DE3832798A1 - Thrombose-prophylaxe-strumpf - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Thrombose-Prophyla
xe-Strumpf gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solcher Strumpf ist grundsätzlich bereits aus dem
deutschen Gebrauchsmuster 81 22 953 bekannt.
Es sind auch bereits rotationssymmetrisch gestrickte
Kompressionsstrümpfe mit im Ristbereich erweitertem Um
fang bekannt, die wegen des unterbrechungslosen Strick
vorganges preisgünstig sind. Nachteilig ist jedoch, daß
sich die untere fußseitige Öffnung beim Tragen am Bein
des Patienten oberhalb der Zehen befindet, so daß diese
freiliegen, der Kompressionsstrumpf keine genügende Fi
xierung findet und nach oben wegrutschen kann (deutsches
Gebrauchsmuster 74 15 893).
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 74 20 469 ist ein wei
terer Kompressionsstrumpf bekannt, bei dem während der
Herstellung auf der Rundstrickmaschine eine echte Ferse
eingependelt wird, wodurch der Strumpf eine asymmetri
sche Form erhält und durch die bauchig ausgebildete Fer
se eine Fixierung am Fuß des Patienten möglich ist. Da
es jedoch fertigungstechnisch sehr schwierig ist, beim
Einpendeln der Ferse auch einen Kompressions-Gummifaden
in die Maschen einzulegen, ergibt sich beim Tragen des
Strumpfes am Fuß des Patienten eine ungleichmäßige und
medizinisch ungünstige Kompressionswirkung. Auch hier
liegt die untere Öffnung des schlauchförmigen Gestrickes
oberhalb der Zehen des Patienten.
Schließlich ist bei einem weiteren bekannten Thrombo
se-Prophylaxe-Strumpf die untere Öffnung im Zehenbereich
als reduzierte Kontrollöffnung ausgebildet, so daß die
Zehen des Patienten verdeckt sind und der Strumpf gleich
zeitig fixiert ist. Im Ristbereich ist dieser Strumpf zu
nächst symmetrisch und mit vergrößerter Maschenweite ge
fertigt, wobei durch eine nachträgliche mechanisch-ther
mische Behandlung durch eine Dehnung der Maschen eine so
genannte falsche Ferse ausgearbeitet ist. Dadurch wird
zwar im Ristbereich das Einpendeln einer echten Ferse er
spart, jedoch erhöhen sich durch die nachträgliche Bear
beitung die Herstellungskosten.
Darüberhinaus sind zahlreiche weitere therapeutische
Strümpfe bekannt, die elastomere Garne enthalten und ei
nen Kompressionsdruck auf das Bein ausüben. Grundsätz
lich soll der Druck, der von einem gut sitzenden Strumpf
ausgeübt wird, vom Fußknöchel des Patienten bis zum Ober
schenkel allmählich abnehmen.
Strümpfe dieser Art werden überwiegend im Krankenhausbe
reich bei liegenden Patienten vor, während oder nach Ope
rationen verwendet. Dabei liegen die Patienten überwie
gend auf dem Rücken, so daß der Fersenbereich als Aufla
ge dient. Bei den bisher üblichen Strümpfen dieser Art
ist es daher häufiger zu Rötungen und Druckstellen bis
hin zu offenen Fersen bei den Patienten gekommen.
In Erkenntnis dieses Sachverhalts sind beim Gegenstand
des deutschen Gebrauchsmusters 86 06 402 ein- oder beid
seitig auf das Gestrick aufgesetzte und mit diesem durch
eine Nähverbindung, eine Randverstrickung oder derglei
chen verbundene Frotteegewebe vorgeschlagen worden, die
für eine gute Feuchtigkeitsaufnahme durch das Material
sorgen sollen und ein sogenanntes "Heißlaufen der Füße",
Wundscheuern oder Wundlaufen vermeiden.
