DE3722379A1 - Vorrichtung zur elektrothermischen atomisierung - Google Patents
Vorrichtung zur elektrothermischen atomisierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur elektrother
mischen Atomisierung von Analysenproben. Die Vorrichtung
ist in der flammenlosen Atomabsorptionsspektroskopie
(AAS) und -emissionsspektroskopie verwendbar.
In der Spurenanalytik werden als elektrothermische Atomi
satoren meist als Graphitrohrofen bezeichnete Heizein
richtungen eingesetzt. In den letzten Jahren fanden ver
stärkt meist als Plattformen bezeichnete Probenträger
Anwendung, die in die Graphitrohröfen eingebracht werden.
Zum Erzielen einer möglichst isotherm ablaufenden Atomi
sierung, die insbesondere für Realprobenanalysen wichtig
ist, ist es notwendig, für eine Vorheizung der Gasatmos
phäre im Innern des Graphitrohrofens zu sorgen, bevor
die Verdampfung und Atomisierung des Analyten einsetzt.
Unter den verschiedenen vorgeschlagenen Atomisatorvorrich
tungen, die isotherme Bedingungen gewährleisten sollen,
wie T-Küvette (DE-OS 27 13 637), Doppelwandofen (US-P 44 07 582),
Graphitsondentechnik (DE-OS 30 44 627, DE-OS 32 17 417) und
Plattformtechnik, hat sich letztere aufgrund ihrer Einfach
heit und der problemlosen Dosierung von Probenlösungen
durchgesetzt.
Nach der DE-OS 29 24 123 ist es bekannt, in Standardgraphit
rohre rechteckige Plattformen aus massivem Pyrographit, die
in einer axialsymmetrisch zur Rohrachse eingearbeiteten
Nut fixiert werden, einzusetzen.
Weiterhin ist es nach dem DE-GM 78 25 590 bekannt, einen
Probenträger zu verwenden, dessen Außenfläche an der
Küvetteninnenwand anliegt.
Um die Berührung der Plattform mit dem Graphitrohr mög
lichst einzuschränken, ist es nach dem DD-WP 2 27 523 be
kannt, die Plattform mit kleinen Auflagefüßchen zu versehen.
Nachteilig ist bei diesen vorgeschlagenen Lösungen, daß
die Probenträger konstruktionsbedingt vom Heizstrom durch
flossen werden oder aber in direkter Berührung mit dem
Graphitrohrofen stehen, so daß neben der thermischen
Strahlung der Rohrwendung in nicht unerheblichem Maße
die beheizte Plattform selbst noch zur Verdampfung und
Atomisierung beiträgt. Die erwünschte verzögerte Atomisie
rung kann somit nur in unbefriedigendem Maße realisiert
werden.
Es ist auch eine Variante für Plattformmessungen bekannt,
bei der die Plattform von vorn durch einen Schlitz in die
Küvette eingeschoben wird. Der Schlitz befindet sich je
doch genau in der heißen Zone des Ofens, so daß die Wärmelei
tung auch hier nicht zu einer optimalen Verzögerung der
Plattformaufheizung in bezug auf die Rohrwand führt. Zudem
ist die Atomisatorkonfiguration aus Gründen des Platzbe
darfes an eine rechteckige Küvettengeometrie gebunden, die
fertigungstechnisch äußerst aufwendig ist.
Ziel der Erfindung ist es, eine zur elektrothermischen
Atomisierung einsetzbare kostengünstige Vorrichtung zu
entwickeln, die die analytische Anwendbarkeit der AAS
- insbesondere auf Realprobenuntersuchungen, d. h. Proben mit
höherem Matrixanteil - verbessert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in der Atomisie
rungsphase mindestens annähernd isotherme Bedingungen zu
gewährleisten, so daß auch bei höheren Matrixgehalten in
der Analysenprobe keine Signaldepressionen auftreten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
einer Vorrichtung zur elektrothermischen Atomisierung, die
in einem Graphitrohr eine Plattform als Probenträger ent
hält, die Plattform in zwei in axialer Richtung benach
barte Funktionsbereiche geteilt ist, von denen der eine
als Halte- und der andere als probentragender Teil dient.
