DE3823346A1 - Graphitrohrofen mit probentraeger fuer die atomabsorptionsspektroskopie - Google Patents
Graphitrohrofen mit probentraeger fuer die atomabsorptionsspektroskopieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Graphitrohrofen mit einem
im Ofen angeordneten Probenträger für die Atomabsorp
tionsspektroskopie.
In der flammenlosen Atomabsorptionsspektroskopie (AAS)
verwendet man zur Verdampfung und Atomisierung der
Probensubstanz Graphitrohröfen, die durch direkte
Widerstandserhitzung auf die benötigte Temperatur auf
geheizt werden. Die Probe wird durch eine Öffnung im
Rohrmantel direkt auf die Mantelfläche des Rohrofens
aufgebracht oder mit Hilfe eines auch als Plattform
bezeichneten, mit einer kleinen Vertiefung zur Aufnahme
der Probe versehenen Probenträgers von den Stirnseiten
her in den Ofen eingegeben. Durch Verwendung besonderer
Probenträger kann der Probenort genau lokalisiert und
Fehler durch mögliche Temperaturgradienten längs der
Rohrachse weitgehend vermieden werden. Andererseits
wurde gefunden, daß die Aufheizrate des ebenfalls aus
Graphit bestehenden Probenträgers wesentlich durch
Kontakte zwischen Rohrmantel und dem Probenträger
verändert wird, da ein Teil des Heizstroms durch den
Probenträger fließt (Fresenius Z. Anal. Chem. 1986,
323, 748-753). Die Wirkung verschiedener Aufheizraten
und Temperaturdifferenzen zwischen Rohr und Probenträger
ist von I. L. Shuttler und H. T. Delves am Beispiel der
Messung kleiner Bleigehalte im Blut untersucht worden
(J. Analyt. Atomic Spectrometry 1987, 2, 171). Sie
fanden vor allem große Unterschiede in der Auslösezeit
des Signals, der integralen Absorption und es gab eine
so große Streuung der Meßwerte, daß die Methode für
diesen Zweck nicht geeignet war. Eine Lösung des Problems
wird durch Probenträger erwartet, die ausschließlich
durch Strahlung und nicht durch Joule'sche Wärme erhitzt
werden, also keinen körperlichen Kontakt mit dem Graphit
rohrofen haben und die Probe in einer reproduzierbaren
Lage im Graphitrohr halten.
Im wesentlichen sind drei Anordnungen des Probenträgers
bekanntgeworden, die sich durch verhältnismäßig kleine
Berührungsflächen zwischen Probenträger und Rohrmantel
auszeichnen und elektrische Leitung und Wärmeleitung
zwischen Mantel und Träger erheblich beschränken. Für
die erste Gruppe typisch ist die Ausführung nach
DE-PS 29 24 123. Der Probenträger hat einen trapez
förmigen Querschnitt und die Kanten der breiteren Seite
greifen in flache, in den Rohrmantel gefräste schwalben
schwanzförmige Riefen ein. In der zweiten Anordnung ist
der Probenträger mit einem Zapfen versehen, der eine
kleine Querschnittsfläche aufweist, in eine Bohrung
des Graphitrohrs eingesteckt ist und den Probenträger
im Abstand vom Rohrmantel hält (DE-OS 35 45 635).
Typisch für die dritte Gruppe ist ein Probenträger,
dessen verbreiterter Endabschnitt in Schlitze eingreift,
die von einer Stirnfläche des Graphitrohrs ausgehen.
Der probentragende Teil des Trägers ist freitragend im
Abstand vom Rohrmantel gehalten (DE-OS 37 22 379).
Alle beschriebenen Lösungen vermindern den Wärmefluß
zwischen Graphitrohr und Probenträger und die Wärme
erzeugung im Probenträger, ermöglichen die genaue
Festlegung des Probenorts relativ zum Graphitrohr und
vermeiden zu einem großen Teil die weiter oben
geschilderten Nachteile. Bei mehrmaligem schnellen
Aufheizen von Anordnungen des ersten und dritten Typs
entstehen jedoch Schäden, die eine Verwendung der
Graphitrohre sehr stark einschränken. Von den zur Führung
und Fixierung der Probenträger dienenden Riefen bzw.
