DE3828928A1 - Automatische lanzenwechselvorrichtung - Google Patents
Automatische lanzenwechselvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine automatische
Lanzenwechselvorrichtung, insbesondere für bei der
Stahlherstellung nach einem Aufblasverfahren an einen
vertikal verfahrbaren Lanzenträgerschlitten anzu
kuppelnde und zu befestigende Lanzen, wobei einem
Kupplungskopf am Lanzenträgerschlitten die für das Fris
chen benötigten Stoffe, sowie gegebenenfalls auch ein
Kühlfluid, zugeführt und an der Kupplungstelle zwischen
Kupplungskopf und Lanzenoberteil in letzteren überführt
werden.
Die bei den modernen Sauerstoffaufblas
verfahren verwendeten Lanzen müssen nach einer bestim
mten Gebrauchsdauer abnutzungshalber ausgewechselt
werden. Eine Anlage zur Durchführung dieser Auswechsel
vorgänge ist beispielsweise in der Patentschrift EP-B1
01 12 540 beschrieben. Allerdings handelt es sich im
Falle dieser dort erwähnten Lanzen um eine einfache
Ausführung mit nur einem zentralen axialen Kanal zum
Zuführen eines Teils der zum Frischen benötigten Stoffe
in die Metallschmelze. Wie deutlich aus Fig. 7 dieses
Dokumentes zu ersehen ist, ergeben sich dabei keine
nennenswerten Probleme für das dichte Ankuppeln des
oberen Lanzenendes an den Frischmaterial-Zufuhrkopf.
Weiterentwickelte, moderne Lanzen weisen je
doch neben einem zentralen, axialen Kanal noch weitere,
zu diesem Kanal koaxiale Kanäle mit kreisringförmigem
Querschnitt auf, womit nicht nur die Möglichkeit gegeben
ist, durch ein und dieselbe Lanze verschiedene Gasströme
zu führen, sondern auch noch die, die Lanze zu kühlen,
beispielsweise mit Wasser, wozu man natürlich einen
Versorgungs- und einen Entsorgungskanal benötigt.
Diese mehrkanäligen Lanzen stellen natürlich
weit höhere Anforderungen an die Präzision der Abdicht
ung an der Kupplungsstelle zwischen dem Fluidzuführungs
kopf am Lanzenträgerschlitten mit seinen Zu- und Abfuhr
kanälen und den zugeordneten, oben erwähnten Kanälen im
Lanzenkopf. Eine Lösung dieses Abdichtproblems sowie
auch ein Vorschlag zum Ankuppeln des Lanzenoberteils an
den Fluidzuführungskopf, im folgenden kurz als
Kupplungskopf bezeichnet, des Lanzenträgerschlittens
werden im Dokument LU-69 797 beschrieben. Dieser Vor
schlag besteht darin, den Lanzenoberteil mittels zweier
Schwenkbolzen und zugeordneter Muttern am Kupplungskopf
zu befestigen. Diese Befestigungsmethode weist jedoch
mehrere Nachteile auf.
Das manuelle Lösen und Anziehen der genannten
Muttern ist zwar nicht allzu zeitraubend, aber in
Anbetracht der Stelle, an welcher dieser Vorgang sich
abspielt, mit einem latenten Unfallrisiko verbunden.
Ausserdem ist bei manuellem Wechselvorgang ein jeder
zeit abrufbereiter Personalaufwand gegeben.