Der Halteteil ist im wesentlichen im Bereich eines der
Rohrenden befestigt und der probentragende Teil ragt
freitragend in das Rohrinnere hinein.
Eine vorteilhafte Lösung sieht für den Halteteil einen
breiteren und den probentragenden Teil einen schmaleren
Abschnitt einer T-Form vor. Der breitere Abschnitt ist in
zwei in einer Ebene liegende Schlitze an einem Ende des
Graphitrohres gut dichtend und bündig abschließend ein
geschoben. Die Höhe der Schlitze ist so bemessen, daß eine
Passung zwischen Probenträger und Graphitrohr besteht.
Damit wird eine Vermischung von innerem und äußerem Gasstrom
ausgeschlossen. Die richtige Positionierung des Probenträgers
wird durch die axiale Länge der Schlitze erreicht. Durch
den bündigen Abschluß des Probenträgers mit dem Graphitrohr
ende ist eine direkte Kühlung des Probenträgers über eine
der an das Graphitrohr angelegten, gekühlten Elektroden
möglich, wodurch eine nachweisbare zusätzliche Trägheit
in der Aufheizung des Probenträgers bewirkt wird. Der dadurch
vom probentragenden Teil zum Halteteil gerichtete Tempe
raturgradient erhöht die durch freitragende Anordnung des
probentragenden Teils bereits erzielte, gewünschte Verzöge
rung der Atomisierung, so daß bei einer genauen Positionie
rung der Probe im Graphitrohr die Atomisierung unter fast
idealen isothermen Bedingungen erfolgt. Durch das berührungs
lose Einbringen des probentragenden Teils in die heißeste Zone
des Graphitrohres wird ein Stromdurchgang und ein damit
verbundenes direktes Aufheizen vermieden.
Bei einer weiteren vorteilhaften Lösung ist zur Führung und
Befestigung des Halteteils im Bereich eines Rohrendes in
dessen Inneren ein radialsymmetrischer Steg vorgesehen, der
in einer Ebene liegende Nuten aufweist, durch die das
Halteteil geschoben ist. Einer Verschiebung des Tempera
turmaximums über die Länge des Graphitrohres kann entweder
durch einen weiteren Steg im Bereich des anderen Rohrendes
entgegengewirkt werden oder es erfolgt ein Ausgleich
durch eine asymmetrisch angeordnete Probenpipettieröffnung.
Die Plattform wird soweit in das Graphitrohr geschoben, daß
sie sich mit dem probentragenden Teil völlig berührungsfrei
in der heißesten Zone des Rohres und mit dem Halteteil in
dem kühleren Rohrende befindet.
Bei dieser zweiten Lösung erfolgt die Verbesserung des
Plattformeffektes ähnlich wie bei der ersten.
Eine reproduzierbare Positionierung der Plattform im Gra
phitrohr erfolgt dadurch, daß der Halteteil mindestens
mit einem gegen dem haltenden Steg wirkenden Anschlag ver
sehen ist.
Diese Atomisatorkonfiguration ermöglicht die Verwendung
der geometrisch einfachsten Probenträgervariante.
Der probentragende Teil, der eine Vertiefung zur Proben
aufnahme aufweist, kann bei beiden Lösungen vorteilhafter
weise nur über einen schmalen Steg mit dem Halteteil in
Verbindung stehen.
Als Material für die Plattform eignen sich Pyrographit,
Glaskohlenstoff, beschichteter Elektrographit oder hoch
schmelzende Metalle, wie z. B. Ta oder W.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der schematischen
Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines
Atomisatorrohres mit T-förmiger Plattform,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Atomisator
rohr mit drialem Steg zur Plattformhalte
rung,
Fig. 3 einen Querschnitt durch das Atomisator
rohr gemäß Fig. 2.
In Fig. 1 ist in ein Graphitrohr 1 ein als T-förmige Plattform
ausgebildeter Probenträger 2 eingeschoben, der einen breite
ren Halteteil 3 und einen schmaleren probentragenden Teil 4
aufweist. Dafür sind an einem Ende des Graphitrohres 1
zwei in einer Ebene liegende Schlitze 5 vorgesehen.
