DE3826472A1 - Kreiselpumpe keramischer bauart - Google Patents
Kreiselpumpe keramischer bauartInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
In denjenigen Bereichen, in denen eine Kreiselpumpe sehr stark
abrasive oder erosive Medien zu fördern hat, ist es bekannt,
das Innere eines Kreiselpumpengehäuses sowie das Laufrad mit
verschleißfesten Medien zu beschichten oder Gehäuse und Laufrad
direkt aus dem verschleißfesten Material herzustellen.
Vorwiegend im Bereich der Chemiepumpen finden Überzüge aus
Gummi, Kunststoff, Email, Glas oder dgl. Verwendung.
Desweiteren ist es bekannt, Laufrad und Gehäuse vollständig aus
Kunststoff, Glas oder keramischen Werkstoffen zu erstellen.
Hierfür finden sich Beispiele in der DE-PS 34 13 930, dem
DEGM 75 26 215 oder der US-PS 30 89 423. Problematisch bei
derartigen Pumpen ist der Beschichtungsvorgang sowie die
Laufrad-Wellen-Verbindung bei Glas- oder Keramikpumpen.
Desweiteren ergeben sich Probleme mit der Laufradgeometrie und
den geringen Festigkeitswerten der keramischen Werkstoffe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kreiselpumpe aus
einfach aufgebauten keramischen Elementen zu entwickeln, welche
bei kompakter Bauweise eine sichere und störungsfreie Funktion
gewährleisten. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß dem
kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches. Infolge der Tatsache,
daß das Laufrad mit seinen axialen Stirnseiten oder auch den
Laufraddeckscheiben direkt an den gegenüberliegenden
Gehäusewänden anliegt und dort dichtend entlang gleitet, wird
die Entstehung von sog. Axialschüben auf ein Minimum reduziert.
Als Folge davon kann für die Laufrad-Wellen-Verbindung eine
einfache formschlüssige Steckverbindung Anwendung finden, da
eventuelle auf das Laufrad in Achsrichtung einwirkende
Schubkräfte direkt von den zugehörigen Gehäusewänden
aufgenommen werden.
Die in den Ansprüche 2 und 3 beschriebenen Ausgestaltungen
haben Laufräder ein- oder beidseitiger offener Bauart zum
Gegenstand, wobei das letztere auch als Flügel- oder Stern
laufrad bezeichnet werden kann. Bei diesen Laufrädern erfolgt
eine Anlage mit den im Bereich der axialen Laufradstirnflächen
befindlichen axialen Schaufelstirnseiten. Bedingt durch die
scheibenförmige Ausbildung der Laufräder ist eine äußerst
einfache Herstellung derselben möglich. Desweiteren sind die an
den Laufrädern anliegenden Seitenflächen ebenfalls scheiben
förmig ausgebildet, wodurch eine einfache Bearbeitung der
dichtend aneinanderliegenden sowie aufeinander gleitenden
Flächen möglich. Infolge dieser konstruktiven Lösung existiert
bei diesen Kreiselpumpen kein Radseitenraum mehr. Im Gegensatz
zu den sog. Seitenkanalpumpen, bei denen das Laufrad mit engem
Spiel zwischen profilierten und besonders gestalteten Seiten
flächen rotiert und dazwischen auch ein Impulsaustausch
erfolgt, liegt bei der erfindungsgemäßen Lösung das Laufrad mit
seinen axialen Stirnflächen, ähnlich wie bei einer Gleitring
dichtung, dichtend an der seitlichen Gehäusewand an. Aufgrund
des im Bereich der Gleitflächen befindlichen Fördermediums
sowie der Verwendung von keramischen Werkstoffen ist bei
abrasiven, erosiven bzw. korrosiven Fördermedien ein lang
anhaltender und verschleißarmer Pumpenbetrieb möglich.
Die in den Ansprüchen 4 bis 6 beschriebenen Ausgestaltungen der
Erfindung haben eine an sich bekannte und gewöhnlich im Bereich
der Pumpenwelle angeordnete Saugöffnung zum Gegenstand;
desweiteren eine in der Saugöffnung vorgesehene, beispielsweise
durch Streben gehaltenes Lager für die Pumpenwelle. Auch kann
die Durchgangsbohrung für die Pumpenwelle in der der
Saugöffnung gegenüberliegenden Gehäusewand direkt als
Wellenlager ausgebildet sein. Dies sichert im Gegensatz zu den
vorbekannten Lösungen einen minimalen Wellenüberhang und die
Laufrad-Wellenverbindung benötigt lediglich eine entsprechend
ausgebildete, formschlüssige Verbindung zur Drehmoment
übertragung.
Die in den Ansprüchen 7 bis 12 beschriebenen vorteilhaften
Ausgestaltungen haben Gehäuseausbildungen zum Gegenstand. Mit
Hilfe der Anpreßvorrichtungen wird in einfacher Weise ständig
eine Anlage der aufeinander gleitenden Teile sichergestellt.
Hierbei sind die nicht rotierenden Teile innerhalb eines
umgebenden Gehäuses gegen Verdrehung gesichert. Desweiteren
kann eine Gehäusewand Bestandteil eines topfförmigen, das
Laufrad überdeckenden bzw. aufnehmenden Stufengehäuses sein.
Innerhalb des das Laufrad umgebenden Stufengehäuseteiles sind
Austrittsöffnungen für das Fördermedium enthalten. Eine das
Stufengehäuse verschließende Gehäusewand würde die Anlage
zwischen dem Laufrad und den Gehäusewänden sicherstellen. In
entsprechender Weise finden mit einem sich in Achsrichtung
erstreckenden Bund versehene Gehäusewände Verwendung. Für
Anwendungsfälle, bei denen eine mehrstufige Pumpenkonstruktion
vorgesehen ist, sind in die Seitenwände und/oder zwischen
Weiterleitung des Fördermediums angebracht.
Diese Kreiselpumpenbauart, die in ihrer einfachsten Bauart
gewissermaßen aus drei keramischen scheibenförmigen Elementen
besteht, wobei zwischen zwei äußeren stillstehenden Scheiben
eine gleitend anliegende mittlere rotierende Scheibe angeordnet
ist, weist erhebliche Vorteile auf. Diese scheibenförmigen
Elemente lassen sich in einfachster Weise als keramische
Bauteile herstellen und sind sehr verschleißfest, chemisch
resistent, korrosionsbeständig und weisen neben einer hohen
mechanischen Festigkeit auch sehr gute Gleiteigenschaften auf.
Innerhalb der Pumpe können somit die Radseitenreibung, die
Spaltverluste und die Axialschubbelastung vermieden werden.
Heben den nun möglichen hohen Standzeiten bei gleichzeitiger
Kostengünstigkeit, ist bei einem eventuellen Reparaturfall ein
sehr schneller Umbau möglich.
Bei einem möglichen Verzicht auf die vordere und/oder hintere
Laufraddeckscheibe existiert eine geringe Drehmasse und
trotzdem die Funktionsweise eines geschlossenen Laufrades,
zumal die stillstehenden seitlichen Gehäusewände für ein daran
entlang gleitendes offenes Laufrad die Funktion der Deckscheibe
übernehmen. Bei Verwendung einer Welle aus Keramik ergeben sich
sehr günstige Lagerbedingungen.
Ausführungsbespiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen die
Fig. 1 eine Kreiselpumpe einstufiger Bauart, die
Fig. 2 eine Kreiselpumpe mehrstufiger Bauart, die
Fig. 3 eine Kreiselpumpe in zweiflutiger Bauart, die
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein Laufrad in Flügelbauart
und die
Fig. 5 eine Draufsicht auf die saugseitige Laufrad
deckscheibe.
Die Fig. 1 zeigt eine einstufige Kreiselpumpe radialer Bauart
im Schnitt. An einem äußeren Gehäuse 1, ausgerüstet mit einem
Druckstutzen 2, ist direkt ein Anschlußflansch 3 einer Saug
leitung angebracht. Innerhalb des Gehäuses 1 befindet sich eine
saugseitige, seitliche Gehäusewand 4, die durch einen am Umfang
angebrachten Vorsprung 5 im Gehäuse 1 gegen Verdrehung
gesichert ist. In Nuten des Gehäuses eingelegte Dichtringe 6
dienen der Abdichtung bzw. der Anpressung. Die saugseitige
Gehäusewand 4 ist hier im Bereich ihres Außendurchmessers mit
einem sich in axialer Richtung erstreckenden Bund 7 versehen,
der ein deckscheibenloses Laufrad 8 sowie eine druckseitige
Gehäusewand 9 einhüllt. Im Bereich des Druckstutzens 2 weist
der Bund 7 entsprechend ausgebildete Durchströmöffnungen für
das Fördermedium auf. Zwischen den beiden keramischen
Gehäusewänden 4, 9 gleitet das ebenfalls aus keramischen
Material bestehende, scheibenförmig ausgebildete Laufrad 8. Die
druckseitige Gehäusewand 9 wird von einem Druckdeckel 10 gegen
das Laufrad 8 gedrückt, wobei als Federelemente ausgebildete
Anpreßeinrichtungen 11 für eine sichere Anlage der Teile
sorgen.
Am Beispiel der druckseitigen Gehäusewand 9 ist auch eine
andere Art der Verdrehsicherung gezeigt, nämlich mit Hilfe
eines einfachen Stiftes 12.
Die saugseitige Gehäusewand 4 weist im Bereich der Pumpenwelle
12 eine Saugöffnung 13 auf, welche gleichzeitig mit einem Lager
14 für die Pumpenwelle 12 versehen ist. Eine Dichtung 15, die
als Gleitringdichtung, Stopfbuchse oder Dichtring ausgebildet
sein kann, verhindert einen Flüssigkeitsaustritt aus der Pumpe.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 zeigt eine mehrstufige Pumpe,
deren strömungsbeeinflußende Teile aus scheibenförmigen
keramischen Elementen bestehen. Innerhalb eines äußeren
Gehäuses 1 sind zwischen den Laufrädern 16 der ersten und
zweiten Stufe scheibenförmige Gehäusewände 17 angeordnet,
welche mit ein Überströmen zwischen den einzelnen Pumpenstufen
sicherstellenden Strömungswegen 18 versehen sind. Hierbei
können die gezeigten Gehäusewände 17 aus einem scheibenförmigen
Element mit darauf angebrachten, sich in axialer Richtung
erstreckenden Rippen oder in entsprechender Weise
eingearbeiteten Nuten bestehen. Zwischen den Rippen bzw. von
den Nuten werden die Strömungswege 18 gebildet. Die axialen
Stirnseiten der Rippen liegen jeweils an der Deckscheiben-
Rückseite des vorangestellten Laufrades 16 an. Die Gehäusewände
17 sind durch entsprechend gestaltete, im Gehäuse 1 anliegende
Vorsprünge 19 gegen Verdrehung gesichert. Am Laufrad 16 der
dritten Stufe liegt druckseitig eine einfach ausgebildete
druckseitige Gehäusewand 20 an. Die Verbindung zwischen den
Laufrädern 8 aus Fig. 1 und 16 aus Fig. 2 und der Pumpenwelle
12 erfolgt durch eine, beispielsweise einen polygonalen
Querschnitt aufweisende Formgebung der Pumpenwelle. Die in der
Gehäusewand 20 angebrachte Durchgangsbohrung für die
Pumpenwelle 12 ist hier gleichzeitig als keramisches
Wellenlager 21 ausgebildet.
In der Fig. 3 ist eine doppelflutige Bauart gezeigt. Die obere
Bildhälfte zeigt zwei scheibenförmig ausgebildete offene und
keramische Laufräder 8, zwischen denen eine ebenfalls
scheibenförmig ausgebildete und mit der Welle 12 rotierende
Trennscheibe 22 angeordnet ist. Beiderseits des so gebildeten
doppelflutigen Laufrades liegen jeweils saugseitige keramische
Gehäusewände 4 an. Die untere Bildhälfte zeigt ein einteilig
ausgebildetes doppelflutiges Laufrad 23, welches in offener
Bauart scheibenförmig ausgebildet ist. Selbstverständlich ist
auch eine geschlossene Bauart der Laufräder möglich.
Die Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf ein Laufrad 8, wie es
beispielsweise in Fig. 1 Anwendung findet. Es besteht aus
strahlenförmig angeordneten und mit einer Nabe 24 einstückig
ausgebildeten Schaufeln 25, wobei es ist ohne weiteres möglich
ist, den Schaufeln 25 auch einen gebogenen Verlauf zu geben. In
jedem Fall ist die mögliche Schaufelbelastung mit den
zulässigen Materialbeanspruchungen in Einklang zu bringen. Zur
Übertragung des Drehmomentes weist die Nabe 24 ein Dreiecks-
Polygon als Querschnittsprofil auf. Mit den in axialer Richtung
weisenden Schaufelkanten 26 gleitet das Laufrad an den
Gehäusewänden entlang.
