DE3825186A1 - Oral verabreichbare, lektine enthaltende zubereitungen zur behandlung von metastasen - Google Patents
Oral verabreichbare, lektine enthaltende zubereitungen zur behandlung von metastasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft orale Verabreichungsformen
von Lektinen, insbesondere Abrin und Abrus-Agglutinin,
zur Unterdrückung nach-operativer maligner Tumor-Metastasen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können Abrin und Abrus-Agglutinin alleine oder zusammen
mit einem chemotherapeutischen Mittel gegen Krebs
enthalten. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können
gleichzeitig mit oder nach einer Strahlen- und/oder
chemotherapeutischen Behandlung zur Unterdrückung
maligner Tumor-Metastasen verwendet werden.
Traditionell wurden Lektine an an Krebs erkrankte
Patienten parenteral verabreicht. Diese Behandlung
mußte im Krankenhaus durch Ärzte vorgenommen werden.
Die klinische Anwendung von Lektinen wurde durch dieses
Erfordernis, daß Lektinzubereitungen einem an Krebs
erkrankten Patienten im Krankenhaus unter direkter
ärztlicher Überwachung verabreicht werden mußten,
behindert. Die parenterale Verabreichung eines Arzneimittels
ist außerdem mit gewissen Risiken verbunden.
Es besteht deshalb ein großer Bedarf für sicherere
oral verabreichbare Lektinzubereitungen, die ein krebskranker
Patient ohne direkte ärztliche Überwachung
selbst einnehmen kann, um die klinische Verwendung
dieser Zubereitungen auszudehnen. Wie nachstehend
im einzelnen beschrieben, umfassen die erfindungsgemäßen
Zubereitungen Lektine in einer oral verabreichbaren
Form, die signifikante Anti-Krebs-Wirkungen,
insbesondere bei der Inhibierung von Metastasen, zeigen.
Erfindungsgemäß werden oral verabreichbare, Lektine
enthaltende Anti-Metastasen-Zubereitungen bereitgestellt,
die zahlreiche praktische Anwendungen zur
Unterdrückung von malignen Tumor-Metastasen und für
die Förderung der Immunität gegen Krebs, AIDS und
Hepatitis haben. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
stellen danach einen wertvollen Beitrag für die
post-operative Behandlung von Krebs dar. Erfindungsgemäß
wird eine sichere, oral zu verabreichende Zubereitung
bereitgestellt, die einem krebskranken Patient
leicht ohne direkte ärztliche Intervention verabreicht
werden kann. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann täglich oral verabreicht werden, und zwar auch
zusammen mit und/oder auf eine chemotherapeutische
und/oder Strahlen-Behandlung folgend. Die erfindungsgemäßen
Zubereitungen können die Lektine als einzigen
wirksamen Bestandteil oder zusammen mit einem Chemotherapeutikum
gegen Krebs für eine post-operative Behandlung
enthalten.
Ein wichtiges Ziel der vorliegenden Erfindung ist
es deshalb, sichere, oral verabreichbare Lektin-Metastasen
wirksam unterdrücken und von einem krebskranken
Patienten ohne direkte ärztliche Überwachung eingenommen
werden können.
Gegenstand der Erfindung sind dabei sowohl oral verabreichbare
Zubereitungen, in denen ein Lektin der einzige
wirksame Bestandteil ist, als auch solche Zusammensetzungen,
in denen ein Lektin mit einem Chemotherapeutikum
gegen Krebs kombiniert ist.
Lektine sind zellagglutinierende Proteine mit spezifischer
Affinität für eine große Vielzahl von Kohlenhydraten.
Viele Pflanzen, wie beispielsweise Bohnen,
Gemüse und medizinische Kräuter, enthalten unterschiedliche
Lektine in ihren Samen, Blättern, Rinde usw.
(1). Phytohemagglutinin (PHA), ConcanavalinA (ConA),
Abrin, Abrus-Agglutinin (AAG), Ricin, Ricinusagglutinin,
Sojabohnenagglutinin und Weizenkeimagglutinin
(WGA) gehören zu den bekannten Lektinen, die aus Pflanzen
isoliert wurden. Diese glycophilen Proteine haben
eine spezifische Affinität für Kohlenhydrate und binden
an die endständigen Monosaccharidanteile der Zellmembranrezeptoren
(2). Demgemäß erfolgt eine Anlagerung
(3), gefolgt von einer Endozytose.