Der Halteteil 3 ist in seinen Abmessungen so gestaltet, daß
er die Schlitze 5 ausfüllt. Vorzugsweise wird dazu eine
Passung vorgesehen, damit eine Vermischung von innerem und
äußerem Schutzgasstrom ausgeschlossen wird. Der probentragen
de Teil 4 ragt frei, ohne Kontakt mit dem Graphitrohr 1
besitzend, bis in dessen heißeste Zone hinein.
Über eine Pipettieröffnung 6 wird üblicherweise Probensub
stanz eingebracht. Um ein Verlaufen der Probesubstanz zu
verhindern, ist in dem probentragenden Teil 4 eine Vertiefung 7
vorgesehen. Die Länge der Schlitze 5 ermöglicht eine repro
duzierbare Positionierung des Probenträgers 2 auch bei einer
erforderlich gewordenen Auswechselung und gewährleistet einen
bündigen Abschluß des Halteteils 3 mit dem Graphitrohr 1.
Dadurch wird ein direkter Kontakt des Probenträgers 2 mit
einer gekühlten Elektrode (nicht dargestellt) erreicht, was
sich günstig auf die ausschließliche Aufheizung des Proben
trägers 2 durch Wärmestrahlung auswirkt.
In einer zweiten Ausführungsform ist in Fig. 2 in ein
Graphitrohr 8 ein Probenträger 9, der aus einem Halteteil 10
und einem probentragenden Teil 11 besteht und eine recht
eckige Form besitzt, in Nuten 12 eines radialen Steges 13
eingeschoben. Ein als Fixierungshilfe dienender Anschlag 14
gewährleistet ein stets reproduzierbares Einschieben des
Probenträgers 9 und einen bündigen Abschluß des Halteteils 11
mit dem Graphitrohr 8. Das Graphitrohr 8 besitzt eine Pipet
tieröffnung 15 und der Probenträger 9 eine Vertiefung 16 zur
Probenaufnahme.
Zwischen den probetragenden Teilen und den Halteteilen
beider Lösungen können zur Verhinderung eines Wärmeüber
trittes Nuten eingearbeitet sein, so daß nur noch ein
schmaler Steg als Verbindung beider Funktionsbereiche ver
bleibt.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur elektrothermischen Atomisierung,
die in einem Graphitrohr eine Plattform als
Probenträger enthält, gekennzeichnet dadurch, daß
die Plattform in zwei in axialer Richtung benach
barte Funktionsbereiche geteilt ist, von denen der
eine als Halteteil (3, 10) und der andere als proben
tragender Teil (4, 11) dient,
daß der Halteteil (3, 10) im wesentlichen im Be
reich eines der Rohrenden befestigt ist und der pro
bentragende Teil (4, 11) freitragend in das Rohrinnere
hineinragt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch,
daß der Halteteil (3) einem breiteren und der pro
bentragende Teil (4) einem schmaleren Abschnitt einer
T-Form entspricht, und der breitere Abschnitt in
zwei in einer Ebene liegende Schlitze (5) an einem
Ende des Graphitrohres (1) gut dichtend und bündig
abschließend eingeschoben ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch,
daß zur Führung und Befestigung des Halteteils (10)
im Bereich eines Rohrendes in dessen Inneren ein
radialsymmetrischer Steg (13) vorgesehen ist, der
in einer Ebene liegende Nuten (12) aufweist, durch
die das Halteteil (10) geschoben ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch,
daß der Halteteil (10) mindestens mit einem gegen
den Steg (13) wirkenden Anschlag (14) versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, ge
kennzeichnet dadurch, daß der Halteteil (3, 10)
und der probentragende Teil (4, 11) aus Pyrogra
phit, Glaskohlenstoff, beschichtetem Elektrographit
oder hochschmelzenden Metallen, z. B. Ta, W besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet dadurch,
daß der probentragende Teil (4, 11) eine Vertiefung
(7, 16) zur Probenaufnahme aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet dadurch,
daß der Halteteil (3, 10) und der probentragende
Teil (4, 11) nur über einen schmalen Steg verbunden
sind.
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