DE3827512C2 - Vorrichtung zum Aufbewahren und Ausgeben von Speisen - Google Patents

Vorrichtung zum Aufbewahren und Ausgeben von Speisen

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbewahren und Ausgeben von Speisen der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten Art.
Derartige Vorrichtungen (chafing dishes) werden beispielsweise auf Büffets verwendet, um Speisen im Wasserbad warmzuhalten. Ein Problem bei diesen Gefäßen ist die Handhabung des Deckels. Abnehmbare Deckel erfordern einen zusätzlich freizuhaltenden Abstellplatz. Um horizontale Achsen verschwenkbare Deckel müssen vollständig nach hinten verschwenkbar sein, um z.B. das Wasserbadgefäß entnehmen zu können. In diese Stellung muß der Deckel auch dann verschwenkt werden, wenn lediglich Speisen entnommen werden sollen. Dabei besteht die Gefahr, daß die relativ schweren Deckel der Bedienperson unkontrolliert aus der Hand gleiten und nach hinten unten umschlagen, wodurch das Gefäß auf dem Tisch bewegt, das Warmhaltewasser überschwappen und Speisen verschüttet werden könnten. Beim Schließen des Deckels muß die Bedienperson tief nach hinten unten greifen, um den Deckel zu fassen.
Es ist zwar bereits eine derartige Vorrichtung bekannt, bei der der DeckeL in unterschiedlichen Stellungen arretiert werden kann, indem Öffnungen im Deckel und im Gestell fluchtend miteinander ausgerichtet und durch einen durch beide Öffnungen gesteckten Bolzen gegeneinander verriegelt werden. Diese Manipulation ist jedoch ebenfalls relativ umständlich und muß unter visueller Beobachtung stattfinden, wobei sich der Benutzer weit über den Tisch beugen muß. Darüber hinaus sind dafür beide Hände erforderlich, eine Hand zum Festhalten des Deckels, die andere zum Arretieren, so daß zunächst der Teller oder das Entnahmebesteck aus der Hand gelegt werden muß.
Dagegen zeigt die US 1 780 649 eine Vorrichtung zum Aufbewahren und Ausgeben von Speisen, die zwar einen um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbaren Deckel aufweist, dieser ist jedoch entweder vollständig geschlossen oder vollständig offen, d. h. dieser Deckel kann nicht in unterschiedliche Öffnungspositionen verstellt werden.
Die EP 0 187 587 B1 beschreibt eine in unterschiedliche Öffnungspositionen um eine vertikale Achse verschwenkbare Tür eines Kraftfahrzeugs. Die Vorrrichtung zum Einstellen der Öffnungsposition enthält ein an der Tür angeordnetes, gebogenes, mit Zähnen versehenes, flexibles Element und einen am Kraftfahrzeug befestigten, geraden, mit korrespondierenden Zähnen versehenen Streifen. Um die Kraftfahrzeugtür in den verschiedenen Öffnungspositionen festzuhalten, greifen die Zähne des flexiblen Elements in die Zähne des Streifens ein. Die Verstellung der Tür kann somit nicht stufenlos erfolgen, sondern ist durch die Lage der Zähne vorbestimmt.
Die US 1 073 268 beschreibt einen Fensterrbeschlag, der ein Kippen des Fensters in verschiedene, vorbestimmte Öffnungsstellungen ermöglicht, wobei die vorbestimmten Öffnungsstellungen durch Eingriff eines federbelasteten Stifts in Ausnehmungen festgelegt sind.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art bereitzustellen, deren Deckel einfach und unkompliziert geöffnet und geschlossen werden kann.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Reibungsbremse wird erreicht, daß der Deckel in praktisch beliebigen Öffnungsstellungen stehenbleibt. Umfangreiche Manipulationen sind nicht mehr notwendig. Der Benutzer hat somit nunmehr nur den Deckel in eine Stellung zu bewegen, in der die Speisen zugänglich sind, wobei der Deckel nach dem Loslassen selbsttätig in dieser Stellung verbleibt.