Zum Vermeiden dieser Nachteile des Standes der
Technik ist es deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vor
richtung für den Lanzenwechsel vorzuschlagen, welche
automatisch, also ohne manuelle Intervention und die
damit verbundenen Gefahren, arbeitet, einen Lanzen
wechsel mit minimalem Zeitaufwand ermöglicht und gewähr
leistet, dass die beiden genannten Kontaktflächen mit
einer genau vorbestimmten Kraft gegeneinander gedrückt
werden, wodurch eine optimale Abdichtung bei grösst
möglicher Schonung der Kontaktflächen möglich ist.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer auto
matischen Lanzenwechselvorrichtung der eingangs
erwähnten Gattung, durch die im Kennzeichen des Haupt
anspruchs angeführten Merkmale gelöst.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in
den Zeichnungen, in denen gleiche Teile mit den gleichen
Referenzzahlen versehen sind, dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1, eine allgemeine Teilseitenansicht des
Lanzenträgerschlittens mit dem mit diesem eine mecha
nische Einheit bildenden Kupplungskopf, und der letz
terem zugeordneten Lanzenwechselvorrichtung mit dem
Antriebsmotor und dem Getriebe zum vertikalen Ver
schieben der Vorrichtung relativ zum Kupplungskopf,
sowie der letzterem zugeordneten Frischmittel- und
Kühlmittelleitungen;
Fig. 2, einen Halbschnitt durch die Vorder
ansicht der Vorrichtung;
Fig. 3, die Sequenzen für das Befestigen
einer neuen Lanze am Lanzenträgerschlitten.
Bei der zunächst folgenden Beschreibung ist es
vorteilhaft, die Fig. 1 und 2 gleichzeitig zu be
trachten. In Fig. 1 ist der Lanzenträgerschlitten 10
durch dünne Vollinien angedeutet. Daran starr befestigt
ist ein Kupplungskopf 4, in welchem im dargestellten
Ausführungsbeispiel eine Primärsauerstoffleitung 6, eine
Sekundärsauerstoffleitung 8 und eine Kühlwasserleitung 9
einmünden; das Kühlwasser wird durch eine Leitung 12
abgeführt. Die automatische Lanzenwechselvorrichtung
weist zwei identische, beiderseits am Kupplungskopf 4
angebrachte Hakenbetätigungsmechanismen 14, 14′ auf.
Hiervon sind in Fig. 1 zu erkennen die Aufnahmehaken
16, 16′ (16 von 16′ verdeckt), an denen die Lanzen
(nicht gezeigt) mittels daran angebrachter Tragzapfen
aufgehängt werden, ein Antriebsmotor 18 mit nach
geschaltetem Untersetzungsgetriebe 20, welches je eine
senkrechte Welle 22, 22′ oberhalb eines jeden Hakens 16,
16′ antreibt, sowie für jeden Haken ein Pleuel 24, 24′
(24 in Fig. 1 nicht sichtbar), welches mit seiner
oberen Extremität 26, 26′ schwenkbar am Kupplungskopf 4
angelenkt ist und mit seiner unteren Extremität 28, 28′
ebenfalls drehbar, jedoch mittels eines Exzenterbolzens
29, 29′ exzentrisch am Lagerbolzen 30, 30′ mit Drehachse
31 des jeweiligen Hakens 16, 16′ angelenkt ist, welcher
drehfest an diesem Lagerbolzen montiert ist. Die Wellen
22, 22′ treiben je ein Hubspindelnsystem an, welches mit
Bezug auf die Fig. 2 weiter unten im einzelnen be
schrieben wird und mit Hilfe dessen den Haken 16, 16′
eine vertikale Relativbewegung zum Kupplungskopf 4, bzw.
zum Lanzenträgerschlitten 10 vermittelt werden kann.
In Fig. 1 ist nun gut zu erkennen, dass, wenn
der Tragbolzen 30′ mitsamt dem Haken 16′ relativ zum
Kupplungskopf 4 nach unten verschoben wird, das Pleuel
24′ dem Haken 16′ eine Schwenkbewegung im Gegenuhr
zeigersinn vermittelt. Diese Schwenkbewegung wird durch
einen Endschalter 32 begrentzt, welcher den Antriebs
motor 18 stoppt. Beim Verschieben des Hakens 16′ nach
oben schwenkt derselbe natürlich in entgegengesetzter
Richtung und kommt schliesslich wieder in die in Fig. 1
gezeigte Stellung. Diese Bewegungsabläufe finden für
beide Haken 16, 16′ synchron statt.
