DE3825681A1 - Sportgleitbrett mit zwei stiefelbindungen - Google Patents
Sportgleitbrett mit zwei stiefelbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sportgleitbrett, insbesondere
Schneegleitbretter, mit zwei unter einem erheblichen Winkel
zur Brettlängsrichtung angeordneten Stiefelbindungen, die
von Hand geöffnet und geschlossen werden können. Die Stiefel
bindungen können dabei entweder quer oder unter einem Winkel
von beispielsweise 45° zur Längsrichtung des Brettes ange
ordnet sein. Grundsätzlich läßt sich die Erfindung aber auch
bei sogenannten Monoskis anwenden, wo die beiden Stiefelbin
dungen sich nebeneinander auf dem Brett und in Skilängsrich
tung erstreckend angeordnet sind.
Es ist bereits ein Schneegleitbrett bekannt (DE-Gbm
88 01 972), bei dem die beiden Stiefelbindungen durch eine
Fernsteuerung auslösbar sind. Das ständige Halten der Fern
steuerung durch den Brettfahrer ist jedoch lästig, und es
muß befürchtet werden, daß der Brettfahrer bei einem Sturz
entweder die Auslösung von Hand nicht rechtzeitig vornimmt
oder die Fernsteuerung ihm aus der Hand fällt, so daß er
eine Auslösung gar nicht vornehmen kann.
Das Ziel der Erfindung besteht somit darin, ein Sportgleit
brett, insbesondere Schneegleitbrett, d.h. ein sogenanntes
Snowboard, zu schaffen, welches mit einer die Bedingungen
des Fahrens auf einem Sportgleitbrett besonders berücksichti
genden Sicherheitsauslösevorrichtung für beide Skistiefel
versehen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnen
den Teils des Patentanspruchs 1 vorgesehen.
Die Verwendung von aus der Skibindungstechnik an sich bekann
ten Plattenbindungen hat den besonderen Vorteil, daß der Aus
lösemechanismus unter oder neben der Auslöseplatte vorgese
hen sein kann, so daß weder vor noch hinter der Stiefelbin
dung Platz für die Anordnung einer Sicherheitsbindung erfor
derlich ist, welcher wegen der begrenzten Breite des Sport
gleitbretts kaum zur Verfügung steht. Von besonderer Bedeu
tung ist, daß die Auslösemechanismen der beiden Plattenbin
dungen in dem durch den Patentanspruch 1 definierten Sinne
miteinander gekuppelt sind, damit bei der Freigabe des einen
Skistiefels mit einer wesentlich geringeren oder gar keiner
Auslösekraft auch der andere Skistiefel freigegeben wird, so
daß der Brettfahrer vollständig vom Brett freikommt und so
keiner durch die Verbindung mit dem Brett bedingter Verlet
zungsgefahr mehr ausgesetzt ist. Bei der besonders vorteil
haften Ausführungsform nach Anspruch 2 braucht nach dem Ein
steigen in die beiden Skistiefelbindungen nur ein einziges
gemeinsames Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan betä
tigt zu werden, um beide Stiefelbindungen gleichzeitig zu
schließen. Da die beiden Auslösemechanismen parallel an das
Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan angeschlossen sind,
können beide Auslösemechanismen unabhängig voneinander die
Auslösung herbeiführen, wodurch dann gleichzeitig der andere
Auslösemechanismus mit freigegeben wird. Das Betätigungs-
und Sicherheitsauslöseorgan ist zweckmäßig so ausgebildet,
wie das in der DE-Gebrauchsmusterschrift 18 73 952 für eine
Skibinding beschrieben ist.
Besonders vorteilhafte bauliche Weiterbildungen dieser Aus
führungsform sind durch die Patentansprüche 3 und 4 defi
niert.
Grundsätzlich läßt sich die Erfindung aber auch bei separat
zu betätigenden und auslösbaren Stiefelbindungen anwenden,
wobei dann jedoch die Maßnahmen nach Anspruch 5 vorgesehen
sind, um die Herabsetzung der Auslösekraft einer der Platten
bindungen herbeizuführen, wenn die andere Plattenbindung aus
gelöst worden ist.
Die Beeinflussung der Auslösekraft der jeweils anderen Plat
tenbindung kann durch die Maßnahmen der Ansprüche 6 oder 7
in besonders zweckmäßiger Weise herbeigeführt werden.
Bei den Ausführungsbeispielen nach den Patentansprüchen 8
und 9 wird die Bewegung des zentralen Betätigungs- und Si
cherheitsauslöseorganes oder einer Auslöseplatte bzw. eines
Rastelementes gleichzeitig zur Freigabe einer Brettbremse
herangezogen.
Durch das Ausführungsbeispiel nach Anspruch 10 wird er
reicht, daß das erfindungsgemäße Schneegleitbrett kompakter
und leichter aufgebaut werden kann, wobei durch die Doppel
funktion des Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgans die
Anzahl der benötigten Bauteile für das Schneegleitbrett ver
ringert wird.
Zwei besonders vorteilhafte Ausbildungen der Plattenbindun
gen sind durch den Patentanspruch 11 definiert.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schneegleitbrettes (Snow
boards) im fahrbereiten Zustand unter Weglassung
der eingestellten Stiefel und der Stiefelhalteele
mente der hinteren Bindung,
Fig. 1a eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Ski
bremse nach Fig. 1 im ausgelösten Bremszustand,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht des Gegen
standes der Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht nur der Plattenbindungen nach
den Fig. 1 und 2 mit eingestelltem Skistiefel,
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Draufsicht des Schnee
gleitbrettes nach Fig. 1 ohne die Brettbremse im
ausgelösten Zustand, wobei die linke Auslöseplat
te entfernt und die rechte Auslöseplatte im
gerade eben freigegebenen Zustand wiedergegeben
ist,
Fig. 5 eine rein schematische Seitenansicht des zentra
len Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgans im
geöffneten Zustand nach Fig. 4,
Fig. 6 eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schneegleitbrettes bei ge
schlossenen Plattenbindungen,
Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VII-VII in Fig. 6,
Fig. 7a den gleichen Schnitt bei im Zustand einer Kippaus
lösung befindlicher Auslöseplatte,
Fig. 8 eine schematische Draufsicht einer weiteren Aus
führungsform,
Fig. 9 eine schematische Draufsicht noch einer anderen
Ausführungsform und
Fig. 10 einen Schnitt nach Linie X-X in Fig. 9.
In allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszahlen funktions
gleiche Bauteile.
Nach den Fig. 1 bis 3 sind auf einem Schneegleitbrett 12 hin
tereinander zwei Plattenbindungen 11, 11′ befestigt, von
denen die vordere einen Winkel von etwa 50° und die hintere
einen Winkel von etwa 75° mit der Längsachse 38 des Brettes
12 einschließt. Nach den Fig. 1 bis 3 besteht jede Platten
bindung 11, 11′ aus einer am Brett festgeschraubten Grund
platte 13, welche von unten in eine in Seitenansicht die
Form eines umgekehrten U aufweisende Vertiefung 37 einer dar
über angeordneten Auslöseplatte 14 eingreift, die Vorderschl
aufen 21 mit Spannhebeln 22 und Fersenschlaufen 23 tragen,
mittels denen ein Stiefel 24 gemäß Fig. 3 fest an der Auslö
seplatte 14 angebracht werden kann. Grundsätzlich kann die
Auslöseplatte 14 auch durch die Stiefelsohle selbst
gebildet, d.h. in diese integriert sein.
Wie sich aus der aufgebrochenen Darstellung der hinteren
Plattenbindung 11′ in Fig. 2 ergibt, ist in einem zentralen
in Längsrichtung der Plattenbindung verlaufenden
Führungskanal 39 der Grundplatte 13 ein Stößel 31 gleitend
angeordnet, der an seinem vorderen Ende ein Rastelement 16
in Form eines halbkugelartig ausgebildeten Kopfes trägt, der
in eine Rastvertiefung 30 der Auslöseplatte 14 eingreift. Am
hinteren Ende weist die Grundplatte 13 einen mit Schrägflä
chen versehenen festen Rastvorsprung 35 auf, der in eine
komplementär dazu geformte Gegenrastvertiefung 36 der Auslö
seplatte 14 eingreift. Die Rastvorsprünge 16, 35 und die
Rastvertiefungen 30, 36 sind so geformt und ineinander ange
ordnet, daß aufgrund der im folgenden beschriebenen federn
den Beaufschlagung des Rastelementes 16 in Richtung der Rast
vertiefung 30 eine Sicherheitsauslösung der Auslöseplatte 14
relativ zur Grundplatte 13 bei vorbestimmten Torsionskräften
um eine Hochachse und bei vorbestimmten Kippkräften um die
Längsachse 40 der Plattenbindung 11, 11′ gewährleistet ist.
Die Rastvertiefungen 30, 36 übergreifen die zugeordneten
Rastvorsprünge 16, 35 also auch teilweise von oben.
Das hintere Ende des Stößels 31 ist durch einen Eingriffsvor
sprung 40 an einem sich in Querrichtung erstreckenden Kraft
umlenkhebel 33 beaufschlagt, der um ein seitlich der Mittel
achse 40′ vorgesehenes Gelenk 32 mit vertikaler Achse an der
Grundplatte 13 schwenkbar gelagert ist. Ein auf der vom Vor
sprung 40 abgewandten Seite des Gelenks 32 vorgesehener He
belarm 33′ des Kraftumlenkhebels 33 ist durch einen Seilzug
17 beaufschlagt, der über eine brettfeste Umlenkrolle 41 zu
einem auf der Oberfläche des Brettes 12 zwischen den Platten
bindungen 11, 11′ befestigten zentralen Betätigungs- und Si
cherheitsauslöseorgan 15 geführt ist, wo die Einführung von
zwei Seilzügen 17 über Führungsrollen 42 zu einem Joch 43 er
folgt.
Das zentrale Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15
weist an seinem Ausgang ein quer zur Zugkraftrichtung verl
aufendes Joch 43 auf, welches die Betätigungs- und Haltekräf
te auf zwei parallel zueinander angeordnete Seilzüge 17 über
trägt. Der zweite Seilzug 17 führt über die in Fig. 2 linke
Führungsrolle 42 zu einer weiteren Umlenkrolle 44 an der
Plattenbindung 11, von wo aus der Seilzug 17 zu einem Kraft
umlenkhebel 33 geführt ist, der spiegelbildlich zum Kraftum
lenkhebel 33 der Plattenbindung 11′ ausgebildet und beauf
schlagt ist. Der innere Aufbau der Plattenbindung 11 ent
spricht im übrigen dem der hinteren Plattenbindung 11′.
Das zentrale Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15 ist
wie folgt aufgebaut:
Nach den Fig. 2, 4 und 5 ist ein Handspannhebel 25 in seitli
chen Langlöchern 61 eines Bindungsgehäuses 60 in der durch
einen Doppelpfeil (Fig. 5) angedeuteten Zugrichtung begrenzt
verschiebbar und schwenkbar gelagert. In einem Abstand von
dem in dem Langloch 61 verschiebbaren Gelenk 27 ist am Hand
spannhebel 25 ein Kniegelenk 26 angeordnet, von dem aus sich
Kniehebellaschen 29 nach vorn zu einem vor dem verschiebba
ren Gelenk 27 am Bindungsgehäuse 60 vorgesehenen weiteren
Gelenk 28 erstrecken. An dem verschiebbaren Gelenk 27 ist
die Auslösefeder 63 befestigt, die mit dem vom Gelenk 27 ab
gewandten Ende an das Joch 43 angeschlossen ist, von dem aus
sich die beiden Seilzüge 17 über die Umlenkrollen 42 zu den
Plattenbindungen 11, 11′ erstrecken.
Wird der Handspannhebel 25 aus der geöffneten Position nach
Fig. 5 in Richtung des Pfeiles F in seine Schließlage nach
unten geschwenkt, so gelangt das Kniegelenk 26 in eine etwas
tiefere Position als die beiden axial miteinander ausgerich
teten Gelenke 27, 28, was einer Übertotpunktlage entspricht,
in der der Handspannhebel 25 gegen Öffnen durch die Zugkraft
der Auslösefeder 63 gesichert ist. Beim Niederdrücken des
Handspannhebels 25 bewegt sich das Gelenk 27 in dem Langloch
61 nach vorne und spannt dabei die Auslösefeder 63 in der
Weise, daß die beiden Plattenbindungen 11, 11′ in ihrer ge
schlossenen Position fixiert werden.
In der geschlossenen Position des Betätigungs- und Sicher
heitsauslöseorgans 15 hintergreift ein in Fig. 4, 5 darge
stellter, doppelter Keilanschlag 64 die Achse des Kniege
lenks 26. Der Keilanschlag 64 ist über einen Längsschieber
65 an das die Auslösefeder 63 mit dem Joch 43 verbindende
Zugorgan 62 angeschlossen.
Wird jetzt aufgrund einer übermäßigen Torsions- oder Kipp
beanspruchung an einer der Plattenbindungen 11, 11′, eine
übermäßige Zugkraft über einen der Seilzüge 17 oder beide
Seilzüge 17 auf das Zugorgan 62 und damit die Auslösefeder
63 ausgeübt, verschiebt sich das Joch 43 etwas vom Bindungs
gehäuse 60 weg und nimmt dabei über den Schieber 65 den Keil
anschlag 64 mit, welcher dabei mit der Achse des Kniegelenks
26 in Eingriff kommt und wegen seiner Keilform das Kniege
lenk 26 nach oben bis über seine Totpunktlage bewegt, worauf
der Handspannhebel 25 selbsttätig in die aus Fig. 5 ersicht
liche Öffnungsstellung schnappt. Auf diese Weise wird eine
Sicherheitsauslösung herbeigeführt.
Da beide Plattenbindungen 11, 11′ an das gleiche Betäti
gungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15 angeschlossen sind, be
deutet die Auslösung einer der Plattenbindungen 11, 11′, daß
automatisch auch die andere Plattenbindung 11′, 11 mit ausge
löst wird.
Von einer an dem vom Hebelarm 33′ abgewandten Ende des Kraft
umlenkhebels 33 vorgesehenen Verlängerung 45 führt ein weite
rer Seilzug 34 über eine brettfeste Umlenkrolle 46 zu einer
hinter der Plattenbindung 11′ angeordneten Brettbremse 19
mit zwei sich seitlich über die Ränder des Brettes 12 er
streckenden Bremsarmen 20, deren Aufbau und Funktion sich im
einzelnen aus den Fig. 1 und 1a ergibt. Die Bremsarme 20
sind an einer gemeinsamen und oberhalb des Brettes 12 befind
lichen Querwelle 47 angebracht, die in der Mitte ein auf
einer Seite 49 abgeflachtes Antriebselement 48 trägt, an dem
auch ein Betätigungshebel 50 angeordnet ist, an dem das Zug
seil 34 unter einem etwa rechten Winkel angreift. Die flache
Seite 49 ist vom verschiebbaren Widerlager 51′ einer Aus
stellfeder 51 beaufschlagt.
Sofern der Seilzug 34 aufgrund der Schließung des Betäti
gungs- und Sicherheitsauslöseorgans 15 über das hintere Zug
seil 17 und den Kraftumlenkhebel 33 gespannt ist, wird der
Hebel 50 aus der Bremsstellung (Fig. 1a) nach vorn gezogen
(Fig. 1), wobei die Ausstellfeder 51 zusammengedrückt und
die Bremsarme 20 in die aus Fig. 1 ersichtliche Lage ober
halb der Oberfläche des Brettes 12 geschwenkt werden. Wird
das zentrale Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15 von
Hand oder aufgrund einer Sicherheitsauslösung geöffnet, so
wird der Seilzug 34 gemäß Fig. 1a schlaff, und die Ausstell
feder 51 kann über die Flachseite 49 die Bremsarme 20 in die
Bremsposition nach Fig. 1a ausschwenken.
Anstelle des zentralen Betätigungs- und Sicherheitsauslöse
organs 15 kann auch die Brettbremse 19 zwischen den beiden
Plattenbindungen 11, 11′ angeordnet und mit einem Energie
speicher versehen sein, der die beiden zu den Plattenbindun
gen 11, 11′ führenden Seilzüge 17 spannt, um die Plattenbin
dungen 11, 11′ in ihrer geschlossenen Position zu halten.
Dabei beaufschlagt der Energiespeicher der Brettbremse 19
die Bremsarme der Brettbremse 19 so, daß sie oberhalb der
Oberfläche des Bretts 12 gehalten werden. Sobald zumindest
eine der beiden Plattenbindungen 11, 11′ infolge einer über
mäßigen Torsions- oder Kippbeanspruchung ihre Öffnungsstel
lung einnimmt, werden die Bremsarme 20 der Brettbremse 19
vom Energiespeicher in ihre Bremsposition ausgeschwenkt.
Die Funktion des beschriebenen Schneegleitbretts ist wie
folgt:
Nachdem die Auslöseplatten 14 gemäß den Fig. 1 bis 3 auf den
Grundplatten 13 durch Schließen des Betätigungs- und Sicher
heitsauslöseorgans 15 befestigt sind, können die beiden Ski
stiefel 24 in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise auf den Aus
löseplatten 14 befestigt werden.
Wenn auf den Skistiefel 24 übermäßige Torsions- und Kippkräf
te einwirken, springt das Betätigungs- und Sicherheitsauslö
seorgan 15 in der aus den Fig. 4 und 5 ersichtlichen Weise
auf, und die Auslöseplatten 14 der Plattenbindungen 11, 11′
werden wegen der Möglichkeit eines kraftlosen Zurückdrückens
des Rastelements 16 freigegeben. In Fig. 4 ist die linke Aus
löseplatte 14 mit dem daran befestigten Stiefel 24 bereits
vollständig von der Grundplatte 13 entfernt, so daß sie
nicht mehr sichtbar ist, während sich die in Fig. 4 rechte
Auslöseplatte 14 noch im Stadium der Auslösebewegung vor der
völligen Trennung von der Grundplatte 13 befindet.
Durch Anheben des Handspannhebels 25 aus der Position nach
den Fig. 1 bis 3 können beide Plattenbindungen 11, 11′ auch
von Hand willkürlich geöffnet und durch Niederdrücken des
Handspannhebels 25 wieder geschlossen werden.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 bis 7a sind statt
Seilzügen 17, 34 Bowdenzüge 17′ bzw. 34′ zwischen dem zentra
len Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15 und den Plat
tenbindungen 11, 11′ bzw. der Brettbremse 19 vorgesehen. Auf
diese Weise können nicht nur Zug- sondern auch Druckkräfte
von dem zentralen Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan
15 auf die Plattenbindungen 11, 11′ sowie die Skibremse 19
ausgeübt werden. Es kann somit bei der Skibremse die Aus
stellfeder 51 weggelassen werden.
Die Bowdenzüge 17′ wirken in der aus Fig. 7, 7a ersichtli
chen Weise auf zwei seitlich gegenüberliegende Rastelemente
13 a, 13 b, von denen das rechte 13 b fest mit der Grundplatte
(13) verbunden ist, während das linke (13 a) in der aus Fig.
7a ersichtlichen Weise seitlich verschiebbar ist, wobei der
seitlich eingeführte und an dem feststehenden Rastelement
13 b abgestützte Bowdenzug durch Querbohrungen 52 hindurch an
dem seitlich beweglichen Rastelement 13 a angreift.
