DE3820563A1 - Verfahren zur reduzierung des alkaligehalts in zementklinker - Google Patents
Verfahren zur reduzierung des alkaligehalts in zementklinkerInfo
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- C04B7/36—Manufacture of hydraulic cements in general
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung des Al
kaligehalts in Zementklinker, der vor dem Vermahlen zu Zement
einer Zerkleinerung und Agglomeration in einer Walzenpresse
und einer anschließenden Desagglomerierung zu unterziehen
ist.
Alkalien in der Form von beispielsweise K2O und Na2O kommen
in den zur Zementherstellung verwendeten Rohmaterialien in
verschiedenen Mengen vor. Ein zu hoher Alkaligehalt im Zement
führt zu einer Reduzierung seiner Qualität und kann den
tatsächlichen Brennprozeß schwierig und teuer machen. Daher
ist es bedeutungsvoll, den Alkaligehalt während des Zement
herstellungsprozesses steuern zu können.
Die Reduzierung des Alkaligehalts während des tatsächlichen
Zementbrennprozesses ist beispielsweise aus der NO-PS 1 16 662
bekannt, jedoch leidet dieses Verfahren unter verschiedenen
Nachteilen, beispielsweise unter einer nicht ausreichenden
Regelung des Alkaligehalts im Fertigprodukt und der Gefahr
eines zu hohen Alkaligehalts in den Abgasen des Brennprozes
ses mit der nachfolgenden Notwendigkeit einer vollständigen
und kostspieligen Reinigung der Rauchgase, weshalb das Ver
fahren als Ganzes Hilfsmittel erforderlich macht.
Ein anderes und wirksameres Verfahren zur Reduzierung des Al
kaligehalts besteht in dem Auslaugen des während des Brenn
prozesses sulfatierten Klinkers mit Wasser unmittelbar vor
oder in Verbindung mit dem Vermahlen des fertigen Klinkers.
Dieses Verfahren ist beispielsweise aus der NO-PS 1 30 003 be
kannt, wo die Alkalien zu nicht-flüchtigen Sulfaten reduziert
werden, indem Schwefelverbindungen den Rohmaterialien zugege
ben werden oder indem schwefelhaltiger Brennstoff für den ei
gentlichen Brennprozeß verwendet wird, wobei die nicht-flüch
tigen Sulfate eine hohe Löslichkeit in Wasser besitzen und es
so möglich machen, die Sulfate aus dem Klinker durch Ausspü
len zu entfernen. Das Verfahren gestattet eine vernünftiger
weise gute Regelung des Alkaligehalts im fertigen Klinkerpro
dukt und macht es möglich, Kaliumsulfat als Nebenprodukt zu
erzeugen, das für Düngezwecke verwendet werden kann. Dieses
Verfahren leidet jedoch unter dem Nachteil, daß die Menge des
extrahierten Alkali infolge der groben Stuktur des Klin
kerprodukts verhältnismäßig klein ist. Dies kann nur durch
ein feineres Vermahlen des Klinkers und eine anschließende
Inkorporierung des Ausspülens in den Mahlprozeß verändert
werden, was jedoch den Gesamtenergiebedarf des Verfahrens
vergrößert, das somit in Hinblick auf die Hilfsmittel nicht
sehr wirtschaftlich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Reduzierung des Alkaligehalts von durch Brennen in einem
Ofen gesintertem Zementklinker zu schaffen, wobei dem
Zementklinker während des Brennprozesses Bindemittel zugege
ben werden, vorzugsweise schwefelhaltiges Material, zum Bin
den der Alkalien als nicht-flüchtige Komponenten, beispiels
weise als Sulfate, die in Wasser leicht löslich sind, durch
eine Behandlung des fertigen Klinkerproduktes, das unmittel
bar nach dem Verlassen des Ofens einer Agglomeration in einer
Walzenpresse mit einem Walzendruck von 300 bis 500 MPa ausge
setzt wird, wobei der Alkaligehalt reduziert wird durch das
Ausspülen der nicht-flüchtigen Komponenten aus dem Produkt
mit Wasser, woran ein Trocknen und anschließendes Vermahlen
des getrockneten alkaliarmen Klinkerproduktes unter Zugabe
von Gips zu Zement anschließen.
