DE3834287A1

DE3834287A1 - Vorrichtung zur beschichtung ebener werkstuecke mit fliessfaehigen werkstoffen

Info

Publication number: DE3834287A1
Application number: DE19883834287
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: Theodor Hymmen KG
Current assignee: Theodor Hymmen KG
Priority date: 1988-10-08
Filing date: 1988-10-08
Publication date: 1990-04-12

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Beschichtung ebener Werkstücke mit fließfähigen Werkstoffen, z.B. mit Lack, mit einer Auf tragswalze und einer Gegenwalze, zwischen denen das Werkstück durchge schoben wird sowie mit einer Aufnahme für den fließfähigen Werkstoff, die im unteren Bodenbereich mit der Auftragswalze einen durch Änderung des Anpreßdruckes einstellbaren Dosierspalt bildet.

Es ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt (DE-GM 84 23 438), bei der die Aufnahme für den fließfähigen Werkstoff durch die Auftragswalze und durch eine an die Auftragswalze gepreßte Dosierwalze begrenzt wird. Die Einstellung des Anpreßdruckes der Dosierwalze und damit die Werk stoffdosierung erfolgt mittels zweier Gewindespindeln, wobei zwischen der Stirnseite der Gewindespindeln und dem verstellbaren Lager der Do sierwalze jeweils ein Hydraulikzylinder koaxial zur Gewindespindel an geordnet ist und die Flüssigkeitsräume der beiden Hydraulikzylinder untereinander verbunden sind.

Der konstruktive Aufwand für die Einstellung des Dosierspaltes ist so mit erheblich.

Es kommt hinzu, daß zur Verbesserung des Auftragsbildes am Werkstück die Auftragswalze und die Dosierwalze mit einem Rakelmesser ausgerüstet wurden. Diese Rakelmesser bilden insbesondere beim Reinigen der Anlage eine erhöhte Verletzungsgefahr, da die Kante im laufenden Betrieb immer mehr geschärft wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß die Einstellbarkeit des Dosierspaltes sowie die Reinigung der Aufnahme für den fließfähigen Werkstoff verein facht und Rakelmesser entfallen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Aufnahme als eine um eine horizontalae Achse schwenkbare Dosierwanne ausgebildet ist, in der im oberen Bereich eine sich an der Auftragswalze mit einstellba rem Anpreßdruck abstützende Rollrakelwalze drehbar gelagert ist.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Dosier wanne untere vom Boden seitlich sich erstreckende, die Stirnflächen der Auftragswalze überragende Konsolen auf, die sich an einem gestellfesten, federnden Widerlager abstützen. Als federndes Widerlager kann ein von einer Feder umschlossener Gewindebolzen sein, den ein gabelförmiges, nach unten geöffnetes Ende der Konsole umgreift, das durch eine auf den Gewindebolzen geschraubte Mutter festgelegt ist. Durch eine Betätigung dieser Mutter kann der Dosierspalt verändert werden.

Sofern die Rollrakelwalze aus Stahl gefertigt wird, bildet sie kein Ver schleißteil wie die bisher eingesetzte Dosierwalze mit dem zugeordneten Rakelmesser.

Bei der Verwendung einer Rollrakelwalze ist eine Verletzungsgefahr unter bunden.

Die Reinigung der Vorrichtung kann in einfacher Weise durch Betrieb mit Reinigungsflüssigkeit statt Lack selbsttätig erfolgen. Überdies besteht die Möglichkeit, am Ende der Arbeitszeit oder einmal wöchentlich die Dosierwanne um eine horizontale Achse, die vorzugsweise im oberen Be reich der Dosierwanne vorgesehen wird, von der Auftragwalze wegzuschwen ken. Mit einem Tuch können dann die Innenflächen der Dosierwanne bei stehender Maschine trockengewischt werden. Die bei bekannten Maschinen bestehende erhöhte Unfallgefahr bei der Reinigung wird sehr stark gemin dert.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist insgesamt weniger fließfähi ger Werkstoff im Umlauf, so daß sich geringe Verluste an fließfähigem Werkstoff ergeben.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet nicht nur besser und genauer als die bekannte Ausführung. Sie ist auch wirtschaftlicher. Eingespart werden eine Dosierwalze, dazu ein separater, stufenlos regelbarer An trieb für die Dosierwalze und Rakelmesser, die bisher der Auftrags- und der Dosierwalze zugeordnet wurden.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung im Aufriß mit einer Dosierwalze im Vertikalschnitt und

Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II in der Fig. 1.

