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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fersenniederhalter für Skibindungen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Ein solcher Fersenniederhalter ist der AT-PS 325 487 zu entnehmen.
Dieser benötigt für die Lagerung der beweglichen Teile vier Zapfen und ein Paar
von Laschen, wodurch sich ein großer Bauaufwand ergibt.
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Bei einem anderen bekannten Fersenniederhalter (DE-PS n 097 874) ist
der Niederhalteteil mit einem vorderen Querzapfen in Längsschlitzen des Tragkörpers
verschieb-und verschwenkbar geführt. Die Auslösefeder stützt sich mit ihrem vorderen
Ende am Kopf eines Längsbolzens und mit ihrem hinteren Ende an einem Querstück des
Tragkörpers ab, das vom Längsbolzen verschiebbar durchsetzt ist. Ein fest mit dem
Niederhalteteil verbundener huslösehebel bildet zusammen mit an ihm angelenkten
und mit gelenkig am hinteren Ende des Längsbolzens abgestützten Laschen ein Kniehebelsystem7
bei dessen Durchdrücken der Niederhalteteil nach hinten in eine Freigabestellung
kippt. Abgesehen von dem Nachteil, daß bei diesem Fersenniederhalter die Auslösefeder
zugleich die Schubfeder ist, muß bei einem willkürlichen Auslösen die gesamte Kraft
der Auslösefeder überwunden werden. Außerdem ist die starre Koppelung der Bewegungen
des Auslösehebels und des Niederhalteteils nachteilig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen
und einen Fersenniederhalter der eingangs genannten Art baulich zu vereinfachen
und eine leichte willkürliche Auslösung zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst Der erfindungsgemäß ausgebildete Fersenniederhalter ermöglicht einen kompakten
Aufbau, da der Abstand der beiden, an der Hypotenuse des Kniehebelsystems liegenden
Zapfen fest ist. Dadurch ist auch das Anbringen eines geschlossenen Gehäuses leicht
möglich, wodurch das Eindringen von Verschmutzungen, welche die im voraus berechneten
Auslösewerte nachteilig beeinflussen können, ausgeschlossen wird.
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Es erübrigt sich die Verwendung einer gesonderten Zugstange, da die
erste Feder in einem Bauteil angeordnet ist, der zum Aufbau des Kniehebelsystems
bereits vorhanden ist. Auch die Handhabung ist leichter, weil die auf den Auslösehebel
wirkende Kraft von diesem unmittelbar, ohne Umleitung durch ein Zwischenstück, auf
die Feder aufgebracht werden kann.
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Zum willkürlichen Auslösen muß die Auslösefeder lediglich verschwenkt
und nicht deren gesamte Kraft überwunden werden.
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Aus der DE-AS 14 78 204 ist es zwar bereits bekannt, den einen Zapfen
des Widerlagers des einen Endes der Feder skifest anzuordnen; der andere'Zapfen
ist dort jedoch um einen weiteren skifesten Zapfen mittels des Auslösehebels schwenkbar
gelagert, wobei der schwenkbar gelagerte Zapfen zuzüglich einen Lenker trägt, an
dessen anderem Endbereich der Niederhalter angelenkt ist. Aufgrund dieser Eonstruktion
ist zwischen dem Betätigungshebel und dem Niederhalter noch ein weiterer Lenker
erforderlich. Somit sind insgesamt sechs Gelenkachsen oder Zapfen erforderlich;
der bekannte Fersenniederhalter ist dadurch im Aufbau kompliziert, störanfällig
und wartungsbedürftig. Darüber hinaus ist auch dieser Fersenniederhalter schubabhängig,
weil die Feder als Auslöse- und Schubfeder wirksam ist
(die-Verwendung
zweier Federn, welche koaxial angeordnet sind, erfolgt lediglich aus Konstruktionsgründen).
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist im Anspruch
2 angegeben. Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht bei einem willkürlichen
Aussteigen eine besonders einfache und wirksame Betätigung des Auslösehebels. Die
gemeinsame Anordnung von Auslösehebel und Niederhalteteil an einem einzigen Zapfen
trägt zum kompakten Aufbau des Bersenniederhalters bei. Darüber hinaus verringert
sich die Anzahl der erforderlichen Bauteile.
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Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen sind den übrigen Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun
anhand der Zeichnung, welche ein Ausführungs beispiel darstellt, näher beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Bersenniederhalter bis im Aufriß, wobei
die Fig. 1 die Abfahrtsstel-Fig. 3 lung, die Fig. 2 den Auslösezeitpunkt und die
Fig. 3 die Einsteigstellung veranschaulichens und Fig. 4 einen Grundriß zu Fig.
2.
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Wie man den Fig. 1 bis 3 entnehmen kann-, ist ein in seiner Gesamtheit
mit 1 bezeichneter Fersenniederhalter auf der Oberseite 2a eines Skis 2 mittels
einer Grundplatte 4 auf einer skifesten Führungsschiene 3 in Skilängsrichtung verschiebbar
und verrastbar sowie gegen ein Abheben in vertikaler Richtung gesichert geführt.
Die Grundplatte 4 ist relativ zu ihrer Verrastung an der FührungSschiene 3 gegen
die
Kraft einer Schubfeder 5 in Skilängsnichtung begrenzt verschiebbar, um die bei einer
Skidurchbiegung entstehenden Schubkräfte auszugleichen und die Auslösekräfte des
Fersenniederhalters 1 schubunabhängig zu gestalten.
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Auf der Grundplatte 4 ist ein Tragkörper 6 befestig, Im vorderen und
im hinteren Bereich des Tragkörpers 6 sind zwei Zapfen 7, 8 gelagert, die in einer
parallel zur Skioberseite 2a liegenden Ebene und quer zur Skilängsrichtung verlaufend
angeordnet sind. Die beiden Zapfen könnten auch in unterschiedlichen Abständen von
der Skioberseite 2a angeordnet werden. Dabei ist der hintere Zapfen 8 aus Konstruktionsgründen
von zwei Zapfenteilen 8a, 8b gebildet.
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Am vorderen Zapfen 7 sind ein Niederhalteteil 9 und ein Auslösehebel
10 schwenkbar gelagert. Der Niederhalteteil 9 ist, wie man besser der Fig. 4 entnehmen
kann, als Vollkörper mit einem in seinem mittleren Bereich sich nach hinten erstreckenden
Fortsatz 9a und mit zwei Seitenflächen 9b, die sich ebenfalls nach hinten erstrecken,
,ausgestaltet.
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Fortsatz 9a und Seitenflächen 9b weisen gesondert nicht bezeichnete
Bohrungen zum Lagern des Niederhalteteils 9 am vorderen Zapfen 7 auf. Weiter weist
der Niederhalteteil 9 einen Sohlenhalter 9c und einen Sporn 9d zum Niederhalten
eines nur angedeuteten Skischuhes 11 bzw. zum Niedertreten des Niederhalteteils
9 mittels dieses Skischuhes 11 auf.
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Der am vorderen Zapfen 7 ebenfalls schwenkbar gelagerte Auslösehebel
10 ist in diesem Bereich als ein etwa umgekehrt U-förmiges Gebilde gestaltet, das
den als Gehäuse ausgebildeten Tragkörper 6 in der Abfahrtsstellung teilweise umgibt.
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An seinem dem Sohlenhalter 9c abgewandten Endbereich weist der Fortsatz
9a des Niederhalteteils 9 eine Aussparung 9a1 auf, so daß eine Aufnahmestelle für
ein Gelenkstück 12a eines Federwiderlagers 12 entsteht. Das Gelenkstück 12a ist
mittels eines Gelenkzapfens 13 am Fortsatz 9a des Niederhalteteils 9 angelenkt.
Der Gelenkzapfen 13 durchsetzt beidseitig den Tragkörper 6, so daß sich der Auslösehebel
10 mittels einer an ihm ausgebildeten Steuerbahn ?Oa am Gelenkzapfen 13 abstützen
kann. Die Steuerbahn 10a schließt mit der Verbindungslinie der Zapfen 7 und 13,
von der Seite gesehen (Fig. 2), einen spitzen Winkel ein.
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Der Tragkörper 6 weist beidseitig je ein konzentrisch zum Zapfen 7
verlaufendes Langloch 6b auf. Die Langlöcher 6b lassen bei einem Auslösevorgang
eine Bewegung des Gelenkzapfens 13 relativ zum Tragkörper 6 zu. Außerdem ist der
Gelenkzapfen 13 gegen Verschieben quer zur Skilängsrichtung mittels seitlich des
Fortsatz es 9a angeordneter Sicherungsringe 13a gesichert. Der dem vorderen Zapfen
7 abgewandte Endbereich des Auslösehebels 10 ist als Handhabe 10b ausgebildet.
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Die Ausgestaltung ist so getroffen, daß die Handhabe 10b des Auslösehebels
10 in der niedergeschwenkten oder niedergedrückten Lage nach Fig. 2 bzw. Fig. 3
den Tragkörper 6 von oben her umgreift. Hierzu ist auch dieser Bereich des Auslösehebels
im Querschnitt als umgekehrtes U ausgestaltet.