Einzelheiten der beiden identischen Haken
betätigungsmechanismen 14, 14′ werden nun anhand der
Fig. 2, in welcher der Mechanismus 14 im Schnitt darge
stellt ist, näher beschrieben.
Der Lagerbolzen 30 des Hakens 16 ist drehbar
an einer gabelförmigen Doppelöse 34 gelagert (Öse 34′
für Haken 16′), welche Ösen beiderseits der Zentralachse
0 des Kupplungskopfes 4 an einem vertikal verschieb
lichen Tragring 36 angeschweisst sind. Zum vertikalen
Verschieben ist dieser Tragring 36 mittels einer Schie
begleitbuchse 38 am Kupplungskopf 4 axial verschieblich
gelagert. Dieser Ring 36 weist eine konische Anlage
fläche 41 für eine entsprechend ausgebildete Gegen
anlagefläche 79 am Lanzenoberteil 78 (Fig. 3a) zum Ein
fädeln der Lanze in den Kupplungskopf 4 auf. Das verti
kale oder axiale Verschieben des Ringes 36 erfolgt mit
Hilfe eines an sich wohlbekannten Hubspindelnsystems 43.
Dieses wird aus einem Aussengewinde 42 an der unteren
Extremität der Welle 22 und aus einem Gegeninnengewinde
44 an einem im wesentlichen zylindrischen Schiebestück
46 gebildet. Letzteres muss gegen Verdrehen gesichert
werden. In der Zeichnung geschieht dies durch einen
Sicherungsring 48, der mit einer Abflachung 50 am
Schiebestück 46 zusammenwirkt und am Ring 36 drehfest
befestigt wird. Hierdurch wird zugleich die Schraub
verbindung 52 zwischen der unteren Extremität des Schie
bestücks 46 und dem Ring 36 gesichert.
Die Welle 22 mitsamt allen nach unten daran
anschliessenden Teilen, wie Hubspindelsystem 43, Trag
ring 36, Tragöse 34 mit dem zugeordneten Haken 16, wird
von einem Kegelrollenlager 54 als Spurlager getragen.
Um das axiale Spiel des Hakenbetätigungs
mechanismus 14 auf ein Minimum zu reduzieren, ist das
Spurlager 54 axial vorgespannt. Dies geschieht hier,
wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist, mittels eines senk
recht nach unten vorgespannten Axialrillenkugellagers
56, wobei die Verspannung erzeugt wird durch einen
Lagerblock 58 für das Kugellager 56, welcher mittels
Stiftschrauben 60 und zwischengelegten Ringfedern 62
beliebig fest gegen das Lager 56 gedrückt werden kann.
Ein ganz wesentlicher Bestandteil des Haken
betätigungsmechanismus 14 ist eine Kraftmessdose 64, mit
welcher permanent die am Haken 16 wirkende Kraft gemes
sen werden kann, wobei die angezeigten Messwerte natür
lich auch das Eigengewicht des Systems sowie die vorge
nannte Lagervorspannung enthalten; diese Einflüsse
können natürlich durch entsprechende Austarierung bei
Nullast berücksichtigt werden. Der eigentliche Zweck
dieser Kraftmessdose 46 ergibt sich aus der weiter unten
folgenden Beschreibung der Fig. 3a bis 3g.
Zwei weitere wichtige Merkmale befinden sich
am Pleuel 24. Man erkennt einen oberen Spalt 66
zwischen dem Anlenkzapfen 68 für die obere Extremität 26
des Pleuels 24 und dessen zugehöriger Bohrung 70. Man
kann diesen Spalt 66 beispielsweise dadurch erhalten,
dass die Bohrung einfach um einen entsprechenden Betrag
grösser als der Durchmesser des Zapfens 68 gemacht
(siehe Fig. 3a bis 3g), bzw. dass diese "Bohrung" als
Langloch ausgeführt wird. Des weiteren ist aus der Fig.