Die Rastelemente 13 a, 13 b weisen gemeinsam eine nach oben
offene, sich schwalbenschwanzartig nach oben verjüngende Ver
tiefung 53 auf, in welche der dazu komplementäre schwal
benschwanzförmige Mittelteil 14 a der Auslöseplatte 14 ein
greift. In Fig. 6 an der Plattenbindung 11′ erkennbare quer
verlaufende Führungsstifte 54, die sich von dem feststehen
den Rastelement 13 b in Gleitbohrungen des beweglichen Raste
lements 13 a erstrecken, gewährleisten eine einwandfreie seit
liche Führung des beweglichen Rastelementes 13 a.
Vor und hinter dem schwalbenschwanzartigen Mittelteil 14 a
der Auslöseplatte 14 sind axiale Anschläge 55, 56 vorgese
hen, mit denen die Auslöseplatte 14 von vorn und hinten form
schlüssig an den Rastelementen 13 a, 13 b angreift.
Bei gemäß Fig. 6 und 7 zusammengezogenen Rastelementen 13 a,
13 b, d.h. bei geschlossenem zentralen Betätigungs- und Si
cherheitsauslöseorgan 15 spannen die Rastelemente 13 a, 13 b
die Auslöseplatte 14 in ihren Mittelteil 14 a in der aus den
Fig. 6 und 7 ersichtlichen Weise formschlüssig ein.
Wenn nun am in der Zeichnung nicht dargestellten Skistiefel
seitliche Kippkräfte im Sinne des Pfeiles in Fig. 7a angrei
fen, so üben die nach oben zusammenlaufenden Seitenflächen
des schwalbenschwanzartigen Mittelteils 14 a bzw. der Rastele
mente 13 a, 13 b ein spreizendes Moment auf die Rastelemente
13 a, 13 b aus, so daß diese bei Erreichen einer vorbestimmten
Kippkraft gemäß Fig. 7a auseinandergedrückt werden, wobei
der Bowdenzug 17′ eine Öffnungskraft auf das zentrale Betäti
gungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15 ausübt, welches dann
in der oben beschriebenen Weise aufschnappt, wodurch die Aus
löseplatte 14 freigegeben wird. Durch das Aufschnappen des
zentralen Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgans 15 wird
gleichzeitig das bewegliche Rastelement 13 a der anderen Plat
tenbindung 11′ in die Öffnungsstellung bewegt. Außerdem
werden die Bremsarme 20 der Brettbremse 19 ausgestellt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 sind beide Platten
bindungen 11, 11′ genau quer zur Längsachse des Brettes 12
angeordnet. Die Rastvorsprünge 35 und Gegenrastvertiefungen
36 sind gegenüber den vorangehenden Ausführungsbeispielen
vertauscht angeordnet, was auch bei den übrigen Ausführungs
beispielen im Sinne einer kinematischen Vertauschung ohne
weiteres möglich ist.
Die mit den Rastvertiefungen 30 der nur schematisch angedeu
teten Auslöseplatten 14 zusammenarbeitenden axial bewegli
chen Rastelemente 16 sind durch Federn 57 in Richtung der
Rastvertiefungen 30 vorgespannt. Außerdem sind die bewegli
chen Rastelemente 16 beider Plattenbindungen 11, 11′ durch
einen Bowdenzug 18 miteinander verbunden. In der geschlosse
nen Position der beiden Plattenbindungen 11, 11′, die aus
Fig. 8 ersichtlich ist, ist das Zugorgan 18′ des Bowdenzuges
18 gerade gespannt.
Löst jetzt eine der beiden Plattenbindungen 11 aus, so wird
das entsprechende bewegliche Rastelement 16 frei und kann
aufgrund eines erfindungsgemäß vorgesehenen zusätzlichen Be
wegungsspielraumes a durch die Kraft der zugeordneten Feder
57 noch um das Stück a weiter nach vorn verschoben werden.
Nach Auslösung beispielsweise der Plattenbindung 11 wirkt
somit die Kraft der zugeordneten Feder 57 über das Zugorgan
18′ des Bowdenzuges 18 in entlastendem Sinne auf das bewegli
che Rastelement 16 der anderen Plattenbindung 11′, so daß
deren Auslösung entsprechend erleichtert wird. Somit wird
auch schon bei geringeren Torsions- oder Kippkräften an der
anderen Plattenbindung 11′ eine Auslösung erzielt.
Gemäß Fig. 8 kann die eine Auslöseplatte 14 auch von dem Be
tätigungsarm 58 einer Brettbremse 19 untergriffen sein, und
zwar derart, daß der Bremsarm 20 sich oberhalb der Oberflä
che des Brettes 12 befindet. Ist die zugeordnete Auslöseplat
te 14 bei einer Auslösung von der Grundplatte 13 freigege
ben, so ist auch der Betätigungsarm 58 frei, und eine bei
spielsweise vorgesehene Wickelfeder 59 kann nunmehr den Brem
sarm 20 in die Bremsposition unterhalb der unteren Fläche
des Brettes 12 ausstellen.
Falls gewünscht, könnte auf der gegenüberliegenden Seite an
der gleichen Plattenbindung 11 oder der anderen Plattenbin
dung 11′ eine entsprechende Brettbremse 19 angeordnet
werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 9 und 10 sind zwei
Bowdenzüge 18 mit Zugorganen 18′ vorgesehen, welche einsei
tig - analog dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 - mit je
weils einem beweglichen Rastelement in Zugverbindung stehen,
jedoch mit dem anderen Ende an einem besonderen Rastorgan 68
angreifen, welches vertikal verschieblich in einer Bohrung
der Grundplatte 13 angeordnet ist und von dieser nach oben
in eine Rastvertiefung 69 in der Unterseite der Auslöseplat
te 14 eingreift. Eine vertikal wirkende Druckfeder 60 bringt
das Rastorgan 68 in Eingriff mit der Rastvertiefung 69.
Jedes Rastorgan 68 ist mit dem Zugorgan 18′ eines Bowdenzu
ges 18 verbunden, dessen entgegengesetztes Ende mit dem be
weglichen Rastelement 16 der jeweils anderen Plattenbindung
in Verbindung steht.
Bei geschlossenen Plattenbindungen 11, 11′ wird die Kraft
der Federn 70 über das Rastorgan 68 und die Rastvertiefung
69 von der Auslöseplatte 14 aufgenommen. Entfernt sich
jedoch die Auslöseplatte 14 von der Grundplatte 13 nach
einer Auslösung, so wird die von der Feder 70 auf das Rastor
gan 68 ausgeübte Kraft über den zugeordneten Bowdenzug 18
auf das bewegliche Rastelement 16 der anderen Plattenbindung
11 bzw. 11′ übertragen, so daß dieses Rastelement 16 entspre
chend entlastet wird und die Auslösung der betreffenden Plat
tenbindung 11 bzw. 11′ entsprechend erleichtert ist.
Claims (11)
1. Sportgleitbrett, insbesondere Schneegleitbrett mit zwei
mit ihrer Längsrichtung unter einem erheblichen Winkel
zur Brettlängsrichtung angeordneten Stiefelbindungen,
die von Hand geöffnet und geschlossen werden können, da
durch gekennzeichnet, daß jede Stiefelbin
dung als eine Plattenbindung (11, 11′) mit einer am
Brett (12) befestigten Grundplatte (13) und einer mit
dem Stiefel verbindbaren oder durch die Stiefelsohle
selbst gebildeten Auslöseplatte (14), die sowohl bei vor
bestimmten Torsionsbeanspruchungen als auch bei vorbe
stimmten Kippbeanspruchungen des Skistiefels um seine
Längsachse von der Grundplatte (13) lösbar ist, ausgebil
det ist, daß vorzugsweise der die Auslöseplatte (14) an
der Grundplatte (13) lösbar festhaltende Auslösemechanis
mus sich unterhalb oder seitlich der Auslöseplatte (14)
befindet, und daß die Auslösemechanismen beider Platten
bindungen (11, 11′) derart miteinander gekoppelt sind,
daß bei Auslösung einer Plattenbindung (11, 11′) die Aus
lösekraft der jeweils anderen Plattenbindung (11′, 11)
zumindest deutlich herabgesetzt wird.