Die Vorrichtung weist eine Auftragswalze 1 auf, der eine Dosierwanne 2 zugeordnet ist, deren Boden 3 mit der Auftragswalze einen einstellbaren Dosierspalt 4 begrenzt. Dieser Dosierspalt 4 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel keilförmig ausgebildet.

Die Dosierwanne 2 weist seitliche Wangen 5 auf, deren Innenflächen mit den Stirnflächen 6 der Auftragswalze 1 fluchten und die mit Randstrei fen 7 die Stirnflächen 6 überlappen und an diesen Stirnflächen flüssig keitsdicht anliegen.

Die Dosierwanne 1 ist um eine obere Achse 8 schwenkbar gelagert. Diese Schwenkachse wird durch nach außen sich erstreckende Drehlagerzapfen 9 gebildet, die am oberen Ende der Wangen 5 vorgesehen sind.

Die Dosierwanne 5 ist im Bereich ihres Bodens 3 mit Konsolen 10 ausge rüstet, die sich seitlich vom Boden erstrecken und die Stirnflächen 6 der Auftragswalze 1 überragen, wie sich aus der Fig. 2 ergibt.

Die Konsolen weisen jeweils ein gabelförmiges nach unten geöffnetes Ende 11 auf, das einen Gewindebolzen 12 an drei Seiten umgreift, wobei der Gewindebolzen von einer Feder 13 umschlossen ist und an einem ortsfesten Gestellteil 14 festgelegt ist. Die Arretierung einer jeden sich an der Feder 13 abstützenden Konsole erfolgt mittels einer Mutter 15, die auf den Gewindebolzen 12 geschraubt ist. Durch ein Anziehen dieser Mutter 15 kann der Dosierspalt verkleinert und durch ein Verdrehen der Mutter in der entgegengesetzten Richtung der Dosierspalt vergrößert werden.

Der aus dem Dosierspalt 4 austretende fließfähige Werkstoff bildet an der Auftragswalze 1 eine Schicht 16, die im Zuge der Drehbewegung zum Teil auf die Werkstücksplatte 17 übertragen wird, die von der Gegenrolle 18 in bezug auf die Auftragswalze 1 und den Rollen 19 und 20 in Richtung des Pfeiles 21 transportiert wird.

Eine Teilschicht 22 des fließfähigen Werkstoffes, die nicht auf der Werk stücksplatte abgetragen wurde, wird im Zuge der Drehbewegung der Auf tragswalze 1 dem Einlauf der Dosierwanne 2 zugeführt. Im Einlaufsbereich der Dosierwanne 2 ist eine Rollrakelwalze 23 drehbar gelagert, durch die die Teilschicht 22 verteilt wird, wobei die Abdrücke der Werkstoffplatte 17 gelöscht werden. Zu diesem Zweck wird die Rollrakelwalze 23 mit einer eingestellten Kraft an die Auftragswalze 1 gepreßt und dreht sich auf grund des Reibungsschlusses mit der Auftragswalze 1 mit der Umfangsge schwindigkeit der Auftragswalze.

Die Rollrakelwalze 23 kann zur Erzielung bestimmter Verteilwirkungen auch oszillierend ausgeführt oder separat angetrieben oder gebremst werden.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Rollrakelwalze 23 mit ihren Wellenenden 24 im oberen verdickten Teil 25 der Wangen 5 drehbar gelagert. Auf die Wellenenden wirken in Federkammern 26 angeordnete Fe dern 27, deren Federkraft mittels einer Schraube 28 einstellbar ist, die in einer Gewindebohrung der zugeordneten Wange eingeschraubt ist.

Das Niveau 29 des in die Dosierwanne 2 gefüllten Beschichtungsmaterials kann von einem unteren Überlauf 30 bis zu einem oberen Überlauf 31 ein gestellt werden, wobei beim oberen Überlaufniveau die Rollrakelwalze 23 ständig frisch benetzt wird.

Die Rollrakelwalze kann herausnehmbar ausgeführt sein, so daß sie nach dem Hochklappen der Dosierwanne 2 auch herausgenommen und intensiv ge reinigt werden kann.

Es ist zweckmäßig, die Rollrakelwalze aus Stahl zu fertigen, um im Be trieb einen Verschleiß dieser Walze zu unterbinden. Die Rollrakelwalze kann z.B. einen Durchmesser von 40 mm aufweisen.

Bezugszeichen

1 Auftragswalze
2 Dosierwanne
3 Boden
4 Dosierspalt
5 Wange
6 Stirnfläche
7 Randstreifen
8 Achse
9 Drehlagerzapfen
10 Konsole
11 Ende
12 Gewindebolzen
13 Feder
14 Gestellteil
15 Muster
16 Schicht
17 Werkstückplatte
18 Gegenrolle
19 Rolle
20 Rolle
21 Pfeil
22 Teilschicht
23 Rollrakelwalze
24 Wellenende
25 Teil
26 Federkammer
27 Feder
28 Schraube
29 Niveau
30 Überlauf
31 Überlauf

Claims

1. Vorrichtung zur Beschichtung ebener Werkstücke mit fließfähigen Werkstoffen, z.B. mit Lack, mit einer Auftragswalze und einer Gegen walze, zwischen denen das Werkstück durchgeschoben wird sowie mit einer Aufnahme für den fließfähigen Werkstoff, die im unteren Bodenbereich mit der Auftragswalze einen durch Änderung des Anpreßdruckes eingestell baren Dosierspalt bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme als eine um eine horizontale Achse (8) schwenkbare Do sierwanne (2) ausgebildet ist, in der im oberen Bereich eine sich an der Auftragswalze (1) mit einstellbarem Anpreßdruck abstützende Roll rakelwalze (23) drehbar gelagert ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (3) der Dosierwanne (2) einen keilförmigen Dosierspalt (4) mit der Auf tragswalze (1) bildet.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierwanne (2) seitliche Wangen (5) aufweist, die mit einem Randstrei fen (7) die Stirnflächen (6) der Auftragswalze (1) überlappen und mit diesen Randstreifen an den Stirnflächen (6) flüssigkeitsdicht anliegen.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich net, daß am oberen Ende der Wangen (5) nach außen sich erstreckende Drehlagerzapfen (9) vorgesehen sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollra kelwalze (23) Wellenenden (24), die sich durch eine in den Wangen (5) angeordnete Federkammer (26) erstrecken, in der eine sich mit einem Ende an den Wellenenden abstützende Feder (27) vorgesehen ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck der Feder (27) mit einer in eine Gewindebohrung der Wangen (5) einge schraubte Schraube (28) einstellbar ist.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Dosierwanne (5) untere vom Boden seitlich sich er streckende, die Stirnflächen der Auftragswalze (1) überragende Konsolen (10) aufweist, die sich an einem gestellfesten, federnden Widerlager abstützen.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als federn des Widerlager ein von einer Feder (13) umschlossener Gewindebolzen (12) vorgesehen ist, den ein gabelförmiges, nach unten geöffnetes Ende (11) der Konsole umgreift, das durch eine auf den Gewindebolzen (12) ge schraubte Mutter (15) festgelegt ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollrakel walze (23) durch Reibungsschluß von der Auftragswalze (22) angetrieben wird.

10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Roll rakelwalze (23) eine Bremseinrichtung zugeordnet ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Roll rakelwalze (23) quer zu ihrer Längsachse oszillierend antreibbar ist.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Dosierwanne (2) einen unteren (30) und einen oberen Überlauf (31) aufweist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Überlauf (31) der Rollrakelwalze (23) so zugeordnet ist, daß die Roll rakelwalze ständig in das Beschichtungsmaterial eintaucht.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die Rollrakelwalze (23) einen Durchmesser von ca. 40 mm aufweist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeich net, daß die Rollrakelwalze (23) aus Stahl gefertigt ist.