DE3829250A1 - Verfahren zur herstellung eines kontaktwerkstoffes fuer vakuumschalter - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines kontaktwerkstoffes fuer vakuumschalterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Kontaktwerkstoffes für Vakuumschaltröhren gemäß Oberbe
griff des Patentanspruches 1.
In der DE-OS 31 50 846 wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Kontaktwerkstoffes angegeben, der Hauptkomponenten sowie min
destens ein niedrigschmelzendes Zusatzmetall in feiner Vertei
lung enthält. Um Störungen in der Gleichmäßigkeit der Vertei
lung der Komponenten zu vermeiden, wie sie sich aus dem niedri
gen Schmelzpunkt der Zusatznetalle gewöhnlich ergeben, soll bei
der Herstellung des Werkstoffes speziell von höherschmelzen
den Oxiden der Zusatzmetalle ausgegangen werden. Diese sollen
im Verlauf des Herstellprozesses reduziert werden, so daß sich
am Ende die gewünschte Werkstoffzusammensetzung mit gleich
mäßiger Verteilung der metallischen Zusätze ergibt.
Bei obigem Verfahren wird das Pulver der Hauptkomponenten mit
dem Pulver der Oxide des Zusatzmetalles, z. B. Wismut-Oxid
(Bi2O3), vermischt und die Mischung durch Sintern im Vakuum
oder in einer reduzierenden Atmosphäre oder in einer nicht
oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur oberhalb der
Dissoziationstemperatur des Additivoxides und unterhalb der
Schmelztemperatur der Hauptkomponenten zum Kontaktwerkstoff
verarbeitet. Als Hauptkomponente wird entweder von Kupfer (Cu)
oder Silber (Ag) oder aber von Kupfer (Cu) oder (Ag) und einem
weiteren lichtbogenfesten Metall aus der Gruppe von Chrom (Cr),
Molybdän (Mo), Wolfram (W), Eisen (Fe) oder Kobalt (Co)
ausgegangen.
Mit Cu als Hauptkomponente und Bi2O3 als Oxid des Zusatzme
talles gelingt es, bei einer Zusammenmischung von Cu-Pulver
und Bi 2 O 3-Pulver durch Wärmebehandlung in der angegebenen
Weise den Sauerstoff vollständig freizusetzen, um im Ergeb
nis einen Werkstoff der Konstitution CuBi herzustellen. Dies
gelingt jedoch bei Anwesenheit von Chrom nicht, da sich auf
grund der großen Sauerstoffaffinität von Cr störendes Chrom
oxid bilden und die vollständige Reduktion des Wismut-Oxids
zu metallischem Wismut verhindern kann. Im Werkstoff bleibt
daher der überwiegende Anteil des Zusatzes Bi in Form von
Bi2O3 zurück.
Ein solcher Werkstoff, der in nennenswerter Menge Oxide ent
hält, kann aber nicht erfolgreich in Vakuumschaltröhren ein
gesetzt werden, da die Oxide im Lichtbogen dissoziiert wer
den und der freigesetzte Sauerstoff zu Störungen im Schalt
betrieb führt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, das angegebene Verfahren
speziell zur Herstellung eines Werkstoffes der Konstitution
CuCrBi so zu verbessern, daß ein für den Einsatz in Vakuum
schaltröhren verwendungsfähiger Kontaktwerkstoff geschaffen
werden kann, der nicht durch hohe Wismut-Oxid-Konzentrationen
belastet ist.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Mit der Erfindung ist einerseits erreicht, daß bei der Sin
terung das metallische Wismut daran gehindert wird, sich nach
Überschreiten der Bi-Schmelztemperatur unkontrolliert im Pul
vergefüge neu zu verteilen und zu koagulieren bzw. in nicht
vernachlässigbarer Menge abzudampfen; andererseits wird hier
für aber nur so wenig Wismut-Oxid benötigt, daß bei Erwärmung
auf eine Temperatur oberhalb der Dissoziationstemperatur eine
nahezu vollständige Zersetzung auch bei Anwesenheit von Chrom
erreicht werden kann. Die beim erfindungsgemäßen Vorgehen ein
gesetzte Menge an Wismut-Oxid ist im übrigen so gering, daß in
einem Teil der bestimmungsgemäßen Anwendungsfälle ihr Verbleib
im Werkstoff nicht zu einer Störung im Schaltverhalten führt,
so daß es für den Schaltbetrieb ohne Bedeutung ist, ob der ge
ringe Wismut-Oxid-Anteil reduziert wird oder nicht.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispie
les, wobei auf die Zeichnung Bezug genommen wird. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schliffbild des Zwischenproduktes und
Fig. 2 ein Gefügebild des erfindungsgemäß hergestellten Werk
stoffes.
