DE3832006A1 - Extruder zum granulieren einer formmasse und verwendung eines solchen extruders - Google Patents
Extruder zum granulieren einer formmasse und verwendung eines solchen extrudersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Extruder zum Granulieren einer unter
Schwerkraft nicht fließfähigen, plastischen Formmasse, insbeson
dere eines für Waschmittel einsetzbaren Enzymkonzentrats, zu
Korn mit einer Korngröße von höchstens 1 mm, insbesondere höch
stens 0,8 mm, mit einem Granulierkopf.
Heutige Waschmittel enthalten Enzymgranulate, z. B. Proteasen,
Amylasen, Lipasen. Beim Herstellen solcher Enzymgranulate ist es
wichtig, ein staubfreies, in der Zusammensetzung homogenes und
im äußeren Erscheinungsbild gleichförmiges Produkt zu erhalten.
Dabei umfaßt der Begriff äußeres Erscheinungsbild sowohl Form,
Farbe und sonstiges Aussehen. Da sich solche Granulate im Wasch
mittelpulver nicht entmischen sollen, müssen diese Enzymgranulate
vergleichbare Korngrößen wie das übrige Granulat haben. Daher
ist beim Granulieren mit einem Extruder der Einsatz von Düsen
platten mit Lochdurchmessern von weniger als 0,8 mm erforderlich.
Diese Enzymgranulate bestehen nicht nur aus den flüssigen
Enzymkonzentraten, sondern auch aus Stellmitteln, die Zeolithe,
Tripolyphosphate, Stärke, Zellulose, Methylzellulose, Carboxy
methylzellulose, Wachse, wasserlösliche Polymere usw. enthalten.
Ein weiteres Problem stellt die gleichmäßige Verteilung der zu
verarbeitenden Masse auf den gesamten Querschnitt der
Düsenplatten enthaltenden Formgebungsplatten dar. Besonders
groß ist das Problem, wenn der Querschnitt der Formgebungs
platte mit z. B. 3000 bis 6000 Einzelbohrungen wesentlich
größer als der Querschnitt der Austrittsöffnung der Formmasse
am Ende der Extruderschnecke ist. Wird keine gleichmäßige Ver
teilung der zu verarbeitenden Formmasse über den gesamten Quer
schnitt der Formgebungsplatte erreicht, so tritt die Masse aus
den einzelnen Öffnungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
aus. Damit werden aber die austretenden Stränge von dem vor
der Formgebungsplatte rotierenden Messer in unterschiedlich lange
Granulate geschnitten. Ein gleichmäßiges Produkt kann so nicht
erhalten werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Extruder
der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher eine gleich
mäßige Verteilung der zu verarbeitenden Formmasse über den ge
samten Querschnitt der Formgebungsplatte ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
einem Extruder der eingangs genannten Art der Granulierkopf
einen außen angeordneten, Lochscheiben tragenden Düsenplättchen
träger, einen dahinter angeordneten Verdrängerkegel und einen
zwischen Düsenplättchenträger und Verdrängerkegel angeordneten,
als Lochplatte ausgebildeten Vorverteiler aufweist, daß der Dü
senplättchenträger Durchgangsbohrungen mit jeweils einer an de
ren vorderem Ende angeordneten Lochscheibe aufweist, deren
Bohrungen einen hinteren Bereich mit
größerem und einen vorderen Bereich mit kleinerem Querschnitt
aufweist, wobei der Übergangsbereich zwischen dem hinteren und
vorderen Bereich gegen die Längsachse der Bohrungen mit einem
Winkel von 55° bis 65° geneigt ist.
Erfindungsgemäß wird erreicht, daß das Verhältnis von Länge zu
Durchmesser beim Granulat über den gesamten Querschnitt der
Formgebungsplatte, die hier Düsenplättchenträger genannt ist,
gleich ist.
Als eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung hat sich
herausgestellt, wenn die Durchgangsbohrungen im wesentlichen
den gleichen Durchmesser wie die Lochscheiben haben. Hier, wie
in der nachfolgenden Beschreibung bedeuten die Begriffe "im
wesentlichen gleich" und "in etwa gleich", daß die Abweichungen
höchstens 10% betragen.
Besonders günstig zum gleichmäßigen Verteilen der Formmasse ist
ferner eine hinter dem Verdrängerkegel angeordnete Umlenkplatte
mit einer axialen Bohrung, die sich im wesentlichen vom
Durchmesser der Extruderschnecke bis im wesentlichen zum
Durchmesser des Vorverteilers nach vorn hin vergrößert. Durch
diese Umlenkplatte wird ein geordneter Weg der Formmasse über
den Verdrängerkegel auf die Querschnittfläche des Vorverteilers
erreicht.
Um Störungen im Fluß der Formmasse im Bereich des
Verdrängerkegels zu vermeiden, wird vorgeschlagen, daß die
inneren Flächen der Umlenkplatte ausschließlich abgerundete
Kanten aufweisen.
Um ein gleichmäßiges Fließen der Formmasse von der
Extruderschnecke zwischen der Umlenkplatte und dem
Verdrängerkegel zu gewährleisten, wird vorgeschlagen, daß der
Abstand zwischen der nach hinten weisenden Fläche des
Verdrängerkegels und der dieser gegenüberliegenden inneren
Fläche der Umlenkplatte im wesentlichen konstant ist. Ein
gleichmäßiger Fluß ermöglicht nämlich auch eine gleichmäßigere
Verteilung der Formmasse auf die nach hinten weisende
Querschnittsfläche des Vorverteilers.
Damit die Drücke, mit denen die Formmasse in die Bohrungen des
Vorverteilers gepreßt wird, sich möglichst wenig voneinander
unterscheiden, wird vorgeschlagen, daß der Verdrängerkegel der
art ausgebildet ist, daß die Längen der Wege der zu granulieren
den Formmasse zu den der Längsachse des Granulierkopfes am näch
sten und zu den am weitesten entfernt liegenden Bohrungen des
Vorverteilers in etwa gleich sind.
Ferner ist es für einen gleichmäßigen Einpreßdruck der
Formmasse in die Bohrungen des Vorverteilers günstig, wenn der
Abstand zwischen der nach hinten gerichteten äußeren
Querschnittsfläche
des Vorverteilers und der dieser Fläche gegenüberliegenden
Fläche des Verdrängerkegels mindestens 3% des Durchmessers
des Vorverteilers beträgt.
Besonders günstig ist es für eine gleichmäßige Verteilung der
Formmasse, wenn der Extruder ein Doppelschneckenextruder mit
einer Länge von 12- bis 16fachem Schneckendurchmesser und mit
Homogenisierzonen einer Länge von 3- bis 6fachem Schnecken
durchmesser ist. Insbesondere hat sich eine solche Anordnung
beim Granulieren von Enzymmassen bewährt.
Die Formgestaltung der Kapillaren in der Lochscheibe ist für das
Herstellen von gleichmäßigen Granulaten wichtig. Dazu wird vor
geschlagen, daß der Durchmesser des vorderen Bereichs der
Bohrungen in der Lochscheibe zwischen 0,5 und 1,0 mm liegt.
Vorteilhaft ist auch, wenn die Länge der Bohrung in der
Lochscheibe zwischen dem 1,5- und 2fachen des Durchmessers des
vorderen Bereichs liegt. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
besteht darin, daß der Durchmesser des hinteren Bereichs der
Bohrung in der Lochscheibe zwischen dem 1,7- und 3fachen des
Durchmessers des vorderen Bereichs liegt.
Die Erfindung betrifft auch das Verwenden eines Extruders der
obengenannten Art zum Granulieren von Enzymkonzentraten für
Waschmittel. Für eine solche Anwendung ist ein solcher Extruder
nämlich besonders gut geeignet. In diesem Fall wird weiterhin
vorgeschlagen, daß das Enzymkonzentrat mit Drücken von 80 bis
200 bar, insbesondere von 110 bis 150 bar, durch den Granulier
kopf gepreßt wird.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
von Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Granulierkopf eines
Extruders gemäß der Erfindung und
Fig. 2 den Längsschnitt einer Bohrung in der Lochscheibe
gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 ist der Querschnitt eines Granulierkopfes entsprechend
der Erfindung dargestellt. Bei (17) ist die Längsachse des Gra
nulierkopfes eingezeichnet. Die Formmasse tritt bei (20) in den
Granulierkopf ein, durchläuft die Umlenkplatte (11), fließt entlang
dieser Platte und dem Verdrängerkegel (2) auf den hinteren
Querschnitt (18) des Vorverteilers (3). Durch dessen Öffnungen,
den Bohrungen (16), wird die Formmasse in einen freien Bereich
(21) zwischen dem Vorverteiler (3) und dem Düsenplättchenträger
(1) gepreßt. Dieser Düsenplättchenträger (1) ist an anderer
Stelle als Formgebungsplatte bezeichnet. Er enthält an seiner
vorderen Stirnseite eine Vielzahl von Lochscheiben (5), welche
Bohrungen (6) mit einem Längsschnitt gemäß Fig. 2 aufweisen.
Hinter dem Düsenplättchenträger (1) ist ein in der Zeichnung
nicht dargestelltes rotierendes Messer angeordnet, das die
austretenden dünnen Stränge zu Granulaten zerschneidet.
Der Düsenplättchenträger (1) weist eine Vielzahl, in konzen
trischen Kreisen um die Längsachse des Granulierkopfes angeord
nete Durchgangsbohrungen (4) auf, an deren nach vorne zeigen
den Öffnungen die Lochscheiben (5) angebracht sind. Der darge
stellte Düsenplättchenträger enthält 75 solcher Durchgangsboh
rungen (4), von denen jede stirnseitig durch Lochscheiben (5)
mit je 87 kapillarartigen Bohrungen (6) verschlossen sind.
Diese, in Fig. 2 dargestellten Bohrungen (6) haben einen
stirnseitigen, engen Bereich, den sogenannten vorderen
Bereich (8) und einen hinteren Bereich (7). Die Längenangaben
in Fig. 2 haben als Maßeinheit mm. Der vordere Bereich (8) hat
einen Durchmesser von 0,7 mm, der hintere Bereich (7) einen
Durchmesser von 1,2 mm. Die Länge des vorderen Bereichs (8)
beträgt 1,4 mm, die Länge des hinteren Bereichs (7) 4,5 mm. Im
Übergangsbereich (9) beträgt die Neigung der Wand gegenüber
der Längsachse (10) 60°.
Wenn die Formmasse, aus dem Extruder kommend, durch die
axiale Bohrung (12) fließt, trifft sie auf den Verdrängerkegel (2)
und fließt zwischen der nach hinten weisenden Fläche (15) des
Verdrängerkegels (2) und der dieser gegenüberliegenden inneren
Fläche (13) der Umlenkplatte (11) auf den nach hinten zeigenden
Querschnitt (18) des Vorverteilers (3) zu. Dieser Kanal darf sich
weder verengen noch erweitern. Damit ein ungestörter Fluß
gewährleistet ist, haben die inneren Flächen (13) der
Umlenkplatte (11) ausschließlich abgerundete Kanten (14).
An der nach hinten gerichteten äußeren Querschnittsfläche (18)
des Vorverteilers (3) tritt dann die Formmasse durch die
Öffnungen (16) in den Raum (21) zwischen dem Vorverteiler (3)
und dem Düsenplättchenträger (1) ein. Bei (19) ist die der
äußeren Querschnittsfläche (18) des Vorverteilers (3)
gegenüberliegende Fläche des Verdrängerkegels (2) dargestellt.
Der Durchmesser der Gesamtplatte beträgt 30 cm, der
Verdrängerkegel (2) ist bei (22) durch ein Schraubgewinde fest
mit dem Vorverteiler (3) verbunden.
Claims (13)
1. Extruder zum Granulieren einer unter Schwerkraft nicht
fließfähigen, plastischen Formmasse, insbesondere eines für
Waschmittel einsetzbaren Enzymkonzentrats, zu Korn mit ei
ner Korngröße von höchstens 1 mm, insbesondere höchstens
0,8 mm, mit einem Granulierkopf, dadurch gekennzeichnet,
daß der Granulierkopf einen außen angeordneten, Lochschei
ben (5) tragenden Düsenplättchenträger (1), einen dahinter
angeordneten Verdrängerkegel (2) und einen zwischen Düsen
plättchenträger (1) und Verdrängerkegel (2) angeordneten,
als Lochplatte ausgebildeten Vorverteiler (3) aufweist, daß
der Düsenplättchenträger (1) Durchgangsbohrungen (4) mit
jeweils einer an deren vorderem Ende angeordneten Lochschei
be (5) aufweist, deren Bohrungen (6) einen hinteren Bereich
(7) mit größerem und einen vorderen Bereich (8) mit kleine
rem Querschnitt aufweist, wobei der Übergangsbereich (9)
zwischen dem hinteren und vorderen Bereich gegen die Längs
achse (10) der Bohrungen (6) mit einem Winkel von 55° bis
65° geneigt ist.
2. Extruder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchgangsbohrungen (4) im wesentlichen den gleichen
Durchmesser wie die Lochscheiben (5) haben.
3. Extruder nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
eine hinter dem Verdrängerkegel (2) angeordnete
Umlenkplatte (11) mit einer axialen Bohrung (12), die sich
im wesentlichen vom Durchmesser der Extruderschnecke bis
im wesentlichen zum Durchmesser des Vorverteilers (3) nach
vorn hin vergrößert.
4. Extruder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
inneren Flächen (13) der Umlenkplatte (11) ausschließlich
abgerundete Kanten (14) aufweisen.
5. Extruder nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen der nach hinten weisenden Fläche
(15) des Verdrängerkegels (2) und der dieser
gegenüberliegenden inneren Fläche (13) der Umlenkplatte
(11) im wesentlichen konstant ist.
6. Extruder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdrängerkegel (2) derart
ausgebildet ist, daß die Längen der Wege der zu
granulierenden Formmasse zu den der Längsachse (17) des
Granulierkopfes am nächsten und zu den am weitesten
entfernt liegenden Bohrungen (16) des Vorverteilers (3) in
etwa gleich sind.
7. Extruder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen der nach hinten
gerichteten äußeren Querschnittsfläche (18) des Vorverteilers
(3) und der dieser Fläche (18) gegenüberliegenden Fläche
(19) des Verdrängerkegels mindestens 3% des Durchmessers
des Vorverteilers (3) beträgt.
8. Extruder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Extruder ein Doppelschneckenextruder
mit einer Länge von 12- bis 16fachem Schneckendurchmesser
und mit Homogenisierzonen einer Länge von 3- bis 6fachem
Schneckendurchmesser ist.
9. Extruder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser des vorderen Bereichs
(8) der Bohrungen (6) in der Lochscheibe (5) zwischen
0,5 und 1,0 mm liegt.
10. Extruder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge der Bohrungen (6) in der
Lochscheibe (5) zwischen dem 1,5- und 2fachen des
Durchmessers des vorderen Bereichs (8) liegt.
11. Extruder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser des hinteren Bereichs
(7) der Bohrung (6) in der Lochscheibe (5) zwischen dem
1,7- und 3fachen des Durchmessers des vorderen Bereichs
(8) liegt.
12. Verwendung eines Extruders nach einem der Ansprüche 1 bis
11 zum Granulieren von Enzymkonzentraten für Waschmittel.
13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Enzymkonzentrat mit Drücken von 80 bis 200 bar,
insbesondere von 110 bis 150 bar, durch den Granulierkopf
gepreßt wird.
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