Ventils wird dadurch erreicht,
daß ein Flüssigkeitsstoß P mit gleicher Kraft auf die flächen
gleichen Kreisringflächen 13 und 14 einwirkt und daher zu
keiner achsialen Bewegung des unteren Tellers 7 führen kann.
Ein Druckstoß im Leitungsanschluß 2 drückt das obere Ventil
teller 5 zusätzlich auf den Ventilsitz 4, so daß keine
Vermischung erfolgen kann.
Fig. 2 zeigt das Ventil im geöffneten Zustand. Hierzu wird
erst der untere Ventilteller 7 bis zum Anliegen an dem oberen
Ventilteller 5 angehoben, dadurch wird der Leckageraum 9 ge
schlossen und mit weiterem Anheben werden beide Ventilteller
7 und 5 in die Offenstellung gefahren.
Fig. 3 zeigt schematisch die Reinigungsstellung des unteren
Ventiltellers 7. Hierzu wird der Ventilteller 7 aus seiner in
Fig. 1 dargestellten Schließstellung in die hubhöhenmäßig
vorwählbare Reinigungsstellung gefahren, wodurch Reinigungs
flüssigkeit aus dem Leitungsanschluß 3 zwischen dem Ventil
sitz 6 und dem Ventilteller 7 in den Leckageraum 9 übertreten
kann. Dadurch wird der untere Ventilteller 7, der Leckage
raum 9 inclusive Ventilsitz 6, die Bohrungen 18 und das Lec
kageablaufrohr 8 gereinigt. Das taktweise nach unten drücken
des Ventiltellers 7 erfolgt mehrmals bei jeden Reinigungs
zyklus für Wasser, Lauge, Säure, Dampf usw.
Die Fig. 1 zeigt, daß bei geschlossener Ventilstellung die
Außenfläche 15 des Ausgleichszylinders 16 von der Umgebungs
luft kontaminiert wird.
Die Fig. 2 zeigt, daß bei geöffnetem Ventil diese Außenfläche
15 vom Produkt benetzt wird. Damit besteht sowohl die Gefahr
des Einschleppens von Keimen über die Außenfläche 15 in das
Produkt beim Öffnen des Ventils als auch eine nachfolgende
Verkeimung der produktbenetzten Außenfläche 15 nach dem
Schließen des Ventils. Daraus ergibt sich, daß diese zylin
drische Außenfläche 15 einer intensiven Reinigung unterzogen
werden muß. Um die Reinigung ohne zusätzliche Spülanschlüsse
und ohne zusätzliche Reinigungsleitungen durchzuführen, wird
der Ausgleichszylinder 16 erfindungsgemäß gemeinsam mit dem
unterem Ventilteller 7 in eine Reinigungsstellung bewegt,
wodurch die zylindrische Außenfläche 15, die normalerweise
bei geschlossener und geöffneter Ventilstellung durch eine
Dichtung 17 flüssigkeitsdicht abgedichtet wird, aus dieser
Dichtung 17 nach unten ausgefahren, so daß Reinigungsflüssig
keit zwischen der Außenfläche 15 und dem Ringansatz 18 über
den kreisförmigen Spalt 19 austreten kann und die Außen
flächen 15 reinigt.
Von der durchfließenden Reinigungsflüssigkeit R tritt ein
geringer Teilstrom r 1 aus dem Leckageablaufrohr 8 aus und ein
geringer Teilstrom r 2 am Spalt 19 aus. Der Hub dea unteren
Ventiltellers 7 mit dem angebauten Ausgleichszylinder 16 von
der geschlossenen Ventilstellung nach Fig. 1 zur Reinigungs
stellung nach Fig. 3 kann, am nichtdargestellten Ventil
antrieb, so einjustiert werden, daß im Leckageraum 9 kein
unzulässiger Druckaufbau erfolgt.
Der Spalt 19 kann in vielfacher Weise konstruktiv so
gestaltet werden, daß die Reinigungsflüssigkeit am Umfang der
zylindrischen Außenfläche 15 des Ausgleichszylinders 16
gleichmäßig verteilt wird und dadurch eine intensive
Spülung erreicht wird. Fig. 4 bis 6a zeigen beispielsweise
Ausführungen hierzu.
Nach Fig. 4 ist im Ringansatz 18 eine umlaufende Ringnut 20
vorgesehen, aus der die Reinigungsflüssigkeit über eine
schräge Auslaufkante (kegelige Ringfläche) 21 gleichmäßig
an die Außenfläche 15 geführt wird.
Fig. 5 zeigt eine Ausführung nach Fig. 4, bei der jedoch die
Reinigungsflüssigkeit aus der umlaufenden Ringnut 20 über
schräg angesetzte Sprühbohrungen 22 gezielt ausströmt. Anstatt
der Sprühbohrungen können auch, zeichnerisch nicht dargestellt,
Fächerdüsen vorgesehen werden.
Fig. 6 zeigt eine Ausführung mit mindestens einer Bohrung 23,
im Außgleichszylinder 16, wobei über diese Bohrung 23, in der
Reinigungsstellung des Ventils, Reinigungsflüssigkeit
in die Ringnut 24 fließt und aus der Ringnut 24, in bereits
beschriebener Weise, an die Außenfläche 15 geführt wird.