Solche auf das Grundgestrick aufgebrachte Frotteegewebe
weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie eine von dem
Grundgestrick abweichende Elastizität besitzen und damit
die Elastizität des Strumpfes in dem von ihnen belegten
Bereich beeinflussen. Darüberhinaus kommt es wegen des
unterschiedlichen Dehnungsverhaltens des Grundgestrickes
einerseits und der aufgesetzten Frotteegewebe anderer
seits langfristig häufig zu Ablösungen des Frotteegewe
bes vom Grundgestrick.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Thrombo
se-Prophylaxe-Strumpf zu schaffen, der zumindest im be
stimmten Bereich auf der Innenseite eine dauerhafte wei
che Auflage aufweist und gleichzeitig problemlos und gün
stig zu fertigen ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unter
ansprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungsfiguren beispielsweise erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Thrombose-
Prophylaxe-Strumpfes mit im Zehenbereich vorgesehe
ner reduzierter Kontrollöffnung und im Fersen- und
Ristbereich erweitertem Umfang sowie
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Gestrickes,
bei dem der Plüsch- oder Flausch-Faden über mehrere
Maschen des Gestrickes nicht abgebunden ist.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Strumpf 10 wird
bei der Herstellung auf einer Rundstrickmaschine im Rist
bereich 11 durch Vergrößerung der Maschenweite und durch
angepaßte Verlängerung des in die Maschen eingelegten
Kompressions-Schußfadens im Umfang vergrößert, wobei die
übrigen Bereiche des Strumpfes 10 in bekannter Weise aus
geführt und mit Kompressions-Schußfäden versehen sind,
die den medizinischen Anforderungen entsprechen. Unter
halb der Zehen ist der Kompressions-Schußfaden weggelas
sen und das üblicherweise schlauchförmige offene Ende
durch eine Veränderung des Strickschemas als reduzierte
Kontrollöffnung 12 ausgebildet, deren Rand noch mit ei
nem Verstärkungsband eingefaßt sein kann. Beim Tragen
des Strumpfes 10 sind die Zehen des Patienten oben ver
deckt. Die Kontrollöffnung 12 liegt etwa an der Untersei
te der Zehen.
Der mit erweitertem Umfang hergestellte Fersen- und Rist
bereich 11 ist an dem der Ferse 13 zugeordneten Flächen
abschnitt etwa zur Hälfte des Umfangs des Strumpfes zur
Verstärkung mit einem zusätzlichen Faden gestrickt, der
dem in den übrigen Bereichen des Strumpfes verwendeten
Faden gleich oder ähnlich ist. Etwa in der Mitte des Flä
chenabschnitts der verstärkten Ferse 13 sind mit Hilfe
eines optisch unterscheidbaren anderen Fadens etwa zwei
bis 20 Maschenreihen eingependelt, die sich über etwa
einen viertel bis über einen halben Umfang des Gestric
kes erstrecken können. Im Vergleich zum Einpendeln der
üblichen echten Ferse werden für das Einstricken des
Streifens keine Pendelungen ausgeführt, so daß der übli
che Rundstrickvorgang nicht unterbrochen wird. Wenn für
die Herstellung des schmalen Streifens im verstärkten
Flächenabschnitt der Ferse ein andersartiger, gegebenen
falls auch andersfarbiger Faden verwendet wird, ist der
Fersenbereich des Strumpfes für das richtige Anlegen ein
deutig festgelegt, während sich durch den eingearbeite
ten schmalen Streifen im praktischen Gebrauch die Wir
kung einer optisch ohne weiteres erkennbaren Quasi-Ferse
ergibt.
Um eine weichere Auflage für die Ferse 13 und gegebenen
falls auch eine saugfähigere Auflage zu schaffen, wird
im Bereich der Ferse 13 unter Verwendung eines zusätzli
chen Stricksystems ein weicher und gegebenenfalls saugfä
higer Plüsch- oder Flausch-Faden 14 in diesem Bereich
des Gestrickes 15 angeordnet, der über mehrere Maschen
"flott" liegend - das heißt nicht abgebunden - angeord
net ist. Dadurch ergeben sich im ungedehnten Zustand des
Strumpfes 10 leichte Bögen oder Schlaufen des Plüsch-
oder Flauschfadens 14 auf der Innenseite des Gestrickes
15. Dies ist erwünscht und wird erreicht durch eine spe
zielle Nadelauswahl während des Strickvorgangs. Der
Plüsch- oder Flauschfaden 14 wird nicht wie das restli
che Gestrick 15 von jeder Nadel erfaßt, sondern nur von
jeder zweiten, dritten oder n-ten. Die Nadelauswahl er
folgt durch eine spezielle Mustereinrichtung an der Ma
schine. Dies kann über sogenannte Schnäbelstößer, Muster
schieber und Zwischenschieber geschehen.