Schlitzen gehen feine Risse aus, die nach mehrmaligem
Aufheizen ein Reißen des Graphitrohrs auslösen. Nicht
identische thermische Ausdehnungskoeffizienten von
Probenträger und Rohr bedingen zusätzliche Druck
spannungen beim Erwärmen, die zum Abreißen des geschlitzten
Abschnitts führen können. Zerstörungen durch Lichtbögen sind
häufig, wenn die mechanischen Spannungen durch ein größeres
Spiel begrenzt werden. In diesem Fall kommt es auch beim
Anlegen von Magnetfeldern zu unerwünschten Schwingungen.
Mit Riefen versehene Graphitrohröfen können schließlich
nur in Kombination mit dem Probenträger verwendet werden,
da direkt auf die Mantelfläche aufgebrachte Probensubstanz
sich in den Riefen sammelt und über die gesamte Mantel
fläche verteilt. Für Anordnungen des zweiten Typs ist
der Herstellungsaufwand des Probenträgers mit angedrehtem
Zapfen wegen der kleinen Maße und der Sprödigkeit des
Werkstoffs Graphit sehr groß. Tatsächlich eignet sich nur
Glaskohlenstoff aufgrund seiner hohen Festigkeit für
Probenträger dieser Art.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Graphit
rohrofen derart auszubilden, daß der Probenträger im
Abstand vom Rohrmantel gehalten, die Festigkeit des
Rohrofens nicht durch Riefen oder Schlitze beeinträchtigt
und die Herstellung des Probenträgers einfach ist. Eine
andere Aufgabe ist die Vergleichmäßigung des Temperatur
profils im Graphitrohrofen.
Die Aufgabe wird mit einem Graphitrohrofen gelöst,
dessen innere Mantelfläche mit wenigstens zwei um
laufenden Stegen versehen ist, auf denen der Proben
träger im Abstand von der Rohrwandung aufliegt.
Der Querschnitt der Stege ist zweckmäßig keilförmig und
zur Verminderung der Auflagefläche bevorzugt schneiden
förmig ausgebildet. Ihre Basisbreite beträgt etwa
0,5 bis 1,0 mm. Zur Herstellung der mit Stegen versehenen
Rohröfen werden Graphitzylinder ausgebohrt und durch
Hinterdrehen die Stege herausgearbeitet, die zweckmäßig
symmetrisch im Rohr angeordnet sind, d.h. jeweils paar
weise von beiden Stirnflächen des Rohrs gleichweit
entfernt sind. Die Abriebfestigkeit der Stege, die im
allgemeinen vergleichsweise klein ist, wird durch eine
an sich bekannte und übliche Beschichtung der Mantel
flächen des Rohrofens mit Pyrokohlenstoff den
Beanspruchungsbedingungen soweit angepaßt, daß die Stege
beim Betrieb des Ofens nicht beschädigt werden. Die Lage
des Probenträgers ist durch schlitzförmige Ausnehmungen
in den Stegen, die zweckmäßig durch Räumen oder Hoch
frequenzmeißeln hergestellt werden, und durch einen
Anschlag reproduzierbar festgelegt. Als Anschlag dient
zweckmäßig ein Steg, der nicht mit Ausnehmungen ver
sehen und einer Stirnfläche des Rohrofens benachbart
ist.
Die Schlitzung des Graphitrohrs ist ausschließlich auf
die Stege beschänkt und erstreckt sich nicht wie bei
einer vorbekannten Ausführung über die gesamte Länge
des Rohrs, so daß schon aus geometrischen Gründen die
Wahrscheinlichkeit der Bildung kritischer, das Rohr
zerstörende Risse sehr viel kleiner sein muß. Tatsächlich
enden von den Schlitzen ausgehende Haarrisse in der
Wurzel des Stegs und beeinträchtigen nicht die Lebens
dauer der Rohröfen. Da ein körperlicher Kontakt zwischen
Rohrofen und Probenträger ebenfalls nur im Bereich der
Stege besteht, sind elektrischer und Wärmewiderstand
so groß, daß Strom- und Wärmefluß zwischen Rohrofen und
Probenträger weitgehend auszuschließen sind und die
Erwärmung der Probensubstanz praktisch ausschließlich
durch Strahlung erfolgt. Die symmetrisch zu den Rohr
enden angeordneten Stege begrenzen zudem einen zentralen
Ofenteil, in dem annährend isotherme Bedingungen vor
liegen. Derartige Bedingungen gewährleisten auch beim
Atomisieren der Probensubstanz an der Rohrwandung des
Ofens reproduzierbare Ergebnisse.