2 zu ersehen, dass das Pleuel aus zwei ineinander
gesteckten Teilen 24 a, 24 b besteht, zwischen denen eine
Druckfeder 72 wirkt. Der Zweck dieser beiden Erfind
ungsmerkmale wird ebenfalls bei der Beschreibung der
Fig. 3a bis 3b erläutert.
Es versteht sich von selbst, dass die vor
stehenden Ausführungen zum Hakenbetätigungsmechanismus
14 sinngemäss auch auf den identischen Mechanismus 14′
zutreffen.
Es sei noch auf die Ausführung der
Kupplungsflächen für den Kanalübertritt zwischen dem
Kupplungskopf 4 und dem Lanzenoberteil 78 (Fig. 3a) als
ebene Fläche 74, 80 hingewiesen, welche von den ver
schiedenen Kanälen 76 durchbrochen werden, wobei die
Abdichtung zwischen diesen Kanälen beispielsweise durch
nicht dargestellte O-Ringe erfolgen kann.
Die Fig. 3a bis 3g zeigen die verschiedenen
Sequenzen, die beim Anbringen einer neuen Lanze am
Kupplungskopf 4 und am Lanzenträgerschlitten 10 (in den
Fig. 3a bis 3g ist dieser Schlitten selbst nicht
angedeutet) durchlaufen werden.
In Fig. 3a ist eine neue Lanze 77 mittels
eines nicht dargestellten Lanzentransferwagens, etwa in
der Art, wie ein solcher im eingangs genannten Dokument
EP-B1-01 12 540 beschrieben wird und an welchem ein
gabelförmiger, schwenkbarer Doppeltraghebel 82 vor
gesehen ist, an welchem die Lanze 77 mittels zweier
Transfertragzapfen 84, 84′ eingehängt ist, vor dem
Kupplungskopf 4 in eine erste Stellung gebracht. Die
Transfertragzapfen 84, 84′ befinden sich an einer axial
verschieblichen Muffe 86, welche beim Lanzentransfer und
beim Hochheben der Lanze 77 gegen einen festen Anschlag
88 an der Lanze selbst drückt. Die Haken 16, 16′ befin
den sich in Fig. 3a in geöffneter Stellung, was, wie
weiter oben dargelegt wurde, durch relatives Absenken
des Ringes 36 gegenüber dem Kupplungskopf 4 mit Hilfe
der Hakenbetätigungsmechanismen 14, 14′ (siehe Fig. 2)
erfolgt. Da die beiden Haken 16, 16′ synchron genau die
gleichen Bewegungen ausführen, seien im folgenden ein
fachheitshalber nur diejenigen des Hakens 16′ und die
des ihm zugeordneten Pleuels 24′ beschrieben. Das
Pleuel 24′, welches aus den begrenzt ineinander ver
schieblichen Teilen 24 a′ und 24 b′ besteht, hat in
Fig. 3a seine grösste Länge. Durch das Absenken des
Ringes 36 zeigt sich das erwähnte radiale Spiel zwischen
dem Anlenkbolzen 68′ und der oberen Pleuelbohrung hier
als unterer Spalt 90 (entsprechend dem oberen Spalt 66
in Fig. 2).
In Fig. 3b ist die Lanze 77 durch eine kombi
nierte Schwenk- und Translationsbewegung des Doppeltrag
hebels 82, wie sie im eingangs erwähnten Dokument
EP-B1-01 12 540 näher beschrieben wird, unter dem
Kupplungskopf 4 in eine zweite Stellung gebracht, wobei
die Kupplungskopfachse 0 mit der Lanzenachse Q fluchtet.
Gleichzeitig damit hat sich die Lanze in eine am nicht
dargestellten Lanzenträgerschlitten vorgesehene Stabili
sierungsmulde 92 eingelegt.