In der Zustellung der Fig. 6a liegt der Auslauf 25 der Bohrung
23 oberhalb der Dichtung 17, so daß keine Produkt- oder Reini
gungsflüssigkeit aus dem Leitungsanschluß 3 in die Ringnut 24
gelangt.
Gemäß Fig. 7 und 7a ist an die Unterseite des Gehäuses 1 ein
lösbarer Topf 26 angesetzt, dessen Boden 27 das Leckage
ablaufrohr (Rohrschaft) 8 mit einer Dichtung flüssigkeits
dicht umschließt und führt.
Die Fig. 7 zeigt das Ventil in geschlossener Stellung, während
die Fig. 7a die Reinigungsstellung zeigt. Zwischen dem
Gehäuse 1 und dem Topf 26 ist eine Dichtung, beispielsweise
eine Lippendichtung 28 eingebaut, die in der in Fig. 7
dargestellten Zustellung an der Zylinderaußenfläche 15 flüssig
keitsdicht anliegt, während sie in der Reinigungsstellung
gemäß Fig. 7a einen Reinigungsspalt 19 freigibt. Damit
gelangt Spülflüssigkeit in den Spülspalt 29 zwischen der
Zylinderaußenfläche 15 und der Innenwand 30 des Topfes 26 und
von dort über den Raum 31 und über mindestens eine radiale
Bohrung 32 in das Leckageablaufrohr 8 ins Freie.
Claims (6)
1. Absperrventil mit Leckagesicherung für die Lebensmittel-
und Getränkeindustrie, das in seinem Gehäuse zwei zwischen
einer Produktleitung und einer Reinigungsleitung liegende
ausschließlich von oben gesteuerte Ventilteller aufweist,
die einen Leckagehohlraum begrenzen, der über eine Leitung
nach unten ins Freie mündet, indem der untere Ventilteller
mit einem an den Leckagehohlraum angeschlossenen Rohr
schaft ausgestattet ist, der den unteren Teil des Gehäuses
abgedichtet durchsetzt und der nach oben in eine Ventil
stange übergeht, auf der ein Rohrschaft des oberen Ventil
tellers sein Widerlager findet und der an der Oberseite des
Ventils vorgesehene gemeinsame Antrieb derart ausgebildet
ist, daß beide Ventilteller in eine Offenstellung bringbar
oder diese einzeln zwecks taktweiser Reinigung der Ventil
sitze spaltweit ansteuerbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der das Gehäuse (1) nach unten durchsetzende Rohrschaft
(Leckageablaufrohr 8) des unteren Ventiltellers (7) im be
wegten Durchdringungsbereich derart zu einem Zylinder (16)
durchmesservergrößert ist, daß sich an der Oberseite des
Zylinders (16) zur Ventilunterseite des unteren Ventil
tellers (7) eine spiegelbildlich gleiche Ringfläche (13)
ergibt und daß ferner die Durchdringung - wie die Ventil
teller (5, 7) auch - spülbar ist, indem der Zylinder (16)
oben bevorzugt eine Anfasung aufweist und mit Spiel einen
mit einer oberen Dichtung (vgl. 28) ausgestatteten
Gehäuse-Ringansatz durchsetzt.
2. Absperrventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Ringansatz (18) unterhalb der Dichtung (17) eine
innere Ringnut (20) vorgesehen ist, an die sich eine
durchmesserkleinere, zur Zylinderfläche (15) hinweisende
kegelige Ringfläche (21) anschließt (Fig. 4).
3. Absperrventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ringansatz (18) mit einer inneren Ringnut (20) aus
gestattet ist, von der Spritzdüsen oder Fächerdüsen (22)
im spitzen Winkel nach unten auf die Zylinderfläche (15)
weisen (Fig. 5) .
4. Absperrventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zylinder (16) von der spiegelbildlichen Ringfläche (13)
ausgehende nach schräg unten außen weisende Bohrungen (23)
besitzt, die in der Aufstellung des Ventils in eine Ring
nut (24) des Ringansatzes (18) münden (Fig. 6 und 6a).
5. Absperrventil nach Anspruch 1 und mindestens einem der
folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gehäuseringansatz (vgl. 18) als auf beliebige Weise an
das Gehäuse (1) angesetzter Topf (26) ausgebildet ist,
der in seinem Boden (27) die Führung und Abdichtung des
Zylinders (16) und/oder des unteren Rohrschaftes (Leckage
ablaufrohres 8) aufnimmt und daß ferner die Spülflüssig
keit über mindestens eine radiale Bohrung in den Leckage
ablauf gelangt.
6. Absperrventil nach Anspruch 1 und mindestens einem der
folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
untere Ventilteller (7) der beiden oben liegenden Teller
(5, 7) als zylindrisches Schiebeventil ausgebildet ist,
wobei der achsiale Abstand vom unteren Dichtzylinder (16)
derart gewählt ist, daß beide Sitze und der Leckagehohl
raum (9) gleichzeitig spülbar sind.
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