Eine aus einem Graphitrohrofen und einem Probenträger
bestehende Vorrichtung mit einem im Inneren des Rohrs
angeordneten radialsymmetrischen Steg ist durch die
DE-OS 37 22 379 bekannt. Dieser Steg ist mit Nuten ver
sehen, durch die das Halteteil des Probenträgers
geschoben ist. Bei einem zu kleinen Spiel kann wie bei
der Befestigung des Probenträgers in stirnseitigen
Schlitzen das Rohr infolge unterschiedlicher thermischer
Dehnung der beiden Teile reißen. Unterschiedliche
Dehnungen, die bei der üblichen Streubreite von
Graphiterzeugnissen kaum zu vermeiden sind, beeinträch
tigen aber die Funktionsfähigkeit eines Graphitrohrofens
nicht, bei dem der Probenträger frei auf Stegen aufliegt
und die entsprechend wenigstens doppelt vorhanden sein
müssen.
Rohrofen und Probenträger bestehen aus einer beliebigen
Graphitsorte, wie Elektrographit, Pyrographit oder
Glaskohlenstoff. Bevorzugt wird aus Elektrographit
gewonnener Reinstgraphit, der leicht bearbeitbar und
nur geringfügig durch Fremdelemente verunreinigt ist.
Rohrofen und Träger sind zweckmäßig mit einer dünnen
Pyrographitschicht überzogen, die die Graphitteile
versiegelt und ihre Abriebfestigkeit verbessert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
beispielhaft erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 den Querschnitt eines Graphitrohrofens
mit eingesetztem Probenträger,
Fig. 2 den Schnitt II-II in Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt III-III in Fig. 1,
Fig. 4 den Schnitt IV-IV in Fig. 1.
Der Graphitrohrofen 1 ist mit umlaufenden Stegen 2,
in die schlitzartige Kerben 3 eingearbeitet sind, und
mit der Öffnung 6 zur Einspeisung der Probe versehen.
Der Probenträger 4, der mit der Vertiefung 5 zur
Aufnahme der Analysenproben und mit gabelförmigen
Fortsätzen 7 zur leichteren Handhabung des Proben
trägers versehen ist, liegt auf den Stegen 2 auf und
ist in den schlitzartigen Kerben 3 geführt. Der nicht
geschlitzte Steg 2′ begrenzt als Anschlag Bewegungen
des in die schlitzförmigen Kerben eingreifenden Proben
trägers parallel zur Längserstreckung des Graphit
rohrofens.
Die Größe der Auflagsflächen des Probenträgers 4
ist durch die Breite der Stege 2 und die Tiefe der
schlitzförmigen Kerben 3 bestimmt. Besonders bei
schneidenförmiger Ausbildung der Stege ist die Auflage
fast punktförmig und entsprechend der Energiefluß über
die Auflagen beim Betrieb des Ofens so klein, daß
Temperatur und Temperaturverteilung des Probenträgers
nicht beeinflußt werden.
Claims (4)
1. Graphitrohrofen mit einem im Ofen angeordneten
Probenträger für die Atomabsorptionsspektroskopie,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrinnenfläche wenigstens zwei umlaufende
Stege aufweist und der Probenträger im Abstand von
der Rohrwandung auf den Stegen aufliegt.
2. Graphitrohrofen nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege schneidenförmig ausgebildet sind.
3. Graphitrohrofen nach den Patentansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege mit schlitzförmigen Ausnehmungen zur
Führung des Probenträgers versehen sind.
4. Graphitrohrofen nach den Patentansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Steg keine Ausnehmungen hat und Längsbewegungen
des Probenträgers als Anschlag begrenzt.
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Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SGL CARBON AG, 65203 WIESBADEN, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |