DE383341C - Hochfrequenzsystem zum gleichzeitigen Telegraphieren und Telephonieren - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 3. NOVEMBER 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 a GRUPPE 67

(C 27034 Vmj2ia*)

Bell Telephone Manufacturing Company, Societe Anonyme in Antwerpen.

Hochfrequenzsystem zum gleichzeitigen Telegraphieren und Telephonieren.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. November 1917 ab.

Die Erfindung betrifft Hochfrequenzsysteme derjenigen Art, bei welchen eine Hochfrequenzwelle mit einer Sjgnalwelle einer Modulationsröhre zugeführt werden, in deren Ausgangskreis eine Welle entsteht, welche außer der Grundfrequenz zwei Frequenzen enthält, die um die Signalfrequenz größer und kleiner als die Grundfrequenz sind. Bei dem dort beschriebenen System arbeitet die ίο Modulationsröhre im Ausgangskreis mit einem Resonanzsystem zusammen, um die Grundfrequenz im Äusgangskreis zu unterdrücken.

Um mit diesem System sowohl telephonieren wie telegraphieren zu können, wird erfmdungsgemäß bei telephonischer Übermittlung die Hochfrequenz unterdrückt, während bei telegraphischer Übermittlung vermittels des Telegraphenschlüssels die Hochfrequenz wieder zugeführt wird.

Die Erfindung is^ nachstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.

In der Zeichnung stellt Abb. ι eine Sendestelle und Abb. 2 die zugehörige Empfangsstelle des Systems dar.

In Abb. ι ist 1 ein Generator für Wellen mit konstanter Amplitude und hoher Frequenz, während 2 ein Mikrophon darstellt. Die Transformatoren 3 und 4 übertragen die durch 1 erzeugten Hochfrequenzwellen und die durch 2 erzeugten' Niederfrequenzwellen auf den Gitterkreis eines Steuerrelais 5. Die Wirkung dieser Einrichtung besteht in der Erzeugung eines Hochfrequenzstromes im Anodenstromkreis. Die Amplitude des so entstehenden Hochfrequenzstromes im Anodenkreis schwankt im Rythmus mit den durch das Mikrophon 2 erzeugten Signalen. Der Transformator 6 dient dazu, diese Ströme einem System von abgestimmten Kreisen 7 und 8 zuzuführen.

Der Zweig 7 ist auf die Frequenz des Generators abgestimmt und dient daher als Kurzschluß für Ströme dieser Frequenz. Der Kreis 8 ist so abgestimmt, daß er eine praktisch unendliche Impedanz für Ströme der Generatorfrequenz bildet und eine niedrige Impedanz für Ströme, deren Frequenz sich um die bei der menschlichen Sprache auftretenden Frequenzen unterscheidet. Deshalb wird in den Windungen des Transformators 9 so gut wie gar kein Strom der Generator- oder Hochfrequenz, die mit Q bezeichnet sei, auftreten. Dieser Transformator überträgt den modulierten Strom auf die Gitterkreise der Verstärker 10, deren Anodenkreise mit einem weiteren Satz von Verstärkern ir verbunden sind, die die gesamte durch die Sendeantenne 12 auszustrahlende Energie liefern. Es ist klar, daß diese Einrichtung nur jene Wellen ausstrahlt, deren Frequenz von der des Generators verschieden sind.

13 ist eine Telegraphentaste, und 14 ist ein an den Stromkreis des Generators 1 geschalteter Transformator. Wenn die Taste niedergedrückt ist, wird der Strom der Hochfrequenz unmittelbar den Gitterkreisen der Verstärker 10 aufgedrückt, so daß dann auch nichtmodulierte Hochfrequenzwellen in der Antenne entstehen. Der Widerstand 15 verhindert ein Kurzschließen des Verstärkers 10. Den gleichen Zweck kann man auch durch Einschalten einer nur in einer Richtung leitenden Röhre in den Tastenstromkreis erreichen.

Abb. 2 zeigt die zugehörige Empfangsstelle. In dieser Abbildung ist 16 die Empfangsantenne, die an ein System von Kreisen 17 und 20 geschaltet ist, von denen 17 auf die Hochfrequenz abgestimmt ist, während 20 dem Kreis 8 in Abb. 1 entspricht. Die ankommenden reinen Hochfrequenzwellen werden über 17 dem Gitter des Detektors 18 zugeführt, dessen Anodenkreis mit einem geeigneten Empfänger 19 gekoppelt ist. Wenn die Taste 13 in Abb. 1 niedergedrückt ist, und infolgedessen Wellen der Hochfrequenz ausgestrahlt werden, erfolgt eine Einwirkung auf die telegraphische Empfänger vor richtung 19. Andererseits können Ströme der reinen Hochfrequenz nicht im Transformator 24 auftreten, der dazu dient, die modulierten Hochfrequenzwellen auf den Gitterkreis eines Detektors 21 zu übertragen, dessen Anodenkreis mit dem Telephon 23 gekoppelt ist. Ein Ortsgenerator 22 von geringer Leistung steht mit dem Gitter dieses Detektors in Verbindung. Seine Aufgabe besteht darin, Wellen mit der an der Sendestelle ausgeschalteten Hochfrequenz zu erzeugen.· Dieses Verfahren ermöglicht, eine telephonische und eine telegraphische Mitteilung mit einer einzigen Wellenlänge zu übertragen.

Es ist klar, daß durch dieses Verfahren sowohl telephonische als auch telegraphische Signale unabhängig voneinander übermittelt und empfangen werden können. Es ist auch klar, daß die Schaltung Veränderungen erfahren kann und auch für die Signalgebung längs einer Drahtleitung anstatt drahtlos verwendet werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Hochfrequenzsystem, bei welchem einer Modulationsvorrichtung eine Hochfrequenzwelle mit einer Signalwelle zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks gleichzeitigen Telegraphierens und Telephonierens an der Sendestelle 'der Modulationsvorrichtung sowohl die im Rhythmus der Sprache beeinflußte Hochfrequenzwelle über ein die Übertragung der reinen Hochfrequenzkomponente unterdrückendes Zwischensystem als auch die nicht beeinflußte Hochfrequenzwelle unter Zwischenschaltung einer Morsetaste zugeführt wird und an der Empfangsstelle eine Anordnung vorgesehen ist, um auf die im Rhythmus der Sprache beeinflußte Welle eine Welle der reinen Hochfrequenz zu überlagern, um sowohl die im Rhythmus der Sprache beeinflußte als auch die durch die Morsetaste gesteuerte Hochfrequenzwelle empfangen zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.