DE3828253C2 - Verfahren zur Rückführung verbrauchter Säure bei der Herstellung von Methacrylsäure oder Methacrylsäureester - Google Patents
Verfahren zur Rückführung verbrauchter Säure bei der Herstellung von Methacrylsäure oder MethacrylsäureesterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Methacrylsäure oder ihrer Alkylester durch Inberührungbringen
einer Schwefelsäure- oder Oleum-Beschickung mit einer Säure
stärke von 96% bis 101% mit Acetoncyanohydrin, wodurch
eine Methacrylamid enthaltende Lösung gebildet wird, und
danach Inberührungbringen der Methacrylamidmischung mit
wenigstens 1 Mol Wasser pro Mol Methacrylamid, um eine
Methacrylsäure enthaltende Mischung zu erhalten, oder mit
Wasser und einem Alkylalkohol, um eine ein Alkylmethacrylat
enthaltende Mischung zu erhalten.
Methacrylsäure und ihre Ester wurden bislang durch (1) Reagie
ren von Acetoncyanohydrin mit Schwefelsäure unter Erhalt von
Methacrylamid und (2) Reagieren von Methacrylamid mit Wasser
oder mit einem Alkylalkohol unter Erhalt von Methacrylsäure
bzw. Alkylmethacrylat hergestellt. Sobald in diesem zweistu
figen Verfahren Methacrylamid hergestellt ist, ergibt die
Hydrolyse mit Wasser eine Methacrylsäure enthaltende Mi
schung, während die Reaktion mit Wasser und einem Alkylalko
hol wie Methanol Methacrylester, z. B. Methylmethacrylat, er
gibt. Solche Herstellungsverfahren sind in den US-Patenten
2 042 458 und 2 416 756 beschrieben. Die Verbesserung der
Ausbeute in einem jeden Schritt würde zu einer Erhöhung der
Wirtschaftlichkeit des Gesamtverfahrens führen.
Es ist ferner bekannt, daß die Erhöhung des Verhältnisses von
Schwefelsäure zu Acetoncyanohydrin in der ersten Stufe die
Ausbeute der Reaktion von Acetoncyanohydrin zu Methacrylamid
erhöht. Eine Ausbeuteerhöhung durch Erhöhung dieses Verhält
nisses ist aber begrenzt durch die Ausgaben für die Herstel
lung oder Bereitstellung ausreichender Mengen an frischer
Schwefelsäure. Die Ausgaben für zusätzliche Säure sind
häufig grösser als der Wert des zusätzlich gewonnenen Meth
acrylamids. Deshalb besteht die herkömmliche Praxis darin, das
Verhältnis dahingehend zu begrenzen, daß eine kommerziell
vernünftige Ausbeute, jedoch nicht die maximale Ausbeute er
zielt wird.
Das oben beschriebene Verfahren führt zur Bildung von ver
brauchter Säure. Der Begriff "verbrauchte Säure" bezeichnet
die Lösung, die zurückbleibt, nachdem das Endprodukt, d. h.
entweder Methacrylsäure oder Methacrylester, aus der Reak
tionsmischung entfernt wurde. Die Lösung enthält in erster
Linie Schwefelsäure, zusammen mit während der Reaktion pro
duziertem Ammoniumbisulfat sowie geringere Mengen an unrea
gierten organischen Verbindungen und organischen Nebenproduk
ten. Die verbrauchte Säure wird gewöhnlich als Abfallprodukt
angesehen. Die Ablagerung oder Isolierung von Ammoniumbisul
fat für andere Zwecke oder die Umwandlung des Bisulfats in
Sulfat für andere Zwecke oder die Umwandlung der verbrauchten
Säure in frische Säure mit Hilfe der katalytischen Hoch
temperaturverbrennung ist mit erheblichen Kosten verbunden.
Die US-Patentschrift 2,890,101 beschreibt ein Verfahren zur
Wiedergewinnung von Ammoniumbisulfat aus den Destillationsrück
ständen bei der Herstellung von Acrylsäuren und deren Estern.
Bei diesem Verfahren wird wenigstens ein Teil der während der
Herstellung der Acrylsäure oder deren Estern verbrauchten
Schwefelsäure wiederverwendet. Insbesondere wird das in der
verbrauchten Säure enthaltene Ammoniumbisulfat von der Stammlö
sung, die überschüssige Schwefelsäure enthält, abgetrennt, die
organischen Produkte entfernt und die erhaltene saure Lösung
ggfs. nach Konzentrierung dem Reaktionsgefäß wieder zugeführt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren der eingangs ge
schilderten Art, das die Schritte gemäß Anspruch 1 aufweist.
Erfindungsgemäss wird die Ausbeute der Methacrylamid-Stufe
durch Zurückführen der nach Erhalt des Endprodukts zurück
bleibenden verbrauchten Säure erhöht. Die Erfindung beruht auf
der Erkenntnis, daß die verbrauchte Säure, einschließlich
des in der verbrauchten Säure enthaltenen Bisulfats auf im
wesentlichen molarer 1 : 1-Basis anstelle frischer Schwe
felsäure direkt oder nach Konzentrierung
auf einem Wassergehalt von 8 Gew.-%
bis zu weniger als 12 Gew.-% verwandt werden kann. Kostspielige frische
Schwefelsäure kann dementsprechend in der Methacrylamid-Stufe
durch kostengünstige verbrauchte Säure ersetzt werden, was
unter minimalen Kosten zu einer erhöhten Ausbeute führt. Zu
sätzlich werden die mit der verbrauchten Säure verbundenen Be
seitigungsprobleme gelöst.
Die Herstellung von Methacrylsäure oder Alkylmethacrylaten aus
Schwefelsäure und Acetoncyanohydrin wird in einem zweistufigen
Verfahren durchgeführt. In der ersten Stufe wird Acetoncyano
hydrin mit Schwefelsäure behandelt, die eine ausreichende
Menge Schwefeltrioxid enthält, um eine Säurestärke von wenig
stens 96% in der Reaktionsmischung nach der Zugabe aller
Schwefelsäure und des gesamten Acetoncyanohydrins zu gewähr
leisten. Dies ergibt eine Methacrylamid enthaltende Mischung.
Vorzugsweise liegt die verwandte Schwefelsäure in Form von
rauchender Schwefelsäure oder Oleum vor. Vorzugsweise wird von
solcher Schwefelsäure eine Menge verwandt, die ein Gewichts
verhältnis zum Acetoncyanohydrin von 1,3 bis 1,8 und ins
besondere von 1,5 bis 1,8 ergibt. Die beiden Bestandteile
werden vorteilhaft bei einer Temperatur unterhalb von
110°C gemischt und dann für eine zum Erhalt der optimalen
Ausbeute hinreichende Zeit einer Temperatur im Bereich von 130
bis 150°C unterworfen. Die optimale Ausbeute kann durch Ent
nahme von Proben in regulären Abständen und Analyse der Proben
bestimmt werden.
Ein Polymerisationsinhibitor, wie Phenothiazin, wird gewöhn
lich eingesetzt. Falls erwünscht, kann das Acetoncyanohydrin
in zwei oder mehr Anteilen zugefügt werden. In dieser Aus
führungsform wird der erste Anteil (50 bis 75% des gesamten
Cyanohydrins) unterhalb von 110°C hinzugefügt und etwa 10 min
bei dieser Temperatur gehalten, wonach das verbleibende Cyano
hydrin hinzugefügt wird, vorzugsweise unterhalb von 110°C.
Die gut durchmischte Probe wird dann für eine zur Erzielung
der optimalen Ausbeute hinreichende Zeit einer Temperatur von
130 bis 150°C unterworfen.