Die Fig. 5 zeigt die saugseitige Gehäusewand 4 gemäß Fig. 1.
Die Saugöffnung 13 ist hier unterteilt durch zwei Stege 27,
welche innerhalb der Saugöffnung 13 ein Lager 14 für die
Pumpenwelle halten. Zur Verdrehsicherung ist am Außenumfang ein
Vorsprung 5 angeformt, der in einer entsprechenden Ausnehmung
des Gehäuses liegt. In den Anwendungsfällen, in denen ein
einseitig offenes oder ein geschlossenes Laufrad Verwendung
findet, gleiten die Laufraddeckscheiben jeweils auf den
benachbarten Gehäusewänden entlang.
Es ist ohne weiteres möglich, das Gehäuse 1, die Saug- und/oder
Druckstutzen ebenfalls aus Keramik herzustellen oder bei
Verwendung eines anderen Materials mit einer keramischen
Beschichtung zu versehen.
Claims (12)
1. Kreiselpumpe zentrifugaler Bauart, deren strömungsführende
und/oder strömungsfördernde Bauteile aus keramischen
Materialien bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder
mehrere scheibenförmige Laufräder (8, 16, 23) mit ihren
axialen Stirnseiten an innerhalb eines Gehäuses (1)
angeordneten, gegen Verdrehung gesicherten sowie das
Laufrad (8, 16, 23) abdeckenden seitlichen Gehäusewänden
(4, 9, 17, 20) dichtend entlang gleiten.
2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
einseitig offene Laufräder (16, 23) mit ihren im Bereich der
axialen Stirnseiten befindlichen seitlichen Schaufelkanten
(26) sowie einer rückseitigen Deckscheibe an den gegenüber
liegenden seitlichen Gehäusewänden (4, 9, 17, 20) dichtend
entlang gleiten.
3. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Laufräder beidseitig offener Bauart (8, 23) mit den im
Bereich der axialen Stirnseiten befindlichen seitlichen
Schaufelkanten (26) an den gegenüberliegenden seitlichen
Gehäusewänden (4) dichtend entlang gleiten.
4. Kreiselpumpe nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens eine der seitlichen Gehäusewände
(4) eine an sich bekannte Saugöffnung (13) für ein
scheibenförmiges Laufrad (8) aufweist.
5. Kreiselpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Saugöffnung (13) ein Lager (14) für eine Pumpenwelle
(12) aufweist.
6. Kreiselpumpe nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine in der Gehäusewand (9, 20) angebrachte
Durchgangsbohrung das Wellenlager (21) für die Pumpenwelle
(12) bildet.
7. Kreiselpumpen nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die am Laufrad (8, 16, 23) anliegenden
seitlichen Gehäusewände (4, 9, 17, 20) in einem umgebenden
Gehäuse (1) gegen Verdrehung gesichert gehalten sind.
8. Kreiselpumpe nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß Anpreßeinrichtungen (11) eine oder mehrere,
gegen Verdrehung gesicherte, seitliche Gehäusewände
(4, 9, 17, 20) gegen das Laufrad oder die Laufräder (8, 16, 23)
bewegen.
9. Kreiselpumpe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß eine gegen Verdrehung
gesicherte seitliche Gehäusewand (4) Bestandteil eines
topfförmigen Stufengehäuses ist.
10. Kreiselpumpe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß eine gegen Verdrehung
gesicherte seitliche Gehäusewand (4) mit einem das Laufrad
(8) ganz oder teilweise überdeckenden, sich in axialer
Richtung erstreckenden Bund (7) versehen ist.
11. Kreiselpumpe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bund (7) das Laufrad (8) und/oder eine zweite seitliche
Gehäusewand (9) überdeckt.
12. Kreiselpumpe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehrstufiger
Pumpenbauart in den Gehäusewänden (17) und/oder zwischen
einander benachbarten seitlichen Gehäusewänden Strömungs
wege (18) für das Fördermedium angeordnet sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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