Eine besonders verschleißarme und wartungsfreundliche Ausbildung der Reibungsbremse ist aus Anspruch 2 ersichtlich. Bei dieser Ausgestaltung kann die Bremskraft auf einfache Weise auf das Gewicht des Deckels derart abgestimmt werden, daß der Deckel zuverlässig abgebremst wird.
Anspruch 3 beschreibt eine besonders bevorzugte Anordnung der Exzenterfläche und des Bremsteils.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 4 ist konstruktiv besonders einfach aufgebaut und vor allen Dingen leicht zu reinigen, was für Lebensmittelgefäße äußerst wichtig ist.
Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 5 kann auf konstruktiv einfache Weise dem Benutzer ein deutlich merkbares Signal vermittelt werden, daß er die Öffnungsbewegung des Deckels beenden kann.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Bremsteils ist aus dem Anspruch 6 ersichtlich.
Zusätzlich oder alternativ zur vorbestimmten Öffnungsstellung kann gemäß Anspruch 7 ein Anschlag vorgesehen werden, der den maximalen Verschwenkbereich des Deckels festlegt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine herausvergrößerte Teildarstellung entlang des Schnittes II-II aus Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt III-III aus Fig. 2, und
Fig. 4A bis 4C Darstellungen ähnlich Fig. 3 in verschiedenen Stellungen des Deckels.
Aus Fig. 1 ist in schematischer Darstellung eine Vorrichtung 1 zum Aufbewahren und Ausgeben von Speisen, ein sogenannter chafing dish, ersichtlich. Die Vorrichtung 1 enthält ein rechteckiges Gestell 2 mit vier Standbeinen 3 sowie zwei kurzen und zwei langen Seitenwangen 4. Zwischen die Seitenwangen 4 wird ein nicht dargestelltes Wasserbadgefäß eingehängt, das die Gefäße mit den Speisen aufnehmen kann. Das Wasserbad kann durch eine nicht ersichtliche, unter das Gefäß eingeschobene Warmhalteplatte auf der vorbestimmten Temperatur gehalten werden.
In die zwei sich gegenüberliegenden, kurzen Seitenwangen 4 ist jeweils mittig ein nach oben offener Schlitz 5 eingearbeitet, der jeweils einen Schwenkzapfen 6 mit waagerechter Schwenkachse 6′ eines Deckels 7 aufnimmt. Der Deckel 7 ist als halber, hohler Kreiszylinder ausgebildet, wobei jede der Schwenkachsen 6 über jeweils einen Hebelarm 8 in senkrechtem Abstand zum Deckel 7 mit seinen flachen Seitenflächen verbunden ist. Auf diese Weise kann der Deckel 7 in Richtung des Pfeiles A nach hinten um annähernd 180° soweit verschwenkt werden, bis eine vordere Kante 7a des Deckels 7 benachbart zu und etwa auf Höhe einer Oberkante 4a der nicht dargestellten, hinteren Seitenwange liegt.
Wie in den Fig. 2 und 3 ersichtlich, liegt die Schwenkachse 6′ des Schwenkzapfens 6 in der senkrechten Mittellinie 8′ des Hebelarms 8. Zwischen dem Schwenkzapfen 6 und dem Hebelarm 8 ist eine Kreisscheibe 9 mit einer Umfangsfläche 10 derart angeordnet, daß die Mittelachse 9′ der Kreisscheibe 9 einen ersten Abstand a1 zur senkrechten Mittellinie 8′ und einen zweiten Abstand a2 zur Schwenkachse 6′ des Schwenkzapfens aufweist. Die Umfangsfläche der Kreisscheibe 9 ist somit als Exzenterfläche 10 in bezug zur Schwenkachse 6′ ausgebildet.