In der zweiten Stufe wird die aus der ersten Stufe erhaltene
Mischung mit wenigstens 1 Mol Wasser pro Mol Methacrylamid
bei etwa 100 bis 150°C unter Erhalt von Methacrylsäure, oder
mit einem Überschuß an Wasser und einem Alkylalkohol (vorzugs
weise mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen) bei etwa 100 bis 140°C
unter Erhalt eines Alkylesters der Methacrylsäure behandelt.
Nach der Entfernung der Methacrylsäure oder ihres Alkylesters
nach herkömmlichen Methoden, wie der Dekantierung, Destilla
tion oder Extraktion, verbleibt eine "verbrauchte Säure"-
Lösung, die aus wäßriger Schwefelsäure besteht und Nebenpro
dukte enthält, in erster Linie Ammoniumbisulfat. Im erfin
dungsgemäßen Verfahren kann die verbrauchte Säure entweder
direkt (wieder) verwandt oder konzentriert werden. Erfindungs
gemäß wird zur Verminderung des Wassergehalts auf einen Bereich von
8 Gew.-% bis zu weniger als
12 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 10 Gew.-%, konzen
triert. Falls die Konzentration durchgeführt wird, ergeben
Wassergehalte von mehr als 12% nur geringen Nutzen in
Relation zu den Kosten der Konzentration. Wassergehalte von
weniger als 8% reichen nicht aus, um das Ammoniumbisul
fat in Lösung zu halten, was die Schwierigkeiten beim Trans
port der verbrauchten Säure erhöht.
Der Ammoniumbisulfatgehalt in der verbrauchten Säure kann
weiten Schwankungen unterliegen und ist eine direkte Funktion
des Verhältnisses der Säure zum Acetoncyanohydrin im Amidie
rungsschritt des erfindungsgemässen Verfahrens wie auch der
während des Hydrolyse- oder Veresterungsschritts zugefügten
Wassermenge. Beispielsweise enthält die verbrauchte Säure aus
der Herstellung von Methylmethacrylat bei einem Säure/Aceton
cyanohydrin-Verhältnis von 1,4 bis 1,8 im Methacrylamid
schritt und herkömmlicher Durchführung des Veresterungs
schritts gewöhnlich etwa 25 bis 75 Gew.-% Ammoniumbisulfat.
Im Gegensatz zur bestehenden Meinung ist die Gegenwart von
Ammoniumbisulfat nützlich für das Gesamtverfahren. Die bis
lang zur Eliminierung dieses Nebenprodukts verwandten Reini
gungsverfahren haben sich als unnötig erwiesen. Beispiels
weise wird gemäß o. g. US-Patent 2,890,101 Ammoniumbisulfat als
Abfallprodukt behandelt und Schwefelsäure nur nach Entfer
nung des Hauptteils des Ammoniumbisulfats zurückgeführt.
Die verbrauchte Säure oder ein Teil davon wird zur in der
ersten Stufe verwandten Säurebeschickung zurückgeführt oder
recycliert. Diese zurückgeführte verbrauchte Säure kann
frische Schwefelsäure bei der Aufrechterhaltung oder Er
reichung des vorzugsweise hohen Verhältnisses von 1,5 bis 1,8
ersetzen. In der verbrauchten Säure kann das Bisulfation
(vorhanden als Ammoniumbisulfat) und die Schwefelsäure auf
einer ungefähr 1 : 1-molaren Basis durch frische Schwe
felsäure ersetzt werden. Diese Verwendung von verbrauchter
Säure anstelle von frischer Schwefelsäure macht den Be
trieb bei hohem Säureverhältnis zur Erzielung einer hohen
Ausbeute wirtschaftlich interessant.
Die Menge an der anfänglichen Säurebeschickung zugefügter
verbrauchter Säure kann im allgemeinen etwa 6 bis 90% der
Beschickung ausmachen. Die maximale Menge an unkonzentrierter
verbrauchter Säure, die der ersten Stufe zugefügt werden kann,
ist im allgemeinen auf etwa 6 bis 26% der Gesamtsäure be
schränkt, um die benötigte Säurestärke von 96% oder mehr nach
Zufügung des gesamten Acetoncyanohydrins aufrechtzuerhalten.