Aus Taggart "Handbook of Mineral Dressing", Kapitel 4 (John
Wiley & Sons Inc., New Yourk, 1945) und aus der DE-PS 17 57
093 ist das Walzenpressen von Mineralprodukten vor dem Ver
mahlen zu dem Endprodukt seit Jahren allgemein bekannt. Bis
her ist jedoch das Walzenpressen von Zementklinker nicht all
gemein verwendet worden mit den jetzt erreichbaren, ausrei
chend hohen und wirtschaftlichen Drücken an Walzen, was als
Vorzerkleinerung und Agglomeration von Klinker vor seiner
weiteren Vermahlung oder Desagglomeration zu erheblichen En
ergieeinsparungen im gesamten Mahlprozeß geführt hat. Eine
Analyse der Klinkerpartikel, nachdem sie einer solchen Vor
zerkleinerung mit einem Druck von 300 bis 500 MPa an den Wal
zen ausgesetzt worden sind, hat gezeigt, daß die Zerklei
nerung viel weiter durchgeht im Vergleich zu vorbekannten
Zerkleinerungs- und Mahlprozessen, da die einzelnen Partikel
Risse und Sprünge bekommen, die die spezifische Oberfläche
des Produkts erheblich größer machen als unmittelbar erwartet
werden sollte aufgrund des Studiums der Partikelkurve des
walzengepreßten Produkts. Somit wird zu dieser Realisierung
das Ausspülen des Klinkers vorteilhafterweise unmittelbar
nach dem Walzenpressen durch Entfernen der nicht-flüchtigen
Komponenten, wie beispielsweise der Sulfate, ausgeführt, die
in Wasser leicht löslich sind und die als Bindemittel den Ze
mentrohmaterialien vor oder während des Brennprozesses zuge
geben worden sind und an denen die Alkalien während des Bren
nens gebunden worden sind. Das jetzt gereinigte Klinkerpro
dukt mit geringem Alkaligehalt wird dann getrocknet, vorzugs
weise unter Verwendung der während des Zerkleinungs- und
Mahlprozesses erzeugten Wärme, und anschließend wird das ge
trocknete Produkt unter Zugabe von Gips zu Zement vermahlen,
um eine bessere Regelung der Abbindezeit des hergestellten
Zements zu erreichen.
Der Vorteil, die Alkalien aus dem walzengepreßten Klinkerpro
dukt zu extrahieren, besteht darin, daß zusätzlich zu der
vorerwähnten Verwendung der veränderten Struktur der Klinker
partikel die Extraktion bereits in diesem Stadium ausgeführt
wird, und zwar aus einem Produkt mit einer durchschnittlichen
Partikelgröße von 90 µm, und daher schnell ausgeführt werden
kann, was nach dem Verfahren des Standes der Technik erst bei
einigen wiederholten Ausspülungen zuerst der groben Fraktion
und dann in Verbindung mit dem Feinmahlen des Klinkers mög
lich wäre.
Die wahre Extraktion wird in bekannter Weise als ein einfa
cher Waschprozeß mit Wasser ausgeführt, dem, um ein Abbinden
des Klinkers mit dem Wasser während des Ausspülprozesses zu
verhindern, Zementverzögerungsmittel zugegeben werden können
und das vorteilhafterweise bei einer relativ hohen Temperatur
ausgeführt werden kann, was in einer schnelleren Alkaliaus
spülung resultiert.
Die Ergebnisse von durchgeführten Vergleichsuntersuchungen
der Alkalireduzierung bei walzengepreßtem und nicht-walzenge
preßtem Klinker sind aus der nachfolgenden Tabelle ersicht
lich.
Aus der obigen Tabelle ist ersichtlich, daß eine erhebliche
Alkalireduzierung bei walzengepreßtem Klinker erreicht wird.
In gleicher Weise erheblich ist die Verkürzung der Mahlzeit
beim nachfolgenden Vermahlen des Klinkers zu Zement. Die Un
tersuchungen zeigen auch, daß die Veränderungen der Hydra
tation des Klinkers durch Ausspülung bei dem walzengepreßten
Produkt im Vergleich zu dem nicht-walzengepreßten Produkt un
bedeutend größer ist; diese Veränderungen führen jedoch nicht
zu einer bedeutenden Beeinträchtigung der Festigkeit des wal
zengepreßten Klinkerprodukts.
Claims (1)
- Verfahren zur Reduzierung des Alkaligehalts von durch Brennen in einem Ofen gesintertem Zementklinker, dem während des Brennprozesses Bindemittel, vorzugsweise schwefelhaltiges Ma terial, zugegeben werden zum Binden der Alkalien als nicht flüchtige Komponenten, beispielsweise als Sulfate, die in Wasser leicht löslich sind während einer Behandlung des fer tigen Klinkerprodukts, nach welcher Behandlung der Alkalige halt durch Ausspülen der nicht-flüchtigen Komponenten aus dem Produkt reduziert wird und eine Trocknung ausgeführt wird und das getrocknete Klinkerprodukt mit geringem Alkaligehalt un ter Zugabe von Gips zu Zement vermahlen wird, dadurch gekenn zeichnet, daß die Behandlung umfaßt, daß der fertige Klinker unmittelbar nach dem Verlassen des Ofens einer Agglomeration in einer Walzenpresse mit einem Walzendruck von 300 bis 500 MPa ausgesetzt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DK346387A DK346387A (da) | 1987-07-06 | 1987-07-06 | Fremgangsmaade til at reducere alkaliindholdet i cementklinker |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3820563A1 true DE3820563A1 (de) | 1989-01-19 |
Family
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Family Applications (1)
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DE3820563A Withdrawn DE3820563A1 (de) | 1987-07-06 | 1988-06-16 | Verfahren zur reduzierung des alkaligehalts in zementklinker |
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