Der Plüsch- oder Flauschfaden 14 kann verschiedene Ti
ter, d.h. Stärken, besitzen. Er sollte jedoch möglichst
bauschig sein, um einen guten Abdeckeffekt und eine mög
lichst geringe Reibung zu gewährleisten. Außerdem muß
der Plüsch- oder Flauschfaden 14 mit einem besonders da
für zugerichteten Fadenführer den Nadeln zugeführt wer
den, wobei Höhe und Position und damit der Einlaufwinkel
des Fadens zur Nadelauswahl entscheidend sind. Auch die
Bremsung und damit die Spannung des Fadens hat einen we
sentlichen Einfluß auf die Schlingenbildung und wird
über eine besonders konstruierte Fadenbremseinrichtung
erzeugt.
Das Grundgestrick kann aus einem oder mehreren elastome
ren Fäden oder aus Fäden mit elastomeren Bestandteilen
bestehen. Auch der Plüsch- oder Flauschfaden 14 kann mög
licherweise elastomere Bestandteile aufweisen. Es muß je
doch gewährleistet sein, daß die gewünschte Flauschig
keit des Plüsch- oder Flauschfadens dadurch nicht wesent
lich beeinträchtigt wird.
Die weiter oben erwähnten Maßnahmen können auch bei soge
nannten Stützstrümpfen vorgesehen werden.
Zusätzlich zu dem als Polsterung wirkenden Flausch er
hält der Strumpf im Fersen- und Fuß-Rist-Bereich eine
den Druck reduzierende blasenförmige Form. Dabei wird
die in der Regel als Ferse 13 dienende Auswölbung des
Strumpfes 10 an der Strumpfunterseite auch nach oben hin
(Ristbereich) zu einer Blasenform ausgewölbt, so daß der
Druck des Strumpfes in diesem Bereich (Ristbereich) ver
ringert wird. Die von den Patienten als unangenehm emp
fundenen Druckfalten werden so weitgehend vermieden.
Da ein solcher Strumpf 10 sowohl an der Unterseite, d.h.
an der Ferse 13, als auch an der Oberseite (Ristbereich
11) eine blasenförmige Ausbauchung aufweist, besteht die
Gefahr, daß er nicht in der rechten Weise - sondern mög
licherweise verdreht - angelegt wird. Hier dient ein
farbiger Kennstreifen 16 als Orientierung. Die durch den
farbigen Kennstreifen 16 gegebene Markierung verläuft
von der Innenseite des Fußes über die Ferse zur Außensei
te des Fußes und reicht so vorzugsweise über die Hälfte
des Umfangs des Strumpfes in diesem Bereich.
Claims (5)
1. Thrombose-Prophylaxe-Strumpf mit abnehmender Kompres
sion von distal nach proximal und Kontrollöffnung im Ze
henbereich, wobei der Bereich der Ferse und des Fußrists
jeweils bogenförmig ausgeformt sind, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich der Ferse (13) in horizontaler Rich
tung zusätzlich ein Plüsch- oder Flausch-Faden (14)
weitgehend gleicher Elastizität wie der Faden des
Grund-Gestricks (15) über ein, zwei oder mehr Maschen
(17) des Gestricks (15) auf dessen Innenseite "flott"
liegend, das heißt nicht abgebunden, angeordnet ist.
2. Strumpf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Plüsch- oder Flausch-Faden (14) ein gewisses Übermaß
aufweist und demzufolge im ungedehnten Zustand des
Strumpfes (10) auf dessen innenseitiger Oberfläche Bögen
oder Schlaufen bildet.
3. Strumpf nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Grund-Gestrick (15) aus einem oder
mehreren elastomeren Fäden bzw. aus Fäden mit elastome
ren Bestandteilen besteht.
4. Strumpf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Plüsch- oder Flausch-Faden (14)
ebenfalls elastomere Bestandteile aufweist.
5. Strumpf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der im Umfang vergrößerte Fersen- und
Ristbereich (11) in dem der Ferse (13) zugeordneten Flä
chenabschnitt mit einem zusätzlichen, dem übrigen Ge
strickfaden ähnlichen Faden verstärkt ist und - vorzugs
weise in der Mitte des verstärkten Flächenabschnitts der
Ferse - mit Hilfe eines optisch unterscheidbaren anderen
Fadens zur Fixierung der Ferse in Richtung des Strumpfum
fangs zusätzlich ein schmaler Streifen (16) in Höhe von
mehreren Maschenreihen und in der Breite von einem Vier
tel bis zu einer Hälfte des Umfangs im Fersen- und
Ristbereich (11) zur Kennzeichnung der Ferse (13) einge
strickt ist.
Priority Applications (1)
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