DE3829680A1 - Mitnehmer fuer einen seilzug-fensterheber - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Mitnehmer für einen Seilzugfensterheber nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Es ist bei den Fensterhebern nach dem Stand der Technik bekannt, die beiden Seilenden des Seilzuges an dem Mitnehmer zu befestigen und damit den Mitnehmer an einer Führungsschiene auf und nieder zu zie­ hen. Im Laufe des Betriebes des Fensterhebers ist es jedoch unver­ meidbar, daß sich das Seil nach und nach längt, so daß ein Spiel in diese Seilzugverbindung kommt, die sich bei der Betätigung des Fen­ sterhebers z.B. mittels einer Antriebskurbel als toter Gang bemerk­ bar macht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen toten Gang zu be­ seitigen.

Diese Aufgabe ist durch einen Mitnehmer gelöst, der die Merkmale des Kennzeichens des Hauptanspruches besitzt.

Durch die angegebene Zweiteilung des Mitnehmers, das zwischen beiden Teilen wirksame Richtgesperre und die zwischen beiden Teilen einge­ setzte Feder wird erreicht, daß jede Überlänge des Seilzuges aus dem Getriebe herausgedrückt wird, so daß ein Spiel bzw. toter Gang nicht auftreten kann. Damit ist die eingangs erwähnte Aufgabe gelöst.

In besonderen Ausführungsformen wird dabei noch auf den Umstand Rücksicht genommen, daß beim Verfahren des Fensters in seine obere Endlage der Mitnehmer an einen Anschlag läuft, und daß in dieser Stellung durch übermäßige Betätigung der Antriebskurbel der "obere" Seilabschnitt zwischen Mitnehmer und Seiltrommel gedehnt werden kann, während der untere Seilabschnitt zwischen Seiltrommel und Mitnehmer demzufolge eine "Seil-Lose" (=Überlänge) aufweist. Um zu vermeiden, daß bereits bei dieser geringen Lose das Richtgesperre jeweils um einen Zahn weiterrastet, sind Mittel vorgesehen, die zunächst diese geringe Lose kompensieren, bevor das Richtgesperre tatsächlich wirk­ sam wird. Diese Mittel können z.B. aus einer zweiten eingesetzten Feder bestehen, oder auch aus einer besonderen Form des Richtgesper­ res, wie noch dargelegt werden wird.

In der Zeichnung ist die Erfindung in vier Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Ansicht des Mitnehmers in einem ersten Ausfüh­ rungsbeispiel mit dem Richtgesperre in einer ersten Endstellung,

Fig. 2 eine Ansicht wie Fig. 1 mit dem Richtgesperre in einer zweiten Endstellung,

Fig. 3 eine Ansicht des Mitnehmers in einem zweiten Aus­ führungsbeispiel in einer ersten Funktionsstellung,

Fig. 4 eine Ansicht wie Fig. 3 in einer zweiten Funktions­ stellung,

Fig. 5 eine Ansicht des Mitnehmers in einem dritten Aus­ führungsbeispiel in einer ersten Funktionsstellung,

Fig. 6 eine Ansicht wie Fig. 5 in einer zweiten Funktions­ stellung,

Fig. 7 eine Ansicht des Mitnehmers in einem vierten Aus­ führungsbeispiel.

In Fig. 1 ist mit 1 das eine Teil des Mitnehmers bezeichnet, das den Hauptteil dieses Mitnehmers darstellt. Auf ihm ist ein zweites Teil 2 verschiebbar gelagert, das als U-förmig gebogener Blechbügel aus­ gebildet ist, dessen U-Schenkelenden als Haken nach außen umgebogen sind. Zwischen beiden Teilen ist ein Richtgesperre 4 wirksam, das einerseits aus sägezahnartigen Nuten 4 a am Teil 1 besteht und ande­ rerseits aus den bereits erwähnten Haken des Teiles 2. Die Haken greifen federnd in die Nuten und bilden zusammen das genannte Richt­ gesperre.

Am Mitnehmer greift ein Seilzug 3 an, dessen eines Ende am Haupt­ teil 1 befestigt ist, während das andere Ende mit dem Teil 2 ver­ bunden ist.

Zwischen den Teilen 1 und 2 ist in der aus den Figuren erkennbaren Weise eine Druckfeder 5 eingesetzt. Wie leicht verständlich, drückt diese Feder bei einer auftretenden Seillängung das Teil 2 immer wei­ ter nach oben, z.B. aus der in Fig. 1 gezeigten Stellung in die in Fig. 2 gezeigte Stellung, wobei die Zähne 4 b in der Zahnleiste 4 a nach und nach immer um einen Zahn weitergedrückt werden. Dadurch wird ein toter Gang im Fensterheberantrieb vermieden, weil jede Seillängung durch Weiterrücken des Teiles 2 kompensiert wird.