Lektine dringen in das Cytoplasma ein und lösen biologische
Antworten aus, wie beispielsweise die Induktion
von Lymphokinen, wie beispielsweise Interferonen (4, 5)
die Stimulierung von DNA-Synthese, gefolgt von mitogener
Zellteilung (6) und, nach Eintritt in die Zellen,
die Unterdrückung der Protein- und DNA-Synthese (7).
Lektine wurden vorgeschlagen, um die Entwicklung von
Tumor- oder Krebszellen in vitro entweder direkt über
Makrophagen oder durch Aktivierung von T-Lymphocyten
(8-10) zu verhindern. Anti-Tumor-Wirkungen von Lektinen
in vivo wurden bei Tieren nach parenteraler Verabreichung
(11-13) gezeigt, die Verwendung von oral verabreichten
Lektinen wurde in der Literatur jedoch nicht
berichtet. Es ist ferner gezeigt worden, daß ein Teil
der oral verabreichten Lektine an die Membranrezeptoren
von Lymphocyten auf den Magen-Darm-Wänden binden und
in den Körper eindringen. Deshalb werden Lektine in
Nahrungsmitteln, die nicht während des Kochens oder
des Verdauens zerstört werden, über das Lymphsystem
des Verdauungstraktes absorbiert und üben ihre spezifischen
biologischen Funktionen aus. Es ist auch gezeigt
worden, daß Abrus-Agglutinin und Abrin isoliert aus
Samen von Abrus precatorius R-Interferone induziert
und deshalb die Immunität gegen Krebs verstärkt (5).
Weitere Literatur zum Stand der Technik umfaßt Lin,
1969 (15); Post, 1980 (16); Wang, 1982 (17) und Sharon
und Lis, 1975 (18).
Es wurde gefunden, daß oral verabreichtes AAG oder
Abrin signifikante Anti-Krebs-Wirkungen hat, insbesondere
bei der post-operativen Inhibierung maligner
Tumor-Metastasen.
AAG und Abrin sind Lektinproteine mit einem Molekulargewicht
von 130 000 bzw. 65 000. Es wurde gefunden,
daß oral verabreichtes AAG und Abrin biologisch aktiv
sind. Mäuse zeigten nach Verabreichung oraler Dosen
von AAG oder Abrin eine Erhöhung der peripheren Leukocyten
und T-Lymphocyten sowie die Induktion von R-Interferon
(5). Diese Beobachtungen beweisen die Absorption
von oral verabreichtem AAG, Abrin und anderen
Lektinen. Eine orale Verabreichung ist wesentlich
bequemer und sicherer als eine parenterale Verabreichung
durch Ärzte im Krankenhaus.
Viele Lektine sind normale Bestandteile von Pflanzen
und Gemüsen, die sicher, eßbar und nicht toxisch sind.
Lektine werden beim Kochen zerstört. Um ihre biologische
Wirksamkeit zu erhalten, sollten Lektine aus
den Pflanzen extrahiert und zu oralen Verabreichungsformen
verarbeitet werden. Die tägliche Einnahme von
Lektinen stellt die Immunität gegen Krebs, AIDS und
Hepatitis wieder her.
Die biologischen Wirkungen oral verabreichter Lektine
wurden untersucht.
Eine Dosis von 2 mg des Lektins Con-A-FITC wurde sechs
Mäusen verabreicht, die 1,5 bis 2 Stunden später getötet
wurden. Die Untersuchung von kryogenen Schnitten
des Magen-Darm-Traktes unter dem Fluoreszenzmikroskop
zeigte fluoreszierende Lymphocyten im Bereich von
Flimmerhärchen, Payer's Lappen und laminarer Propria
des Magen-Darm-Traktes.
In einer anderen Untersuchung waren Mäuse, die täglich
eine orale Dosis von AAG (200 ng) oder Abrin (20 ng)
und S-180 Tumorzellen (1-2 × 10⁶) (14) über Schwanzvenen
Injektion erhielten, signifikant weniger anfällig
für Tod und Tumor-Metastasen der Lunge als die Kontrollgruppe,
wenn die Mäuse drei Wochen nach der Behandlung
untersucht wurden. Einige mit AAG oder Abrin
behandelten Mäusen erholten sich sogar vom Krebs (vgl.
(14), Tabelle I und Fig. 1-8).
Es war unerwartet, daß das oral den Mäusen verabreichte
Lektin bioverfügbar und für die Unterdrückung von
Tumor-Metastasen wirksam war.
Es wurde gefunden, daß die Unterdrückung von Tumor-Metastasen
in größerem Umfang bei der Verabreichung
von Lektinen zusammen mit und/oder nachfolgend auf
eine chemotherapeutische und/oder Strahlenbehandlung
eintrat, als bei Chemotherapie und/oder Strahlenbehandlung
alleine. Die tägliche Verabreichung von Lektinen
ergab auch eine verstärkte Immunität (4-6). Demgemäß
sind Lektine zur Kontrolle von Krebs, AIDS und Hepatitis
wirksam.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen, die nach der
in dieser Anmeldung beschriebenen Methode hergestellt
wurden, werden oral täglich Krebspatienten nach der
Operation verabreicht, um maligne Tumor-Metastasen
zu unterdrücken.
Die Zubereitungen werden täglich über einen Behandlungszeitraum
verabreicht, bis ein Patient frei von
Krebs ist, im allgemeinen fünf Jahre lang.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten
im allgemeinen eine Lektinmenge, die der täglichen
Dosiseinheit entspricht. Kleinere Mengen für mehrfache
Verabreichungen während der Dauer eines Tages können
jedoch ebenfalls benutzt werden.
Für AAG oder Abrin liegt die tägliche Mindestdosis,
die noch für die Unterdrückung von Krebs-Tumor-Metastasen
wirksam ist, im allgemeinen bei ungefähr
10 ng. Die Wirksamkeit von AAG nimmt zu, wenn die
tägliche Dosis auf bis zu 500 ng gesteigert wird.
Tägliche Dosen über dieser Menge zeigen keine gesteigerte
Wirksamkeit bei der Unterdrückung von Krebs-Tumor-
Metastasen mehr. Der bevorzugte Bereich der Tagesdosis
liegt zwischen ungefähr 50 und ungefähr 200
ng.
Die Wirksamkeit von Abrin nimmt mit einer Steigerung
der täglichen Dosis auf bis ungefähr 20 ng zu. Eine
tägliche Dosis über dieser Menge zeigt keine gesteigerte
Wirksamkeit bei der Unterdrückung von Krebs-Tumor-
Metastasen. Die bevorzugte Tagesdosis liegt zwischen
ungefähr 2,0 und ungefähr 5,0 ng.
Wenn Patienten, die an verschiedenen Arten von Krebs
litten, zusätzlich zur Bestrahlung und Chemotherapie
post-operativ tägliche Dosen von AAG (200 ng) oder
Abrin (5 ng) erhielten, war die Unterdrückung des
Wiederauftretens von Krebs nach einjähriger Beobachtung
auffällig.
Lektine in gemäß ihrer erfindungsgemäßen Methode hergestellten
oralen Dosisformen können demgemäß Menschen
als täglicher post-operativerer Krebsbehandlungszusatz
verabreicht werden. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen
können auf einer täglichen Basis einem Krebspatienten
post-operativ zusammen mit und/oder nachfolgend auf
eine Strahlen- oder chemotherapeutische Behandlung
verabreicht werden, um maligne Tumor-Metastasen zu
unterdrücken.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung enthält
die verabreichte Zusammensetzung ein Lektin zusammen
mit einem Krebschemotherapeutikum. Dafür geeignete
Chemotherapeutika umfassen Alkylierungsmittel, wie
Cyclophosphamid, Melphalan, Busulfan und Chlorumbucil;
Antimetabolite, wie Methotrexat, 6-Mercaptopurin und
6-Thioguanin; Androgene, wie Ethinylestradiol, Progestine,
wie 6-Methylhydroxyprogesteron, Thyroidhormon,
Nebennierenrindenhormone, wie Prednison und Dexamethason
und andere Verbindungen, wie Procarbazin, CCNU,
MeCCNU, o,p′DDD, Hexamethylmelanin und Hydroxyharnstoff.
In dieser Ausgestaltung der Erfindung werden
die Lektine mit den aus Harrison, Principles of Internal
Medicine, Ch. 323, pp. 17451767 (8th ed., McGraw-
Hill, New York 1977 bekannten oralen Chemotherapeutika
gemischt.
Die erfindungsgemäße Zubereitung enthaltend die Lektine
kann in einer gesonderten Zubereitung dem Patienten
zusätzlich zu einem Krebs-Chemotherapeutikum oder
einer Strahlenbehandlung verabreicht werden. Die
Verabreichung kann gleichzeitig, unmittelbar vor
oder nach der anderen Behandlung oder in kleinerem
oder größerem zeitlichen Abstand erfolgen. Es ist
auch möglich, die Lektinbehandlung erst nach Abschluß
der Strahlenbehandlung oder Chemotherapie zu beginnen.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können außerdem
auch in anderen Fällen, in denen es sich nicht um
einen Krebspatienten nach der Operation handelt,
verabreicht werden. Durch die Verabreichung kann
die Stärke des Immunsystems der behandelten Person
vergrößert werden, insbesondere bei solchen Personen,
die sich mit Krebs, Aids oder Hepatitis angesteckt
haben oder in einer entsprechenden Risikosituation
sind oder bei denen Aids oder Hepatitis durch einen
Antigen-Test festgestellt wurde.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann übliche
Materialien und Zusatzstoffe enthalten und bekannten
pharmakologischen Formulierungen entsprechen. Zur
Herstellung der gewünschten pharmazeutischen Form
der erfindungsgemäßen Zubereitungen können zahlreiche
Zusätze, Verdünnungsmittel und Hilfsmittel verwendet
werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung nicht
beschränken, sondern nur beschreiben. Es ist selbstverständlich,
daß für den Fachmann Änderungen, die
Veränderung von Verhältnissen und andere Abwandlungen
im Bereich seines Fachwissens liegen und von der
vorliegenden Erfindung erfaßt werden.
500 g Sojabohnen werden zu Pulver vermahlen, mit
Wasser extrahiert und durch fraktionierte Fällung
mit Ammoniumsulfat weiter gereinigt. Die Lektine
in den Fraktionen mit einer Ammoniumsulfatsättigung
von 30-90% wurden durch Adsorbtion in einer
Zuckeraffinitätssäure isoliert und dann über eine
Sephadex-Säule gereinigt. Die so erhaltenen gereinigten
Lektine wurden zu trockenem Puder lyophilisiert.
Casein wurde als Träger zur Herstellung der Verabreichungsform
zugesetzt.
Der Samen von Abrus procatorius wurde zur Entfernung
von Lipiden mit Hexan gewaschen, der Samen dann zu
Pulver gemahlen und mit Wasser extrahiert. Ammoniumsulfat
wurde in Portionen zu wäßrigen Extrakten
zugegeben, um die Lektine fraktioniert zu fällen.
Die Fällungen aus 35-60% Sättigung wurden in Wasser
gelöst und dialysiert. Nach der Dialyse wurde
Sepharose zugegeben und 4 Stunden in einem kalten
Raum gerührt. Die an Sepharose adsorbierten Lektine
wurden durch Zentrifugieren abgetrennt, dreimal mit
Wasser gewaschen und dann in einer 2%igen Lösung
von Cerebrose 3 Stunden lang wieder aufgelöst. Die
Sepharose wurde durch Zentrifugieren entfernt und
die AAG und Abrin enthaltende wäßrige Schicht über
eine Sephadex-Säule chromatographiert und dadurch
AAG von Abrin getrennt. Die wäßrigen Fraktionen
von AAG und Abrin wurden dann lyophilisiert, um das
reine AAG und Abrin zu erhalten. Casein wurde als
Zusatzstoff zur Herstellung der Verabreichungsformen
verwendet.
20 Mäusen wurden 4 Tage lang subkutan täglich jeweils
200 ng verabreicht. Am 5. Tag erhielten die Mäuse
intravenös über die Schwanzvene jeweils 2,5 × 10⁶
Zellen Sarcoma-180. Eine Kontrollgruppe Mäuse erhielt
die gleiche Menge S-180, ohne zuvor AAG erhalten
zu haben. Beide Gruppen wurden nach 3 Wochen getötet
und eine mikroskopische pathologische Untersuchung
auf Lungenmetastasen durchgeführt.
Von der Gruppe, die AAG erhalten hatte, zeigten 50%
keine Metastasen, 33% hatten Metastasen 1. Grades,
keine hatte Metastasen 2. Grades und 17% hatten
Metastasen 3. Grades. Von der Kontrollgruppe zeigten
25% keine Metastasen, 13% hatten Metastasen 1.
Grades, 25% hatten Metastasen 2. Grades und 37%
hatten Metastasen 3. Grades.
Eine dritte Gruppe von 20 Mäusen erhielt täglich
eine Woche lang oral eine Dosis von 200 ng pro Tag.
Am 8. Tag erhielt jede Maus intravenös über die
Schwanzvene 2,5 × 10⁶ Zellen von S-180. Eine Kontrollgruppe
Mäuse erhielt die gleiche Menge S-180, ohne
zuvor AAG erhalten zu haben. Die Versuchsgruppe erhielt
dann für die nächsten 7 Tage weiter eine orale
Dosis von 200 ng AAG. Beide Gruppen wurden nach
3 Wochen getötet und die mikroskopische pathologische
Untersuchung auf Lungenmetastasen durchgeführt.
Die Ergebnisse der Versuchsgruppe und der Kontrollgruppe
unterschieden sich signifikant (p <0,05). Die
Testgruppe hatte im Durchschnitt 0,2 plus/minus 0,4
metastatische Krebsknötchen. Die Kontrollgruppe hatte
im Durchschnitt 31,4 plus/minus 42,4 metastatische
Krebsknötchen.
Die Häufigkeit von Lungenmetastasen von S-180-Zellen
bei den Versuchs- und Kontrollgruppen wird in Tabelle
I zusammengefaßt.
Dieses Beispiel zeigt, daß die orale Verabreichung
von AAG genauso wirksam bei der Unterdrückung von
Krebszellmetastasen ist wie die parenterale Verabreichung
von AAG.
AAG wurde einer Versuchsgruppe von 9 C₅₇BL/6-Mäusen
wie in Beispiel 3 verabreicht. Am 5. Tage wurden
2 × 10⁴ B-16-Melanomzellen intravenös über die
Schwanzvene der Versuchsgruppe und einer Kontrollgruppe
von 9 Mäusen, die kein AAG erhalten hatten,
verabreicht. Beide Gruppen wurden getötet und wie
in Beispiel 3 untersucht.
Die Ergebnisse der Versuchsgruppe und der Kontrollgruppe
unterschieden sich signifikant (p <0,05). Die
Versuchsgruppe hatte durchschnittlich 23,6 plus/minus
13,0 metastatische Krebsknötchen. Die Vergleichsgruppe
hatte durchschnittlich 44,0 plus/minus 23,6 metastatische
Krebsknötchen.
Einer dritten Gruppe von 7 Mäusen wurde oral AAG
wie in Beispiel 3 verabreicht. Am 8. Tage wurden
dieser Versuchsgruppe und 8 Mäuse einer Vergleichsgruppe,
die zuvor kein AAG erhalten hatte,
2 × 10⁴ B-16-Melanomzellen intravenös über die
Schwanzvene verabreicht. Die Mäuse der Versuchsgruppen
erhielten dann bis zur 3. Woche weiter eine tägliche
Dosis von 200 ng AAG. Dann wurden beide Gruppen getötet
und wie in Beispiel 3 untersucht.
Die Ergebnisse der Versuchsgruppe und der Kontrollgruppe
unterschieden sich signifikant (p <0,05). Die
Versuchsgruppe wies durchschnittlich 4,1 plus/minus
0,5 metastatische Krebsknötchen auf, die Kontrollgruppe
durchschnittlich 14,9 plus/minus 7,4 metastatische
Krebsknötchen.
Dieses Beispiel bestätigt weiter, daß die orale Verabreichung
von AAG genauso wirksam bei der Unterdrückung
von Krebszellenmetastasen ist wie die parenterale
Verabreichung von AAG.