An der Seitenwange 4 ist ein Hohlklotz 11 befestigt, in dessem Inneren eine Druckfeder 12 angeordnet ist. Die Druckfeder 12 stützt sich auf einer Seite am Hohlklotz 11 und auf der anderen Seite an einem sich durch eine Öffnung 13 im Hohlklotz 11 erstreckenden, als Bremsteil wirkenden Bolzen 14 ab. Der Bolzen 14 weist einen Anschlag 15 auf, der den Maximalweg des Bolzens 14 aus dem Hohlklotz 11 heraus begrenzt. Wie Fig. 3 zeigt, ist die Mittellinie 14′ des Bolzens 14 senkrecht auf die Schwenkachse 6′ ausgerichtet. Der Hohlklotz 11 mit dem Bolzen 14 ist derart angeordnet, daß der Bolzen 14, wie Fig. 3 zeigt, bei geschlossenem Deckel einen geringfügigen Abstand von der Exzenterfläche 10 aufweist. Dabei befindet sich die Mittellinie 14′ des Bolzens 14 in bezug zur Kreisscheibe 9 etwa in der 2h-Stellung.
Die Exzenterfläche 10 weist einen ersten Bereich 10a auf, der sich auf der Kreisscheibe 9 etwa von der 2h-Stellung bis etwa zur 4.30h-Stellung bei geschlossenen Deckel erstreckt. Innerhalb dieses Bereiches 10a vergrößert sich der Abstand b der Exzenterfläche 10 zur Schwenkachse 6′ progressiv von einem Abstand b1 auf einen Abstand b2. Zwischen der 4.30h-Stellung und einer 5.30h-Stellung bei geschlossenem Deckel erstreckt sich ein zweiter Bereich 10b der Exzenterfläche 10, in dem der Abstand zwischen der Exzenterfläche 10 und der Schwenkachse 6′ sich vom Abstand b2 auf den Abstand b3 verringert, um sich anschließend auf einen Abstand b4 zu vergrößern, der größer ist als der Abstand b2. Dadurch wird im Bereich 10b ein Rastsitz 16 ausgebildet, dessen Zweck weiter unten noch erläutert wird. An den Bereich 10b schließt sich ein weiterer Bereich 10c an, in dem sich der Abstand zwischen der Schwenkachse 6′ und der Exzenterfläche 10 wiederum vom Abstand b4 auf den Abstand b5 vergrößert. Der Bereich 10c endet etwa in der 7.30h-Stellung an einem Anschlagstift 17, der radial von der Exzenterfläche 10 vorsteht.
Die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird anhand der Fig. 4A, 4B und 4C erläutert. Beim Verschwenken des Deckels 7 um die Schwenkachse 6′ aus der in Fig. 3 gezeichneten Schließposition in Richtung des Pfeiles A in die Stellung in Fig. 4A gelangt der Bolzen 14 in Eingriff mit dem Bereich 10a der Exzenterfläche 10 und wird im Verlaufe der Verschwenkbewegung zunehmend weiter in das Innere des Hohlklotzes 11 gedrückt, wobei die Feder 12 komprimiert wird. Dadurch tritt eine sich steigernde Reibkraft zwischen dem Bolzen 14 und der Exzenterfläche im Bereich 10a auf, die der Masse des Deckels 7 entgegenwirkt, wobei der Bolzen 14 und die Exzenterfläche 10 derart als Reibungsbremse wirken, daß der Deckel im wesentlichen nur durch die Kraft der Hand und nicht durch seine eigene Masse bewegt wird. Der Deckel 7 könnte somit in der in Fig. 4A gezeichneten Stellung losgelassen werden, Ohne daß er nach hinten in seine voll geöffnete Stellung kippt.
Beim weiteren Verschwenken des Deckels 7 wird der Bereich 10b, d.h. der Rastsitz 16, erreicht, in der die Spannung der Feder 12 leicht abnimmt. Der Rastsitz 16 ist zweckmäßigerweise an einer Stelle der Exzenterfläche 10 angeordnet, die mit dem Bolzen 14 in Eingriff gelangt, wenn die Mittellinie 8′ im wesentlichen waagerecht verläuft und der vordere Deckelrand 7a seine höchste Stellung erreicht hat. Obwohl sich die Reibkraft zwischen dem Bolzen 14 und der Exzenterfläche 10 durch den verringerten Abstand von b2 auf b3 verringert, wird dies durch die im Rastsitz 16 auftretende formschlüssige Komponente der Haltekraft wieder aufgehoben.