Im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 3 und 4 ist zwischen das Teil 2 und den Seilnippel 3 a eine weitere Feder 7 eingesetzt. Der Seilnip­ pel 3 a kann durch diese Feder 7 im hakenförmigen Teil 2 angehoben werden. Normalerweise liegt diese Feder Windung auf Windung, d.h. sie liegt auf Block (Fig. 3). Wenn aber, wie ebenfalls in Fig. 3 dargestellt, der Mitnehmer 1 in seine obere Endstellung gefahren ist und dort z.B. an einem Anschlag 8 anliegt, so kann der Betätiger durch übermäßige Kraftaufwendung auf die schematisch dargestellte Kurbel 9 und die Seiltrommel 10 bewirken, daß sich das Seil 3 in seiner oberen Schleifenhälfte spannt, während der untere Schleifen­ teil lose wird. In Fig. 3 ist dies durch das unten etwas wellenför­ mig verlaufende Seilschleifenteil angedeutet, wobei die übrigen Führungsmittel des Seiles, wie z.B. Führungsschläuche, Rollen oder dgl. zwecks Vereinfachung der Zeichnung weggelassen sind.

Wäre die Feder 7 nicht vorhanden, so würde sofort die Feder 5 wirk­ sam, und das hakenförmige Teil 2 würde um einen Zahn weiter nach oben gedrückt. Dadurch würde in das ganze Antriebssystem eine erhöh­ te Spannung kommen, die auch nicht wieder nachläßt, wenn die Seil­ trommel in entgegengesetzter Richtung gedreht, die Fensterscheibe also abgesenkt wird. Vielmehr wäre eine Schwergängigkeit des ganzen Systems die Folge.

Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 3 und 4 wird dies dadurch vermieden, daß in einem solchen Falle sich zunächst die Feder 7 ent­ spannt und dabei die quasi künstlich erzeugte Seillängung aus dem Seil 3 herausnimmt. Das Seil bleibt damit auch in seiner unteren Schleifenhälfte straff, wie in Fig. 3 gezeigt.

Wird der Mitnehmer 1 mit der nicht gezeigten Fensterscheibe wieder abgesenkt, so wird mit dem Seilnippel 3 a zunächst die Feder 7 wieder auf Block gezogen und erst danach wird der ganze Mitnehmer 1 nach unten bewegt.

Die vorbeschriebene Funktion ist immer dann sichergestellt, wenn die Feder 7 derart bemessen ist, daß sie sich zwischen ihrer "auf-Block- Stellung" und ihrer voll entspannten Stellung nur um wenige Milli­ meter ausdehnt, beispielsweise 2 bis 3 Millimeter, eben um diejenige Strecke, um die ein Betätiger die obere Seilschleife spannen bzw. die untere Seilschleife erfahrungsgemäß längen kann. Außerdem muß dabei die Feder 7 stärker sein als die Feder 5.

Erst wenn die Feder 7 voll entspannt und trotzdem noch eine Seillän­ gung im unteren Seilschleifenteil vorhanden ist, tritt die Feder 5 in Funktion und schiebt das hakenförmige Teil 2 im Richtgesperre 4 um einen Zahn weiter. Danach sind wieder die gleichen Ausgangsbe­ dingungen gegeben.

Die gleiche Kompensationsmöglichkeit ist im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 5 und 6 vorgesehen; allerdings kommt dieses Aus­ führungsbeispiel ohne die zusätzliche Feder 7 aus.

Dies wird dadurch erreicht, daß der Seilnippel 3 a in einem Formstück 11 endet, das aufgrund seiner Formgebung die Möglichkeit hat, sich in dem Führungskanal des Mitnehmer 1 schräg zu stellen.

Es ist wiederum der Mitnehmer 1 vorhanden, in dem die Zahnleiste 4 a ausgearbeitet ist. Das Seil 3 durchgreift einen Topf 12, in dem die Feder 5 steckt, die sich andererseits am Mitnehmer 1 abstützt. Das Seil 3 durchgreift aber auch das Formstück 11 und endet danach in seinem Nippel 3 a. Das Richtgesperre 4 ist wirksam zwischen einem Zahn des Formstückes 11 und der Zahnleiste 4 a.

Tritt eine Längung im unteren Teil des Seiles 3 auf, so wird diese zunächst dadurch kompensiert, daß sich die Feder 5 entspannt. Dabei wird das Formstück 11 in eine schräge Stellung gedrückt (Fig. 6), ohne daß das Richtgesperre anspricht. Erst wenn die Seillängung ein gewisses Maß übersteigt, drückt die Feder 5 den Zahn des Formstückes 11 aus der Zahnleiste 4 a heraus in die nächsthöher gelegene Zahnlücke.

Die Funktionsweise dieser Ausführungsform ist somit die gleiche, wie in dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 3 und 4.: Eine geringe Längung des Seiles 3, z.B. verursacht durch übermäßige Krafteinwir­ kung auf die Kurbel 9, wird aus der Seilschleife herausgenommen, ohne daß das Richtgesperre wirksam wird. Diese Kompensation wird bei der entgegengesetzten Bewegung des Mitnehmers wieder aufgeho­ ben. Erst eine größere Längung des Seiles wird durch das Richtge­ sperre 4 kompensiert, und diese Kompensation wird dann bei der Ab­ wärtsbewegung des Mitnehmers nicht wieder rückgängig gemacht, son­ dern verbleibt als konstante Kompensation im System.