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Am hinteren Zapfen.8 des Tragkörpers 6 ist eine Hülse 14 angelenkt.
In der Hülse 14 ist eine als Auslösefeder wirksame Feder 15 angeordnet, deren eines
Ende an einer
in ein gesondert nicht bezeichnetes Gewinde der Hülse
14 einschraubbaren Stellschraube und deren anderes Ende am Federwiderlager 12 abgestützt
ist. Mittels der Stellschraube IG kann die Vorspannung der Feder 15 und somit die
Auslösekraft eingestellt und mittels einer nicht dargestellten Anzeigevorrichtung
angezeigt werden.
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Der Tragkörper 6 weist zu Montagezwecken eine Offnung 6a auf, die
mittels einer Abdeckplatte 17 abschließbar ist.
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Das Abschließen kann so erfolgen, daß nach der Montage der Bindung
ein unzulässiges Manipulieren ohne sichtbare Schäden nicht erfolgen kann.
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Die Betätigung des erfindungsgemäßen Fersenniederhalters 1 ist wie
folgt: Wirken auf den Skischuh 11 in der Abfahrtsstellung nach Fig. 1 übermäßig
hohe Kräfte ein, so drückt der Niederhalteteil 9 mittels seines Fortsatzes 9a über
das Federwiderlager 12 auf die Feder 15, wobei der Niederhalteteil 9 um den vorderen
Zapfen 7 und die Hülse 14 um den hinteren Zapfen 8 verschwenken und die Feder 15
zugleich zusammengedrückt wird. Um das zu ermöglichen, weist die Hül se 14 im Bereich
des Gelenkzapfens 13 nicht naher bereich nete Ausnehmungen auf. Solange sich der
Gelenkzapfen 13 oberhalb der Verbindungsebene der Mittellinien des vorderen und
des hinteren Zapfens 7, 8 befindet, schwenkt der Niederhalteteil 9 nach Aufhören
der Kraftwirkung auf den Skischuh 11 (oder auf den Fuß des Skifahrers) wieder in
die Abfahrtsstellung gemäß Fig. 1 zurück. Wird eine Lage erreicht, bei der der Gelenkzapfen
13 in der Verbindungsebene der Mittellinie des vorderen und hinteren Zapfens 7,
8 liegt, so gibt der Niederhalteteil 9 den Absatz des Skischuhes 11 frei.
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Anschließend schwenkt der Niederhalteteil 9, auch ohne Einwirken von
weiteren Kräften, in die in der Fig. 3gezeigten Lage, die gleichzeitig die Einsteigposition
des Fersenniederhalters 1 ist.
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Aus dem Vergleichder soeben beschriebenen Lagen ist auch erkennbar,
daß bei einem willkürlichen Auslösevorgang der-Auslösehebel 10 mitgeschwenkt wird.
Es ist nur verständlich, daß zum willkürlichen Aussteigen aus dem Fersenniederhalter
1 der Auslösehebel 10 in Richtung des Pfeiles Pf um den vorderen Zapfen 7 zu verschwenken
ist. Dabei drückt die Steuerbahn 10a des Auslösehebels 10 auf den Gelenkzapfen 13,
wonach die Freigabe des Skischuhes 11 im wesentlichen in der bereits beschriebenen
Weise erfolgt.
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Soll der Fersenniederhalter 1 aus der Einsteigstellung in die Abfahrtsstellung
gebracht werden, so genügt es, wenn der Skifahrer mit dem Absatz des Skischues 11
den Sporn 9d des Niederhalteteils 9 in Richtung zur Skioberseite 2a hin niedertritt.
Dabei wird jetzt die Auslösefeder 15, durch das Federwiderlager 12 beaufschlagt,
zusammengedrückt und nach Durchlaufen der labilen Lage nach Fig. 2 der Fersenniederhalter
1 in die Abfahrtsstellung nach Fig. 1 gebracht.
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Es ist somit verständlich, daß sowohl die Abfahrtsstellung (übertotpunktlage)
als auch die Finsteigstellung (Untertotpunktlage) stabile Lagen des Fersenniederhalters
1 därstellen.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel eingeschränkt.
Beispielsweise kann die Hülse durch eine Federgabel ersetzt werden. Auch die Anordnung
der Feder mit der Hülse bzw. mit der Federgabel und des Fortsatzes kann untereinander
ausgetauscht werden. Weiter kann der hintere Zapfen als einstückige Achse gestaltet
sein, vorausgesetzt, daß das Kniehebelsystem eine solche Ausgestaltung zuläßt.