Beim weitern Verschwenken des Deckels in die voll geöffnete Position gemäß Fig. 4C wird die bremsende Reibkraft durch den wiederum vergrößerten Abstand von b4 auf b5 erhöht, bis der Anschlag 17 an die Unterseite des Hohlklotzes 11 anstößt, wodurch der Verschwenkbereich des Deckels begrenzt ist.
In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispieles können auch bekannte Reibungsbremsen eingesetzt werden. Es ist weiterhin möglich, die Exzenterfläche als Innenfläche auszubilden und am Gestell anzuordnen, während der federbelastete Bolzen mit dem Deckel verschwenkt wird. Die Aufteilung der Bereiche der Exzenterfläche ist darüber hinaus variabel und kann an die praktischen Erfordernisse angepaßt werden. So ist es bespielsweise möglich, einen Rastsitz auch durch einen gleichbleibenden oder sich in geringerem Maße vergrößernden Abstand (zwischen b3 und b4) auszubilden. Für eine Bewegung des Deckels über die höchste Stellung der Vorderkante hinaus, d.h. über einen Bereich, in den sich der waagerechte Abstand des Deckelschwerpunktes zur Schwenkachse wieder verkleinert, können die entsprechenden Abstände zwischen der Exzenterfläche und der Drehachse auch konstant bleiben, (b4=b5), da in diesem Bereich keine Erhöhung der Bremskraft mehr notwendig ist. Auch die Abstände der Mittelachse der gezeichneten Exzenterfläche von der Mittellinie des Hebelarms bzw. von der Schwenkachse können z.B. so bemessen sein, daß die Mittellinie des Bolzens sowohl auf die Schwenkachse als auch die Mittelachse der Exzenterfläche ausgerichtet ist. Statt der gezeichneten Druckfeder kann beispielsweise auch eine Zugfeder oder eine Blattfeder eingesetzt werden. Der Rastsitz kann ganz entfallen; oder es können mehrere Rastsitze für unterschiedliche Öffnungspositionen des Deckels vorgesehen werden. Ein Anschlag für eine voll geöffnete Position des Deckels ist unter Umständen entbehrlich, wenn die Federkraft entsprechend ausgebildet ist.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Aufbewahren und Ausgeben von Speisen, mit einem Gestell zum Aufnehmen eines Gefäßes für die Speisen und mit einem um eine waagerechte Schwenkachse verschwenkbar am Gestell angelenkten Deckel zum Abdecken des Gefäßes, der in unterschiedliche Öffnungspositionen verstellbar ist, gekennzeichnet durch eine dem Deckel (7) zugeordnete Reibbremse (9, 10, 14) mit in Öffnungsrichtung zunehmender Bremskraft für eine stufenlose Verstellung des Deckels (7).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibbremse eine beim Verschwenken des Deckels (7) gegen ein durch eine Feder (12) belastetes Bremsteil (14) wirkende Exzenterfläche (10) aufweist, wobei die Feder (12) mit zunehmendem Ausschwenken des Deckels (7) in Öffnungsrichtung (A) zunehmend gespannt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterfläche (10) am Deckel (7) und das Bremsteil (14) am Gestell (2) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterfläche (10) die Umfangsfläche einer mit ihrer Mittelachse (9′) außermittig zur Schwenkachse (6′) des Deckels (7) angeordneten Kreisscheibe (9) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibungsbremse (9, 10, 14) eine durch einen Rastsitz (16) für das Bremsteil (14) definierte vorbestimmte Öffnungsstellung für den Deckel (7) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsteil ein Bolzen (14) ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag (17) für die voll geöffnete Postion des Deckels (7) vorgesehen ist.
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