In Fig. 3c hat der Doppeltraghebel 82 seine
Stellung beibehalten, jedoch ist der Lanzenträger
schlitten mit dem Kupplungskopf 4 um einem bestimmten
Betrag abgesenkt worden und zwar soweit, dass zwischen
den beiden ebenen Kupplungsflächen 74 (siehe auch Fig.
2) und 80 noch ein gewisser, vorbestimmter Zwischenraum
von beispielsweise 20 mm bleibt.
In Fig. 3d hat der Lanzenträgerschlitten mit
dem Kupplungskopf 4 seine Stellung beibehalten, während
die Lanze 77 mit Hilfe des Doppeltraghebels 82 um den
genannten Zwischenraum von beispielsweise 20 mm ange
hoben worden ist. Dadurch kommen die beiden
Kupplungsflächen 74 und 80 in abdichtenden Kontakt,
ebenso legen sich die konischen Flächen 41 (siehe Fig.
2) und 79 am Kupplungskopf 4, bzw. am Lanzenober
teil 78 gegeneinander. In dieser Stellung der Lanze 77
soll nun ihr Kopf 78 fest mit dem Kupplungskopf 4 ver
blockt werden. Dazu wird der Ring 36 mittels der Haken
betätigungsmechanismen 14, 14′ relativ zum Kupplungskopf
nach oben verschoben und damit auch der Lagerbolzen 30′
des Hakens 16′. Hierdurch verschwindet in einer ersten
Phase der Spalt 90 unterhalb des oberen Pleuelanlenk
bolzens 68′, so dass nunmehr bei fortdauerndem Anheben
des Ringes 36 das Pleuel 24′ in einer zweiten Phase
gegen den Exzenterbolzen 29′ drückt, und zwar prinzi
piell mit der Kraft der dem Hebel zugeordneten Druck
feder 72′ (nicht gezeigt, siehe hierzu Feder 72 in Fig.
2), wodurch der Haken 16′ im Uhrzeigersinn herum
schwenkt und sich um den Tragzapfen 96′ herumlegt.
Damit ist, soweit es sich um den in den Fig. 3a bis
3g gezeigten Ankuppelvorgang der Lanze handelt, die
Aufgabe des Pleuels 24′ erfüllt. Bei weiterem Anheben
des Rings 36, einer dritten Phase, kann der Haken 16′,
da er ja jetzt an dem Zapfen 96′ anliegt, keine Schwenk
bewegung mehr ausführen, so dass bei diesem weiteren
Anheben des Rings 36 und damit auch des Hakens 16′
dieser den Lanzenoberteil 78 mit grosser Kraft gegen den
Kupplungskopf 4 presst. Diese Anpresskraft erhält einen
genau vorbestimmten Wert, bei dessen Erreichen die
Kraftmessdosen (siehe hierzu die Kraftmessdose 64 in
Fig. 2) der Hakenbetätigungsmechanismen 14, 14′ deren
Antriebsmotor 18 (Fig. 1) stillsetzen. Diese End
stellung ist in Fig. 3e dargestellt.
Beim Vergleich der Fig. 3d und 3e erkennt
man, dass der Ring 36 in Fig. 3e relativ zum
Kupplungskopf 4 eine höhere Stellung einnimmt als in
Fig. 3d. Bei dieser Relativverlagerung des Ringes 36
gegenüber dem Kopf 4, spielt sich die vorbeschriebene
dritte Phasen ab.
In Fig. 3e ist des weiteren zu erkennen, dass
der Spalt 90 an der Unterseite des Bolzens 68′ (Fig.