Die Signifikanz der vorliegenden Erfindung besteht
darin, daß die oral verabreichten Lektine, insbesondere
AAG, Abrin und Con-A für die Behandlung und
Prävention von Krebs geeignet sind, indem sie an
die Membranrezeptoren von Lymphozyten der Magen-Darm-
Wand binden und in den Körper eintreten und Anti-
Krebs-Aktivitäten entfalten, ehe sie von proteolytischen
Enzymen verdaut werden. Die orale Verwendung
von Lektinen ist sicherer und einfacher als die parenterale
Verwendung. Die oralen Lektine sind zur Bekämpfung
von Krebs genauso wirksam wie parenterale
Lektine. Die Annehmlichkeit ist ein anderer wichtiger
Vorteil der oralen Formen.
In den vorstehenden Beispielen können andere als
dort genannte Zusatzstoffe zur Erreichung des gewünschten
pharmazeutischen Effekts zugesetzt werden.
Die vorliegende Erfindung stellt Zubereitungen zur
Verfügung, die relativ leicht herzustellen und zu
verabreichen sind und für den gewünschten Zweck wirksam
sind.
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Claims (10)
1. Oral verabreichbare Zubereitung zur Unterdrückung
post-operativer maligner Tumormetastasen in Säugetieren,
enthaltend eine physiologisch wirksame
Menge eines Lektins, ausgewählt aus Abrin und
Abrus-Agglutinin und einen pharmazeutisch akzeptablen
Träger.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Lektin
Abrin ist.
3. Zubereitung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Abrin in Mengen
von 1,0 bis 20 ng pro Dosiseinheit vorhanden
ist.
4. Zubereitung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß Abrin in Mengen
von 2,0 bis 5,0 ng pro Dosiseinheit vorhanden
ist.
5. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Lektin
Abrus-Agglutinin ist.
6. Zubereitung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abrus-
Agglutinin in Mengen von 10 bis 500 ng pro
Dosiseinheit vorhanden ist.
7. Zubereitung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß Abrus-Agglutinin
in Mengen von 50 bis 200 ng pro Dosiseinheit
vorhanden ist.
8. Zubereitung nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich Anti-Krebs-Mittel der Gruppe
Cyclophosphamid, Melphalan, Busulfan,
Chlorumbucil, Methotrexat, 6-Mercaptopurin,
6-Thioguanin, Fluoxymesteron, Ethinylestradiol,
6-Methylhydroxyprogesteron, Thyroidhormon,
Prednison, Dexamethason, Procarbazin, CCNU,
MeCCNU, o,p′-DDD, Hexamethylmelanin und Hydroxyharnstoff
enthält.
9. Verwendung von Zubereitungen nach einem der
Ansprüche 1 bis 8 zur Unterdrückung post-operativer
Metastasen maligner Tumore.
10. Verwendung von Zubereitungen nach einem der
Ansprüche 1 bis 8 zur Behandlung und Prophylaxe
von AIDS und Hepatitis.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US17382688A | 1988-03-28 | 1988-03-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3825186A1 true DE3825186A1 (de) | 1989-03-16 |
Family
ID=22633668
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883825186 Withdrawn DE3825186A1 (de) | 1988-03-28 | 1988-07-25 | Oral verabreichbare, lektine enthaltende zubereitungen zur behandlung von metastasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3825186A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1990014843A1 (de) * | 1989-06-01 | 1990-12-13 | Bartos Patent Development & Holding Company Ltd. | Medikamente zur tumortherapie mit kontrolliertem und reguliertem immunsystem sowie verwendung der einzelsubstanzen zur kombinierten therapie |
WO1999027947A1 (de) * | 1997-11-27 | 1999-06-10 | Madaus Ag | Verwendung von lektinzubereitungen bei der bekämpfung von harnblasenkarzinomen |
-
1988
- 1988-07-25 DE DE19883825186 patent/DE3825186A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1990014843A1 (de) * | 1989-06-01 | 1990-12-13 | Bartos Patent Development & Holding Company Ltd. | Medikamente zur tumortherapie mit kontrolliertem und reguliertem immunsystem sowie verwendung der einzelsubstanzen zur kombinierten therapie |
WO1999027947A1 (de) * | 1997-11-27 | 1999-06-10 | Madaus Ag | Verwendung von lektinzubereitungen bei der bekämpfung von harnblasenkarzinomen |
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