2. Sportgleitbrett nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auslösemechanis
men der beiden Plattenbindungen (11, 11′) von einem ge
meinsamen Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan (15)
beaufschlagt sind.
3. Sportgleitbrett nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Plattenbindung
(11, 11′) ein bewegliches Rastelement (13 a, 16) auf
weist, welches über eine Kraftübertragungsleitung, wie
einen Seilzug (17), einen Bowdenzug (17′), ein Hebelge
stänge oder eine Hydraulikleitung von dem gemeinsamen Be
tätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan (15) beaufschlagt
ist.
4. Sportgleitbrett nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das gemeinsame Betäti
gungs- und Sicherheitsauslöseorgan eine zentrale, bei
übermäßigen Zugkräften und willkürlich manuell auslösba
re Handspannvorrichtung (15) ist.
5. Sportgleitbrett nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Plattenbindung
(11, 11′) ein bewegliches, federbeaufschlagtes Rastele
ment (16) aufweist, welches bei einer Auslösung der je
weils anderen Plattenbindung (11′, 11) über wenigstens
eine Kraftübertragungsleitung (18), wie einen Bowdenzug
o.dgl. von einem bei der Auflösung bewegten Bauteil der
auslösenden Plattenbindung (11, 11′) zumindest teilweise
derart entlastet wird, daß die Auslösung der betreffen
den anderen Plattenbindung (11′, 11) wesentlich erleich
tert ist.
6. Sportgleitbrett nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die bei der Auslösung
erfolgende Freigabe des Rastelementes (16) für die Entla
sung des Rastelementes (16′) der anderen Plattenbindung
(11′) ausgenutzt wird.
7. Sportgleitbrett nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die bei der Auslösung
erfolgende Bewegung der Auslöseplatte (14) für die Entla
stung des Rastelementes (16′) der anderen Plattenbindung
(11′) ausgenutzt wird.
8. Sportgleitbrett nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das Betäti
gungs- und Sicherheitsauslöseorgan (15) auch auf eine
Brettbremse (19) mit wenigstens einem unter die Gleitflä
che des Brettes (12) ausschwenkbaren Bremsarm (20)
derart einwirkt, daß bei Auslösung einer der Plattenbin
dungen (11, 11′) auch der Bremsarm (20) der Skibremse
(11) ausgestellt wird.
9. Sportgleitbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß eine Brettbrem
se (19) mit einer der Auslöseplatten (14) oder mit einem
der beweglichen Rastelemente (16, 16′) derart gekuppelt
ist, daß bei einer Auslösung der betreffenden Plattenbin
dung (11, 11′) der Bremsarm der Brettbremse (19) ausge
stellt wird.
10. Sportgleitbrett nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das gemeinsame Betätigungs- und Sicher
heitsauslöseorgan durch eine zentrale, zwischen den
Plattenbindungen (11, 11′) angeordnete Brettbremse ge
bildet ist, die einen Energiespeicher aufweist, der
gleichzeitig auf den Seilzug (17) und Bremsarme der
Brettbremse einwirkt.
11. Sportgleitbrett nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
bindungen (11, 11′) eine in eine untere Vertiefung (37)
der Auslöseplatte (14) einsetzbare Grundplatte (13) auf
weisen, wobei vorne und hinten an der Grundplatte (13)
mit Rastvertiefungen (30, 36) der Auslöseplatte (14) zu
sammenwirkende Rastvorsprünge (16, 35), von denen einer
beweglich ist, vorgesehen sind, oder daß die Grundplatte
(13) seitlich schwalbenschwanzartig ausgebildete, aufein
anderzu- und voneinanderwegbewegbare Rastelemente (13 a,
13 b) aufweist, die mit einem komplementär schwalbensch
wanzartig ausgebildeten, mittleren Klemmteil (14 a) der
Auslöseplatte (14) zusammenwirken.
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