Ein gleichwirkendes, in seiner konstruktiven Gestaltung jedoch etwas abweichendes Ausführungsbeispiel ist noch in Fig. 7 gezeigt. In diesem Ausführungsbeispiel ist in den Mitnehmer 1 ein besonderer Stift 14 eingesetzt, der an seiner einen Seite mit einer Verzahnung 14 a ver­ sehen ist. Der Stift 14 sitzt in dem kreuzschraffiert dargestellten Einsatz 1 a, der seinerseits in eine am Mitnehmer 1 ausgeformte Nut oder dgl. eingesetzt ist.

Der Stift 14 wird umgriffen von einem Plättchen 15, das mit einem Loch auf dem Stift 14 verschiebbar ist. Durch ein weiteres Loch im Plättchen 15 ist das Seil 3 gesteckt und endet in seinem Seilnippel 3 a. Über den Stift 14 ist die Feder 5 gestreift, die sich einerseits am Mitnehmer 1 bzw. dem Einsatz 1 a, andererseits jedoch am Plättchen 15 abstützt und dieses in die in Fig. 7 gezeigte schräge Stellung drückt. In dieser Stellung liegt die eine Kante des Plättchen-Loches hinter einem Zahn des Stiftes 14.

Die Funktion dieses Ausführungsbeispieles entspricht derjenigen des Beispieles gemäß den Fig. 5 und 6. Wenn in der unteren Seilschleife nur eine geringe Lose auftritt, so wird dieselbe dadurch kompensiert, daß die Feder 5 das Plättchen 15 etwas anhebt, d.h. das Plättchen in der Darstellung der Fig. 7 in eine etwa waagerechte Stellung drückt. Diese geringe Kompensation wird aus dem Antriebssystem wieder heraus­ genommen, wenn der Mitnehmer in der Darstellung der Fig. 7 nach unten gezogen wird. Das Plättchen gerät dann wieder in die gezeigte Schräg­ lage.

Erst wenn die Längung des Seiles derart groß wird, daß das Plättchen 15 um einen Zahn weiterrutschen kann, wird automatisch eine bleiben­ de Kompensation dieser Längung herbeigeführt.

Claims (6)

1. Mitnehmer für einen Seilzug-Fensterheber, der mittels eines um eine Antriebstrommel geschlungenen Seiles an einer Führungsschie­ ne auf und nieder gezogen wird, wobei an dem Mitnehmer einerseits die Fensterscheibe und andererseits die beiden Enden des Seilzuges befestigt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer aus zwei Teilen (1; 2) besteht, wobei das eine Ende des Seilzuges (3) an dem einen Teil (1) und das andere Ende an dem anderen Teil (2) befestigt ist,
daß die beiden Teile (1; 2) über ein Richtgesperre (4) miteinander verbunden sind, das eine Relativbewegung der beiden Teile zueinan­ der nur in Richtung einer Seilstraffung zuläßt, und
daß zwischen den beiden Teilen eine Druckfeder (5) eingesetzt ist, die ständig bestrebt ist, die beiden Teile (1; 2) in Richtung der Seilstraffung zu drücken.

2. Mitnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Richtgesperre (4) aus mindestens je einer Zahnleiste (4 a;4 b) an jedem Teil (1; 2) besteht, von denen mindestens eine Zahnleiste senkrecht zu ihrer Verschieberichtung federnd ist, und beide Zahn­ leisten mit einer Art gegeneinander gerichteten Sägeverzahnung versehen sind.

3. Mitnehmer nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (2) als Formteil (11; 15) ausgebildet und derart rela­ tiv zur Zahnleiste des Teiles (1) in Richtung einer Seilstraffung kippbar ist, daß es beim Verbleiben in derselben Zahnraststellung das Seil (3) um einen geringen Betrag strafft.

4. Mitnehmer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (11) einseitig einen Zahn aufweist, der in die Zahnleiste (4 a) des Teiles (1) eingreift und bei Seillängung unter der Kraft der Feder (5) um diesen Zahn kippbar ist, der bei weiterer Seillängung aus dem Zahn (4 a) herausrutscht und in den nächsten Zahn gleitet (Fig. 5 und 6).

5. Mitnehmer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnleiste (4 a) des Teiles (1) aus einem im Teil (1) fest gelagerten, verzahnten Stift (14) besteht, und daß das Formteil (15) ein Plättchen ist, das in einer Bohrung am Stift (14) verschiebbar und in dieser Bohrung am Stift (14) bei Seillängung unter der Kraft der Feder (5) kippbar ist und bei weiterer Seillängung aus dem Zahn (4 a) herausrutscht und in den nächsten Zahn gleitet (Fig. 7).

6. Mitnehmer nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das Teil (2) und den das Seilende bildenden Nippel (3 a) eine weitere Feder (7) eingesetzt ist, die bei Seillängung zunächst eine Verschiebung des Seilendes relativ zum Teil (2) bewirkt, bevor das Teil (2) durch die Feder (5) in die nächste Raststellung gedrückt wird (Fig. 3 und 4).