Vorzugsweise wird die verbrauchte Säure durch Verdampfen des
Wassers, bis der Wassergehalt weniger als 12% beträgt
und insbesondere etwa 8 bis 10% ist, konzentriert. Die Menge
an konzentrierter verbrauchter Säure, die zugefügt wird, liegt
im allgemeinen zwischen 10 und 90% des Gewichts der gesamten
Schwefelsäure und gewöhnlich zwischen 25 und 40%. Die
Mischung an verbrauchter Säure plus frischer Säure oder
konzentrierter verbrauchter Säure plus frischer Säure
wird dann der ersten Stufe des Verfahrens zugefügt.
Die Rückführung der verbrauchten Säure verleiht der Zusammen
setzung der anfänglichen Säurebeschickung große Flexibilität.
Beispielsweise kann die Menge an für die Beschickung verwand
ter frischer Säure vermindert werden, indem sie teil
weise durch die verbrauchte Säure ersetzt wird. Falls die
Menge an frischer Säure auf dem gleichen Niveau beibe
halten oder erhöht wird, kann die verbrauchte Säure dazu ver
wandt werden, das Verhältnis von Säure zu Acetoncyanohydrin
und damit die Ausbeute an Methacrylamid zu erhöhen.
Die Rückführung von verbrauchter Säure hat die zusätzlichen
Vorteile, daß sie die Kosten zur Beseitigung der verbrauchten
Säure vermindert, die Notwendigkeit und Kosten zur Entfernung
von Ammoniumbisulfat oder zu seiner Umwandlung in Ammonium
sulfat eliminiert, die Notwendigkeit zur Reinigung der ver
bleibenden Schwefelsäure vor der Rückführung nur der Schwe
felsäure beseitigt und die Kosten zur Verbrennung der ver
brauchten Säure zur Regenerierung frischer Schwefelsäure
reduziert oder vermeidet.
Ein weiterer Vorteil der Rückführung der unkonzentrierten ver
brauchten Säure liegt darin, daß die organischen Rückstände
in der verbrauchten Säure in das Reaktionsschema zurückgeführt
werden und teilweise als nützliche Methacrylsäure oder Meth
acrylsäurealkylester gewonnen werden. Bei der Rückführung der
konzentrierten verbrauchten Säure kann das Destillat nach
Standardverfahren weiter zur Gewinnung nützlicher organischer
Verbindungen rektifiziert werden.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele und Ver
gleichsbeispiele näher erläutert, worin Teile und Prozentan
gaben auf das Gewicht bezogen sind, sofern nichts anderes
festgestellt ist.
445 Teile Schwefelsäure mit einer Stärke von 100,1% wurde aus
437 Teilen 101,88%iger Schwefelsäure und 8 Teilen Wasser her
gestellt. Zu 150 Teilen der resultierenden 100,1%igen Säure
wurden langsam 100 Teile Acetoncyanohydrin (Reinheit 98,7%)
sowie 0,1% Phenothiazin unter kräftigem Rühren unter Erhalt
eines Schwefelsäure/Acetoncyanohydrin-Verhältnisses von 1,50
zugegeben. Die Temperatur wurde während der Zugabe der ersten
2/3 an Acetoncyanohydrin unter 80°C gehalten, und bei der Zu
gabe des Rests unter 110°C. Proben von jeweils ungefähr 1,5 g
wurden entnommen und für verschiedene Zeiten auf 140°C er
hitzt, um die optimale Ausbeute zu bestimmen, die nach unge
fähr 25 min erhalten wurde. Die optimale Ausbeute lag bei
91,3%, bezogen auf das ursprünglich vorhandene Acetoncyano
hydrin.
Die Ausbeuten wurden durch Verdünnung der Probe im Verhältnis
von 400 : 1 nach dem Gewicht mit Wasser, das auf pH 3,5 ge
puffert war, gefolgt von einer HPLC-Analyse (Hewlett-Packard
Modell 1085-B) bestimmt. Als Säule wurde eine Du Pont Instru
ments Zorbax ODS von 4,6 mm × 15 cm bei 40°C verwandt. Die
Prozentanteile an Methacrylamid wurden durch Vergleich mit
einem externen Standard mit einem bekannten Prozentanteil an
Methacrylamid bestimmt. Die Detektion erfolgte im UV bei
240 nm.
Das Verfahren von Vergleichsbeispiel A wurde wiederholt,
außer daß 170 Teile 100,1%ige Schwefelsäure verwandt wur
den, die ein Säure/Acetoncyanohydrin-Verhältnis von 1,70 er
gaben. Die optimale Ausbeute betrug 92,9%.
Verbrauchte Säure wurde aus einer Methylmethacrylat produzie
renden kommerziellen Einheit erhalten. Die verbrauchte Säure
enthielt 16% Wasser, 68% Ammoniumbisulfat, 13%
Schwefelsäure und 3% organische und sulfonierte organische
Verbindungen. Die verbrauchte Säure wurde im Vakuum auf
66,65 mbar (50 mm Hg abs.) erhitzt, bis die Gefäßtemperatur
110°C erreichte. Die Kopffraktion bestand überwiegend aus
Wasser, mit Spuren organischer Verbindungen, die nicht iden
tifiziert wurden. Der Gefäßinhalt enthält alle Schwefelsäure
und Ammoniumbisulfat sowie die vorhandenen hochsiedenden Ver
unreinigungen. Der Wassergehalt betrug 10,2%. Dieser Gefäß
inhalt wird als "konzentrierte verbrauchte Säure" bezeichnet.
65 Teile der konzentrierten verbrauchten Säure und 380 Teile
frische Schwefelsäure (Stärke 101,88%) wurden gemischt
und ergaben 445 Teile gemischte Säure mit einer Stärke von
100,1%. 150 Teile der 100,1%igen Schwefelsäure wurden dann
zur Wiederholung der Reaktion nach Vergleichsbeispiel A ver
wandt. Die optimale Ausbeute betrug 91,6%, verglichen mit
91,3% im Vergleichsbeispiel A. Der Ausbeuteunterschied liegt
im Bereich experimenteller Schwankungen und bestätigt, daß
mit dem gleichen Säure/Acetoncyanohydrin-Verhältnis, aber
Austausch eines wesentlichen Teils der frischen Säure
gegen konzentrierte verbrauchte Säure, im wesentlichen die
gleiche Ausbeute erzielt werden kann.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, außer daß 170
Teile einer Mischung aus konzentrierter verbrauchter Säue
plus frischer Säure verwandt werden. Die optimale Aus
beute betrug 93,2%, verglichen mit 92,9% im Vergleichsbei
spiel B. Der Ausbeuteunterschied liegt im Bereich experimen
teller Schwankungen.
Verbrauchte Säure wurde aus einer Methylmethacrylat produzie
renden kommerziellen Einheit erhalten. Die verbrauchte Säure
enthielt 16% Wasser, 13% Schwefelsäure, 68% Ammo
niumbisulfat und 3% organische und sulfonierte organische
Verbindungen. Diese verbrauchte Säure wird als "nichtkonzen
trierte verbrauchte Säure" bezeichnet.
45 Teile der nichtkonzentrierten verbrauchten Säure und
400 Teile frische Schwefelsäure (Stärke 101,88%) wur
den unter Erhalt einer Säure von 100,1% Stärke gemischt.