3d), welcher in der vorbeschriebenen ersten Phase ver
schwunden ist, sich nunmehr als Spalt 90′ oberhalb
dieses Bolzens 68′ wiederfindet. Wären jedoch die
Pleuel 24, 24′ als starre, einteilige Elemente aus
geführt anstatt als ineinander verschiebliche Teilpleuel
mit zwischengeschalteter Druckfeder (siehe hierzu 24,
24 a, 24 b, 72 in Fig. 2), so könnte ein solches starres
Pleuel in der vorbeschriebenen dritten Phase eine über
mässige Kompressionsbeanspruchung erfahren und sich
verbiegen.
Fig. 3f zeigt die zusätzliche Verankerung der
Lanze 77 an der am nicht gezeigten Lanzenträger
schlitten 10 (Fig. 1) vorgesehenen Stabilisierungs
mulde 92. Hierzu wird der Schlitten 10 mit dem
Kupplungskopf 4 der Lanze 77 nach oben verlagert,
während der Doppeltragarm 82 mit der axial verschieb
lichen Muffe 86 an Ort und Stelle bleibt. In der
Endphase dieser Lanzenbewegung dringt dann das aussen
konische Oberteil 98 der Stabilisierungsmulde 92 in das
innenkonische Unterteil 100 (Fig. 3e) der Muffe 86 ein;
damit ist die Lanze 77 starr mit dem Schlitten 10 ver
bunden, einerseits durch das Ankuppeln des Lanzen
kopfes 78 am Kupplungskopf 4 und andererseits durch das
Zusammenwirken der lanzenseitigen Muffe 86 mit der
schlittenseitigen Mulde 92. Hierauf kann der Doppel
tragarm 82 des Lanzentransferwagens ausgeklinkt werden.
Dieser Vorgang ist in Fig. 3g dargestellt.
Das Entfernen einer abgenutzten Lanze 77
geschieht natürlich in analoger Weise und in umgekehrter
Reihenfolge der in den Fig. 3a bis 3g gezeigten
Sequenzen. Eine wichtige Stellung hierbei ist die
Stellung in Fig. 3e, von welcher aus bei der Demontage
der Lanze der Haken 16′ den Tragzapfen 96′ freigeben
muss. Damit der Haken 16′ überhaupt im Gegenuhrzeiger
sinn herumgeschwenkt werden kann, muss er vorher
zunächst einmal, bei an Ort und Stelle verbleibendem
Lanzenoberteil 78, ohne Schwenkbewegung nach unten ver
schoben werden. Dies geschieht durch das Absenken des
Rings 36 mittels der Hakenbetätigungsmechanismen 14,
14′. Hierbei führt der Haken 16′ in einer ersten Phase
keine Schwenkbewegung aus, da, solange ein Spalt 90′
vorhanden ist, das Pleuel 24′ keine Kraft auf den Exzen
terbolzen 29′ am Hakentragzapfen 30′ ausüben kann.
Dieser Spalt 90′ ist so bemessen, dass, wenn er beim
Absenken des Ringes 36 ganz verschwunden ist (und als
Spalt 90, Fig. 3d in Erscheinung tritt), der Haken 16′
den Tragbolzen 96′ so weit freigegeben hat, dass jetzt
eine Schwenkbewegung des Hakens 16′ einsetzen kann.
Diese Schwenkbewegung ist in Fig. 3d abgeschlossen.
Damit ist der Zweck eines solchen Spaltes 90 bzw. 90′
(oder 66 in Fig. 2) erklärt.