Es soll ein CuCrBi-Kontaktwerkstoff mit den Massenanteilen
63% Cu, 25% Cr und 12% Bi hergestellt werden:
Cu- und Cr-Pulver mit Teilchengrößenverteilungen zwischen 10
und 60 µm werden eingewogen und gemischt. Bi-Pulver mit Teil
chengrößen zwischen 25 und 63 µm wird bei 300°C für ca. 2 h
in sauerstoffhaltiger Atmosphäre, z. B. Luft, gehalten. Durch
ein derartiges Glühen bildet sich auf dem einzelnen Wismut-
Partikel eine Bi2O3-Deckschicht von ca. 1 µm, die als geschlos
sene Haut das metallische Wismut umgibt, was im Schliffbild
lichtmikroskopisch erkennbar ist. In Fig. 1 sind in einer Ein
bettmasse 1 derartige Bi-Pulverteilchen mit Bi2O3-Deckschich
ten angeschliffen.
Durch das Wismut-Oxid mit hohem Schmelzpunkt (817°C) und ver
gleichsweise geringem Dampfdruck ist für die weitere Verar
beitung das metallische Wismut, das einen niedrigen Schmelz
punkt (273°C) und einen hohen Dampfdruck hat, geschützt.
Das so vorbehandelte Bi-Pulver wird mit dem Pulveransatz aus
Kupfer und Chrom gemischt. Diese Mischung wird mit einem
Druck von 800 MPa gepreßt und anschließend für zwei Stunden
bei 1000°C gesintert.
Es ergibt sich ein Werkstoff mit einem Gefüge gemäß Fig. 2:
Der Werkstoff besteht aus einer, aus Kupferteilchen 10 ge
bildeten Matrix, in die Chromteilchen 11 eingebettet sind.
An den Korngrenzen ist metallisches Wismut 12 abgeschieden,
das teilweise auch noch gebundenes Oxid 13 in geringen
Mengen aufweisen kann. Diese Rest-Oxide sind aber beim be
stimmungsmäßigen Gebrauch des Kontaktwerkstoffes in Vakuum
schaltern unproblematisch, da sie von einem in die Röhre ein
gebrachten Getter-Material gebunden werden.
Wie sich aus dem Gefügebild ergibt, ist das Wismut im wesent
lichen nur an den Korngrenzen verteilt. Ein großräumiges
Koagulieren von Wismut tritt vorteilhafterweise nicht auf.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Kontaktwerkstoffes für
Vakuumschalter auf der Basis von Kupfer (Cu) und Chrom (Cr),
mit Wismut (Bi) als Zusatz, bei dem Kupfer- und Chrom-Pulver
als Hauptkomponenten gemischt und Pulver des leichtverdampfli
chen Wismut in chemisch gebundener Form zugegeben wird und
die Mischung durch Schmelzen bzw. Sintern im Vakuum bei einer
Temperatur oberhalb der Dissoziationstemperatur des gebun
denen Wismut zum Kontaktwerkstoff verarbeitet wird, da
durch gekennzeichnet, daß das Wismut-Pul
ver vor der Verarbeitung oberflächennah nur soweit oxidiert
ist, daß die einzelnen Körner mit einer geschlossenen Wismut-
Oxid-Haut versehen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Wismut-Pulver mit einer Teilchengrößen
verteilung von 10 bis 60 µm während etwa 120 min bei einer
Temperatur von ca. 300°C oberflächlich oxidiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kupfer- und das Chrom-Pulver Teil
chengrößenverteilungen von 25 bis 80 µm haben.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pulvermischung bei einem Druck von
etwa 800 MPa gepreßt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sinterung bei ca. 1000°C über einem
Zeitraum von 2 h erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883829250 DE3829250A1 (de) | 1988-08-29 | 1988-08-29 | Verfahren zur herstellung eines kontaktwerkstoffes fuer vakuumschalter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883829250 DE3829250A1 (de) | 1988-08-29 | 1988-08-29 | Verfahren zur herstellung eines kontaktwerkstoffes fuer vakuumschalter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3829250A1 true DE3829250A1 (de) | 1990-03-01 |
Family
ID=6361802
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883829250 Withdrawn DE3829250A1 (de) | 1988-08-29 | 1988-08-29 | Verfahren zur herstellung eines kontaktwerkstoffes fuer vakuumschalter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3829250A1 (de) |
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- 1988-08-29 DE DE19883829250 patent/DE3829250A1/de not_active Withdrawn
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