150 Teile der Schwefelsäuremischung wurden dann im Reaktions
verfahren nach Vergleichsbeispiel A verwandt. Die optimale
Ausbeute betrug 91,7%, verglichen mit 91,3% in Vergleichs
beispiel A. Die Ausbeutedifferenz liegt im Bereich experi
menteller Schwankungen, was zeigt, daß mit dem gleichen
Säure/Acetoncyanhydrin-Verhältnis, aber unter Austausch eines
Teils der frischen Säure gegen nichtkonzentrierte ver
brauchte Säure, die gleiche Ausbeute erhalten werden kann.
Dies zeigt auch, daß weniger Recyclat verwandt werden kann,
wenn nichtkonzentrierte verbrauchte Säure anstelle von kon
zentrierter verbrauchter Säure verwandt wird.
Die geringere Menge an erlaubtem Recyclat beruht auf dem zu
sätzlichen Wasser im Falle der nichtkonzentrierten Säure und
der Notwendigkeit, die erforderliche Säurestärke in der
Mischung aus verbrauchter Säure und frischer Säure zu
gewährleisten.
Das Verfahren aus Beispiel 3 wurde wiederholt, außer daß
170 Teile der Mischung aus nichtkonzentrierter verbrauchter
Säure und frischer Säure verwandt wurden. Die optimale
Ausbeute betrug 93,2%, verglichen mit 92,9% in Vergleichs
beispiel B. Der Ausbeuteunterschied liegt im Bereich experi
menteller Abweichung.
In Beispiel 5 wurde das Verfahren aus Beispiel 3 wiederholt,
außer daß 97 Teile unkonzentrierte verbrauchte Säure mit
348 Teilen Säure von 104,5% Stärke (20% Oleum) unter Erhalt
von 445 Teilen einer 100,1%iger Säure gemischt wurden.
150 Teile dieser Schwefelsäuremischung wurden dann im Ver
fahren gemäß Vergleichsbeispiel A verwandt. Die optimale
Ausbeute betrug 91,3%, verglichen mit 91,3% in Vergleichs
beispiel A.
Dies zeigt, daß mehr nichtkonzentrierte verbrauchte Säure
zurückgeführt werden kann, wenn die Stärke der frischen
Säure höher ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Methacrylsäure oder ihren
Alkylestern durch Inberührungbringen einer Schwefelsäure- oder
Oleum-Beschickung mit einer Säurestärke von 96% bis 101% mit
Acetoncyanohydrin, wodurch eine Methacrylamid enthaltende Lö
sung gebildet wird, und danach Inberührungbringen der Meth
acrylamidmischung mit wenigstens 1 Mol Wasser pro Mol Meth
acrylamid, um eine Methacrylsäure enthaltende Mischung zu er
halten, oder mit Wasser und einem Alkylalkohol, um eine ein Al
kylmethycrylat enthaltende Mischung zu erhalten und Abtrennung
- a) der Methacrylsäure oder des Alkylmethacrylats, je nach Re
aktion, aus der Mischung von verbrauchter Säure,
dadurch gekennzeichnet, daß man - b) die in Schritt (a) erhaltene verbrauchte Säure der Schwe felsäure- oder Oleum-Beschickung entweder direkt oder nach Kon zentrierung zur Entfernung von Wasser auf einen Wassergehalt im Bereich von 8 Gew.-% bis zu weniger als 12 Gew.-% Wasser derart zuführt, daß sie 6 bis 90% der Beschickung ausmacht und eine Säurestärke der Beschickung von 96% bis 101% ergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die der Beschickung zugefügte Menge an unkonzentrierter ver
brauchter Säure so groß ist, daß sie eine Säurestärke von we
nigstens 99,5% ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die in Schritt (a) erhaltene verbrauchte Säure bis zu 8 bis
10 Gew.-% Wasser konzentriert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die der Schwefelsäure- oder Oleum-Beschickung
zugefügte verbrauchte Säure nicht konzentriert wird und 6 bis
25 Gew.-% der Beschickung ausmacht.
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