Claims (9)
1. Automatische Lanzenwechselvorrichtung,
insbesondere für bei der Stahlherstellung nach einem
Aufblasverfahren an einem vertikal verfahrbaren Lanzen
trägerschlitten anzukuppelnde und zu befestigende
Lanzen, wobei einem Kupplungskopf am Lanzenträger
schlitten die für das Frischen benötigten Stoffe, sowie
gegebenenfalls auch ein Kühlfluid, zugeführt und an der
Kupplungsstelle zwischen Kupplungskopf und Lanzenober
teil in letzteren überführt werden, gekennzeichnet
durch je einen um eine horizontale Drehachse (31)
schwenkbaren, dem Lanzenschlitten (10) zugeordneten
Lanzenaufnahmehaken (16, 16′) beiderseits der senk
rechten Achse 0 des Lanzenträgerschlitten-Kupplungs
kopfes (4), Mittel zum synchronen vertikalen Verschieben
dieser Haken (16, 16′) relativ zum Schlitten (10) und
zum Kupplungskopf (4), Mittel, welche bei diesem Ver
schieben der Haken (16, 16′) an diesen eine Schwenk
bewegung um deren genannte Drehachse (31) hervorrufen,
Mittel, um die an jedem Haken (16, 16′) wirkende Last
messtechnisch zu erfassen, wobei letztere Funktion der
Kraft ist, mit welcher der Lanzenoberteil (78) durch die
Haken (16, 16′) gegen dem genannten Kupplungskopf (4)
gedrückt wird.
2. Lanzenwechselvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum synchronen
vertikalen Verschieben der Haken (16, 16′) relativ zum
Schlitten (10) und zum Kupplungskopf (4) aus Hub
spindelsystemen (43) oberhalb eines jeden Hakens (16,
16′) bestehen, welche an einem axial entlang des
Kupplungskopfes (4) verschieblichen Ring (36) angreifen,
an welchem die Haken (16, 16′) aufgehängt sind, und
welche synchron von einem Antriebsmotor (18) über ein
Untersetzungsgetriebe (20) angetrieben werden.
3. Lanzenwechselvorrichtung nach den An
sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hubspindelsysteme (43) an Kraftmessdosen (64) hängen,
welche die an den Haken (16, 16′) wirkende Last messen.
4. Lanzenwechselvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass beim Erreichen einer
bestimmten Maximallast an den Haken (16, 16′) ein Signal
der Kraftmessdosen (64) den Antriebsmotor (18) still
setzt.
5. Lanzenwechselvorrichtung nach den An
sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mittel zum Erzeugen einer Schwenkbewegung der Haken (16,
16′) um ihre Aufhängungsachse (31) beim axialen Ver
schieben des Ringes (36) entlang dem Kupplungskopf (4)
aus je einem Pleuel (24, 24′) für jeden Haken (16, 16′)
bestehen, wobei diese Pleuel mit ihrer oberen Extremität
an dem mit dem Schlitten (10) eine mechanische Einheit
bildenden Kupplungskopf (4) angelenkt sind und mit ihrer
unteren Extremität exzentrisch an einem drehbaren Trag
bolzen (30, 30′) für die Haken (16, 16′), drehbar befes
tigt sind, die drehfest auf diesen Tragbolzen (30, 30′)
montiert sind.
6. Lanzenwechselvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pleuel (24, 24′) aus je
zwei ineinander gesteckten, relativ zueinander längs
verschieblichen Teilen (24 a, 24 b, 24 a′, 24 b′) bestehen,
wobei Mittel zum Begrenzen der maximalen Pleuellänge
vorgesehen sind.
7. Lanzenwechselvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die längsverschieblichen
Pleuelteile (24 a, 24 b, 24 a′, 24 b′) durch eine Druckfeder
(72) im Sinne einer Pleuelverlängerung auf Druck
beansprucht werden.
8. Lanzenwechselvorrichtung nach den An
sprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine der beiden Pleuelbohrungen, mit welchen
die Pleuel (24, 24′) am Schlitten (10), bzw. am Trag
bolzen (30, 30′) der Haken (16, 16′) angelenkt sind,
einen grösseren Durchmesser aufweist als der zuge
ordnete Anlenkzapfen (29, 29′, 68, 68′).
9. Lanzenwechselvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine Stabilisierungsmulde (92) am
Schlitten (10), an welcher die Lanze (77) beim automa
tischen Lanzenmontagevorgang am Kupplungskopf (4)
mittels einer längs der Lanze (77) verschieblichen Muffe
(86) automatisch verankert wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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